Kunst im öffentlichen Raum....

  • Kunst im öffentlichen Raum....

    Vor einigen Tagen ist der Künstlerwettbewerb für das Brandt-Denkmal am Willy-Brandt-Platz (vormals Marienplatz) entschieden worden.
    Die Entscheidung ist für eine leicht überlebensgroße sitzende naturalistische Statue gefallen.


    Seit vielen Jahrzehnten ist das das erste figürliche Denkmal für eine historische Persönlichkeit zur Aufstellung auf einem öffentlichen Platz. Zum letzten Mal war das wohl zu Zeiten der Weimarer Republik der Fall. Nach dem Ehekarusell-Brunnen von 1980 ist es nach fast 30 Jahren die erste gegenständliche Plastik die in Nürnberg zur Aufstellung kommt.


    Wie denkt Ihr über diese Entwicklung? Sind Denkmäler zeitgemäß. Brauchen wir mehr davon? Welchen anderen Persönlichkeiten könnten (und wo in der Stadt) solche Ehrungen zuteil werden? Weitere bedeutende Politiker wie der erste Nachkriegskanzler Konrad Adenauer (an der Adenauer-Brücke) oder der Schriftsteller wie Hermann Kesten (Kestenplatz)......


    Sprechen gegenständliche Bildwerke die Menschen mehr an als abstrakte Plastiken?


    Kann Nürnberg mehr Kunst im öffentlichen Raum vertragen? Oder braucht es sogar mehr davon?


    Ich bin gespannt auf Eure Meinungen zum Thema.

  • Also ich bin ein großer Fan von Kunst im öffentlichen Raum. Ich mag sowohl abstrakte als auch gegenständliche Plastik, das macht die Stadt interessant. Ich denke, gerade aus heutiger Sicht sind die charakteristischen Gebilde des Symposium Urbanum 1971 - so umstritten und in der Presse zerrissen das damals war - jedem als Markenzeichen in der Stadt bekannt, ebenso wie die kostbaren Bauplastiken, die auch vor dem Krieg schon ein Alleinstellungsmerkmal von Nürnberg waren (Hausmadonnen, Brunnen etc.). Vom Hieserlein und dem Tugendbrunnen über den Irrhain bis zur planmäßig im Siedlungsbau integrierten Kunst in der Siedlung am Planetenring haben wir in Nürnberg ein weites Spektrum vielfach unbekannter Kunst im öffentlichen Raum zu bieten. Diese kulturelle Errungenschaft, die die Stadt interessant macht, sollte auf jeden Fall weiter gepflegt werden.


    Leider ist der 70er-Jahre-"Finger" an der Marienbergstraße mehrfach Vandalismus zum Opfer gefallen ... wer erinnert sich noch an ihn?




    Daß nun wieder einmal eine gegenständliche Plastik, eine Figur, aufgestellt wird, ist sicher ein Spiegel künstlerischer Tendenzen und vielleicht von Stilpluralismus. Ich begrüße das grundsätzlich, wobei ich mir vorbehalte, ob mir das Denkmal dann auch gefallen wird oder nicht.

  • Hat jemand eine Skizze oder ähnliches? konnte nichts finden! Dem Platz wird es sicherlich gut tun! Allerdings hat der Platz im öffentlichen Leben Nürnbergs wenig Bedeutung! Wird doch sicherlich eher von den Mitarbeitern der anreihenden Büro´s benutzt?!

  • Ich sehe das ähnlich wie baukunst-nbg: Kunst im öffentlichen Raum, egal ob figürlich oder abstrakt, egal ob es mir persönlich gefällt oder nicht, bereichert diesen und ist ein wichtiger und integraler Bestandteil.


    Auch aber nicht nur hier in Nürnberg ist die letzten Jahre wenig neues entstanden. Spontan fällt mir nur Berlin mit vielen neuen Denkmälern etc. ein.
    Aber eher als neue Denkmäler, die häufig nur noch sehr speziellen Dingen Gedenken erbringen sollen (das ist nicht abwertend gemeint), wünschte ich mir für Nürnberg spannende Kunstwerke und/oder neue Brunnen. Gerade Nürnberg hatte eine reiche Historie was öffentliche Brunnen angeht. Leider ist hier die letzten 30 Jahre nur wenig dazu gekommen. Ein positives Beispiel ist für mich der Brunnen am Rennweg zwischen Straßenbahn und U-Bahn.

  • Denkmäler / Brunnen

    Beides lässt sich ja sehr schön miteinander kopieren....


    Ein Beispiel, dass mir immer sehr gut gefahlen hat ist das Pfahlbauten-Denkmal am Seefeld-Quai in Zürich.


    https://zuerich.gadmin.ch/de/p…eing_ByCategory&start=231


    In einer sehr schönen geometrisch-tektonischen Form symbolisiert die große Edelstahl-Brunnenplasik die frühere Bebauung des Ufers mit Pfahlbauten. Das Brunnenbecken ist als "Wassertisch" ausgeformt.


    Zwei, drei solche Arbeiten in dieser Qualität, die den öffentlichen Raum in Nürnberg etwas akzentuieren würde ich mir sehr wünschen. Der eine oder andere Platz könnte damit eine starke Aufwertung erhalten....

  • Wer sich gefragt hat was mit dem Brunnen vor der AOK passiert ist, tja, der wurde "ordnungsgemäß eingelagert" *hust* Bei so einer Lagerung kann es schon mal vorkommen dass jemand mal aus Versehen einen Barock Erker schreddert.

    Generell fällt mir auf, dass in Nürnberg in letzter Zeit immer mehr Kunst wie diese teils von bekannten Künstlern aus dem öffentlichen Raum verschwunden ist. Auch die Stahlskulptur im Cramer-Klett-Park ist nicht wieder aufgestellt worden, statt dem Brunnen an der Ostermayer Passage wurde immerhin ein Baum gepflanzt. Die Stadt verspricht zwar die Werke wieder aufzustellen, aber da lässt sie sich genau so Zeit wie mit dem Nachpflanzen gefällter Bäume. Bei einigen Werken wie den ganzen Stahlsäulen ist der künstlerische Wert sicherlich strittig, aber stattdessen gar keine Kunst mehr aufzustellen ist für mich keine Alternative, wie seht ihr das?

  • Das sehe ich sehr ähnlich, vor allem wenn wie in Parks keine Platznot herrscht. Ein Baum wiederum ist natürlich einem nicht sprudelnden Brunnen ("Nürnberger Modell") vorzuziehen. Aber da wäre woanders noch Platz gewesen. um die Skutpr vor der AOK wäre es schade. Die "Sanierung" des Cramer-Klett-Parks ist ohnehin eine sehr armselige Sache, für den Aufwand im Vorfeld und während der Absperrungsphase. Das sieht nicht viel anders aus als vorher und viel schlechter als zu seiner Anfangszeit.

    http://dernuernberger.blogspot…er-cramer-klett-park.html

  • Danke für die Bilder zum Cramer-Klett-Park. Das ist wirklich enttäuschend...


    Früher war ich öfter mit meinen Kindern am Spielplatz. Ist der wenigstens noch da? bzw, schöner / interessanter geworden?

  • ja, der ist noch da - schwer zu fotografieren, weil ja zumeist Kinder da sind - verändert hat er sich seit der Renovierung nicht, Er befand sich außerhalb des eingezäunten Bereichs. Bald steht dem Park noch eine weitere Belastungsprobe bevor. Es ist noch unklar, wie weit sich das Neubauvorhaben anstelle des abgerissenen Rädda-Barnen-Komplexes von Osten her hineinfressen wird. Auch am südlichen Eingang am Keßlerplatz droht ein Bauvorhaben.


    hier sind zwei Bilder vom Spielplatz mit drauf (so wie wie er jetzt noch ist)

    http://dernuernberger.blogspot…er-cramer-klett-park.html

  • Diese „Stadtmöblierung“ im Cramer-Clett-Park bietet jedenfalls nicht sehr viel Kunst.


    Kleine Nachfrage: Weiß man denn schon, was statt Rädda Barnen und am Südrand des Parks gebaut werden soll?

  • Kleine Nachfrage: Weiß man denn schon, was statt Rädda Barnen und am Südrand des Parks gebaut werden soll?

    Soweit ich weiß steht das nich nicht fest. Der Vorstadtverein Wöhrd läuft Sturm dagegen, dass hier ein Investor teure Eigentumswohnungen hinstellen darf ohen Mehrwert für das Stadtviertel und den Park. Das ist wohl noch nicht final entschieden.

  • Völlig zurecht. Unbezahlbare Wohnungen haben wir genug. Worst Case wäre allerdings ein Hotel Klotz wie jetzt am Luitpoldhain geplant ist...

  • Es gab / gibt wohl Überlegungen die Rädda Barnen Fläche für die TH GSO Nbg zu verwenden. Entscheidung kenne ich keine. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dort Kita- und Hort-Plätze geschaffen werden. Beides braucht die Stadt.

  • Für die Südseite des Cramer-Klett-Parks beim Kesslerplatz finden sich für die Sitzung des kommenden Stadtplanungsausschusses diese Unterlagen. Anscheinend ist die Errichtung eines bis zu acht Stockwerke hohen Studentenwohnheims geplant.