Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Welches Gebäude genau der Brühl 55 (Selbstnutzerprojekt) ist, weiß ich leider bis heute nicht.


    Ich dachte erst, da hätte jemand was verwechselt und es wäre nicht Brühl 55, sondern Karl-Liebknecht-Straße 53. Dazu hatte ich schon mal kurz was vorn in Beitrag 537 geschrieben:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=245205#post245205 Dass es zwei Selbstnutzer-Projekte am Brühl geben wird, konnte ich mir ich angesichts dieser Stadt und dieser Wohnungsgenossenschaft nicht vorstellen.


    Aber es ist dann doch so und zu Brühl 55 steht hier auch schon was in Beitrag 246:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=218487#post218487
    Im April 2009 stand in der Chemnitzer MoPo, dass eine Gruppe Aktivisten um Markus Nicer (28) vom Brühl-Restaurant „delicate“ seit einigen Monaten mit der GGG in Verhandlungen steht und dann in den Gesprächen erste Ergebnisse erzielt wurden. Markus Nicer: „Wir wollen das leer stehende Haus am Brühl 55 übernehmen und selbst ausbauen. Für alle acht Wohnungen haben wir Mieter gefunden.“
    Siehe auch http://www.sz-online.de/Nachri…t_gross/articleid-2115614


    Wie und ob jetzt wiederum Nicer und der erwähnte YOUgend e.V. Chemnitz miteinander zusammenhängen oder nicht: Keine Ahnung. Bisher war der mir auch nicht bekannt, aber der Verein ist offenbar ein größerer Player, denn die Macher_innen führen auch den vom Abriss, Umzug, Ende (?) ... bedrohten CubeClub unter ihren Projekten: http://yougendev.de/ Ich verliere da aus der Ferne etwas den Überblick.


    Der CubeClub hat nun übrigens auch die Kündigung wegen dem Straßenbahnbau erhalten. Am Samstag ist die finale Party. Ob und wo es einen neuen “Cube Club” geben wird, stehe noch nicht fest. Zwar sind die Betreiber darum bemüht, schreiben aber auch, dass sie nicht “unter allen Umständen weitermachen” wollen.
    http://www.chemnitz-lebt.de/in…uf-wiedersehen-cube-club/

  • Aha, der SZ-online-Artikel rundet das Thema Brühl 55 ab. Alleridings wird dort vom Sommer 2009 als Übernahmetermin gesprochen, was sich inzwischen auch schon wieder bis zum Frühjahr 2010 verzögert hat.


    Da gerade die Schulgebäude am Brühl wieder erwähnt werden: Die frühere Karl-Liebknecht-Schule steht bekanntlich leer (In der Rosa-Luxemburg-Schule dürfte noch eine Grundschule drin sein.). Deren Sanierungskosten wurden bei der Diskussion zur Musikschule mit 6 Mio. Euro angegeben. Der Neubau für Schulprojekt (Bestandsschutz ist gegeben)/Körperbehindertenschule auf dem Sonnenberg soll 50 Millionen kosten. Selbst wenn man Extrakosten wegen einer behindertengerechten Umgestaltung dieses oder anderer Objekte oder eines zusätzlichen Platzbedarfs einbezieht, könnte man hier durch den Verzicht auf einen kompletten Neubau dramatische Einsparungen vornehmen. Mit dem Geld könnten dann vielleicht endlich wichtige Projekte wie der Südring oder der Innenstadtring in Angriff genommen werden. Normalerweise müßte man hier alle Hebel in Bewegung setzen, um Stadtverwaltung und Stadtrat in diese Richtung zu prügeln. Eine Stadt wie Chemnitz kann sich keine unbezahlbaren Neubauten leisten, wenn gleichzeitig etliche geeignete Objekte leerstehen. Soviel Vernunft erwarte ich aber nicht mehr...

  • In Sachen Brühl wird wieder deutlich welch negative Auswirkungen die Politik der GGG und der Stadt auf Chemnitz Stadtentwicklung haben.


    Deshalb wäre wichtig, das die GGG Geschäftsführung, Die Baubürgermeisterin der Stadt Chemnitz und die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz ihre Posten räumen.

  • Die FP berichtet nun auch über die Brücke zum Bankhaus am Falkeplatz:
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1655822.php


    Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk hatte mit dem Eigentümer des Bankgebäudes, der weltweit tätigen Investmentgesellschaft Fortress (USA), verhandelt und um Aufschub für einen Bautermin nach 2012 gebeten. "Der Verwalter besteht darauf, dass wir bald bauen und die Brücke auch für Kfz-Verkehr tauglich machen."
    Von den genannten 745.000 Euro Baukosten muss die Stadt wohl mindestens 266.000 Euro übernehmen müsste. Baubürgermeisterin Petra Wesseler rechnet für den Rest mit mit Fördergeld, was ebenfalls für einen baldigen Baustart spricht. Die Spannbeton-Brücke soll 28 Meter lang und acht Meter breit und für Fußgänger, Radfahrer, Pkw-Verkehr sowie Rettungsfahrzeuge zugänglich sein. Voraussichtlich im Juli werden die Baumaßnahmen starten.

  • Die ganze Offenlegung der Chemnitz macht eigentlich null Sinn ohne die Aubrücke und ohne die Nicolaibrücke. Die offene Chemnitz in dem Bereich hat null Wirkung auf das Stadtbild. Eigentlich sieht es ziemlich dämlich aus, wie die Deutsche Bank jetzt so knapp hinter der Chemnitz steht. Sinnvoll wäre gewesen den Gablenzbach unter der Brückenstraße hervor zu holen. Das hätte das Stadtbild aufs positivste Verändert.

  • Die Funktion und Sichtbarkeit von Gewässern im Stadtgefüge ist halt nur das eine. Die Chemnitz wurde in erster Linie offengelegt, weil die 100 Jahre alte Abdeckelung marode war und sowieso hätte ausgewechselt werden müssen. Außerdem kommt der Hochwasserschutz noch hinzu.


    Beim Gablenzbach hat man sich dagegen schon vor Jahren zu einem "Relining" oder "Inlining" entschlossen. Bisher flossen das Wasser des Gablenzbaches und die Abwässer der Häuser links und rechts von ihm in einem gemauerten Gewölbe gemeinsam Richtung Kläranlage. Nun hat man durch das Gewölbe einen Schlauch gefädelt, durch den das Gablenzbachwasser von den Abwässern getrennt bleibt und dieses direkt in die Chemnitz geleitet wird. http://www.nodig-bau.de/praxis…ning_Gablenzbachkanal.pdf


    Sonst hätte man einen neuen geschlossenen Abwasserkanal neben oder unter einen offenen Bachlauf entlang von Hauptstraßen bauen müssen. Wenn das überhaupt technisch gehen würde, wer soll das mit welchen Mitteln bezahlen?


    Wir hatten das auch schon mal vor einiger Zeit diskutiert: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=204963#post204963

  • Genau, so wie "das geht nicht", "wer soll das finnanzieren", "das hatten wir schon mal diskutiert" sieht die Stadt auch aus.

  • So ein klein wenig Realismus hilft manchmal auch im Leben. Also die Fragen an Dich: Wie soll das technisch gehen mit den Hauptverkehrsstraßen und den dann zu trennenden Läufen für Abwasser und Bachwasser? Wo nehmen wir das Geld her? Du wolltest mal Stadtrat werden, genau das hätten Dich dann auch Deine Stadtratskolleg_innen gefragt.


    And Now for Something Completely Different:


    Chemnitz hat zum zweiten Mal seit 15 Jahren deutlich mehr Einwohner_innen angelockt. Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage mit, dass im vergangenen Jahr 405 Menschen mehr in die Stadt zogen als abwanderten.


    Ausführlich in der Freien Presse von morgen:
    Deutlicher Überschuss bei Zuzügen
    2009 sind mehr Menschen in die Stadt gezogen als abgewandert
    http://www.freiepresse.de/NACH…ALES/CHEMNITZ/1655898.php

  • Was für Hauptverkehrsstraßen???? Ich meine den überbreiten Fußweg vor der Hypobank und vor dem Karl-Marx-Kopf.

  • Die 405 effektiv Zugewanderten klingen vielleicht noch nicht berauschend, sind aber tatsächlich eine entscheidende Trendwende, zumal die Mehrzahl der Neu-Chemnitzer zwischen 16 und 29 Jahren alt sein sollen. Zwar können damit die Sterbeüberschüsse immer noch nicht ausgeglichen werden, aber auch die Geburtenzahlen steigen seit Jahren. Darauf gilt es aufzubauen. Interessant wäre noch, ob sich die praktisch mit jedem Jahr zunehmende Zahl der Wegzüge als Zeichen steigender Mobilität auch in anderen Städten so darstellt.


    Das Straßenbauprogramm für 2010 (Dresdner Platz, Südring, Annaberger, Bernsdorfer, Leipziger, Frankenberger, Güterbahnhofstraße) gibt es bei sz-online.

  • Ich finde auch das die 405 Zugewanderten, wie lguenth1 bereits schrieb, eine Trendwende bedeuten. Da die Stadt aber noch mehrere Jahrzehnte mit einem Sterbeüberschuss zu "leben" hat, wird sich die Einwohnerzahl irgendwann meines Erachtens bei ca. 205.000 stabilisieren.
    Gleichwohl bedeutet ein hoher Altersdurchschnitt aber auch eine Chance. Gerade in der Zeit hoher Arbeitslosigkeit bekommen junge Leute durch die freiwerdenden Stellen HIER eine Perspektive.
    So wie es Chemnitz im Moment geht, wird es fast allen Kommunen einmal gehen (Stichwort: Die Deutschen sterben aus). Nur hat Chemnitz dann bereits die Facharbeiter/familien an sich gebunden.


    Zum Vergleich die Stadt Halle, welche durchaus mit Chemnitz vergleichbar ist.
    http://www.halle.de/index.asp?MenuID=151&SubPage=3

  • Schulen, Brücken, Bäche+Flüsse, Wegzüge

    lguenth1, Beitrag 565 - Stichwort Schulbauten.


    Möchte zunächst noch mal betonen, dass der geplante Neubau des Schulkomplexes CSM/Körperbehindertenschule am Rand des Sonnenberges liegt und selbst auf diesem befindliche leerstehende Schulbauten ignoriert. Hatte das schon mal angesprochen und möchte an dieser Stelle einmal fragen, an wen man sich denn wenden müsste, um in Erfahrung zu bringen, ob für diesen geplanten Neubau der Standort der ehemaligen Georg-Weerth-Schule an der Rathenaustraße jemals geprüft wurde. Wenn man geprüft und für nicht machbar befunden hat - ok. Andernfalls wäre es aus meiner Sicht aus stadtplanerischen und geschichtlichen Gründen nicht hinnehmbar, einen Neubau da oben ans/ins Kasernengelände zu setzen, während ein alter, noch halbwegs im/am Kerngebiet des Sonnenbergs liegender Schulstandort vergammelt. Also: an wen muss man sich in der Stadt wenden, um darüber Auskunft zu erlangen? BM Wesseler? Oder ist das zu hoch angesetzt?


    zur Brücke über die freigelegte Chemnitz.


    Einerseits empfinde ich es als kleinkariertes Besitzstandsdenken, dort unbedingt auf der Errichtung der Brücke zu beharren, "weil da eben mal eine Brücke war". Die Frage der Notwendigkeit scheint mir da wichtiger und zugleich negativ zu bescheiden, aber da wir ja in der Gesellschaft zu weiten Teilen der längst überholten autogerechten Stadt anhängen, wird es dazu sicher andere Ansichten geben.
    Andererseits macht die Brücke insofern nichts, als dass die Freilegung der Chemnitz aus meiner Sicht doch bislang auch jetzt schon ein enttäuschendes Ergebnis mit sich bringt. Hieß es nicht ursprünglich, man wolle Aufenthaltsqualität schaffen, ähnlich den Elbwiesen? Wie soll das gehen, da der Fluss von sicher 1m hohen Steinblockquadern eingefasst wird, man von den Wiesen also mutig 1m in den Fluss hinabspringen müsste, um nasse Füße zu bekommen? Warum die teure Einfassung, warum nicht tatsächlich eine zum Ufer hin abfallende Wiese, die direkt bis an den Fluss reicht? Hochwasserschutz? Jedenfalls eine halbgare Sache.


    Zuzüge, Wegzüge und der Vergleich mit Halle.


    Die Tatsache, dass mehr Zu- als Wegzüge zu verzeichnen sind, ist nicht neu. Die Formulierung "zum zweiten Mal seit 15 Jahren" ist dabei irgendwie komisch. Aber egal. Problem bleibt, trotz Besserung, die negative natürliche Bevölkerungsbilanz. Weil das Beispiel Halle angeführt wurde, möchte ich an der Stelle wieder in die alte Kerbe klopfen, dass die Attraktivität (Subjektivität!) einer Stadt, die Urbanität, dann wohl doch eine nachgeordnete Rolle spielt, auch wenn hier immer das Gegenteil behauptet wird. Halle hat aus seiner Geschichte heraus in seinem Stadtbild wohl deutlich mehr Urbanität, Spannung, Gegensätze zu bieten als Chemnitz. Und doch bleibt dort eine negative Wanderungsbilanz stehen? Ich bleibe dabei: erst zählen Arbeit, Einkommen und Perspektive. Frühestens danach die Attraktivität der Stadt. Hier muss die Stadt also die Wirtschaft und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Dann kommen die Menschen und die Nachfrage und damit kommen dann konstruktive statt destruktive Aufgaben auf die Stadtplanung zu.


    Untermieter

  • Da das Schulmodell nicht an einen bestimmten Stadtteil gebunden ist, würde ich mich bei einer Suche nach möglichen Alternativen auch nicht unbedingt auf den Standort dort versteifen. Man wäre hier ausnahmsweise frei, das am besten geeignete leerstehende Gebäude zu wählen, wobei die Körperbehindertenschule gegebenfalls gesondert zu betrachten wäre. Das ganze Thema sollte man auch vor dem Hintergrund der kürzlichen Pressemeldungen zur überdimensionierten Grundschullandschaft sehen. So könnte man beispielsweise über eine Schließung der Rosa-Luxemburg-Schule nachdenken, wenn die Räumlichkeiten in der leerstehenden Karl-Liebknecht-Schule nicht ausreichen. Aber bitte, das ist nur ein ungeprüftes Gedankenspiel, für solche Details stecke ich natürlich nicht tief genug in der Materie.


    Das einzige, was ich zur bisherigen Prüfung von Alternativen beitragen kann, ist folgender Artikel vom 10.06.06, der zufällig in der Testversion des FP-e-papers zu finden ist: E-Paper (dann auf Chemnitz klicken und dann auf Seite 15). Das habe ich aber auch erst die Woche gesehen, weil ich doch gerne Zugriff auf die Chemnitzer Lokalausgabe hätte. Demnach waren damals die Flemming-Mittelschule an der Albert-Schweitzer-Straße und das Gebäude der Neubauer-Mittelschule an der Vettersstraße mögliche Alternativen. Dabei dürfte es sich um folgende Gebäude handeln: Flemming-Mittelschule, Neubauer-Mittelschule. Da ich die Sanierung von Plattenbauten generell ablehne, käme für mich nur die Flemmingschule in Betracht, die auch damals schon die Vorzugsvariante zu sein schien, da ein Umzug nach einer Teilsanierung schnell erfolgen kann und auch eine Gesamtsanierung nur 9,5 Millionen Euro kosten würde. Selbst wenn man für die sicher kleinere Körperbehindertenschule die gleiche Summe ansetzt, hätte man somit immer noch 25 Millionen gespart.
    Zum damaligen Zeitpunkt dürften die heute von uns angedachten Alternativen Karl-Liebknecht-Schule und Georg-Weerth-Mittelschule noch nicht zur Verfügugn gestanden haben. Was letztlich den Ausschlag für die jetzigen Pläne gegeben hat, ist mir nicht bekannt. Vielleicht wollte man mit einem Neubau den bequemsten Weg gehen (siehe nötige Schließung Flemming-Grundschule) und sich ein Denkmal setzen?


    Wohin kannst Du Dich nun wenden? Mein erster Versuch wäre im Hochbauamt (Telefon: 0371 488-6501). Von dort kann man schauen, ob man zu einem kompetenten Ansprechpartner durchkommt. Parallel würde ich mich an meinen Stadtrat wenden (der im Idealfall auch 2006 schon Stadtrat war und die alte Beschlußvorlage und die Diskussionen im Bauauschuß kennt). Die Bereitschaft, an der bereits getroffenen Entscheidung noch einmal zu rütteln, dürfte jedoch gering sein, am ehesten würde ich hier FDP und Grüne ein Nachdenken über mögliche Alternativen zutrauen. Gerade von der FDP kam ja auch der Vorschlag mit dem Umzug der Musikschule auf den Brühl. Leider hat sich hier im Forum bisher noch keiner der Stadträte zu Wort gemeldet. Dritte Variante wäre die Freie Presse, dort ist mir aber bisher niemand aufgefallen, der für solche tiefschürfenden Recherchen prädestiniert wäre.


    Ich würde Dich wirklich darum bitten, zumindest bei Stadt und Stadtrat als Chemnitzer Bürger mal nachzufragen. Wenn dies beides nicht zum Erfolg führt, bitte ich um Rückmeldung. Dann würde ich sogar darüber nachdenken, den Sächsischen Rechnungshof einzuschalten. Ich sehe es nämlich wie Du: Wenn man schon Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich verursacht und gleichzeitig wertvolle Denkmale vernichtet, dann sollte man dafür auch einen guten Grund nennen können.

  • Hallo Cherubino,


    könntest Du bitte eine genaue Adresse von dem Ballhaus angeben und/oder es auf Bing oder anderswo zeigen? Danke!



    Die "wohnen in chemnitz gmbh" (WiC), eine Tochtergesellschaft der GGG speziell für die Wohnungsvermietung, hat dieser Tage eine neue Website aufgespielt und trommelt jetzt fleißig dafür, u.a. als "Zuschauernachricht" bei Sachsen-Fernsehen: http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=619809


    Ein Blick auf http://www.wohnen-in-chemnitz.de/ lohnt sich aber dennoch, weil man schon bei der Stadtviertelübersicht schön sieht, wo die Schwerpunkte der GGG liegen.
    Und wenn man dann noch ankuckt, welche Buden in Gründerzeit-Vierteln wie Kaßberg oder Sonnenberg angeboten werden, ist alles klar. Und der Brühl ist besonders häufig vertreten, zur Zeit mit gar keiner Wohnung.


    In ganz Chemnitz stehen zum aktuellen Stand 232 Wohnungen im Altbau etwa doppelt so viel, nämlich 399 im Neubau gegenüber. Dabei zählen als Altbau offenbar auch alle Häuser der 50er und 60er Jahre, denn da wimmelt es dann nur so von Wohnbauten im Stalinschen Zuckerbäckerstil (Sozialistischer Klassizismus, etwa Annenstraße, Reitbahnstraße ... ) und wenig ansehnlichen "Altneubau"-Lückenschlüssen (etwa Lutherviertel).

  • Clübchen wechsel Dich in Chemnitz

    Der Cube Club hat nun nach fünf Jahren und drei Monaten endgültig geschlossen. Ob die Betreiber des Cube Clubs an einem anderen Ort weitermachen, ist noch ungewiss. Mit dem Cube Club verliert Chemnitz eine beliebte Alternative zur etablierten Diskoszene. Aussage von Robert Malt, Vorstand Yougend e.V.: "Wir sind auf der Suche nach Objekten, innenstadtnah wäre natürlich ganz schön. Aber ob das was wird, wird sich noch zeigen."
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=618625
    mit einer mehr oder doch eher weniger interessanten, weil überwiegend von Unkenntnis und Pöbeleien geprägten Diskussion.


    Und die Chemnitzer MoPo weiß noch mehr: http://www.sz-online.de/Nachri…be_Club/articleid-2358900 Cube-Club-Mitbetreiber Markus Nicer kann demnach noch nicht sagen, wo es weiter gehen wird. „Wir wollen den Club unter neuem Namen an einem anderen Ort wieder eröffnen.“ Jedoch ist Geduld angesagt. „Vor der Sommerpause wird es ganz sicher nichts mehr.“ Die Ansprüche an einen neuen Ort sind vielfältig: möglichst zentrums-nahen, veranstaltungstaugliche und lärmgeschützt. Wiederum Nicer: „Wir sind schon seit vielen Monaten auf der Suche. Wir wussten ja, dass wir irgendwann rausmüssen. Ein paar Alternativen haben wir im Auge, aber da ist noch nichts spruchreif.“ Gerüchten zufolge soll die Aktienspinnerei im Gespräch gewesen sein, aber auch die Kellerräume der Markthalle.


    Was dies nun alles mit Markus Nicer, dem Yougend e.V. und dem hier schon angesprochenen Selbstnutzer-Projekt auf dem Brühl 55 zu tun hat ... auch das werden wir sehen. Für einen Club ist das kleine Haus jedoch augenscheinlich gänzlich ungeeignet. Spekulieren kann man aber trotzdem ;-): Der Cube Club zieht demnächst in die leerstehende Karl-Liebknecht Schule an der Mühlestraße 94 quer über´n Hof und arbeitet dann noch enger mit der ebenfalls umgesiedelten Musikschule zusammen ;-).


    Und die SZ meldet, dass der erste Chemnitzer Lesben- und Schwulentreff Café "Knallgelb" wegen Unstimmigkeiten bei Mieten und Lohn für Bauleistungen und darauf folgender Räumungsklage an der Zwickauer Straße 283 aufgeben muss und nun in das ehemalige "Esperanto" in der Zwickauer Straße 142 - kurz vor dem "Haus Einheit" - ziehen will. "Der Mietvertrag ist unterschrieben. Jetzt beginnt der Umbau. Im Juni wollen wir aufmachen" meint Jens Klotzsche (43).
    http://www.sz-online.de/Nachri…netreff/articleid-2358896
    http://www.sz-online.de/Nachri…lenclub/articleid-2322071


    Das Esperanto, übrigens ein sehr angenehmer Laden, ist wiederum vor einiger Zeit in die Carolastraße 7 am Hauptbahnhof gezogen. http://www.esperanto-network.de/ Und so schließt sich wiederum der Kreis zum Cube Club. ;-))

  • Experimentelles Karree und Pannen-Petra

    Die Grünen werfen Pannen-Petra Verschwendung von Steuermitteln vor. Aus einer Pressemitteilung der Partei:
    http://www.gruene-chemnitz.de/content/view/890/43/


    Kündigung des Experimentelle Karrees im Reitbahnviertel
    Mittwoch, 6. Januar 2010


    Am 26.11.2008 beschloss der Rat für das Reitbahnviertel ein Entwicklungskonzept, um Städtebaufördermittel für dieses Gebiet beantragen zu können. Das umfangreiche Konzept wurde in einem mehrmonatigem Beteiligungsprozess von einem Planungsbüro erarbeitet. Zentraler Bestandteil ist das Experimentelle Karree im Reitbahnviertel.


    Petra Zais, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Stadtrat: "Mit der Aufkündigung des experimentelle Karrees durch die GGGmbH entfällt das Kernelement im Entwicklungskonzept Reitbahnviertel. Steuergelder für die Konzepterstellung wurden somit in den Sand gesetzt. Mögliche Fördermittel für das Gebiet gehen verloren. Doch schlimmer ist das mit der Kündigung offensichtlich verbundene Signal: Bürgerengagement für die Entwicklung des Stadtteils ist unerwünscht."

    "Erneut trägt Bürgermeisterin Wesseler die politische Verantwortung für den entstandenen finanziellen und öffentlichen Schaden. Denn sie legte den Stadträten 2008 ein Konzept vor, dass von der GGGmbH nun offenbar in wesentlichen Teilen gar nicht mitgetragen wird. Dies ist vor allem deshalb nicht nachzuvollziehen, da Frau Wesseler damals selbst Aufsichtsratsvorsitzende der GGGmbH war."


    Und die FP berichtet: „Steuergeld in den Sand gesetzt“. Experimentelles Karree: Grüne werfen Baubürgermeisterin Verschwendung vor – Rathaus: Mittel richtig eingesetzt. Von Swen Uhlig
    http://exka.org/2010/01/freie-…en-sand-gesetzt%E2%80%9C/


    Das Baudezernat ist sich wie immer keiner Schuld bewußt. Die Grundidee des Experimentellen Karrees sei im Umfeld des Bernsbachplatzes zwar richtig positioniert. „Das muss aber nicht zwingend in den Räumen des Gebäudes Reitbahnstraße 84 sein“, antwortet es auf Anfrage von FP.


    Dann wird es richtig rotzfrech: Das Konzept sei Voraussetzung dafür gewesen, dass Investoren in das Reitbahnviertel gelockt wurden. „Alle aufgewendeten Mittel sind insofern richtig eingesetzt und dienen als Impuls auch der weiteren Gebietsentwicklung“. Und das hat ja ganz ausgezeichnet geklappt, denn GGG (wohl eher widerwillig) und Keilholz wollen nun sanieren. Für das ExKa heißt das wie schon bei Friedrich Schiller: "Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen."

  • Und so sieht das Programm zur ersten Sitzung des Kuratoriums Stadtgestaltung aus:



    Wenn die Sitzungen auch zukünftig nichtöffentlich bleiben sollen, frage ich mich, was der Sinn der Veranstaltung sein soll...