Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Im Westen nichts Neues - so könnte das Fazit der Einwohnerversammlung für die Stadtteile im Chemnitzer Westen lauten. Laut Freier Presse wird die Anschlussstelle Chemnitz-West wegen Geldmangels frühestens 2016 nach Rabenstein verlängert. Der gleiche Grund verhindert den Umzug der Grundschule Rottluff aus dem Plattenbau am Jugendweg (Luftbild) in das derzeit geschlossene Gebäude der früheren Rabensteiner Mittelschule an der Trützschlerstraße (Luftbild). Die notwendige Sanierung in Rabenstein würde etwa drei Jahre dauern und rund 4,6 Millionen Euro kosten. Da die Stadt schon alle ihre Rücklagen aufbraucht und bei allen Kultureinrichtungen kürzen will (was sogar den Bestand des AJZ gefährdet), dürfte auch hier der Sankt-Nimmerleins-Tag als Starttermin angestrebt werden.


    Übrigens steht dank des Koalitionsvertrages der eigentlich schon sichere Bau für das Chemnitzer Schulmodell auf dem Sonnenberg zur Disposition, da die neue Regierung den Gemeinschaftsschulen - wie ich auch - ablehnend gegenübersteht. Die extrem hohen Baukosten und der geplante Abriß der denkmalgeschützten Kasernengebäude ließen bei mir sowieso keine Begeisterung für dieses Projekt aufkommen. Mal sehen, wie es hier weitergeht.

  • Nach einigem Rätselraten hier steht jetzt definitiv fest, daß der Cube Club und nicht das Postgebäude für die Anbindung der Straßenbahn weichen muß. Die Schankgenehmigung läuft am 31.12. aus, im ersten Quartal 2010 ist der Abriß. Quelle dafür ist triff-chemnitz.de, wo es ein Interview mit dem Betreiber gab.

  • Schon komisch das so ein großes Gebäude das so zentral steht ... offen steht ... und jeder rein kann.

  • Der Stadtrat hat sich in seiner gestrigen Sitzung mal wieder mit dem SEKO beschäftigt. Wie dem Bericht zu entnehmen ist, gab es dabei hitzige Diskussionen. Leider wurde der Vorschlag der FDP Fraktion abgelehnt, bei zukünftigen Abrissen den Bauausschuss zu beteiligen. Nach Aussage von Detlef Müller (SPD) wäre das nicht die Aufgabe des Ausschusses und würde diesen überfordern. Einfach nur lächerlich. Was für eine Aufgabe hat er denn dann?


    Naja, Herr Müller wohnt ja auch in einem schönen neuen Haus am Stadtrand, was interessiert Ihn da das zentrale Chemnitz.
    http://www.sz-online.de/Nachri…Zukunft/articleid-2306587

  • Bzgl. der kommunalen Finanzen wird in den nächsten Jahren noch so manches Licht ausgehen. Der Bundeshaushalt muss saniert, dieses selten dämliche Wahlversprechen aber dennoch formell irgendwie eingehalten werden. Das wird von oben nach unten, vom Bund über die Länder auf die Kommunen durchgegeben werden. Und das, obwohl die kommunalen Kassen bundesweit eh schon mehr oder weniger leer sind.


    Bzgl. des Schulmodells. Bin hier ebenfalls strikt gegen einen Neu/Umbau im alten Kasernengelände. Jenes könnte man, ungeachtet aller Historie raumbildnerisch/raumstrukturell problemlos dem Zeisigwald zuschlagen. Für das Schulmodell geradezu prädestiniert hingegen ist das keinen Kilometer Luftlinie entfernte Gelände der alten Georg-Weerth-MS/Lessing II-Schule an der Rathenau-Straße. Ein altes, leerstehendes Schulgebäude mit Aula, Turnhalle, früher zweizügige POS, ruhige Seitenstraße, ein inzwischen riesiges, grünes Schulgelände, auf dem bei Bedarf jede Menge Platz für Erweiterungsbauten bestünde, ÖPNV-Anschluss. Dort statt abgelegen auf dem Kasernengelände das CSM als vitale Schule anzusiedeln würde auch für den gesamten unteren Sonnenberg Richtung Palmstraße/Sachsenallee ein wichtiger Anker sein, an dem sich dieser Teil des Wohngebietes, der ja, wie du, lguenth, hier dargestellt hast, sehr stark von Abriss betroffen ist, aufrichten könnte. Ist irgendwo bekannt, ob diese Überlegung rund um den CSM-Umzug jemals gedacht worden ist?


    Untermieter

    4 Mal editiert, zuletzt von Untermieter ()

  • Da stimme ich absolut zu. Die Schule an der Rathenaustraße bietet sich wirklich an. Sie ist zentral, aber dennoch ruhig gelegen.


    Schulen sind in Chemnitz aber ein ganz eigenes Thema.
    Ich kann absolut nicht nachvollziehen, dass sich die Stadt für einen Verbleib der Musikschule am alten Standort entschieden hat. Erstens ist das
    Gebäude viel zu klein und zweitens die Infrastruktur schlecht.
    Bei einem Umzug hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.
    1. Durch einen Verkauf des bisherigen Gebäudes (angeblich hatte der Freistaat Interesse) hätte die Stadt ein Gebäude,
    und somit Kostentreiber, weniger im Bestand.
    2. Eine Sanierung der Schule an der Mühlenstraße wäre meines Erachtens der Startschuss zur Sanierung des Brühls gewesen. Gemeinsam
    mit der Sanierung der alten Aktienspinnerei am Busbahnhof hätte dies unglaubliche Synergieeffekte mit sich gebracht. Der Brühl wäre somit von zwei Publikumsmagneten umgeben gewesen.


    Wieder einmal eine Chance die nicht genutzt wurde. Leider

  • Der Link wird deswegen nicht wirksam, weil Du hier nicht im Fanpage-Forum bist und deswegen mit a href nicht weiterkommst :-). Links einfügen funktioniert hier über deb Button mit der Weltkugel über dem Antwortfeld.


    Das mit dem Schulgebäude in der Rathenaustraße ist ein interessanter Gedanke. Hauptargument dagegen dürfte vermutlich sein, daß auch die Körperbehindertenschule mit in den neuen Standort soll und deshalb der Raumbedarf weit größer ist. Zudem war der stetig zunehmende Raumbedarf auch der Grund für den Umzug von der Charlottenstraße. Wenn man sich jetzt das bisherige Gebäude des Schulmodells an der Charlottenstraße 52 anschaut, sieht man, daß es baugleich mit dem Gebäude an der Rathenaustraße ist. Weitere Unterrichtsräume könnten im weißen Gebäude vorhanden sein. Auch auf der Charlottenstraße hätte man übrigens problemlos Erweiterungsbauten hinsetzen können, allerdings fehlt es hier wie dort an modernen Sporthallen.


    Bezüglich der Musikschule steht natürlich das Kostenargument im Vordergrund. Die Sanierung am Brühl soll 6 Mio. kosten, Sanierung und Anbau auf dem Kaßberg 3 Mio. Zur Bewertung wäre deshalb wichtig, ob wirklich ein Kaufinteresse des Freistaates bestand, weil nur dann eine Reduktion des Gebäudebestandes möglich gewesen wäre. Ein weiterer Grund könnte auch sein, daß auf dem Kaßberg wesentlich mehr Kundschaft für die Musikschule lebt. Ein Umzug mit Nachnutzung der alten Musikschule durch den Freistaat wäre aber wirklich der Königsweg gewesen.

  • Naja, die Idee, welche hinter dem Standort steckt ist wohl die, dass die Stadt das Areal mal für eine größere Summe angekauft hat und natürlich wegen dessen Nutzung irgendwo in Zugzwang ist.

  • Ich danke. Hatte mir das ahref aus dem Seitenquelltext dieser Diskussion kopiert - ging aber dennoch nicht. Nun aber...


    Bzgl. der Schuldiskussion muss ich dich korrigieren: die ehemalige Georg-Weerth-Schule ist genau jenes weiße Gebäude dahinter. Das mit dem bisherigen CSM baugleiche Objekt ist die Lessing-Schule, beherbergt zur Zeit wohl eine Grundschule. Ursprünglich waren die beiden benachbart liegenden Schulen Knaben- und Mädchenschule, später dann halt zwei separate normale POS, nach der Wende dann GS bzw. MS. Die Weerth-Schule ist von sich aus größer, verfügt über eigene Aula und integrierte Turnhalle (in dem niedrigeren, dunklen Flügel zur Lessing-Schule hin), über sicher an die 20 Unterrichtsräume und eben über dieses riesige Schulgelände (vgl. auf meinem Link: praktisch das gesamte grüne Areal bis auf den Bereich unmittelbar an der großen Ampelkreuzung): Platz für einen modernen Anbau für die Körperbehindertenschule, Bibo und Mensa, für eine kleine Zweifelderhalle.


    Du kennst dich doch aus: an wen muss man sich denn wenden um zu erfahren, ob es dieses Gedankenspiel gegeben hat und warum man sich ggf. dagegen entschied und stattdessen den Neubau auf dem Kasernengelände ins Auge fasste?

  • In dem Zusamenhang, das neue Chemnitz Lied:


    Vielen Dank, jetzt hast Du mir den Tag versaut :nono: . Mein Gott, ist das sch ..., reim Dich oder ich freß Dich. Und eine Latte von sehr fragwürdigen Aussagen zum Bauten- und Denkmalbestand - um mal beim Forenthema zu bleiben ;) - wie:


    Schau nicht mehr zurück, denn das bringt Dir kein Glück.
    Und auch ein Kopf aus Stein kann Dein Gesicht nicht sein.
    Komm und schau nach vorn, denn es ist noch nichts verloren.
    Die Zukunft liegt vor Dir und sie wird herrlich, glaub´ es mir.


    Eine Erklärung, warum man so etwas abliefert:


    Popsong als Liebeserklärung an Chemnitz
    Arche-Chef schreibt Lied - hier können Sie es hören
    Tilo Reichold: "Der Song ist meine Liebeserklärung an Chemnitz."
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1617697.php


    Aber was hat dieses Erweckungsliedchen eines evangelikalen Blödelbarden mit Subkultur zu tun? Und wie hoch ist eigentlich das Schmerzensgeld bei akustischer Körperverletzung?

  • Eine interessante Meldung im MDR.


    Chemnitz: Gemeinschaftsschulen als Auslaufmodell


    Die als Modellversuche in Sachsen genehmigten Gemeinschaftschulen werden 2014 definitiv beendet. Das schreibt die Freie Presse heute. Eine Fortsetzung sei laut sächsischem Kultusministerium ausgeschlossen. Betroffen ist u.a. eine Schule im erzgebirgischen Oederan und der erst 2009 in Zschopau genehmigte Mopdellversuch. Auch das Chemnitzer Schulmodell steht damit infrage. Für diese Schule wird in Chemnitz gerade der Bauantrag für einen 48-Millionen Euro - Neubau vorbereitet.


    Vielleicht hat sich das Thema bald von selbst erledigt. Schade für das CSM wäre es trotzdem.

  • Das Kuratorium Stadtgestaltung ist besetzt und nimmt im Januar die Arbeit auf. Füsslein und Jaqueline Drechsler, die selbst an der Sanierung eines Gründerzeitgebäudes in der Hauboldstraße beteiligt war, kann ich von den Stadträten halbwegs einschätzen. Von den Bürgern sind mir Frank Kotzerke vom Stadtforum und Karl-Joachim Beuchel ein Begriff. Beuchel war von 1964 bis 1984 Stadtbaudirektor und Stadtarchitekt. Ansonsten sollte man aber nicht über google eine Meinung zu den Positionen der einzelnen Mitglieder bilden, sondern vielleicht einfach mal vorbeischauen. Mit den wenigen Sitzungen und den vermutlich recht divergierenden Grundpositionen dürfte es dem Kuratorium aber sehr schwer fallen, Akzente für die Stadtentwicklung zu setzen.


  • Die Freie Presse heute mit etwas Marketing für B&V, wobei durchaus einige interessante EInschätzungen zur Lage auf dem Chemnitzer Immobilienmarkt gegeben werden: Chemnitz gehört aus der Sicht von Experten zu den aussichtsreichsten Immobilienmärkten Ostdeutschlands.


    Nach Aussagen vom Immobilienverband Deutschland und des Berliner Maklerunternehmens Estavis AG gehöre die Stadt Chemnitz zu den fünf Top-Adressen in Ostdeutschland, verkauft sich aber schlecht nach außen. Über ihr Tochterunternehmen Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien (B und V) habe Estavis bisher rund 4000 Wohnungen in der Stadt gekauft, sanieren lassen und weiter verkauft. Etwa 95 Prozent davon seien vermietet. Und weil das offensichtlich wie von selbst läuft, hat man es nicht nötig, die einzelnen Projekte auf der Webseite vorzustellen.


    Nach Angaben des IVD ist in Chemnitz in diesem Jahr der durchschnittliche Kaufpreis für neu gebaute und sanierte Immobilien um 50 auf 1250 Euro pro Quadratmeter gestiegen (Dresden 2100 Euro, Leipzig 2200 Euro). Es wird mit weiter steigenden Preisen gerechnet. Sowohl der IVD als auch Estavis spüren eine wachsende Nachfrage nach Innenstadt-Wohnungen, weil es Menschen vom Stadtrand zurück in die City ziehe. Dadurch würden die Leerstände deutlich sinken und seien bei vermietbarem Wohnraum inzwischen nicht höher als in alten Bundesländern.

  • sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, die das Gremium gemeinsam mit Baubürgermeisterin Petra Wesseler ins Leben gerufen hat.


    ... pervers

  • Langsam lohnt sich ein eigenes Thema "Schildbürgerstreiche der Stadt Chemnitz". Diesmal hat man der Deutschen Bank mir nichts, dir nichts eine komplett überflüssige Brücke versprochen (Meldung) - und zwar rechtsverbindlich. Die Stadt selber würde das 266.000 Euro kosten, die restlichen 500.000 Euro wären Fördermittel und damit ebenfalls Steuergelder. Hier sollte vielmehr dringend das Gespräch mit der Deutschen Bank gesucht werden, ob die nicht vor dem Hintergrund der wegbrechenden Einnahmen der öffentlichen Hand und den angekündigten Kürzungen im Kultur- und Jugendbereich eine einminütige Verlängerung der Zufahrt akzeptieren könnte. Auf der Webseite der Stadt Chemnitz ist das alles im Detail nachzulesen. Ich würde ja gerne noch ein Luftbild von vor der Freilegung verlinken, aber bei Bing Maps hat es ein Update gegeben, mit dem mir das momentan nicht mehr gelingt...

  • Ganz falsch! Die Aubrücke und die benachbarte Nicolaibrücke gehörten Jahrhunderte zu Chemnitz. Ich hab mich schon gefragt ob man die Aubrücke vergessen hat. Wenn sie wieder käme wäre das sehr schön.

  • Ich habe einmal recherchiert, wer hinter den Namen der beratenden Bürger im neuen Kuratorium für Stadtgestaltung steht. Das Ergebnis ist in einigen Fällen interessant:


    Heiko Richter - Vorstand für Wohnungswirtschaft & Bau WG Einheit EG Chemnitz, deren Aufsichtsratsvorsitzender glänzte öffentlich mit folgender Aussage:


    Bevor die Abrissbirne über WG-Einheit-Wohnungen im Heckert kreist, solle sie doch bitte zuerst auf dem Sonnenberg einschlagen.


    Liane Remmler - Architekturbüro Remmler, gestaltete unter anderem das Kaffee im EG Tietz ...


    Ullrich Löschner - Vorstand Betriebstechnik/Technik Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG ...


    Karl-Joachim Beuchel - Autor diverser Chemnitz Bücher


    Frank Kotzerke - Sprecher Stadtforum Chemnitz

  • Wie ich inzwischen informiert wurde, war Herr Beuchel wohl Stadtplanungsdirektor von Karl-Marx-Stadt. unter vorbehalt