Kölsche Plauderecke

  • Der Rhein ist ein urbanes Gewässer und eine sehr wichtige Frischluftschneise, aber auch ein Verkehrsweg für dieselbetriebene Frachtschiffe.

    Ist er nun ein für das Stadtklima wichtiger Fluss oder ein umweltbelastender Verkehrsweg?

    Die DUH schreibt hierzu "Die (Anm. gesamte) Siedlungs- und Verkehrsfläche (SuV) umfasst Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Flächen gemischter Nutzung und besonderer funktionaler Prägung, Sport-, Freizeit-, Erholungsflächen, Friedhöfe sowie Flächen für Straßen-, Wege-, Bahn- und Schiffsverkehr."

    Und weiter: Der Anteil der SuV, der als "versiegelt" bewertet wird = "mit undurchlässigen Materialien dauerhaft bedeckter Boden (Gebäude, Straßen))"

    Ergo dürfte der Rhein zur SuV aber innerhalb dieser nicht zur versiegelten Fläche zählen :)


    Und am Beispiel München: Wenn man die umliegenden Wälder und Felder herausrechnet, obwohl sie zum Stadtgebiet gehören, muss man dann nicht im Gegenzug die städtische Verkehrsinfrastruktur einrechnen, die man aus Platzmangel dem Umland aufbürdet? Der Flughafen wäre ein solcher Fall.

    Nein, das muss man nicht :)

    Erstens "bürdet" man dem Umland keinen Flughafen auf - dieser wird weder ausschließlich von den Stadtbewohnern genutzt, noch führt es zu irgendeinem sinnvollen Ergebnis, den Flächenverbrauch von Stadt und Umland gegeneinander aufzurechnen. Schließlich werden auch nicht sämtliche Flächenverbräuche von Infrastruktur, Bildungs & Kultureinrichtungen sowie Arbeitsstätten, die eine Stadt dem Umland "abnimmt", gegengerechnet.

    Zweitens zielt die DUH allein auf die Hitzewirkung in den Städten ab. Ein Flughafen 15 km vom Siedlungsgebiet entfernt, trägt dazu nichts bei. Dagegen würden direkt an das Stadtgebiet angrenzende Vororte bzw. weitere Städte eher eine höhere Hitzebelastung erwarten lassen. Diese fallen jedoch ebenfalls nicht ins Gewicht, da die DUH als Basisgröße (SuV) maximal die administrative Stadtfläche annehmen kann.


    Vor diesem Hintergrund habe ich auch Bedenken an der Aussagekraft der Studie: Kleinstädte mit roter Karte stehen auf dem Papier schlechter da, als Metropolen mit gelber Karte. Aber ist die real wahrgenommene Hitzebelastung in den Kleinstädten wirklich größer? Ein lokales Beispiel meinerseits: Das winzige Rosenheim kommt mit 50,16 (rot) schlechter weg als München. Doch von Stadtgrenze zu Stadtgrenze sind es dort gerade einmal 15 Minuten per Rad, ringsherum nichts anderes als Natur. Das sieht in einer Großstadt je nach Wohnlage anders aus. Die Aufheizung dürfte dort aufgrund des deutlich größeren Stadtkörpers absolut betrachtet höher sein, relativer Vorteil hin oder her.

  • Hallo MiaSanMia,


    ich möchte meinen Standpunkt ein wenig erklären.


    Erstens "bürdet" man dem Umland keinen Flughafen auf - dieser wird weder ausschließlich von den Stadtbewohnern genutzt, noch führt es zu irgendeinem sinnvollen Ergebnis, den Flächenverbrauch von Stadt und Umland gegeneinander aufzurechnen.


    Mir geht es nicht um eine Aufrechnung zwischen Stadt und Umland, sondern darum, dass die DUH in ihrem Hitze-Check den tatsächlichen Flächenverbrauch erfasst.


    Ich will das an einem fiktiven Beispiel erläutern:


    Nehmen wir an, die Stadt München möchte ihren Busbahnhof aus der Stadt verlagern, um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten.

    Sie plant, den Busbahnhof in gleicher Größe auf ein Feld unweit einer S-Bahn-Station in der Nähe des Flughafens zu verlegen.

    Die freiwerdende Fläche in der Stadt soll dann an einen Investor verkauft werden, der sich verpflichtet, auf nur 35% der Fläche ein ökologisches Büroprojekt zu errichten.

    Eine öffentliche Grünfläche soll dagegen 65% der Fläche einnehmen.

    So wird es gemacht.


    Die DUH macht ihren üblichen Hitze-Check, ist sehr begeistert von dem Projekt und verleiht der Stadt dafür einen Preis.


    Ich finde, hier zeigt sich die Schwäche dieser Methode. Denn man müsste natürlich die versiegelte Fläche des neuen Busbahnhofs in der Umgebung gegenrechnen.


    Das Ergebnis wäre dann, dass insgesamt 35% mehr Fläche versiegelt wurde.

    Das ist eigentlich genau das, was die Umwelthilfe mit ihrem Hitze-Check verhindern wollte.

  • Kölner Festungstage 2024

    Vom Freitag, 16. August bis Sonntag 18. August 2024 finden wieder die Kölner Festungstage von Fortis Colonia, dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und der Stadt Köln statt. Thema in diesem Jahr: "Stein auf Stein. Mauern der Kölner Festungsperioden". Vortrag und Führungen sind kostenlos.

    Der Eröffnungsvortrag : Die Ziegelsteine der preußischen Festungen. Produktion und Verbauung, insbesondere am Beispiel von Fort V des inneren preußischen Festungsgürtels".

    Themen: Herstellungsabläufe, der Handziegelstrich, Art der Vermauerung am Bau, Gestaltung der Fugen, Mengenschätzungen, (Kriegs)-Schäden und deren Sanierung.

    Vortrag von Dr. Andreas Janotta (Geografie, Uni Köln), Freitag, 16. August, 18.00 Uhr,

    Treffpunkt: Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Köln, Otto-Fischer-Straße 4, 50674 Köln (gegenüber dem Bahnhof Köln Süd)


    Das Programm ist zu finden auf der Festungskarte im Handel, Museen, Bezirksrathäusern etc. oder digital unter:

    https://www.fortis-colonia.de/…elnerFestungstage2024.pdf


    Kartenteil unter: https://www.fortis-colonia.de/…estungstage2024_Karte.pdf