Motel One Grunerstraße (60m)

  • Unter öffentlichem Straßenraum verlief die Strecke ja auch ursprünglich (historisch gesehen) mal.


    Meist kann man von der Linienführung der U-Bahn(en) den alten / historischen Straßenverlauf ableiten weil damals in der Regel in offener Bauweise gebaut wurde. (sprich Straße auf, U-Bahn rein, Straße wieder zu)


    Der auf dem Foto (vom 18.10) zu sehende parallel zum Verlauf der heutigen Grunerstraße liegende Block müßte eigentlich den darunterliegenden Verlauf der U2 markieren bzw. überdeckeln.






    Gruß, Jockel

  • Baustopp! Der Berliner Untergrund macht mal wieder Probleme. Genauer gesagt ist vermutlich durch die Arbeiten an der Baugrube der Tunnel der U2 abgesackt und zum Teil gekippt. Züge verkehren ihn daher nur noch mit langsamen 15km/h. Die äußerste Schmerzgrenze sei erreicht. Ein weiteres Absacken/Kippen könnte zu Rissen im Tunnel führen und einer Verengung durch die die Züge nicht mehr durchpassen würden.
    Ein Heben des Tunnels in den alten Zustand wäre nicht unmöglich, allerdings sehr aufwändig.


    Artikel Tagesspiegel


    Ob das Auswirkungen auf das Hines-Projekt haben wird?


  • Ob das Auswirkungen auf das Hines-Projekt haben wird?


    Ich hoffe, dass die Russen wissen (wegen Monarch-Projekt), dass die Berliner U-Bahn nicht in 100m Tiefe wie in Moskau, sondern in ca. 3-5m Tiefe, quasi direkt unter der Strasse liegt :-). Amerikaner (Hines) wussten es anscheinend nicht.

  • MotelOne Grunerstraße

    Ich bin heute mit der S-Bahn von Jannowitzbrücke zum Alexanderplatz gefahren und habe gesehen, dass bei der MotelOne-Baustelle nun ein Drehkran aufgebaut wird. Es geht also weiter, nachdem es Probleme mit dem daneben liegenden U-Bahntunnel gab.

  • Jetzt berichtet auch der Tagespiegel und zwar relativ sachlich http://www.tagesspiegel.de/ber…-dringt-ein/12838798.html, obwohl sogar Wasser in den Tunnel eindringt.


    Ich finde es erstaunlich wie sachlich über den Hoetl-Bau und damit verbundene Schäden am U-Bahn-Netz berichtet wird; kompliment. Bei Luxuswohnungen und der Friedrichwerderschen Kirche geht es ja ganz anders zu, obwohl es der identische Sachverhalt ist und in beiden Fällen der Bauherr für die Reparatur der Schäden aufkommen wird.

  • ^ Zum Glück passiert etwas und es gibt keine Baugrubenruine. Auch wenn die Absteige eher langweilig wird.


    Besonders schön an dem Foto ist der Effekt mit dem Nebel. Passt zur Zukunft des Alexanderplatzes.;)

  • Nana, nicht so pessimistisch ;)
    Wenigstens wird diese triste Hinterhofatmosphäre etwas gemildert.
    Merkwürdig dass die Einwohner gar kein Protest zeigen, wie beim BV Otto-Braun-Str.

  • auch von mir der Beweis, dass hier kräftig weitergebaut wird.


    Demnächst auch mit 2 Kranen- ein weiteres Grundteil wurde schon gestellt.


    ganz schön hoch der Kran-- ich meine dass er noch nicht seine Endhöhe erreicht hat.

  • ^
    Leider ohne Bild, aber der zweite Kran steht nun. Es dürfte nun ordentlich voran gehen.

  • Jetzt berichtet auch der Tagespiegel und zwar relativ sachlich http://www.tagesspiegel.de/ber…-dringt-ein/12838798.html, obwohl sogar Wasser in den Tunnel eindringt.


    Ich finde es erstaunlich wie sachlich über den Hoetl-Bau und damit verbundene Schäden am U-Bahn-Netz berichtet wird; kompliment. Bei Luxuswohnungen und der Friedrichwerderschen Kirche geht es ja ganz anders zu, obwohl es der identische Sachverhalt ist und in beiden Fällen der Bauherr für die Reparatur der Schäden aufkommen wird.


    Es ist halt ein Unterschied, ob ein technisches Bauwerk beschädigt wird oder eines der wenigen noch original erhaltenen Kulturgüter der Innenstadt, die alle Umbrüche und Katastrophen in der jüngeren Geschichte der Stadt überlebt haben und ausgerechnet jetzt droht, am Zusammenwirken von profitgeilen Investoren und einer komatösen Bauverwaltung zerstört wird. Ich habe nichts gegen Luxusimmobilien, nur hier hätte man nie so tief bauen dürfen vor allem nicht mit so schwerem Gerät, da hätte man dem Bauherrn zur Auflage machen müssen, den Aushub schonender, notfalls mit mehr Personaleinsatz durchzuführen.

  • Ein paar Bilder aus der Baugrube des Motel One. Die ersten Kellerwände stehen bereits, es wird weiter fleißig verschalt. Sieht aus als ginge es recht zügig voran.



    MotelOne Berlin Alexanderplatz by Stefan Metze, auf Flickr



    MotelOne Berlin Alexanderplatz by Stefan Metze, auf Flickr



    MotelOne Berlin Alexanderplatz by Stefan Metze, auf Flickr


    Links im Bild der U-Bahntunnel der genau unter dem künftigen Gebäude hindurch führt und hier überbaut wird.

    MotelOne Berlin Alexanderplatz by Stefan Metze, auf Flickr

  • Hier geht es echt flott voran.


    Ein Baustellenschild wurde zwischenzeitlich aufgestellt.


    erste Stahlstreben ragen schon aus der Baugrube heraus.

    Der U-Bahn Tunnel wird wohl in Kürze "bebaut"-- vorbereitende Arbeiten??

    der Große Kran und sein kleiner Bruder..

  • Aufhebung des Baustopps und Grundsteinlegung am 11.03.16

    Nachdem der verhängte Baustopp zwischenzeitlich durch die BVG aufgehoben wurde, konnte am vergangenen Freitag die Grundsteinlegung erfolgen.


    Laut BVG sei eine Vereinbarung geschlossen worden, wonach weitergebaut werden kann, solange keine Setzungen mehr erfolgen. Sobald das unter Tage installierte Onlinemesssystem allerdings auch nur geringste Veränderungen im Erdreich meldet, werde der Bau erneut gestoppt, so BVG-Sprecherin Petra Reetz laut der Berliner Morgenpost.


    weiterer Bericht im Tagesspiegel

  • Bei der Architektur des Motel One, die sich qualitativ auf dem Niveau des Miss Piggy-farbenden Alexa schräg gegenüber bzw. der angrenzenden Parkhäuser befindet, bin ich fast dazu geneigt, eine schnellstmögliche Setzung herbeizusehnen, um den Bau noch zu verhindern.


    Einzig die nun erfolgende Blockrandschließung vermag ich an dem Neubau als positiv zu empfinden.

  • Ich verstehe es auch nicht. Am viel unbedeutenderen Spittelmarkt hat man sich noch Mühe gegeben und einen verklinkerten Bau realisiert, der meiner Meinung nach wirklich die Gegend aufwertet!
    Direkt am Alex baut man einen verputzten Schuhkarton :nono:. Mit Klinker hätte man, so wie am Spittelmarkt, noch enorm viel aus dem Gebäude rausholen können, aber so...


  • Bei der Architektur des Motel One, ... , bin ich fast dazu geneigt, eine schnellstmögliche Setzung herbeizusehnen, um den Bau noch zu verhindern.


    Das Motel One am Alex kommt mir irgendwie zu schlecht weg. Die Proportionen der Fassade in der Visualisierung finde ich gar nicht soooo schlecht. Die Wirkung des Baus wird vor allem von der Bauausführung abhängen. Ob dann wirklich so billig ausgeführt wird, wie manche befürchten, bleibt abzuwarten.


    Ich finde nämlich, daß die Architektur der Motel One Hotels deutlich besser ist, als ihr Ruf. Nicht nur das Motel One am Spittelmarkt ist gelungen. Auch das Motel One in der City West, direkt neben dem Theater des Westens, finde ich richtig gut. Heller und bräunlicher Klinker, dazwischen geklinkerte Farbtupfer in weinrot und sogar türkis. Dazu goldfarbene Fensterrahmen. Das Motel One am Theater des Westens ist richtig stylish!


    Und auch das kürzlich errichtete Motel One (direkt nördlich des Hauptbahnhofs) finde ich gar nicht schlecht. Ich weiß, die Schießscharten sind nicht Jedermann's Sache. Aber mir gefällt's. :) Und mir gefällt vor allem die auffällige, abgerundete Ecke an der Kreuzung Invaliden-, Lehrter Strasse.


    Es gibt sicher auch hässliche Motel One Hotels. Aber das heißt noch lange nicht, daß jedes Motel One automatisch hässlich ist.


    ... ,die sich qualitativ auf dem Niveau des Miss Piggy-farbenden Alexa schräg gegenüber bzw. der angrenzenden Parkhäuser befindet ...


    Ohne zu weit vom Thema abkommen zu wollen: auch die Kritik an der Farbgestaltung des Alexa kann ich nicht verstehen. Rosa ist eine typische Farbe des Art-Deco-Stils. Und wo würde Art Deco nicht besser hinpassen als an den Alexanderplatz? Auch die Leuchtstreifen am Alexander- und Berolinahaus haben etwas von Art Deco. Ein exklusive Gediegenheit wie an der Düsseldorfer Kö wird es am Alex niemals geben. Wenn der Alex mit irgendetwas punkten kann, dann mit einer gewissen architektonischen Verrücktheit. So gesehen paßt das rosafarbene Alexa da hervorragend hin.

  • Das Motel One am Alex kommt mir irgendwie zu schlecht weg. Die Proportionen der Fassade in der Visualisierung finde ich gar nicht soooo schlecht. Die Wirkung des Baus wird vor allem von der Bauausführung abhängen. Ob dann wirklich so billig ausgeführt wird, wie manche befürchten, bleibt abzuwarten.


    Wie willst Du denn eine Vollwärmeschutzfassade "billig" oder weniger billig ausführen?
    a) Der Kern besteht wohl aus Stahlbeton. Das ist am billigsten und für die Statik am effizientesten, weil sich so am meisten vermiet- oder verkaufbare Fläche ergibt. Das Raumklima im Beton wird Motel One nicht interessieren - da gibts W-Lan eben mit Repeater.
    b) Die Dämmung wird kaum mineralisch werden. Vermutlich wird auch hier Polysterol verwendet, dass die Firma BASF unter der Markenbezeichnung Styropor vertreibt. Durch die heute zwar unsinnige, aber vorgeschriebenen Stärke des Polysterol kommt es nur noch ganz selten zu Abdrücken der Haltschrauben. Für die Qualität ist nur noch entscheidend, ob die Platten ordentlich geklebt werden.
    c) Die Oberfläche wird auch hier aus einem dünnen Spritzputz bestehen, da können wir über die Körnung streiten. Gröbere Körnungen sind beliebt, weil Maschinenbedienfehler nicht so auffallen. Im Streiflicht sehen all' diese Fassaden grausam aus, da jede Reparatur und Unebenheit sofort auffällt.
    d) In den Erdgeschossen wird vor dem Spritzputz eine Armierung verklebt, um Beschädigungen durch angestellte Fahrräder oder betrunkende englische Touristen zu minimieren. Zudem wird meist ein 80-cm-Steinsockel (gern billiger Neureichen-Granit) verbaut, damit Hunde- und Biertouristenurin akkurat abperlt.
    e) In die Farbe wird heutzutage ein Fungizid beigemischt, um während der Gewährleisterungszeit (gesetzlich: 5 Jahre) den Algenbewuchs und Schimmelbefall zu unterbinden. Entweder der Anstrich wird nach fünf Jahren erneuert (in der Regel nein), oder die bekannten Effekte setzen ein. Hinzu komme - bei der stark befahrenen Straße - die Ablagerung von Feinstaub und Rußpartikeln der Autos durch die elektrostatische Aufladung der Polysterolhaut.


    Insofern sehe ich da kaum Möglichkeiten, den Bau mit diesem Wandaufbau "weniger billig" auszuführen. Die Bauweise ist dem hohen Kaufpreis des Areals und der Optimierung der Fläche geschuldet.


    Halbwegs anständig kann man eine solche Fassade nur mit hohem Unterhaltsaufwand erhalten, der - wenn man auf 30 oder 40 Jahre rechnet - jeden Preisvorteil einer zweischaligen Klinkerfassade wie am Spittelmarkt wieder zunichte macht. Aber so rechnet niemand, deshalb greift man zur vermeindlichen Billiglösung. Vermeindlich ist diese Lösung billig, weil die "grundhafte Instandsetzung", die BASF für diese Fassaden nach 20 bis 25 Jahren prognostiziert nicht einberechnet ist. Das Styropor ist nämlich - da mit Kleber verunreinigt - Sondermüll und darf nicht verbrannt werden. Hier müsste BASF eigentlich - wie die Betreiber von Atomkraftwerken - finanziell Vorsorge treffen.