Chemnitzer Industriedenkmale: Bestand, Nutzung und Zukunft

  • Eisengießerei Richter hat neuen Eigentümer


    Die historische Eisengießerei Richter in Chemnitz-Harthau ist kürzlich an einen neuen Eigentümer verkauft worden. Der junge Mann plant, wie ich von ihm erfahren konnte, das Wohnhaus, Stück für Stück, nach seinen Möglichkeiten zu sanieren. Die ruinöse Gießereihalle plant er nicht zu sanieren. Diese soll sich selbst überlassen werden oder später abgerissen werden.


    baudenkmäler-chemnitz.de


    http://www.repage4.de/memberda…s/Eisengieserei2klein.jpg

  • Stadtparklofts Beckerstraße

    Auf der Beckerstrasse scheinen die Bauarbeiten in diesem Jahr loszugehen. Siehe http://www.stadtparklofts.de/index.html
    Für mich ein absolut stadtbildprägendes Gebäude mit einer tollen Lage. Gemeinsam mit dem benachbarten Brau & Boegen ein echtes Highlight.
    Der Balkon über der Chemnitz wird dem neuen Cafe, zumindest in den Sommermonaten, ordentlich Kunden bringen.:daumen:

  • Naja, schön wärs ja. Aber es hing 5 Jahre ein Plakat an dem Haus. Nichts ist losgegangen. Nun hängt ein neues Plakat am Objekt auf dem steht a) Wohnungen zu verkaufen und b) Nächstes Jahr gehts los. Das passt ja gar nicht. Es müssten die Wohnungen ja schon verkauft sein bevor der Bau starten kann.

  • Eine gesunde Skepsis ist zwar grundsätzlich immer angebracht, wenn man den Angaben auf der Homepage aber Glauben schenken darf, hat man nicht nur mit vorbereitenden Arbeiten begonnen, sondern auch mit Büroland bereits einen wichtigen Eckmieter gewonnen. Der Verkauf der Loftwohnungen soll ab Juni 2009 beginnen, angeblich gibt es bereits mehrere Interessenten. Mit den Baumaßnahmen soll noch im Jahr 2009 begonnen werden. Die Bauzeit wird mit einem Jahr veranschlagt.


    Derzeitiger Zustand im Luftbild. Die Seite schreibt dazu:

    Die Immobilie wird komplett saniert und modernisiert. Das Gebäude wird freigestellt und künftig als Solitär besondere Aufmerksamkeit genießen. Alle umliegenden kleinen Gebäude und Anbauten werden abgerissen. Die alte Bausubstanz wird denkmalsgerecht saniert. Das Dach, die Fenster, die Fußböden einfach alles wird komplett erneuert. Die Außenanlagen werden erneuert, begrünt und Parkplätze angelegt.


    Die Visualisierungen, mit denen ebenfalls auf der Webseite geworben wird, machen wirklich Lust auf dieses Projekt:


    Ganz ehrlich, wenn das nicht funktionieren sollte, wäre für Chemnitz wirklich Hopfen und Malz verloren. Die äußerst ansprechende Webseite wird das sicherlich unterstützen, leider hat man keine Preise aufgeführt.


    P.S.: Dank eines dummen Zufalls weiß ich endlich, wie man einen Link mit einer aussagekräftigen Überschrift versieht. Was für ein Tag :)


    Bevor man bei Problemfällen auf einen dummen Zufall hofft, der einem weiterhilft, darf man auch gern einen der netten DAF-Moderatoren ansprechen. Diese sind stets hilfsbereit und bemüht. Gruß, Cowboy.

  • Wie gesagt. Das ist ersteinmmal ein Werbeprospekt. Eine HP hatte das Objekt auch schon die letzten Jahre. Der Eigentümer ist der alte.

  • Pressemitteilung 13.08.2009


    Spinnmühle Meinert Lugau/Erzg., wenig Chancen auf Rettung


    Ein halbes Jahr nach der Begehung der Meinertschen Spinnmühle in Niederlugau durch engagierte Bürger, Vertreter der Stadt Lugau und der Denkmalbehörde stehen die Chancen auf Rettung des bedeutenden Industriedenkmales schlecht.


    Nach der Begehung des Objektes im Februar 2009 konnten zu erst die schwierigen Eigentumsverhältnisse zum Teil geklärt werden:


    • Der Eigentümer, laut Grundbuch wohnhaft in Italien, hat die Spinnmühle vor 2 Jahren versteigert.
    • Der Ersteigerer wohnt in Kerpen und beanstandet eine Grunddienstbarkeit im Grundbuch.
    • Nur wenn ein Kaufinteressent diesem 8000,- Euro für die Spinnmühle zahlt, würde er seinen Ersteigerungsbetrag in Höhe von 3000,- Euro beim Notar freigeben.
    • Die Problematik wurde am 06.03.2009 im Landesamt für Denkmalpflege dem Justitiar Herrn Schnell und Herrn Dr. Streetz vorgetragen.


    Es hat eine weitere Begehung der Spinnmühle mit einem Statiker und einem Holzschutzgutachter statt gefunden. Hierbei wurden die bedeutenden Schädigungen, insbesondere der mehrgeschossigen Dachkonstruktion erkannt und als erste Maßnahme die Abstützung bestimmter Geschossbereiche und der Aufbau eines Schutzdaches mit Gerüst als Schutz vor Witterung vorgeschlagen. Das Gebäude steht seit Mitte der 1970er Jahre leer.


    Der Bürgermeister der Stadt Lugau Thomas Weikert informiert, dass die Stadt nicht in der Lage ist, Eigenmittel für eine Sicherung aufzubringen. Die Stadt Lugau ist nicht Eigentümer des Objektes.


    Nach der ersten Begehung im Februar 2009 gab es diverse Hilfebekundungen. Diese haben nicht statt gefunden.
    Das Ansinnen einen Verein zum Erhalt der Spinnmühle zu gründen scheiterte bisher an den Eigentumsverhältnissen der Spinnmühle und den damit eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten einer derartigen Initiative. Von den Bürgern der Stadt Lugau gingen bisher keine konstruktiven Vorschläge zum Erhalt des Industriedenkmales, wie z.B. eine Aktion zur Beräumung des Grundstückes ein.


    Retten könnte die Spinnmühle Meinert derzeit nur eine Initiative auf Landesebene. Hier gibt es aber eine blockierende Haltung der Verantwortlichen.


    Es ist davon auszugehen das die Spinnmühle Meinert in naher Zukunft zusammenbrechen wird. Die Stadt Lugau wird dann, will sie nicht eine Ruine im Ortsbild haben, hohe Kosten für die Beräumung des Grundstückes aufbringen müssen. Diese Mittel hätten heute zur Sicherung des Objektes eingesetzt werden können.

  • Die Halle der Gießerei Richter, oben auf dem Foto, wird vom neuen Eigentümer, auf 12 Jahre zum Mietkauf für 190 Euro im Monat angeboten.

  • Sinnmühle in Schlettau

    Hallo,
    ich finde es sehr gut, dass Sie sich für die Erhaltung von Industriedenkmälern einsetzen. Umso wichtiger, da solche im Westen überwiegend längst untergegangen sind!


    Ich bin hier nicht aus Interesse an Architektur gelandet, sondern aufgrund von Familien- und Ahnenforschung.
    Ein Vorfahr meines Mannes, Ehregott Leberecht Schneider, geboren 1790 und verstorben 1867 in Schlettau war "Müllerbursche und Zwirnsfabrikant allhier".


    Halten Sie es für möglich, dass er in der Spinnmühle gearbeitet hat? Hatte er womöglich eine leitende Funktion?


    Wissen Sie, wo man näheres über die Betriebsgeschichte der Mühle erfahren kann?


    Weiter viel Erfolg für Ihre Bemühungen um die Architektur.


    rosaria

  • Hallo,


    besten Dank für Ihr Interesse und Ihr Lob.


    In Schlettau hatte der Architekt der frühen Fabriken in Sachsen, Johann Traugott Lohse, im Schloß Schlettau und in zwei Neubauten eine Garnproduktion betrieben. Eine der beiden Spinnmühlen steht noch als Ruine.


    Der Förderverein Schloß Schletau hat die Geschichte des Schlosses aufgearbeitet und kann Ihnen Auskunft geben. Fragen Sie hier nach Herrn Drechsel.


    http://www.repage4.de/memberda…s/LohseRckansicht2009.jpg


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/Lohsealt.jpg


    Video:


    http://www.youtube.com/watch?v=-diafDuiKDo

  • Vielen Dank für den Tipp.
    Ich habe eben erst Ihren Beitrag gelesen, ich hatte wohl keine Benachrichtigung bei neuenr Beiträgen im Profil hinterlegt. Es gab also auch eine zweite Spinnmühle, die nicht mehr steht, mal sehen was Herr Drechsel dazu weiß. Eine Anfrage an ihn ist unterwegs.


    rosaria

  • Ja, die stand dort wo jetzt der Springbrunnen im Park ist. Im Schloß hängen Bilder davon.

  • In Oberlichtenau, direkt neben dem Bahnhof wird an einem großen Fabrikgebäude rumgebastelt. Es ist zum Teil eingerüstet und am Dach wird auch schon gearbeitet. Weiß jemand, was da mal drin war und was aus dem Gebäude nun evtl. wird?

  • Eine sehr interessante Seite: www.denkmal-boerse.de


    Wie darin unter anderem zu finden ist, verkauft die Envia den Industriebau an der Georgstraße. Ich hatte eigentlich auf Grund der Umzäunung damit gerechnet, dass das Gebäude demnächst abgerissen wird. Vielleicht findet sich ja doch noch ein Käufer.