Naja und das ist ja der Punkt, die Etymologie von Kunst als auch seinen Germanischen Vorgängerwort List ist Handwerklich gemeint. Auch die anderen "Künste" sind ja aus rein Handwerklichen Praktiken entstanden. So sollten Maler Geschichten aus der Bibel abbilden und haben sich darin dann spezialisiert und später Motivisch weiterentwickelt. Erst mit der Neuzeit und den Fränzösischen Enzyklopädisten die halt schon die Eigenständigkeit der sich gerade entwickelten Kunstwissenschaft welche die Künstlerischen Disziplinen anfängt von ihrer Handwerklichkeit zu trennen, ändern das. Der zur gleichen Zeit aufkommende Genie-Begriff tut sein übriges. Inzwischen ist es so das der eigentliche Sinnzusammenhang nach den letzten Avntgarden in der Mitte des letzten Jahrhunderts sich verschoben hat zum Kunstmarktbegriff. Serlbst die Moderne Kunstwissenschaft versucht das Bedeutungsloch von der Berifflichkeit zur Kunstmarktlogik zu übernehmen oder hat es schon.
Architektur ist demnach [Handwerks-]Kunst im alten Sinne aber nicht im neueren [Kunstmarktorientierten] Sinne.
"Upper West" aka Atlas Tower (119 m) [realisiert]
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^ Für Kunst halte ich etwa solche Eier-Installationen (#28/#29) oder - ältere Beispiele - die prachtvoll geschmückten Kathedralen unter #19 und #25. Simple Fassadenelemente wie auf der vorherigen Seite gezeigt können keinesfalls den Kunst-Anspruch beanspruchen - die wollen ja auch rein funktional sein. Es gab schon mal Hochhäuser mit Kunst auf den Fassaden wie die Art-Deco-Hochhäuser in NYC, doch auch welche ohne viel Fassadendekor können gut wirken. Etwas Kunst sollte es dennoch im Foyer, auf dem Vorplatz, u.U. auf der EG-Fassade geben - dort, wo sie von Passanten am ehesten wahrgenommen wird (so wie hier unter #43/#45). Davon zeigt der Atlas Tower bisher nichts.
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Architektur ist in erster Linie schlichtweg Handwerk.
Richtig ist: Bauingenieurwesen ist in erster Linie schlichtweg Handwerk.
Ich glaube, du verwechselst hier den Beruf des Architekten mit dem Beruf des Statikers oder Bauingenieurs.
Kunst und Architektur sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Ziele verfolgen.
Wenn ein Gebäude gebaut wird, dann möchte der Betrachter auch, daß es gut aussieht. Und in diesem Moment sind wir automatisch im künstlerischen Bereich angekommen. Also ist Architektur auch Kunst. (Was gutes Aussehen dann konkret bedeutet, da gehen die Meinungen dann natürlich auseinander. )
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^ Für Kunst halte ich etwa solche Eier-Installationen (#28/#29)
Ja, zwei schöne Beispiele für Naive Kunst.
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Na, zwischen Kunst und Handwerk liegt ja auch noch das Kunsthandwerk, was sicherlich mal mehr, mal weniger gefällig ist. Die Grenzen dürften auch fließend sein und von der schöpferischen Leistung abhängig sein.
Eine besonders hohe schöpferische Leistung kann ich bei sehr vieler Architektur nicht erkennen, insofern sollte sich so mancher Architekt denn doch lieber bescheiden als Kunsthandwerker verstehen und weniger Anspruchsdenken hegen. Andererseits passt etwas Überheblichkeit sehr gut zu Künstlern.;)
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Bei dem Kunstwerk, was hier aufgestellt werden soll, stellt sich nun die Frage, ob den Investoren hier "ein Licht aufgeht" oder sie doch eher "die Lampe an haben"... na solange es wenigstens keine "rote Laterne" ist.:D
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Danke für dein aktuelles Update.
Das sieht jetzt schon sehr urban aus und wird in seiner Vollkommenheit auch sehr gut passen.
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Hmm, ich bin mir da nicht so sicher. In meinen Augen war es ein Fehler, anstatt der Glasfassade, nun diese vielen Fenster in Baumarkt-Optik zu verwenden. Die pure Glasfassade hätte besser zum Zoofenster gepasst. Man wird sehen, wenn es vollendet ist.
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Es ist leider so wie beim Humboldthafen 1, dass es einfach in echt deutlich besser aussieht als auf Bildern.
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@ FloOsna:
Sehe ich auch so, aber ich würde sagen: Nicht leider, zum Glück ist es so! Mir gefällt das Ensemble gut, und die Kubatur scheint mir schon jetzt sehr gelungen - die Fassade des Hochhauses finde ich aber in ihrer ganzen Weißheit ein bisschen öde. Eine kräftigere, gedeckte Farbe als Kontrast zum blass-noblen Zoofenster hätte mir eher zugesagt.
Anders das Nachbargebäude: Die ersten Fenster dort zeigen, dass sich die Gestaltung mit ihrer Dreiteilung und den Messingelementen auf schwarzem Grund an den Fünfzigerjahren und besonders am Bikinihaus orientiert, ohne bloß retro sein zu wollen. Hängt davon ab, wie die Zwischenräume gefüllt werden, aber die Ansätze gefallen mir ausgezeichnet.
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^Ich erlaube mir nochmal auf das Posting von Bato zu verweisen, da sieht man doch ganz schön, dass der flachere Bau zum Breitscheidplatz hin eine doch sehr hochwertige Fassadengestaltung erhält. Etwas anderes hätte ich mir bei Christopf Langhof auch nicht vorstellen können. Und auch das weiß des Turmes hebt sich doch genial gegen den Naturstein des Astoria-Turms ab.
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^ Danke für den Link, schicke Bilder. Waren mir bisher entgangen.
Was das Gebäude zum Breitscheidplatz betrifft: Sag ich doch, das wird gut! Und das Weiß des Turms? Naja, vor blauem Himmel, wie auf den Visus, sieht das sicher fantastisch aus, aber vor einer hellgrauen Wolkendecke wie heute wird es recht trist wirken, fürchte ich. Hatte hier irgendwo schon mal auf diesen Bau in Rotbraun hingewiesen – das hätte als Farbe auch zur hiesigen Fassade gepasst. Aber klar, letztlich ist die Farbe Geschmackssache, und auch mit einem weißen Turm wird das eine echte Bereicherung für die City West.
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Hier ein Clip vom 23.10.15 der den Bau aus allen Perspektiven sehr gut wieder gibt
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Wie schon von mehreren Foristen hier angesprochen: Die Torsituation zwischen Upper West and Zoo Window (äh, Zoofenster ;)) hat eine richtig großstädtische Situation geschaffen, die Straßen dort werden sehr gut gefasst und schaffen eine sehr verdichtete urbane Situation. Das sanierte Bikinihaus und der Zoopalast runden das Bild ab. Eine sehr gelungene Umgestaltung der neuen City West und eine grandiose Beseitigung der früheren Schmuddelecke dort.
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Als nicht Berliner muss ich leider sagen das ich diese weiße "Plastik" Fasade einfach nur billig finde und diese in keiner Form mit dem Hochhaus daneben harmoniert. Ansonsten ist der Baukörper schon toll und sicher eine Aufwertung für die Stadt
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Ich denke auch hier ist wieder der Geduldige König. Man muss schlicht abwarten wie die Fassade in ihrer kompletten Fläche wirkt.
Zugegeben, im Detail, aufs Einzelelement gesehen, hätte die Ausführung wertiger ausfallen können, aber in der Gesamtheit kann es trotzdem gelungen wirken. Es wird ferner viel davon abhängen, wie die Fassade altert, bei solchen reinweißen Elementen kann dies durchaus zum Problem werden, aber das wird man alles mit der Zeit sehen.
Man muss ferner auch immer sehen, wie die Situation vorher war, und da muss man festhalten, dass jede Veränderung ein Schritt nach vorne ist.
Städtebaulich schlagen bei dem Projekt zwei widerstreitende Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite finde ich die Torsituation der beiden HH, die jetzt entstehen, sehr spannend und einen klaren Gewinn für die City-West. Auf der anderen Seite tut es aber ein bisschen weh, dass die KWG ihre Funktion als Höhendominate am Platz verloren hat und so leider nicht mehr derart markant heraussticht wie sie es vorher tat.
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Mittlerweile wurden auch die ersten Fassadenelemente der "Panoramaetage" angebracht, die das Fassadenraster der unteren Geschosse angenehm durchbrechen. Wie man das Upper West auch bewerten mag, es ist um Längen besser und anspruchsvoller als sein westlicher Nachbar mit dieser nichtssagenden Glasfassade und insbesondere diesen zwei tristen, flankierenden Ergänzungsbauten.
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Wie man das Upper West auch bewerten mag, es ist um Längen besser und anspruchsvoller als sein westlicher Nachbar mit dieser nichtssagenden Glasfassade ......
Ohne die Rundungen an der anderen Seite des neuen weißen Hochhauses wäre die schlichte Glasfassade des Nachbargebäudes aber schicker.
Bis jetzt wirkt es noch etwas mickrig hinter dem Waldorf Astoria
Atlas Tower by Berlinia, auf Flickreigenes Foto