Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Auweia! Sehr einladend. Ist im dunkeln bestimmt super die dunklen Stufen dort hochzukraxeln (ich sehe keine Leuchten). Wieso ist die Treppe dort überhaupt nötig? Gibt es einen besonderen Grund oder liegt es nur an den Parkmöglichkeiten im EG? Da möchte ich mein gestriges Urteil über den Bau gerne ändern in: "Gefällt mir nich so wirklich".


    Würde mich interessieren wie es im Hof konkret aussieht - ob die Townhouses dicht an dicht an das Frontgebäude gedrückt sind. Wird aber sicher schwierig dort Fotos zu machen, wenn man sich zur Straße schon so abschottet läuft im Hof sicher eine Hundestaffel Patrouille.

  • Mir gefällts leider immer noch! :) Es ist hell, sauber und wär's mein Eigentum ich würde auch nicht wollen, dass ständig ganze Busladungen an Architektur-Interessierten Touristen durch mein Gehöft trampeln und sich die Nasen an den Fenstern plattdrücken und womöglich noch unaufgefordert Fotos machen. top!

  • Man sollte hier thematisch etwas trennen. Daß die Innenhöfe keine öffentlichen Bereiche sind und abgeschlossen bleiben ist verständlich, dies ist auch in Gründezeitquartieren eher die Regel aus die Ausnahme. Die Möglichkeit zum Fahrzeug-Abstellen muss natürlich auch gegeben sein, das ist in der Kurzfrst-Welt heute für viele schlicht nicht verzichtbar. Trotzdem ist dies kein Grund, die Erdgeschosse zuzubunkern, ein Gebiet von der Größe des Klosterviertels lässt sich problemlos mit einer Handvoll Tiefgaragen-Zufahrten versorgen, die Erschließung der einzelnen Häuser erfolgt dann intern.

  • Im Baunetz von gestern wird nochmals der Neubau /Atelier Safari in der Waisenstr. vorgestellt. Zudem gibts es eine schöne Bildstrecke, die den guten Eindruck des Hauses unterstreicht, zu sehen. Auch die dazugehörigen Kommentare sind ausnahmslos positiv. Schönet Ding!

  • Ich kann mich auch nur anschliessenn. Das Gebäude hat wirklich Stil. Undzwar weil es zeitlos, sachlich und ästhetisch zugleich ist. Mein absolutes Highlight in Berlin!

  • Ich finde den Bau auch hervorragend gelungen. Einer der wenigen positiven Lichtblicke, was moderne Bauten in Berlin angeht. Dies liegt am Willen zur innovativen Gestaltung und man sieht eben, dass hier nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund stand.
    ich hoffe inständig, dass die verwendeten Materialie ein würdevolles Altern zulassen. Gerade dieser Bau lebt auch von seiner cleanen Optik. Ob dies in 5 Jahren auch noch der Fall ist, bleibt abzuwarten.
    das einzige, was mich etwas stört, ist der Standort. Ob das Zentrum des alten Berlin der richtige Ort für solche Bauten ist, wage ich zu bezweifeln, ist aber sicher Ansichtssache.

  • Bin da heute mal vorbeigeradelt und kann mich meinen Vorredners nur anschliessen. Sieht wirklich aussergewöhnlich gut aus.
    Zu schade nur, dass es an einer Stelle gebaut wurde, die völlig abseits liegt.
    An einer frequentierteren und einsehrbareren Stelle wäre die Wirkung noch wesentlich grösser.

  • Auf der website von Klaus Theo Brenner gibts ein Projekt für ein Stadthaus in der Littenstraße, Belvedere nennt es sich. Realisierung für 2015 geplant. Wo genau das dort sein sollte, ist nicht angegeben. Ich könnte mir als Standort lediglich einen Bauplatz gegenüber vom Gericht vorstellen, im Rücken des Podewill in dieser Grünanlage (Wo gibts dort sonst eine "schöne Aussicht"?) Ob es sich außerdem um den finalen Entwurf handelt, ist auch nicht klar, auf der website steht was von Gutachten.
    Die Architektur ist nicht so mein Fall, sieht ziemlich burgmäßig aus, vielleicht wegen der Stadtmauerreste.

  • Ich weiss nicht ob es hier rein passt, aber hinter der Bahntrasse tut sich was in der Voltairstraße. Dort errichtet Die STRABAG das Haus Voltaire. Von oben aus der Bahn ist bei der Vorbeifahrt zu erkennen dass dort alte Gewölbe freigelegt wurden.
    Vor einigen Monaten schon wurden alle Pappeln auf dem Grundstück gefällt.



    DSC07157 by Stefan Metze, on Flickr



    DSC07158 by Stefan Metze, on Flickr


    Siehe letztes Update.
    Bato

  • Update: Projekt "K62"

    Beim Projekt "K62" (siehe zuletzt Beitrag #295) hat man nun auch noch etliche blaue Fische an den unteren Teil der Fassade gemalt, wie auf der Projektseite zu sehen ist. Zugleich wurde die Idee mit dem "Augen-Effekt" entlang der Stralauer Straße offenbar verworfen und auch den Schriftzug mit dem Projektnamen an der Gebäudeseite zur Klosterstraße hin ist man schuldig geblieben.


    Insgesamt wirklich erschreckend, was man hier mit der Sanierung (!) des Gebäudes angerichtet hat! :gewehr:

  • Gott, schicke einen Abrissbagger. Ein insbesondere für diese Umgebung unwürdiger Bau. Warum man hier überhaupt noch saniert:nono::nono::nono::nono:

  • K62 bekommt also das Auge wirklich nicht verpasst? Ist das in Stein gemeißelt oder eine Vermutung?
    Wenn man das Augendesign wirklich fallengelassen hat, interpretiere das so, dass man zwar noch Geld aus Mieten aus dem Gebäude pressen will, aber scheinbar nicht an seine Existenz für die nächsten Jahrzehnte glaubt. Jedenfalls gefällt mir das Gebäude in seinem Ist-Zustand wesentlich besser als auf dem verschlimmbesserten Rendering mit Auge und fettem "K62" an der Fassade.

  • Endlich mal wieder Neuigkeiten zum Molkenmarkt. Wie die Berliner Zeitung berichtet will der Senat in diesem Jahr das B-Planverfahren für den Umbau des Molkenmarktes starten. Die Koalitionspartner hätten sich angeblich endlich geeinigt daruf, dass

    • die Fahrbahnen verlegt und verkleinert und aus einer Kreuzung 2 Knotenpunkte werden und
    • die Straßenbahn vom Alex entlang der Leipziger Straße zum Kulturforum fahren wird.


    Die Kosten werden vrs. > 16m€ (Schätzung aus 2007) betragen. Allerdings werden bis zum Baubeginn noch einige Jahre vergehen da man erst nach Fertigstellung der U-Bahn-Linie U 5 mit dem Umbau beginnen will.


    Artikel Berliner Zeitung
    Artikel BZ

  • Die wichtigste städtebauliche Reparatur-Maßnahme für Berlin Mitte, und den Leuten der Berliner Zeitung fällt nicht mehr ein, als an die Empörungsbereitschaft der Wutautofahrer zu appelieren: "Berlin-Mitte droht eine neue Staufalle".

    Einmal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Schöne Ankünding des neuen Senators. Hier im Forum war es ja Konsens, dass erst am MM bewiesen werden müsse, dass man Altstadtflächen überhaupt qualitätvoll bebauen kann bevor man sich an den Großen Freiraum macht.


    Dass das B-Planverfahren, dass in der Regel 2 bis 3 Jahre dauert, noch vor der Wahl am 13.9.2016 Gesetzeskraft erhält halte ich jedoch für fraglich. Ab Sommer ist Wahlkampf und die Überschriften der Lokalpresse zum Thema (z.B. "Berliner Zeitung: Neue Staufalle in Mitte") sowie die Äußerungen des ADAC etc. zeigen schon die Frontlinien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die CDU nicht doch wieder vor der Autolobby einknickt und die SPD vor einer Reurbanisierung Angst bekommt.

  • Ich hab mir das Areal erst vor drei Wochen angesehen und es ist einfach nur erschütternd, mit welcher Brachialgewalt man damals diese Schneise durch die Stadt getrieben hat.


    Man hört immer nur, dass eine Verengung der Spuren gar nicht geht, wegen dem Verkehr, aber wenn es dann so ist geht es auch irgendwie.


    Unter den Linden geht im Moment nix. Trotzdem ist Berlin nicht zusammengebrochen. Ich halte diese ganze Verkehrsdiskussion nur für vorgeschobene Panikmache um jede Veränderung zu verhindern. Es plant doch niemand, hier ne einspurige Straße hinzusetzen. Aber zwischen einer Dorfstraße und dieser Schneise gibt es auch einen Mittelweg, der dem Verkehr gerecht wird und trotzdem einen organischen Stadtkörper ermöglicht.


    Andere europäische Metropolen müssen damit auch klar kommen. Die reißen auch nicht ihre Altstädte weg. Es gibt also Mittel und Wege. Man muss es nur wollen.

  • ^ Ja, diese Gegend ist in jeder denkbaren Weise eine einzige Katastrophe. Und wie man hier gut sehen kann, besteht ja ein großer Teil des Raumes gar nicht aus den Fahrspuren, sondern aus Parkplätzen und Brachfläche. Und das neben dem Rathaus, im historischen Zentrum Berlins! An der Leibziger Straße kann man übrigens sehen, dass der Verkehr auch bei deutlich verengter Straße durchaus fließen kann. (Und wenn sich der ADAC, wie der Artikel der Berliner Zeitung andeutet, tatsächlich gegen die Umgestaltung ausspricht, ist das für mich der Grund, meine Mitgliedschaft zu beenden.)

  • Ich zitiere hier meine Gedanken zum Verkehr aus dem Nachbarforum (Rathausforum), passt irgendwie besser hier:


    ... Natürlich sind die heutigen Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur andere, als vor 50 oder 100 Jahren. Es geht nicht darum den Individualverkehr grundsätzlich zu blockieren, sondern es geht darum, dass die monströsen Verkehrsschneisen der 60er/70er Jahre zu einer Fraktionierung der Stadt geführt haben und kleine disfunktionale Stadtinseln zurückgelassen haben. ... Der großstädtische Individualverkehr bzw. die Gewährleistung der freien Fahrt für freie Bürger an jedem Ort zu jeder Zeit kann keine heilige, unantastbare Kuh und kein aus den vermeintlichen Zwängen der heutigen Zeit erwachsendes Naturgesetz sein. Es ist ein rational zu analysierender und zu bewertender Aspekt, der im Wege des gesellschaftlichen Diskurses gestaltet werden kann (Verkehrsströme lassen sich lenken, die Anteile der verschiedenen Verkehrsträger steuern und ganz grundsätzlich ist auch die Beurteilung der Wertigkeit des Verkehrsinteresses gegenüber anderen Interessen ständigen Veränderungen unterworfen). [Zitat Ende]


    Dass der ADAC gegen den teilweisen Rückbau der Straße Bedenken äußert, ist Bestandteil seiner Daseinsberechtigung als Autofahrerlobby. Umso deutlicher und vor allem selbstbewusster müssen die Befürworter des vorgestellten Konzeptes ihre Interessen artikulieren und klarmachen, dass die Autolobby hier einfach nicht die Deutungshoheit beanspruchen kann und die von ihr behauptete >Alternativlosigkeit angesichts der Zwänge der heutigen Zeit< eine scheinheilige Lüge ist, an die sie auch noch selbst glauben. Scheinheilig bzw. unehrlich deshalb, da die vermeintlichen Zwänge nur deshalb Zwänge sind, weil man sich nicht eingesteht, dass man zu bequem ist, andere Wege zu suchen, die es immer gibt, und wenig kompromissbereit und stur ist und von seinen Privilegien keinen Deut abrücken will (Fahrzeitverlängerung ist nicht hinnehmbar!).
    In diesem Zusammenhang eine Frage: Ist bekannt, ob es Studien oder Untersuchungen gibt, welche Verkehrsströme über die Ost-West-Achse am Roten Rathaus vorbei gehen (Quelle und Ziele des Verkehrs – Durchgangsverkehr über größere Entfernungen oder nur Lokalverkehr im Nahbereich) und gibt es Untersuchungen, wie diese Verkehrsströme sinnvoll umgeleitet werden können?

  • In diesem Zusammenhang eine Frage: Ist bekannt, ob es Studien oder Untersuchungen gibt, welche Verkehrsströme über die Ost-West-Achse am Roten Rathaus vorbei gehen (Quelle und Ziele des Verkehrs – Durchgangsverkehr über größere Entfernungen oder nur Lokalverkehr im Nahbereich) und gibt es Untersuchungen, wie diese Verkehrsströme sinnvoll umgeleitet werden können?


    Dazu heißt es auf der Seite der Senatsverw. f. Stadtentw.:

    Mühlendamm – Molkenmarkt – Grunerstraße
    Heute wird die Grunerstraße zwischen Mühlendamm und dem Straßentunnel Alexanderplatz vorrangig als Transitraum für den Straßenverkehrt genutzt. Durchschnittlich verkehren hier täglich rund 65.000 Kraftfahrzeuge in der Summe beider Fahrrichtungen. Die Stralauer Straße ist mit über 31.000, die Spandauer Straße mit über 23.000 Fahrzeugen täglich belastet. Überdimensionierte Flächen und die Verkehrsbelastung machen den Straßenzug zu einem überaus unwirtlichen Raum für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Radfahrer und Fußgänger.