Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Zum Thomaskirchhof: Falls durch ein Gebäude an der Petersstraße zwei Baumreihen verloren gingen, sollte man die gepflasterte Fläche an der Thomaskirche bei der Tiefgarageneinfahrt begrünen, sozusagen als Ausgleichsmaßnahme. Dort gibt es Bänke, aber keine Aufenthaltsqualität.


    Zum Bebauungsplan: Die Einfärbungen in orange sind ja richtig spannend. Sie zeigen Kerngebiete, die Bebauungen zulassen/vorsehen, z.B. am Unister-Grundstück oder an der Hainspitze. Vermutlich ist das die mögliche maximale Flächenbebauung bis zur Straße. Das Grundstück des erwähnten LWB-Gebäudes kann offenbar mit Blockrand an Reichsstraße, Markt und Salzgäßchen (in der heutigen Pflasterung) bebaut werden. Aber für den Abriss dieses Gebäudes in gutem Zustand müsste schon ein richtig guter Grund her.

  • ^In einem Zeitraum von den nächsten 15 Jahren sieht das sicher schon anders aus. Ich will die Diskussion auch nicht weiter überstrapazieren. Hier noch einige Beispiele des Marktes mit dichter Blockrandbebauung an der Katharinenstraße. Am Salzgässchen mit nach-Kiregszustand und an der Katharinenstraße. Sicher würde eine Neuinterpretation auch die jetzt schon verbreiterte Straßenführung des Salzgässchens berücksichtigen. Es geht ja weniger um eine Imitation von nicht mehr vorhandenen Zuständen einer stark verengten Vorkriegsbebauung wie in manch anderen Städten. Die Links sind aus dem 'Historische Ansichten' thread.


    Es wundert mich ja sogar, dass die Bebauung der Katharinenstraße die starke Veränderung der Leipziger Innenstadt ab ca. 1900 so überlebt hat. Sicher ist das auch auf einen damaligen Anspruch auf Stadtkonservierung zurückzuführen, welcher mit den Planungen zum Abriss des Alten Rathauses deutlich wurde. Bekanntlich wollten die Ratsherren einen Neubau ähnlich derer in München und Hamburg verwirklichen, wozu es wegen starker Proteste zum Erhalt des Alten Rathauses nicht kam.

  • Aderholdhaus



    Das Erdgeschoss ist fertig verkleidet - an der Reichsstraße.



    Der Schriftzug "ADERHOLDHAUS" wurde oberhalb schon montiert, nun wurde auch eine Haustafel angebracht.



    Erdgeschoss und erstes Obergeschoss sind fertig verkleidet. Zurzeit findet der Innenausbau statt.


    Cityhotels Am Museumswinkel



    Blick von den "Höfen am Brühl" auf die beiden Cityhotels.



    Ein Teil des Neubaus wurde bereits gedämmt und verputzt.



    Am Brühl - gegenüber den "Höfen am Brühl".



    An der Reichsstraße - gegenüber dem "Brühlpelz" und "Leo's Brasserie".



    Im Hinterhof der beiden Neubauten - links das "Museum der bildenden Künste".


    BernsteinCarré


    Seit dieser Woche gibt es einen gestalteten Bauzaun um das Grundstück mit Bildern und Statements zum Baugrundstück und was demnächst hier entsteht. Auch einen HOTSPOT zu den archäologischen Ausgrabungen gibt es.




    Blick vom Brühl zum Katharinum.



    Archäologische Ausgrabungen.


  • Ein paar Fotos vom 20.11., wo der Zaun noch komplett ohne Plakate war:




    Auf dem letzten Bild sieht man die vsl. ältesten Spuren (das kleine Pflaster in der Bildmitte), die gefunden wurden:


    (c) ich

  • Vielleicht die Reste der schon vor langer Zeit abgebrochenen Kirche. Interessant ist auf jeden Fall, wie hier nach dem 2. WK die Kellergewölbe kurz unter der Straße bzw. Platzführung einfach zugeschüttet wurden. Ich selber habe Erfahrung mit Böden in Gebieten von höherer Kriegszerstörung in Leipzig. Da bricht man sich nach 20-30 cm die Knochen beim graben.


    Also bei den Hotels scheint man wieder eine Hinterhof-Atmosphäre zu bekommen. Zumindest drängt sich der Gedanke beim Anblick des Treppenaufgangs an, welcher sicher permanent unter Beleuchtung steht. Beim Aderholdhaus bin ich mir auch nicht mehr sicher - die großflächigen polierten Schieferplatten ohne eine Absetzung in der Fassade, machen keinen guten Eindruck in der Art und Weise der Anbringung.

  • Dabei handelt es sich wohl eher um ein auf dem Hof eines städtischen Hauses übliches Rollsteinpflaster (mir noch) unbekannten Alters, aber vermutlich frühneuzeitlich (16.-18. Jh.).

  • Cityhotels Am Museumswinkel


    12. Februar 2016


    Fenster eingebaut, Dämmschutz und Putz dran ...



    Die Hinterhoffassade ist gefenstert, gedämmt und verputzt.



    Und die Seite an der Reichsstraße.



    Die Fassade des südlichen Gebäudes.



    Und der Vergleich der Fassade beider Gebäude - links der südliche Bau und rechts der nordöstliche Bau.



    Hier kann man gut erkennen, dass die Fassade gedämmt wird und danach der Verputz erfolgt.



    Die "Cityhotels Am Museumswinkel" an der Reichsstraße Ecke Brühl.



    Die Westseite des nordöstlichen Baus wird gedämmt. Danach erfolgt ein Verkleidung aus Stein.



    Der Neubau am Brühl - Rechts entsteht demnächst das "Bernstein Carré".

  • die museumswinkel sind meines erachtens ein gutes beispiel dafür, wie sehr die vorhandene umgebungsarchitektur den charakter von neubauten beeinflusst.


    im konkreten fall wird nach vollendung der winkelbauten deutlich zu erkennen sein, dass entlang der halberhaltenen katharinenstraße gebäude entstanden sind, welche bewusst an die typische leipziger geschäftshausarchitektur mit ihren erkern und fensterformen anzuknüpfen versuchen. im gegensatz dazu wird entlang der totalkriegszerstörten reichsstraße eine fassadenfront errichtet worden sein, die dem eher spröden charme der ddr-plattenbauten angepasst wurde.


    vorsichtig formuliert: eine facettenreiche umgebungsarchitektur scheint eine günstigere ausgangssituation für ideenreiche lückenschlüsse und ergänzungen im stadtorganismus zu sein. oder noch positiver betrachtet: gerade durch derart die mit ihrer umgebung korrespondierenden museumswinkel wird einem dieser umstand auf jahrzehnte hinaus ins bewusstsein gerückt.

  • Das ist auch meine konkrete Meinung, und in gewisser Weise ist es auch ein Problem. An vielen Stellen ist in diesem Forum schon geäußert worden, dass 'Auffüll'bauten stets besser gelingen als komplett neugestaltete städtische Bereiche (was man meiner Meinung nach auch ganz gut im Direktvergleich DD-LE erkennt: In LE sind die meisten urbanen Strukturen noch da, in DD ist vielen ausradiert worden, und die meisten Neubauten dort sind schlimme Kisten).


    Aber hier liegt auch das Problem, dass es solche Vorgaben offenbar nur in 'historischen' Kontexten gibt, während es schade ist, dass es nicht generelle Qualitätsvorgaben gibt. Ich bin zwar generell dafür, dass Bauten auch mit ihrer Umgebung kommunizieren sollen (was deutliche Brüche mit einschließt), aber man muss auch differenzieren. Positive Auswirkungen sieht man hier in der Katharinenstraße (oder jetzt auch Burgplatz), während die Reichsstraße schlimmer wird. Ich finde, man hätte solche Bauten wie in der K-Straße auch dort hinsetzen können, die dann auch mit dem Riquethaus und der noch daneben zu rekonstruierenden Fassade kommunizieren. Der LWB-Riegel wird, denke ich, langfristig nicht dort bleiben, aber die Hotels sind dann erstmal da. Das Gesamtkonzept sollte 'historisches Zentrum' heißen, und dann kann auch modern und futuristisch gebaut werden, aber es sollte sich mit der gewachsenen Struktur auseinandersetzen. Generell gelingt das in LE ja wunderbar, aber in der Reichsstraße ist es etwas enttäuschend. (Das Aderholdhaus mal ausgenommen.)

  • Die bauvorbereitenden Maßnahmen laufen auf Hochtouren. Es müssen zahlreiche Pfähle in den wie immer schwierigen Leipziger Baugrund gerammt werden. Gleichzeitig erfolgt der Aushub für die Baugrube.
    Bild: Cowboy

  • BernsteinCarré



    Nach Beendigung der archäologischen Ausgrabungen sind die Bauarbeiten für den Tiefbau gestartet.



    Jetzt erfolgen erstmal Tiefbauarbeiten und der Aushub des Baufelds.



    Cityhotels Am Museumswinkel



    Reichsstraße Ecke Brühl - neben Fassadenarbeiten läuft parallel der Innenausbau.



    Ein Farbversuch zwischen beiden Gebäuden.



    Die Fenster haben ihre Umrahmung erhalten.



    Die "Cityhotels" an der ehemaligen europäischen Handelsstraße "via imperii" (Reichsstraße).



    Links das fertig gestellte "Aderholdhaus" und rechts die "Cityhotels Am Museumswinkel". In der Mitte das "Museum der bildenden Künste".



    Die Hofseite des Neubaus am Brühl.

  • Ein Hauch von Dunkelheit


    Während die Fassaden der "Höfe am Brühl" größtenteils in dunklen Tönen erstrahlen - sieht modern aus, zeitgenössisch -, entschied man sich dazu, die Fassade des ersten "Cityhotels Am Museumswinkel" auch dunkel zu gestalten. Und zwar in dunkelgrau. Hallo? :nono: :Nieder:



    Vom Brühl in Richtung Hallesches Tor.



    Der "dunkelgraue Fassadenton" liegt wohl voll im Trend.
    Momentan sicht das richtig beschissen aus. :mad:

  • Oh je. Das ist wirklich gruselig. Bleibt das alles jetzt so karg?


    So viel gestalterische Armut an so einer prominenten Stelle. Einfach enttäuschend. Und dann diese fiese Styroporoptik. Und dann dieses typische Grau. Reiner Investorenschrott. Sorry.

  • Naja, wäre nicht das erste Projekt, bei dem für den endgültigen Feinschliff nochmal ein anderes Gerüst aufgebaut wurde. Ich gehe doch ganz stark davon aus, dass wir hier nur die Grundierung sehen, zumal auch die zwei untersten Geschosse noch nicht farblich abgesetzt (die Visualisierung suggeriert sogar Natur- oder Kunststein) sind. Die Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung, und das, obwohl die Erwartungen nach dem Wettbewerb bei diesem Winkel so schon am geringsten waren.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • ^leider kein Foto, aber:


    Ich meine gesehen zu haben, dass seit gestern zumindest an der südlichen, dem künftigen Bernsteincarée zugewandten Seite eine Natur-/Kunststeinverkleidung auf die Fassade der beiden unteren Geschosse aufgebracht wird, in einer Art Bruchsteinoptik.