Hotelhochhaus "Waterfront" an Osthafen-Molenspitze (geplant)

  • Die Gefahrguthalle befindet sich ca. 1,1 Kilometer von der Osthafen-Molenspitze entfernt. Es gibt Wohnsiedlungen in der Nähe des Ostparks, die näher an diese Halle heranreichen. Daraus ergibt sich für mich ein Widerspruch.


    Natürlich ist die Gefahreneinschätzung heute eine andere als von 60 oder 100 Jahren und die Gefahren sind heute andere; heute gibt es eine Fülle von gefährlichen und extrem gefährlichen Stoffen, die beim Bau der Wohnviertel nördlich des Ostparks nocht nicht existierten.


    Heute unternimmt man Maßnahmen, Gefahrenlagen von vornherein zu vermeiden, das ist der Grund für die Abstandsregeln, sie beruhen auf einer Risikoabschätzung. Etwas anderes ist es, in gewachsenen Situationen nachträglich aufgetretene Konflikte und Gefahrenlagen zu beherrschen oder zu beseitigen. Das Hotelprojekt gehört in die erste Fallgruppe, die Wohngebiete nördlich des Ostparks in die zweite.


    Das BImschG nebst StörfallVO u.a. ist ein Kompromiss, der Auflagen gegen die Störfallbetriebe ermöglicht (dazu gehören z.B. Mengenbegrenzungen und technische Auflagen) und zur Vermeidung neuer Gefahren die Vorsorge verschärft. Man kann auch den Betrieb verlagern, als ultima ratio sozusagen; wenn man das wirklich will, gäbe es auch Mittel und Wege, am Ende sogar vielleicht gegen den Willen des Betriebes. Aber jemand muss auch bereit sein, dafür ggf. tief in die Tasche zu greifen, wie Fraport in der causa Ticona. Das ist mit der hiesigen Situation natürlich nicht zu vergleichen, aber eine Betriebsverlagerung gibt's nicht für'n Taschengeld.

  • Schon bei Häusern über 22m Höhe wird ein zweiter Rettungsweg gefordert, da das größte genormte Rettungsgerät in Deutschland eine DLK 23/12 ist, d. h. eine Drehleiter mit 23m Nennhöhe bei 12m Ausladung. Es handelt es sich hier um die bekannten 30m Drehleitern (mit Korb, deswegen DLK) der Feuerwehr.

  • Das stimmt zwar, ersatzweise kann aber auch ein sogenanntes Sicherheitstreppenhaus gebaut werden, und das geht bei Hochhäusern eben bis 60m, darüber müssen dann zwei Treppenhäuser gebaut werden.

  • die FR nimmt sich des Themas an (ob hier jemand recherchiert hat???)


    http://www.fr-online.de/frankf…4,view,asFirstTeaser.html


    "Das Gefahrgutlager im Hafen mache laut der Seveso-II-Richtlinie einen Mindestabstand zu Wohngebäuden nötig. Der sei aber groß genug für gewerblich genutzte Bauten"


    Und ich dachte immer der HHRP sei nicht zwingend bindend. Jetzt legen sich einige Statdverordnete gleich mal wieder fest auf die angebliche Verbindlichkeit des Plans.

  • Der HHRP ist ein informelles Planungsinstrument. Er ist nicht rechtsverbindlich und keinem standardisierten Verfahren unterworfen. Die Planinhalte dienen der vereinfachten Darstellung von zukünftigen städtebaulichen Planungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, er ist sozusagen Programm und Modell.


    Er entfaltet keinerlei Rechtswirkung nach außen, Anlieger, Eigentümer oder Bauherren können aus ihm keine Ansprüche herleiten; und hat keine interne Rechtswirkung, wie etwa der Flächennutzungsplan, oder die Pläne der Raumordnung, die zwar auch keine Außenwirkung haben, aber die Verwaltung binden.


    Der HHRP ist eher eine städtebaupolitische Absichtserklärung des Magistrats, etwa des Inhalts, dass er geneigt sei, ein Baurecht für Hochhäuser vorrangig dort zu schaffen, wo der HHRP dies vorsehe. Das heißt aber weder, dass es Baurecht dort auch wirklich geben muss, noch dass andernorts grundsätzlich keine Hochhäuser genehmigt werden. Jede Planung unterliegt einem Alterungsprozess, sie muss also hin und wieder den sich evtl. ändernden Rahmenbedingungen angepasst werden.


    Aber der FR-Artikel ist natürlich falsch insofern, als dem Hochhaus auf der Mole nicht der HHRP entgegensteht; da hat der Redakteur was falsch verstanden, ersollte besser mal hier mitlesen. Der Standort ist planungsrechtlich, d.h. in Gestalt des wirksamen B-Plans Nr. 799 als Standort für ein Hochhaus bis zur Höhe von 60 m abgesichert, d.h. es gibt bereits Baurecht - und das ist mehr als im HHRP steht.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Nachtrag & Änderung

  • An diesem Platz sehe ich eher ein Aussichtsrestaurant, ähnlich wie das Oosten. Von mir aus kann Herr Mäkler gerne einen kleinen Leuchtturm dazustellen. Eine reine Aussichtsplatform fände ich etwas verschenkt. Vor allem, weil es eine Verbindung zwischen Oosten und Gerbermühle darstellt.

  • Ich wäre ja schon glücklich über ein Hotel, gerne auch mit 60m Höhe, mit einem tollem Restaurant auf der Spitze...sähe dort bestimmt klasse aus, siehe diverse frühere Vorentwürfe.

  • Studie von Ferdinand Heide

    Auch das Büro Ferdinand Heide, bekanntlich die Architekten der nahe gelegenen Osthafenbrücke, hat einen Entwurf gefertigt. Dies sozusagen als Folge der oben erwähnten Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt. Heide hält sich an die Vorgabe der 60 Meter Höhe, nicht nur deswegen vermutlich realistischer als der zuletzt diskutierte Entwurf. Vorgeschlagen wird ein dreieckiges Hochhaus mit der Stadt zugewandten Spitze. Aus meiner Sicht eine gute Idee. Wegen der in dieser Position nahe liegenden Assoziation zu einem Schiffsbug und weil die Form auch noch mit dem gar nicht so weit entfernten Main Triangel auf der anderen Seite des Mains korrespondiert. Anklicken für doppelte Größe:



    Grafik: Ferdinand Heide Architekt

  • ^

    Interessant wie auf der Visualisierung der Studie (oberer Teil) der Verlauf der Rampe zu sehen ist. Sie zeigt eigentlich, dass die HH-Skyline weiterhin zu sehen ist, nach Errichtung des Hotels und die Rampe eine Kurve macht.


    Mein Bild von heute, das auch im Thread "Neubau Osthafenbrücke und Umbau Honsell..." zu sehen ist, daher hier nochmals verlinkt. MMn müsste das Hotel den Blick auf die Skyline komplett verbarrikadieren. Das ist aber nicht negativ gegen das Hotel geäußert!

  • Die Dreiecksform von Heide ist glaube nicht so meins. Habe mal nach dem Plan ein Sketchup Model erstellt und mit einer Klinkerfassade versehen, zumindest von der Sachsenhausener Seite gefällt es mir nicht. Müsste ich mal in ein ensprechendes Bild implementieren, auf dem die Spitze zu sehen ist.
    Hier ein Simulation basierend auf dem Entwurf von Heide, Standort ist die neue Osthafenbrücke:



    Bild, Simulation: Adama
    Basierend auf dem Baumassenmodel von Heide Architekten

  • ^ Aber das Hotel hätte einen schönen Scharniereffekt zwischen den beiden Brücken. Irgendein Blick wird immer verstellt.


    Adama, die Illustration ist ganz schön, ih mag auch den Backstein, jedoch würde ich mir eine galantere Form wünschen und eher etwas leuchtendes in der Farbe. Dieser Turm wird ja so etwas wie eine Stadtausgangssäule darstellen, wenn man von der Stadt her den Main entlang schaut.
    Ich finde, da könnte man sich z.B. in Miami ganz gute Anregungen holen.

  • Danke fürs Feedback. Ja eine etwas mutigere Form würde ich mir auch wünschen. Habe als Blueprint den Grundriss der Heide Architekten (zu sehen im letzten Post von Schmittchen) verwendet, also die Dreiecksform. Was er sich als Fassade vorstellt ist natürlich bei solch dürftigen Informationen schwierig zu erörtern.
    Auf alle Fälle wäre es schön ein zukünftiger Entwurf würde sich etwas nach oben hin verjüngen, was aber wohl unrealistisch bleibt da zuviel Fläche dafür verschenkt werden würde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Hamburger B&L-Gruppe will bauen

    Im Zusammenhang mit der heute bei einer Pressekonferenz verkündeten Einigung zwischen der Stadt Frankfurt und der B&L-Gruppe bezüglich des Honsell-Dreiecks wurde bekannt, dass der Hamburger Projektentwickler auch das Grundstück des Molenkopfs erwerben möchte. Wie im Bebauungsplan vorgesehen, soll ein Hotelhochhaus mit rund 60 Metern Höhe errichtet werden. Wenig überraschend wird es eine Herausforderung darstellen, auf den nur 400-500 Quadratmeter bebaubarer Fläche die gewünschten 15.000 Quadratmeter BGF umzusetzen. Eine Lösung soll ein noch auszulobender Architekturwettbewerb erbringen.

  • Nach einem akutuellen Magistratsvortrag (Download) soll die Stadt das 1.617 Quadratmeter große Grundstück des Molenkopfs für 7.350.000 Euro an die Main Square GmbH & Co. KG verkaufen. Der Preis kann der Vorlage zufolge noch ermäßigt werden, wenn sich ergeben sollte, dass die konkrete Lage und die Bodenverhältnisse des von allen Seiten von Wasser umschlossenen Grundstückes zu erhöhten Bauerrichtungskosten führen wird (was m. E. jedoch niemanden überraschen sollte).


    Die Käuferin mit Sitz in Hamburg ist eine Gesellschaft der B&L-Gruppe. Diese soll sich verpflichten, das Grundstück innerhalb von drei Jahren mit einem Hotel oder Boardinghaus in Passivhausbauweise zu bebauen. Sollte die Passivhausbauweise nicht möglich sein, soll eine mindestens 30 Prozent bessere Energieeffizienz als nach gültiger Energieeinsparverordnung erreicht werden. Für das Hochhaus muss ein Realisierungswettbewerb nach der geltenden Richtlinie für Planungswettbewerbe und unter Beteiligung der Stadt durchführt werden.



    Karte: Stadt Frankfurt am Main

  • Der geplante Wettbewerbe für das Molenkopf-Hochhaus ist jetzt offiziell auf 2018 verlegt worden. Zuletzt war noch von 2017 die Rede. Es soll bei 18 Geschossen bleiben.


    Für das Projekt ist ein hochwertiges Hotelkonzept geplant. Mit der Fertigstellung ist 2021 zu rechnen.


    Quelle: B&L Gruppe

  • Bei der Grundsteinlegung für das Hafenpark-Quartier gestern wurde auch das Hochhausprojekt an der Molenspitze erwähnt. In diesem Jahr soll ein Architekturwettbewerb ausgelobt und im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden, hieß es laut heutiger FAZ. Bereits gestern schrieb die IZ, dass die B&L-Gruppe das im Hochhaus geplante Boardinghouse eventuell unter der eigenen Marke Clipper betreiben werde (Info).

  • Erfreulich, man scheint ordentlich zuzulegen an Geschwindigkeit. Bin schon sehr gespannt auf die Entwürfe.
    Was ich mir dort wirklich wünsche ist Gastronomie auf der Mole und/oder Gastronomie/Bar in der obersten Etage. Der Blick von dort wäre grandios.
    Nur bitte kein abgeschottetes Gebäude wie das Mainplaza (was ich durchaus schön finde).

  • Architekturwettbewerb hat begonnen

    Wie angekündigt, hat eine Tochtergesellschaft der B&L-Gruppe einen Planungswettbewerb für den Entwurf eines Hochhauses auf der Molenspitze ausgelobt. Das Hochhaus soll als Hotel und Boardinghaus genutzt werden, auch Nebennutzungen auf dem Grundstück soll der Entwurf umfassen. Der Wettbewerb hat der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen zufolge in der vergangenen Woche mit der Ausgabe der Unterlagen begonnen. Eingeladen wurden folgende Büros:


    • Auer Weber, Stuttgart
    • Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Hamburg
    • gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
    • Hadi Teherani Architects GmbH, Hamburg
    • Ingenhoven Architects, Düsseldorf
    • Jean Paul Viguier et Associés, Paris
    • KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt am Main
    • MK Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur, Frankfurt am Main
    • meyerschmitzmorkramer main gmbh, Frankfurt am Main
    • Ortner & Ortner Baukunst, Berlin


    Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 25. Januar 2019 abgegeben werden. Die Preisgerichtssitzung ist auf den 27. Februar 2019 terminiert. Dem Preisgericht werden angehören: Prof. Kees Christiaanse, Prof. Almut Grüntuch-Ernst, Prof. Uta Potgiesser, Martin Teigeler, Martin Hunscher, Mike Josef, Harry Koch, Thorsten Testorp. Nach der Entscheidung des Preisgerichts wird es eine Ausstellung der Entwürfe geben.

  • ^ Das sind alles großartige Architekturbüros, teils jünger, teils lange etabliert. Wenn sie ihren bisherigen Linien treu bleiben, sehe ich allerdings - bis auf eine Ausnahme - vor allem Quader-Kubaturen vor meinem geistigen Auge. Ich hoffe, sie lassen sich von der ganz außergewöhnlichen Lage und dem abgerundeten Grundriss zu mehr inspirieren als dem Üblichen bzw. dem naheliegenden Dreieck-Sockel unter auskragender Kiste. Vorbehaltlich natürlich den Vorgaben der Auslober.