Hotelhochhaus "Waterfront" an Osthafen-Molenspitze (geplant)

  • Meine Güte, schon wieder Weltuntergang, schon wieder in Fettsatz. Erinnert an die steinalte Forderung nach Beseitigung der Alpen für freien Blick auf das Mittelmeer. Im Falle der Radfahrer bedarf es vielleicht noch zehn Kurbelumdrehungen, dann sind sie am Waterfront-Hotelhochhaus vorbei und es bietet sich dieser Anblick. Wenn man es so sehen möchte, auch mit "Räumlichkeit" und einzigartiger "Monumentalität". Wie eh und je.

  • Glückwunsch an die Wettbewerbssieger! Es hätte dem Entwurf gut gestanden, wenn die schmale Stirnseite optisch nach oben und nach unten gezogen worden wäre, bspw. als segelartiges Dreieck mit den Spitzen gen Himmel bzw. auf dem Wasserspiegel. Das hätte dem jetzt gedrungen wirkenden Hochhaus die an dieser Stelle nötige Eleganz für die Fernwirkung gegeben und den Sockel optisch mit dem Hochhaus verbunden. Derzeit nimmt der völlig eigenständige Sockel dem Turm unnötigerweise seine Höhenwirkung. Die EZB würde durch die leichte Verlängerung nicht in den Schatten gestellt.


    Der Sockel sieht zudem absolut ungastlich aus. Wer möchte denn an einer hohen und breiten Sichtbetonwand auf überdimensionalen Sichtbetonstufen unter einem auskragenden Hochhaus sitzen? Hier fehlt noch eine gehörige Portion "Wohlbehagen".


    Wie auch immer, wenn ich das recht sehe, sind an der Nord- und Südseite gebogene Scheiben vorgesehen, an der Straßenfront geknickte Glaselemente. Beides wird ein lebendiges Spiel mit Licht und Spiegelungen bewirken. Wollen wir hoffen, dass das Konzept so umgesetzt wird und die gebogenen - teuren - Scheiben nicht entfallen.


    P.S.: Das letzte Bild zeigt eine Perspektive, die die wenigsten Verkehrsteilnehmer zu sehen bekommen, nämlich überwiegend LKW-Fahrer, die aus dem Osthafen kommen.

  • Der Sockel ist zu abweisend, die Gesamthöhe zu niedrig (ich habe den Eindruck man hat die erlaubten 60m vom Wasserspiegel an gemessen), das Gebäude wirkt daher gedrungen (warum nur 16 Etagen?). Überhaupt hätte ich mir an dieser wichtigen Stelle etwas mehr an fliessenden Formen und etwas mehr an Eleganz gewünscht. "Waterfront" als Name muss auch nicht sein. Warum nichts deutsches dem Standort entsprechend? Ist das so schwer?
    Aber es ist nun wie es ist.

  • Ich meine an den unteren beiden Angaben -9,90 m, bzw. -11,50 m zu erkennen. 0 m wäre also auf Straßen-/Brückenlevel.

  • Die Architektur spricht mich an. Die Proportionen nicht.
    Das Verhältnis Höhe-Breite hätte erheblich mehr Richtung Höhe gehen können.
    Aber mir ist auch klar, dass es an dieser Stelle auch eine Herausforderung ist, einen wirtschaftlich sinnvollen Entwurf zu erstellen.


    Mir stellt sich noch die Frage, wo man als Hotelgast parkt. Das wird mir aus den Bildern bisher nicht ersichtlich.


    Nachtrag:
    Auch ich finde den Namen nicht gut.
    Ich reise viel und finde es in anderen Städten immer toll, wenn ein markantes Gebäude nicht einen englischen Einheitsnamen hat.
    Finde das lächerlich. Austauschbar. Wenn man international will, kann man doch auch einen Doppelnamen oder Untertitel wählen. Etwa "Molenkopfhaus - Waterfront"

  • Wenn man mal all die berechtigten Träumereien betreffs Höhe, damit verbundenen Kosten außer acht lässt, finde ich den Siegerentwurf gelungen. Klar könnte man hier und dort,...... aber ich bin ja fast schon dankbar, das nicht ein Entwurf mit sich oben überkragenden, kohlkopfartigen Auswucherungen zum Zug kommt.


    Von daher kurz, elegant, schlank, proportioniert für die Spitze und ich find's gut.

  • Der hier mehrfach kritisierte unfreundliche und nahezu fensterlose Sockel entspricht auch meinem Geschmack in keinster Weise. Auch ich kann hier keine hochwertige Aufenthaltsqualität erkennen. Die halbellipsenförmige Form erinnert stark an die vorhandene Betonwand, an der nächtliche Wandmaler ihrem Geschäft nachgehen können. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Erhaltung oder Nachahmung der Halbellipse als Vorgabe für den Architekturwettbewerb bestanden hätte. Im Extremfall könnten die Denkmalschutzbeauftragten diese Betonwand als schützenswert erachten. Nach dem Bekanntwerden der Entwürfe weiterer Wettbewerbsteilnehmer wissen wir mehr.


    Auch der Name "Waterfront" passt für mich nicht zur Molenspitze. Die Projektentwickler gehen anscheinend von der unzutreffenden Annahme aus, dass markante Gebäude in Deutschland unbedingt einen englischen Fantasienamen erhalten müssen.


    Auch die flächendeckende Glasfassade ist nicht für Begeisterungsausbrüche tauglich. An dieser prominenten Stelle neben der Honsellbrücke und den basaltverkleideten Hafenbecken müsste m. E. Naturstein, am besten auch Basalt, verwendet werden. So verliert das Hochhaus jeden Bezug zur unmittelbaren Umgebung.


    Ich bin nicht begeistert!


    Gegenwärtig existierende Halbellipse (Foto aus dem Jahr 2013):


  • Christallkiste

    Für die grosse Enttäuschung kein Grund, denn es war zu erwarten bei der Vorgabe des Grundstücks, der Höhe und der Auslastung an Bruttofläche.
    Ich hätte mir auch was Harmonischeres gewünscht, geschwungenere Formen und etwas mehr Höhe, aber 60m sind nun mal 60m. Es wird eben eine Kiste. Gut ist die kristalline Struktur. Die wird dem Hochhaus etwas mehr Leichtigkeit geben. Dazu wird noch ein Technikaufbau kommen, der alles noch ein wenig gefälliger wirken lässt.
    der Sockel unter der 0-Kante wird sicher noch modifiziert. Aber Ballzuviel karibische Gemütlichkeit würde ich dennoch nicht erwarten. Wir sind ja auch in Deutschland... Vielleicht wird's ja noch ein Backstein.
    Der Ueberhaenger hat was.


    Und wenn ich dran denke, wer die zweiten Plätze belegt hat, dann kann ich mir schon vorstellen, was die abgeliefert haben... oder?

  • Ich finde den Entwurf von der Frontseite her (höchstens) in Ordung, von der Rückseite her gesehen sehr schwach. Insgesamt überwiegt die Enttäuschung. Wenn schon auf den Solitär EZB Rücksicht genommen werden muss, dann hätte man auch erwarten können, dass die beiden Häuser zusammen ein stimmiges Bild ergeben. Gerade das wurde mit der wenig gelungen Rückseite ztur Brücke leider nicht geschafft.


    Da ich die anderen Entwürfe nicht gesehen habe, ist uns möglicherweise Schlimmeres erspart geblieben. Ich befürchte aber, dass der Kommerz über die Architektur gesiegt hat.


    Übrigens steht die Marke Clipper für Boardinghouses. In der FAZ wird die Marke als Hotel im Luxussegment bezeichnet. Das ist Quatsch, auch wenn die Boardinghouses gehobeneren Ansprüchen gerecht werden.


    Die Marke Clipper kommt aus Hamburg und kennt sich mit solchen Lagen augenscheinlich aus.


    Es ist meiner Meinung nach ein kleiner Etikettenschwindel. Boardinghouse funktionieren auch in solchen eher herben Lagen auf einer Brücke im Ostend. Ein Luxushotel würde dort kein Haus aufmachen. Zudem gibt es sicher nur wenige Beispiele, wo ein Luxushotel in das gleiche Haus wie ein mittelklassiges Hotel geht.


    Beachclub und Skybar klingen gut, aber nicht jede Hotelbar in einem höheren Stockwerk sollte gleich als "Skybar" tituliert werden. Ist ja nicht gerade das Mondrian Hotel, was hier entsteht.

    3 Mal editiert, zuletzt von frank353 () aus folgendem Grund: Tippfehler, Ergänzung zum Wettbewerb

  • Okay, der Entwurf ist wirklich nicht berauschend. Quadratisch, praktisch, gut, aber nicht so spektakulär wie ich gehofft hätte, besonders in dieser Lage. Dies gesagt, es hätte aber auch schlimmer kommen können. Alles in Allem okay, aber nix was Architekturpreise gewinnt.

  • Ab sofort und noch bis zum 14. März sind alle neun eingereichten Entwürfe aus dem hochbaulichen Wettbewerb im Atrium des Planungsdezernats ausgestellt (Q). Die Anschrift ist Kurt-Schumacher-Straße 10, geöffnet ist Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.00 Uhr.

  • Es wird dort alles zustellen! Es wird den Blick, wenn ich beide Brücken mit einbeziehen will vollkommen verändern. Klar, ich kann weiter, ohne das Projekt, die City anschauen. Es gehört dort letztlich einfach ein langer "Leuchtturm" hin, nicht mehr und nicht weniger. Von 0,0 abwärts kann doch und sollte auch, eine freizeitliche Nutzung sehr gut möglich sein(?)

  • Ich könnte mir Vorstellen, dass der sehr nüchterne und fast abweisende Sockel auf Grund der Lage und möglicher Hochwasser-Bestimmungen fußt. Die Molenspitze selbst liegt ja nur wenige Zentimeter über dem normalen Wasserstand und jedes Hochwasser würde ein offenes UG fluten, oder!?


    Ich glaube jedoch auch eine art Staffelgeschoss hätte dem Entwurf vielleicht ganz gut getan. Ggf. wäre auch eine Neigung der dem Fluss zu gewandten Kante (ähnlich eines Schiffsbugs) keine schlechte Idee gewesen um den Entwurf etwas mehr Ausdruck zu verleihen.


    Immerhin hat man sich zumindest bei der Gestaltung der Fassaden-Elemente und der Auflockerung der Ecken getraut ein wenig Akzente zu setzten. Gerade die Materialien können einen (wohl in den Augen der Meisten) nicht ganz so starken Entwurf nochmals deutlich aufwerten. Die abgekanteten und schrägen Glaselemente könnten in Verbindung mit dem Main, recht interessante Lichtspiele erzeugen. Mal schauen...


    Fazit, da war sicher Luft nach oben, hätte aber auch schlimmer kommen können. Einige der anderen Beiträge waren tatsächlich ziemlich gruselig.

  • "Waterfront"

    Der letzte Satz von sweet-meat fasst es auch für mich ganz gut zusammen...


    Allerdings erhoffe ich mir bei Sockel schon noch Überarbeitungen, die die Aufenthaltsqualität davor deutlich erhöhen. Sonst finden die vielen hier im Rendering abgebildeten Menschen nicht dahin...
    In dem aktuellen Entwurf sieht es ja tatsächlich so aus, als würde man unter eine Autobahnbrücke abhängen, alles kalt und abweisend.


    Ich glaube nicht, dass die Gestaltung des Sockels etwaigem Hochwasser geschuldet ist. Natürlich muss das bei der Planung bedacht werden, aber in beiden seitlichen Ansichten (also Nord- und Südansicht) sind große Fenster eingelassen.


    Entsprechendes würde ich mir auch für die Spitze wünschen. Ein paar Sitzgelegenheiten und Pflanzen davor und alles wäre bereits etwas wohnlicher (Spricht eigentlich etwas gegen Außengastronomie/Hotelterrasse?).

  • Der Sockel ist perspektivisch verkürzt dargestellt. Betrachtet man die Molenspitze aus den Vogelperspektive und nimmt den aktuellen Sockel als Maßstab für den neuen, dann müsste vorne viel mehr Freifläche sein.


    Ich denke, da können wir gelassen abwarten. Man muss den Planern und den Architekten ja zu Gute halten, dass sie die Molenspitze für das Publikum öffnen und den Hafenpark damit erweitern. Also ich sehe das sehr positiv.


    Auch die Öffnung zum Waaser ohne Mauer oder Absperrung finde ich gelungen. Wenn da fünf Studentinnen am Wasser sitzen, sieht die Lage schon wieder einladender aus.


    Auch die seitliche Öffnung zum Haus mit der großen Glasfront an der Brücke gefällt mir gut.


    Auch wenn ich mir von dem Entwurf mehr erwartet haben, muss ich feststellen, dass der Bezug zum Wasser mit der schwebenden überhängenden Glasfront nach vorne ganz gut gelöst ist.


    Neben de bereits zuvor erwähnten Rückseite gefällt mir nicht, dass es sich schlecht bis gar nicht in die bestehende äußerst attraktive Stahlbrückenlandschaft einfügt.

  • Konnte mir heute die Ausstellung im Planungsdezernat ansehen. Da es umfangreichere Beiträge werden, muss ich die einzelnen Teilnehmer in einem jeweils separaten Beitrag vorstellen.


    Grundsätzliches:
    Wieder einmal ein grosses Dankeschön an das städtische Planungsdezernat für diese Ausstellung. Abfotografiert habe ich die Schautafeln für diejenigen die es nicht persönlich zur Ausstellung schaffen. Sehenswert ist diese allemal.


    Ich habe die Tafeln ganz oder teilweise abfotografiert.
    Das Copyright bleibt natürlich bei den jeweiligen Architektur Büros und Visualisierungsbüros. Das fotografische Copyright bleibt bei mir.
    Einige Bilder sind zu vergrössern um mehr Details erkennen zu können, dies ist dann separat ausgewiesen und zwar mit folgendem Symbol:


    ->


    Beginnen möchte ich natürlich mit dem Siegerentwurf von Barkow Leibinger Architekten.




    ->Analysegrafik über die verschiedenen Nutzungen:


    Renderings:


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    Erläuterungstext:


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    Schwarzplan:


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    Für die Statikfreunde unter uns:


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    Zeichnungen der verschiedenen Seitenansichten:


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    Grundrisse und Schnitte:


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    Bauvolumina und Fassade:


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    Die Gesamthöhe mit Minitechnikaufbau beträgt etwas über 62m.

    Interessant das es in UG2 eine Drop Of Lobby gibt, Parkplätze sind unterhalb der Brückenverbindungsinsel angelegt.


    Die Bilder der weiteren Teilnehmer folgen im Laufe des Nachmittags und Abend.



    Alle Bilder: Adama

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  • Einer der zwei 2. Plätze, KSP Architekten.
    Irgendwie haben Sie mehr Bewegung in Ihrem Entwurf, gleicht in der Seitenansicht einem Schiffsbug, toll für diese Stelle. Überhaupt ist vor dem allem der Übergang über dem Beach Club von den UGs zum Hochbau gut gelungen.
    Gesamthöhe: Etwas über 63m.
    Mir gefällt's:



    ->



    Textteil:






    Grundrisse und Schnitte, hierbei besonders interessant die beiden Anlegestellen für Boote, klasse:




    Weiteres:


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  • Der zweite 2. Platz, Hadi Teherani Architekten:


    Gesamthöhe knappe 63m. Spannendes Gimik, das Badeschiff am nördlichen Rand. Nette Idee.





    Textteil:


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    Zeichnungen und Grundrisse:


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    Ich bin bekanntlich nicht der grösste Fan von Hadi Teherani Architekten, aber hier musste ich doch schmunzeln und zwar positiv.
    Er hat deutlich erkannt, dass dort 60m zu wenig sind und hat schonmal auf einer kleinen Grafik am Rande einfliessen lassen wie es auch sein könnte :)
    Das Argument mit dem EZB Solitär lasse ich hier generell nicht mehr gelten, denn am Hafenpark drüben wird die ganze Sicht auch ziemlich zugebaut.
    Übrigens seine dortigen Wohnhochhäuser halte ich für sehr gelungen. Gruß nach Hamburg!


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