Flughafen DTM: Entwicklungen - Chancen - Potentiale

  • dokom21

    Zitat:
    Der Flughafenausbau aus dem Jahre 2000 ist eine gigantische Fehlentscheidung der Politik gewesen


    Das ist wohl in der Tat der Fall. Aber wir sind jetzt im Jahre 2009. Die Alternative zum Weiterbetrieb ist der Abriss (Rückbau) großer Teile des Terminals und der Infrastruktur des 9 Jahre alten Flughafens. Dies führt zu Millionen-Abschreibungen, die die DSW und die Stadt tragen müßen.


    Zitat:
    Der Flughafen DUS ist in 45min mit dem Zug zu erreichen, genausolange braucht man wenn man mit der Stadtbahn/ Bus aus der City in Richtung DO-Airport fährt.


    Da sprichst du ein wahres Wort. Das meine ich u.a. auch mit gleichen Rahmenbedingungen der NRW-Airports. Hier, ist noch einer meiner Beiträge aus dem Thread "Dortmund: Wünsche und Visionen", der das Thema Flughafen aufgreift.

  • Flughafen Diskussion

    Ich kann bezüglich des Flughafens Nick nur zustimmen. Der Flgfahen ist nun man jetzt dort und auch wenn die meisten Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor sind, sind die besser als gar keine Arbeitsplätze. Man sollte auch nicht die vielen indirekt mit dem Flughafen verbundenen Jobs vergessen wie Zulieferer und der Industriepark, der nur aufgrund des Flughafens vorhanden ist.
    Eine Erweiterung der Öffnungszeiten um eine Stunde sollte auch möglich sein. Also einige Anwohner übertreiben schon ein wenig, vergleicht man die Lärmzahlen (gemessen von den Ruhrnachrichten) mit denen der Stadtbahn, die jede 5 Min in Aplerbeck vorbeirauscht und der B1, dann ist der Fluglärm gar nciht mehr soviel höher.
    http://www.ruhrnachrichten.de/…und/cme23599,1.html?ref=/


    Würden sich die Passagierzehlen durch die verbesserten Betriebszeiten erhöhen, wird die Anbindung der Stadtbahn an den Flughafen oder mit der H-Bahn über den Flughafen Bahnhof in Hozwickede auch irgendwann kommen..

  • Wie konkret sind denn die Planungen bezüglich neuer ÖPNV-Anbindungen? Selbst wenn der Flughafen nach der Wahl so bleiben würde, wie er ist, würde eine ordentliche Anbindung ja Sinn machen und sollte daher eigentlich nicht zur Debatte stehen.


    Aleon


    Sieht wohl so aus, als hätten wir da eine andere Wahrnehmung. Du sagst, der Fluglärm stört erheblich und ich sage, er stört wenn überhaupt nur ein wenig. Ich glaube, ich habe da ganz einfach ein dickeres Fell. Meine kleinen Cousins haben das wundervolle Privileg, in der Heiligengartenstraße aufzuwachsen und nicht im beschaulichen Dortmunder Süden und ich habe auch jahrelang an lauten Straßen und neben Feuerwachen gelebt. Wenn da dann jemand kommt und mir erzählen möchte, dass der Lärm von ein paar Flugzeugen ihn stört, weil er es bei seiner Grillparty gerne ruhig haben möchte oder was weiß ich denn, dann nenne ich diese Menschen auch schnell mal "Meckerköpfe". Ich finde daher schon, dass man sich über Fluglärm streiten kann und halte Flughafengegner, die mit Fluglärm argumentieren für überheblich. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Die einen haben alle 10 Minuten ein Flugzeug über ihrem Kopf, die anderen ne Schnellstraße, die fast permanent lärmt, vor der Tür. Es interessiert mich daher herzlich wenig, ob Frau von und zu Dortmunder Süden sich vom Fluglärm gestört fühlt. Dann soll sie halt ins Kreuzviertel ziehen. Aber da stören dann wahrscheinlich die betrunkenen Studenten oder die Jungs mit ihren Skateboards. Das einzige Argument, das daher bei mir wirklich zählt, ist der ökonomische Aspekt. Mit der Wertminderung der Immobilien im Süden haste mich! ;) Trotzdem bin ich jetzt in 2009 auch für die Option "Augen zu und durch!". Es wurde ordentlich investiert und jetzt muss zumindest versucht werden, etwas draus zu machen! Wenn's nicht klappt, dann ist das halt wie mit der Schnellstraße. Entweder man hat sie oder nicht :Nieder:

  • Es gibt doch nur zwei Alternativen: Entweder der Abriss oder ein anderer Weg aus der Misere herauszukommen, sprich als ein erster Schritt die relativ unkomplizierte Betriebszeiten-Verlängerug. Für mich persönlich wäre der Abriss eine absolute Katastrophe, denn auch architektonisch ist das 450 Meter lange und neun Jahre alte Terminal eine Bereicherung. Natürlich muss sich irgendwann einmal die Situation entspannen und verbessern (das bedeutet für mich, wie bereits erwähnt, ein mittlerer bis hoher, einstelliger Mio.-Betrag). Daher sollte eine Deadline gesetzt werden. Lasst uns in den nächsten 5-7 Jahren alles versuchen um den Flughafen auf Erfolg zu trimmen, sollte das nicht zu schaffen sein, kann man härtere Maßnahmen in Betracht ziehen. - Anmerkung: Die Abschreibung nach dem eventuellen Abriss erfolgt zeitnah. Das bedeutet, dass die DSW auf einen Schlag hunderte von Millionen € aus ihren Büchern nehmen muss. Die Folgen sind unabsehbar.

  • Eine Bitte noch: Informiere dich bitte demnächst ein bisschen genauer bevor du wieder Thesen in den Raum wirfst, die so nicht stimmen. Eine Diskussion ist so um einiges interessanter + aufschlussreicher und nicht immer so müßig.


    Selbst bei 20-25 Minuten Abfertigungszeit (die Flugzeiten liegen zwischen 1 und 3 Stunden genauso wie ich geschrieben habe - Sie schreiben selbst über 2,5 Stunden nach Thessaloniki; nach Barcelona habe ich einmal 2 Stunden gebraucht - Mallorca liegt ähnlich weit) kommt man auf 2,7 bis 5,7 Stunden pro Umlauf. Dass eine Stunde jedem Flugzeug einen zusätzlichen Umlauf ermöglichen sollte, der garantiert dann mit der üblichen Auslastung fliegt, dürfte eine gewagte Behauptung sein.


    Mich stören gar nicht die längeren Betriebszeiten, sondern die Hurra-Sprüche, die mit der Vorstellung gepaart sind, dass eine bankrotte Stadt (den Haushalt muss jedesmal die Bezirksregierung genehmigen - oder nicht?) Millionen für Träume nach vorgetäuschter Größe ausgeben sollte. Es verbietet sich, über "Jobs" zu reden, wenn die staatlich bezuschusst sind - ABM-Plätze zu schaffen wäre keine große Kunst, wenn man nur genügend Geld hätte. Irgendwann muss man die Flughafen-Zuschüsse einschränken und dann kappen, wahrscheinlich sogar bald.


    Absichtlich habe ich die Ausfälle zitiert, um zu zeigen, wie tief das Niveau sinken kann. Bei solcher unsachlichen "Argumentation" kann ein desaströses Ergebnis nicht verwundern - ist die Denkweise genügend verbreitet.

    Einmal editiert, zuletzt von Le-Wel ()

  • Le-Wel

    Das bedeutet doch im Umkehrschluss, dass du als Duisburger, der wohl ab Düsseldorf gen Süden reist, für den Abriss des Dortmunder Flughafens bist. Aber wie schon gesagt: Man kommt bei dir leider mit einleuchtenden und wahren Argumenten/Tatsachen nicht weiter. Auch die Aussage, dass sich Dortmund jedes Jahr den Haushalt von der Bezirksregierung genehmigen muss ist eine Verdrehung der Tatsachen. Du musst doch nicht alles über- bzw. bewachen.;). Und wenn du es schon machst, sollte deine Argumentation stimmig sein, wie z.B. bei Aleon und dokom21. Damit kann man/ich etwas anfangen. Und genau das bringt uns weiter. Anstatt nur auf Konfrontation zu gehen, werd doch mal konkret. Was wäre deiner Meinung nach der richtige und einzige Weg? Du schreibst ja nur, was deiner Meinung nach nicht geht, dass kann aber jeder....

  • Hallo,


    ich möchte mich auch gerne mal in diese Diskussion einklinken:


    Ich kenne den Dortmunder Flughafen. Er ist so klein, dass er schon wieder niedlich ist.
    Dennoch kann ich mir in keinster Weise vorstellen, dass er jemals in die Gewinnzone kommen kann. Wie sollen denn bitte auf so kleiner Fläche Fluggastzahlen abgewickelt werden um einen profitablen Flughafen auf die Beine zu stellen? Wenn der Flughafen auf angeblich 4 Mio. Gäste je Jahr angelegt ist, möchte ich nicht wissen, was dort für ein Gedränge herrschen soll. Ich war mal dabei (nur als Flughafenbesucher) als 150 Passagiere nach Mallorca den Flughafenbetrieb zum Erliegen gebracht haben.
    Soll denn dann noch mehr Geld in dieses Millionengrab gekippt werden um einen weiteren Terminal oder ne neue Landbahn zu bauen um die Wunschpassagiere von nick zu befördern?


    Das größte Problem des Dortmunder Flughafens ist seine zweifelhafte Zukunftsperspektive. Wenn man bei weiterhin so hohen Verlusten immer wieder darauf hinweist, dass ein Flughafen ein Jobmotor ist, dann möchte ich aber mal einwerfen, dass wir hier im Ruhrgebiet doch längst wissen, dass subventionierte Jobs nur Gift sind...

  • @137

    dann möchte ich aber mal einwerfen, dass wir hier im Ruhrgebiet doch längst wissen, dass subventionierte Jobs nur Gift sind...


    Da sagste was! ;) Aber ein Millionengrab würde ich den Flughafen nicht nennen. Selbst wenn der Laden sich nicht mehr halten kann, sind die Millionen vielleicht wenigstens ins Image geflossen. Das möchten viele zwar wohl nicht hören, aber so ein Flughafen ist schon ein Aushängeschild. Ich glaube, dass vielen Ausländern (zumindest aus Übersee) die Stadt Düsseldorf ohne den Flughafen kein Begriff wäre. Das nur als kleines Beispiel.


    Klar ist der Flughafen klein aber das hindert ihn doch nicht gleich grundsätzlich daran, Gewinne zu erwirtschaften (mal ganz davon abgesehen, dass ein Flughafen wichtige Infrastruktur ist und auch mal was kosten darf). Ein kleiner Flughafen verursacht auch geringere Kosten. Wenn dieser kleine Flughafen nun 4 Millionen Passagiere abfertigt, dann ist er aber sowas von rentabel (nachgerechnet hab ich natürlich nicht, aber ich nehm mal an, dass das so ist :))!

  • @ Strukturwandler


    Der Dortmunder Flughafen soll einen Imagegewinn darstellen? - Im Ausland?
    Wo denn? In Spanien oder Polen?
    Ich vermisse die Flieger aus New York und Syndney, die Dortmund anfliegen und somit internationales Image herstellen könnten...


    Ich denke, internationales Image gewinnt Dortmund nur durch seinen Fussballverein.


    Ich befürchte, der Dortmunder Flughafen kann nur durch massiven Ausbau und Erweiterung der Betriebszeiten irgendwann mal Gewinn abwerfen. Aber dafür fehlt sicherlich das Geld, der Mut und auch die Fläche.


    Wenn ich was zu Sagen hätte, würde ich den Flughafen schließen, ihn als Reparturwerkstatt für Flugzeuge umbauen (da scheint Bedarf zu sein) und das gesparte Geld aus den Flughafenverlusten würde ich in ehrgeizige Projekte wie den Phoenix See stecken.
    Aber ganz ehrlich... mit meiner Vision könnte ich auch scheitern... aber so lange es der Steuerzahler zahlt... kann es mir ja egal sein. :D

  • Interessante Diskussion über den Flughafen...ich versteh beide Seiten, einerseits die den Flughafen weghaben wollen und andererseits die ihn auch mit den derben Verlusten halten wollten.


    Ich zähle z.B. mit meinen 19Jahren zur jungen Generation und ich wohne mitten unter dem Luftraum der An- und Abflugstrecke in Dortmund Hörde, doch es stört mich nicht im geringsten. Auch meine Eltern (oder wenn meine Großeltern zu Besuch sind) haben keine Probleme mit dem Fluglärm. Da gibt es sicherlich Menschen die da ein bisschen penibler drauf achten, doch ich wohne lieber auf dieser Linie anstatt an der B1, glaubt mir!


    Zu den Wertverlusten der Immobilien bedingt durch den Fluglärm kann ich nicht viel zu sagen, ist jedoch sicherlich ein Aspekt. In welchem Rahmen sich diese Minderungen bewegen würde mich mal sehr interessieren, weil so extrem kann das ja nun auch nicht sein, da der Fluglärm schon länger da ist. Außerdem können sich doch zumindest die Immobilienbesitzer in Dortmund-Hörde durch den PhoenixSEE auf einen Wertgewinn freuen.


    Alles im allen schlage ich mich dennoch auf die Seite der Leute, die wollen das der Flughafen bestehen bleibt, da, wie bereits gesagt, er auch eine Art Statussymbol für die Stadt ist.
    Es fehlt leider nur der Mut für die weiteren Investitionen um den Flughafen rentabel zu machen, denn so können sie wirklich lange warten. Wie Nick schon in seinen "Wünschen & Visionen" andeutete, bin auch ich für eine Verlängerung der Lande- und Startbahn, doch die 4 Millionen Gäste kann ich mir nicht einmal in 2020 vorstellen ;).
    Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, jedoch ist ein Flughafen auch für PhoenixWEST mehr als wichtig. Immerhin entwickelt sich da ein Hochmoderner Technologiepark und ich kann mir gut vorstellen, das dort desöfteren Geschäftskunden aus weiter Ferne vorbeischauen werden. Diese wenigen Passagiere werden zwar den Flughafen nicht aus den roten Zahlen holen, doch wieder den Komfort in Dortmund steigern.


    Und damit das zumindest ansatzweise gelingt sollte man unbedingt was an die Anbindung des Flughafens tun. Zwischen Dortmund-Holzwickede Bahnhof und dem Flughafen ansich ist es doch schon eine relativ lange Strecke.
    Möchte man von der Innenstadt aus zum Flughafen wird man jedoch immer auf die U47, gefolgt vom 440er verwiesen, was von meiner Seite aus ein riesiger Fehler ist. Es ist einfach unkomfortabel und der "Airport-Shuttle" ist am ZOB so zurückhaltend das die meisten gar nicht wissen das so ein Teil überhaupt existiert.


    Das größte Problem für den Dortmunder Flughafen ist jedoch der, das er in direkter Konkurrenz zum Düsseldorfer Flughafen steht, denn für mich macht es schon einen Unterschied ob ich 42 Minuten gemütlich im RE1 sitze und am Düsseldorfer Flughafen bin oder ich mich zum Dortmunder Flughafen quälen muss. Dem Dortmunder Flughafen fehlen die Reiseziele, die von den Konkurrenz-Flughäfen nicht angeflogen werden, das ist möglicherweise ein Ansatz.

  • Das der Airport so hohe Verluste schreibt, liegt größtenteils an den horrenden Abschreibungen für den neuen Terminal.
    Flughäfen wie Düsseldorf oder Köln /Bonn haben solche Probleme nicht, da das Land großzügig die Infrastruktur subventioniert hat. Der Dortmund Airport21 mußte leider komplett aus Eigenmitteln bzw. Krediten über die DSW finanziert werden. Dies ist auch ein großer Wettbewerbsnachteil! Das man den Flughafen nicht schließen oder abreissen kann ist selbstverständlich! Die dann fälligen Abschreibungen wären für die Muttergesellschaft nicht zu stemmen.
    Solange das Flughafengebäude nicht annähernd abgezahlt ist, wird man von den hohen Verlusten nicht herunterkommen können.
    Auch eine Trennung der Infrastruktur vom laufenden Betrieb ist nichts als Schönfärberei.
    Grundsätzlich kann man nur den Betrieb weiter optimieren und die Flugzeiten
    moderat den Wünschen der Fluggesellschaften anpassen.
    Investitionen im Millionenbereich (Verlängerung d. Landebahn) halte ich nicht für sinnvoll, da diese Ausgaben nicht wieder einzufliegen sind.
    Ich denke das man den Flughafen an die Dortmunder Schiene anbinden muß und die Betriebszeiten auszuweiten hat!
    Mehr kann man nicht tun!?


    Le-Wel: Zu Behaupten das Dortmund bankrott ist, entspricht nicht den Tatsachen!
    Die Einnahmen der Stadt betrugen im Jahr 2008 insges. 1.619mio€
    Die Ausgaben lagen bei 1.663mio€. Quelle:Broschüre Finanzen der Stadt, 2008-2009.
    Macht 44mio€ Differenz!
    Das ist viel Geld, aber im Vergleich zu Duisburg und Essen noch moderat.
    Außerdem muß berücksichtigt werden, das Dortmund noch im Besitz des kompletten sogenannten Tafelsilbers ist!

  • dokom21

    Flughäfen wie Düsseldorf oder Köln /Bonn haben solche Probleme nicht, da das Land großzügig die Infrastruktur subventioniert hat. Der Dortmund Airport21 mußte leider komplett aus Eigenmitteln bzw. Krediten über die DSW finanziert werden. Dies ist auch ein großer Wettbewerbsnachteil!


    Warum ist denn das eigentlich so?


    Die Aussage, dass die hohen Verluste vor allem auch an den Abschreibungen des neuen Terminals liegen, zeugt ja wirklich mal von einer differenzierten Blickweise auf die Angelegenheit. :daumen: Daran habe ich noch gar nicht gedacht und ich glaube, da bin ich nicht der einzige. Auch finde ich es gut, dass du zwar für eine leicht einzuführende Verlängerung der Betriebszeiten, aber aus absolut verständlichen öknomischen Gründen nicht für weitere hohe Investitionen in den Flughafen selbst bist. Ich glaube, da muss ich mich soweit erstmal anschließen. Aber wäre nicht auch die Verlängerung der Startbahn fast Grundvoraussetzung dafür, einmal einen lebensfähigen Flughafen zu haben?

  • @ dokom21 + Strukturwandler

    Ein Grund der hohen Verluste sind sicherlich die Abschreibungen auf das Terminal. Aber das Hauptdilemma ist leider das operative Geschäft. d.h. Der Flughafen ist momentan einfach zu ertragsschwach um kostendeckend arbeiten zu können. Der einfachste Weg aus der Krise wäre natürlich eine Stärkung der Erlösseite. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Ein entscheidender Schritt dorthin ist aber wie bereits besprochen eine veränderte Betriebszeiten-Regelung. Wobei man berücksichtigen muss, das diese auch Kosten verursachen wird (z.B. Maßnahmen gegen den Fluglärm). Der Ausbau der Landbahn auf 2.800 Meter, wie von den Grünen prophezeit wurde, wird es definitiv nicht geben. Hier würden die Kosten ins Astronomische ansteigen (für die Verhältnisse des Dortmunder Flughafens): Ich habe eine Zahl von 260 Mio. € im Hinterkopf. Ein Großteil der Kosten auch hier: Maßnahmen gegen Fluglärm, also nicht durch den eigentlichen Bau. Eine Verlängerung der Start- und Landebahn auf 2.300 Meter ist hingegen eine Option für die Zukunft (weil bezahlbar) und eng verbunden mit vier Flugzeug-Typen: Airbus A321, Boeing 737-800, Boeing 737-900 und Boeing 737-900ER. Hauptsächlich verkehren in Dortmund Flugzeuge des Typs A320 und A319 (Easyjet, Germanwings, Wizz), diese können den Flughafen uneingeschränkt nutzen. Problematisch wird es bei den "großen" Mittelstrecken-Flugzeugen. Hier kommt es zu Einschränkungen bei entfernteren Zielen, wie z.B. den Kanaren und dem Roten Meer (beides Ziele von Air Berlin). Grund: Das hohe Abfluggewicht. d.h. Solange das Hauptfluggerät weiterhin aus A319 und A320 besteht, ist ein Ausbau der Landebahn nicht zwingend von Nöten. Da erscheint mir eine Anbindung an das überregionale Schienennetz (H-Bahnverbindung Holzwickede Bahnhof - Dortmund Flughafen, die Trasse ist übrigens "gesichert") bzw. eine regionale Schienennetz-Anbindung (S-Bahn, DSW-Schienenetz) sinnvoller. Aber das ist der zweite vor dem ersten Schritt. Damit solche Investitionen auch durchsetzbar sind muss der Flughafen schnell wieder zur alter "Stärke" finden, sprich 2,3 PAX + X. Und dies gelingt nur wenn Easyjet in absehbarer Zeit wieder vier Flugzeuge und Germanwings wieder zwei Flugzeuge in Dortmund stationiert + Air Berlin keines seiner zwei stationierten Flugzeuge abzieht.

  • Wie schon geschrieben belastet die neue Infrastruktur die Flughafenbilanz stark, der andere große Punkt ist jedoch die Problematik, das die Gesellschaften dem Flughafenbetreiber keine kostendeckenden Gebühren zahlen.
    Das gibt der Markt wohl nicht her. Deshalb müssen die Stadtwerke jeden Fluggast mit ca.10€ subventionieren.
    Aus diesem Grund bringen auch mehr Passagiere nichts! Würde man versuchen deckende Gebühren zu nehmen, wäre der Flughafen sehr schnell wieder wie vor der Anwerbung von Easyjet, die ehemals größte Kaffeebude NRW's.
    Die Abschreibungen und die nicht ausreichenden Gebühren sind der Hauptgrund der ganzen Misere. Solange sich daran nichts ändert sehe ich leider finanziell keine tragbaren Jahresabschlüsse.
    Da hilft auch keine längere Landebahn bzw. ein Schienenanschluß.
    Die Wettbewerbsfähigkeit würde sicherlich verbessert, die Verluste senken solche Maßnahmen aber nicht!:confused:

  • dokom21

    Vielen, vielen Dank für die Sachlichkeit. Es macht Spaß mit dir zu Diskutieren bzw. Infos auszutauschen, gleiches gilt übrigens für den Hauptbahnhof. Alles sehr fundiert und aufschlussreich!:daumen:


    Zitat:
    Deshalb müssen die Stadtwerke jeden Fluggast mit ca.10€ subventionieren.


    Genau das ist ein weiterer Ansatzpunkt die Erlöse zu steigern, wenn auch nur mittelfristig. Das Neres-Programm (Gebührenordnung) ist nach fünf Jahren ausgelaufen. Mit der neuen Gebührenordnung (das OK aus Münster fehlt noch) wurde der erste kleine Schritt in die richtige Richtung gemacht. Natürlich wäre eine Null-Subventions-Politik für den Flughafen tödlich. Deshalb muss die Devise lauten, den Flughafen mit dem geringst möglichen Aufwand, so attraktiv wie möglich zu gestalten. Sollte dies gelingen, könnte/wird man ab 2015 die Gebühren sicherlich nochmals moderat anheben, usw.

  • Nick
    Vielen Dank für die Komplimente!
    Möchte mich bei dieser Gelegenheit auch bei Dir für deine ausführlichen und reich bebilderten Beiträge bedanken.
    VOR ALLEM AUCH FÜR DIE INSIDERINFOS!:applaus:


    Zitat: Deshalb muss die Devise lauten, den Flughafen mit dem geringst möglichen Aufwand, so attraktiv wie möglich zu gestalten. Sollte dies gelingen, könnte/wird man ab 2015 die Gebühren sicherlich nochmals moderat anheben, usw.


    DU HAST VOLLKOMMEN RECHT!
    Der Flughafen muß mittelfristig alles was finanziell im Rahmen liegt verbessern, um dann zukünftig gegenüber den Fluggesellschaften eine bessere Verhandlungsposition für höhere Gebühren zu haben!
    Das müßte der Schlüssel zu vertretbaren Bilanzen sein.

  • Der Flughafen verliert weiter an Passagieren. Im Juni, dem umsatzstärksten Monat des Jahres, flogen ab Dortmund 158.711 Fluggäste, das sind 23,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Airport ist damit laut ruhrnachrichten.de nur noch viertgrößter Flughafen in NRW, nach Düsseldorf, Köln-Bonn und Düsseldorf-Weeze. Hauptgrund ist, wie zu erwarten, der Teilabzug von Easyjet.


    Interessant ist der Vergleich mit den anderen Flughäfen bei absoluten Fluggastzahlen des ersten Halbjahres: Düsseldorf-Weeze legt bei den Passagierzahlen um 55,3 % (!) zu, Düsseldorf und Köln-Bonn machen Verluste im einstelligen Prozentbereich (6,1; 8,7).


    Quelle: RuhrNachrichten.de

  • t halt eine der Hauptknoten von Ryanair, ob dieser Megadiscounter besser zahlt als normale Discount-Fluglinie ist zu bezweifeln. Ryanair zahlt angeblich sogar manchmal keine Gebühren, sondern bietet als Gegenleistung Flughafen-Marketing an.


    Deshalb würde ich sagen ein absolutes billig Konzept wie Weeze ist keine Lösung für Dortmund ist.


    Ich denke auch mit die wichtigste Maßnahme wäre eine bessere Anbindung an den ÖPNV. Eine H-Bahn oder die U-Stadtbahn ist sicherlich kundenfreundlicher als Busse, vielleicht könnte sogar ein RRX-Haltepunkt entstehen.


    Ich bin auch der Meinung das längere Betriebszeiten etwas bewirken können, weil man dadurch eine bessere Verhandlungsposition hat da die Fluggesellschaften nicht bei starken Verspätungen ausweichen müssen. Wenn die Flieger sowieso Nachts nach anderen Flughäfen ausweichen müssen, dann siedeln sie sich auch dort fest an.

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  • So, erstmal einen schönen guten abend :D


    Ich habe gerade im Stadt-Anzeiger gelesen, dass easyJet seine Frequenz nach London erhöhen will.
    Zum neuen Winterflugplan möchte der Billigflieger zusätzliche Flüge zum Londoner Flughafen Luton anbieten. So soll dann montags, donnerstags, freitags und sonntags drei mal täglich in die britische Hauptstadt geflogen werden.


    Sind das etwa die ersten Anzeichen dafür, dass nach der Kommunalwahl die Flugzeiten verlängert werden sollen und es somit für easyJet wirtschaftlicher ist, mehr Flüge anzubieten ?

  • IHK zu Dortmund zum Flughafen

    IHK-Präsident Udo Dolezych fordert in der "Ruhr Wirtschaft" die Politik auf, sich unmittelbar nach der Kommunalwahl gemeinsam mit der IHK für die Weiterentwicklung des Airports Dortmund einzusetzen: "Die Wirtschaft der Region braucht und will einen funktionsfähigen Flughafen, ohne Wenn und Aber. Wer den Flughafen nicht will, gefährdet nicht nur Arbeitsplätze, sondern die wirtschaftliche Weiterentwicklung der gesamten Region." Man dürfe zudem keine Zeit verlieren, da der Wettbewerb auf diesem Feld härter wird und es sei nicht hinnehmbar, dass der Flughafen Dortmund die schlechtesten Rahmenbedingungen aller NRW-Flughäfen hat. Außerdem wichtig: Planungssicherheit. - Fazit: Da gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen! -