Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Ein Vier-Sterne-Hotel mit ca. 150 Zimmern war ja schon mal durch die GBI geplant. Das Vorhaben kam bekanntermaßen nicht zustande. Bei einer Investitionssumme von 6,6 Millionen darf man nicht zu viel erwarten. In den Katharinenwinkel hat man immerhin mehr als das Doppelte gesteckt.

  • In unterschiedlichen Publikationen ist sogar von bis zu 18 Mio. Euro Gesamtinvestitionssumme die Rede. Allerdings ging da natürlich auch einiges für die vier gesetzten renommierten Architekturbüros drauf. 6,6 Mio. wären, auch wenn wir nur von reinen Baukosten ausgehen, allerdings trotzdem äußerst mau - zum Vergleich: der weitaus kleinere Neubau des stadtgeschichtlichen Museums schlug mit 6 Mio. Euro zu buche - der Winkel Reichsstraße/Brühl hat allerdings die größte Grundfläche.

  • entwürfe, für die ecke, scheint es doch schon zu geben


    #10


    über preise wurde auch schonmal diskutiert


    Das Grundstück (1800 m²) soll 2,4 Mio Euro kosten, als Gesamtkosten für den Herbergsbau waren 16 Mio Euro vorgesehen, d.h. sogar etwas mehr als die für den Katharinenwinkel geplanten 14 Mio.



    also sind 6,6 millionen wirklich nicht sehr viel. plus 2,4 millionen für das grundstück wäre das ein gesamtbetrag von 9 millionen euro. trotzdem vergleichsweise wenig.

  • Sowohl Nutzung als auch Bausumme für den 3. Museumswinkel klingen nicht gerade erbauend. Wahrscheinlich wird bei der Umsetzung eine Mischung aus Cadman-Entwurf, Mariott-Hotel und, bestenfalls noch, Motel-One herauskommen. Interessant wäre zu wissen, ob besagter Stuttgarter Investor das Areal bereits erworben hat oder ob das bislang nur 'ne fixe Idee von ihm ist. Ich hoffe Zweiteres.

  • ^ Na wenn uns in der Leipziger Innenstadt etwas nicht fehlt, dann ein Hauch Stuttgart ;)


    Die Investitionssumme erscheint tatsächlich absurd niedrig (noch ein Milchmädchenvergleich: das Motel One hatte eine Gesamtinvestitionssumme von 27 Mio. Euro!), insofern würde ich diesen neuerlichen Anlauf erstmal nicht allzu Ernst nehmen. Der Cadman-Entwurf war nie offziell - die Visualisierung scheint desweiteren spiegelverkehrt zu sein und den jetzigen Winkel mit dem stadtgeschichtlichen Museum zu zeigen.

  • Die morgige Printausgabe der LVZ liefert noch ein paar Infos. Ich versuche, mal zusammenzufassen:

    • Das Grundstück ist noch nicht verkauft
    • Es gibt zwei Bewerber: Kritikos Projektentwicklung Stuttgart sowie Hochtief Construction Leipzig
    • Beide Bewerber würden ein Hotel im Vier-Sterne-Bereich kombiniert mit einem Büro- und Geschäftshaus zu errichten
    • Kritikos (verbunden mit dem Architekturbüro Humbeck Architekten Stuttgart/Leipzig) hat höher geboten (2,55 Mio Euro), steht deshalb in Verhandlungen mit der Stadt
    • Plan: Erdgeschoss mit Hotelfoyer und 3 Shops, 1.-5.OG mit 160 Hotelzimmern, Staffelgeschoss mit Penthouse-Wohnungen, keine Wellness- oder Konferenzbereiche, daher eventuell trotz 4-Sterne Zimmerausstattung weniger Sterne fürs Gesamthotel
    • Auflage soll sein, nicht nur einen Architekturwettbewerb zu veranstalten, sondern auch wieder unterschiedliche Büros mit der Gestaltung zu beauftragen
    • Eine Gesamtinvestitionssumme wird nicht genannt


    Ich gehe mal davon aus, dass die in der Bild-Zeitung genannte Summe pures Hörensagen ist. Zwei Bewerber geben der Stadt die Möglichkeit, hier eine hochwertige Gestaltung beim Investor durchzudrücken. Die Gestaltung der Fassaden durch unterschiedliche Architekturbüros finde ich dabei fast noch wichtiger als den Fassadenwettbewerb selbst. Hoffen wir, dass man sich bald einigt und wir eventuell schon bei Einweihung des Katharinums wissen, wie der nächste Winkel aussehen wird :daumen:

  • Das klingt doch gar nicht mal so schlecht. Leider können wir nicht davon ausgehen, dass die jüdischen Besitzer des Winkels Brühl/Katharinenstraße demnächst bauen oder das Grundstück verkaufen. Auch für das letzte Teilgrundstück des Winkels Reichsstraße/Böttchergasse ist offensichtlich noch kein Investor gefunden.

  • Ich vermute mal, dass beim Winkel Brühl/Katharinenstraße auf eine Wertsteigerung nach Bau der Höfe am Brühl spekuliert wird. Bei letzterem Winkel könnte ich mir auch vorstellen, dass die Stadt sich hier vorbehalten will, das Grundstück für eine perspektivische Erweiterung des stadtgeschichtlichen Museums zu nutzen.

  • Es wird wohl konkreter, laut L-IZ will das Wirtschaftsdezernat empfehlen, den Winkel an Kritikos zu vergeben, die 2,55 Mio Euro und damit 25.000 Euro mehr zahlen wollen als Hochtief. Die von der Bild spekulierte Summe von 6,6 Mio. für den Bau kommt scheinbar daher, dass seitens der Volksbank Stuttgart eine Finanzierungserklärung über 9,1 Mio. Euro vorliegt, die IMHO aber noch lange nichts über die wirkliche Gesamtinvestitionssumme aussagt. Am 21.4. soll der Stadtrat über die Empfehlung beraten.


    Gefühlsmäßig wäre mir Hochtief Construction lieber gewesen: bei den eigenen Projekten des Kritikos-Gesellschafters Humbeck überzeugen meist eher die Sanierungen als die Neubauten, außerdem findet sich kaum etwas über die Kritikos im Netz, allerdings wird man ja gern positiv überrascht.

  • Auch wenn im Moment eher unter der Haube gewerkelt wird, mal wieder ein paar Bilder:



    In Korrespondenz mit der Katharinenstraße:


    Wie man sieht, erhält jeder Gebäudeteil komplett unterschiedliche Fenster. Diese unterstützen den Eindruck, es handele sich um Einzelgebäude:

  • ^


    Viel von kann man von den Fenstern noch nicht sehen. Am Original kann man aber schon das Wachsen der Natursteinfassadenteile verfolgen.

  • @ Stahlbauer: ja, ist momentan aufgrund des Gerüstes schwierig, das aufs Bild zu bannen. Prinzipiell sieht es halt bereits jetzt für den uninformierten Beobachter so aus, als würden da 4 Einzelhäuser entstehen und das find ich gut ;)

  • WINKELBAU Brühl/Reichsstraße


    Am 21. April 2010 entscheidet der Stadtrat über den Verkauf des Grundstücks Brühl Ecke Reichsstraße am Bildermuseum. Der Winkel kostet dem Investor 2,4 Millionen €. Das höchste Angebot kam die Kritikos Projektentwicklung mit 2,5 Millionen € ab. Mit dabei der Stuttgarter Architekt Friedrich Humbeck.


    Die Fassadengestaltung steht noch aus. Auf Wunsch der Stadt Leipzig wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Schon nächste Woche soll über die Entwürfe entschieden werden.


    Man hofft, schon im Juni 2010 mit den Baubeginn zustarten und das Hotel im Spätsommer 2011 zueröffnen. Es sollen 2 Hotels gebaut werden, 119 und 152 Betten, mit Läden und Wohnungen.


    Link ergänzt.

  • Wow, dass es jetzt so schnell geht, hätte ich nicht gedacht. Ich bin gespannt auf die Entwürfe, von einer Qualität wie beim Katharinum, dass ja auch davon lebt, dass es von 4 verschiedenen Architeturbüros gestaltet wurde, darf man wohl aber nicht ausgehen...

  • Woher wissen Sie das denn jetzt schon, lieber DaseBLN??? Von meiner Hoffnung laß ich nicht ..... :cool:
    Geben Sie dem Projekt doch einfach eine Chance. Vielleicht wird es ja gut.

  • Ich schrieb ja explizit im Konjunktiv, werter Dr :)


    Nach den Diskussionen um Unister und auch Kaufhaus am Brühl aber auch in Anbetracht der Tatsache, dass es noch einen konkurrierenden Bieter gab, wird die Stadt da kaum Schrott durchgehen lassen, das stimmt. Andererseits wird bei einer durch ein Architekturbüro gestalteten Fassade kaum eine Diversität wie beim durch deren vier entworfenen Katharinum entstehen. Auch die Investitionsumme ist signifikant niedriger und zu guter Letzt handelt es sich um eine "moderne" Ecke.


    Nichtsdestotrotz hoffe ich natürlich, dass wir die Entwürfe hier ähnlich lobpreisen wie die des Katharinums.

  • Ja, ich bin auch überrascht, dass das mit dem 3. Winkel jetzt so flott geht. Wenn, wie vom Investor erwähnt, es in der Tat im Juli mit den Bauarbeiten losgeht, dann genau mit Beendigung des 2. Winkels, dem sog. Katharinum. Und die geplante Fertigstellung wäre dann bereits ein Jahresquartal vor der geplanten Fertigstellung der Höfe am Brühl gegenüber. Wie schnell der Brühl nach Jahren des Vor-sich-Hindümpelns sein Gesicht verändert.


    Von der Architektur erwarte ich schon eine gewisse Qualität. Ob diese das Niveau des Katharinums erreichen wird, hat m.E. nichts mit der Frage historisierend oder modern zu tun. Die moderne Ausführung des Katharinums in der Böttchergasse steht qualitativ dem Krier/Kohl-Entwurf in der Katharinenstraße meiner Ansicht nach in nichts nach.

  • ^ 'Modern' bezog sich eher auf den Wunsch der Stadt, dass sich die jeweiligen Winkel an der Umgebungsbebauung orientieren. Und diese kann an diesem Winkel mit DDR-Zeilenbauten, Höfen am Brühl sowie postmodernem Mariott-Hotel nicht mit Katharinenstraße oder Eisbar Pinguin mithalten. Will sagen: gern modern, aber explizit an diesem Winkel doch lieber etwas eigenständiges, dass sich über die Qualität der Umgebung erhebt, anstatt sich an diese anzupassen. Ich könnte mir hier wie schon einmal geschrieben sehr gut etwas extravagantes wie das in Dresden verhinderte Blumenhaus vorstellen.


    Drücken wir die Daumen, dass ein guter Entwurf gewinnt und der Bau verzögerungsfrei beginnen kann. Dann bitte noch die Lücke am Winkel des stadtgeschichtlichen Museums schliessen und wir können uns alle auf den (hoffentlichen) Höhepunkt freuen - den Winkel Katharinenstraße / Brühl.

  • Der 3 Winkel kann völlig andere Bezüge aufnehmen als das 'Katharinum'. Die modernen Bauten im Umkreis lassen mehr Freiheiten zu als die alten Fassaden in der Katharinenstraße. Ich hoffe auf etwas spannendes könnte mir aber auch eine klassische Moderne http://www.stadtentwicklung.be…_platz/kaphag/index.shtml / http://www.h-s-a.de/ vorstellen, welche in Berlin gerne gesehen wird. Nur muss am Ende die Qualität stimmen. Aber bitte keinen so konservativen Bau wie das Stadtgeschichtliche Museum http://www.stadtgeschichtliche…_deutsch/neubau/index.php .


    Na da kann man den thread ja in 'Museumswinkel' umbenennen, wenn es weiter so geht. ;)

  • KATHARINUM


    Dazu noch einige Nahaufnahmen >>



    Am Böttchergäßchen.



    Links vom Stadtgeschichtlichen Museum (Neubau).



    1. + 2. Etage mit eingebauten Fenstern.



    Hofansicht zwischen Katharinum und Bildermuseum.



    Gebäude am Böttchergäßchen.



    Gebäude von Krier/Kohl, an der Katharinenstraße.



    Blick auf die künftigen Erker mit Blick auf die Höfe am Brühl.