Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • @LE Mon, hist.: Die einzige mir bekannte Quelle für die Frage, ob ein Chemnitzer Gebäude denkmalgeschützt ist oder nicht, ist die fürchterliche Karte des entsprechenden Fachkonzeptes des SeKo. Für mich ist eindeutig nur der Gebäudeteil hinterm Nischel geschützt.


    Zur Wegeverbindung vom Karl-Marx-Kopf zu den Kunstsammlungen: Ich gehe jede Wette ein, daß das eine tote Ecke wird. Es gibt an beiden Enden des neuen Weges keine wirkliche Fortsetzung, der Weg selber wird von Bürogebäuden gesäumt. Dafür muß man nicht die ganze Erdgeschoßzone entfernen, zumal solche Unterführungen auch eine gewisse psychologische Barriere darstellen. Da wäre mir ein Aufbrechen des endlosen Plattenbauriegels oder eine komplette Neubebauung im Bereich der Parteifalte wesentlich lieber. Generell krankt der Wettbewerb daran, daß man sich nicht gleich dem derzeit von Plattenbauten dominierten Bereich bis zum Brühl gewidmet hat. Letztlich eine vertane Chance...

  • Ähmn, man sieht doch aber, dass das neue Gebäude hinter der Parteifalte und der Plattenbau den neuen Friedrichsplatz einschliesen ...

  • Mal was anderes!
    Das nächste Parkhaus ist im Anmarsch.
    Derzeit läuft ein Wettbewerb für ein Parkhaus an der Moritzstraße Ecke Reitbahnstraße (wo die alte Bebauung abgerissen wurde). Bauherr ist die Sparkasse. Außerdem soll eventuell im Innenhof noch eine Kita entstehen.


    Eventuell? Ich dachte, dass mit der Kita wäre schon beschlossene Sache?

  • @ md.ciaol
    Entschuldigung, aber das wußte ich nicht. Als Gelegenheitsbesucher des Vaterstädtchens komme ich nur äußerts selten außerhalb der Öffnungszeiten der Kunstsammlungen auf dem Opernplatz vorbei.
    Aber läßt sich solch eine Regelung nicht ändern und ein Tor auch wieder offen lassen, wenn es die Einwohner_innen so wollen und entsprechend artikulieren?

  • Nein das geht nicht. Der ehemalige Durchgang ist von beiden Seiten verglast. In dem neu enstandenen Raum befindet sich die Theaterkasse und ein Buchshop.

  • Irgendwie scheine ich bei meinen letzten Besuchen gedanklich schon bei Picasso und Cranach (aber nicht bei Dylan ;) ) gewesen zu sein, das ist mir gar nicht aufgefallen.


    Naja, wie heißt es in dem verlinkten FP-Artikel: Janosch: "Mit dem ganz schnellen Baubeginn ist nicht zu rechnen." Als nächstes werde nun eine Entscheidungsgrundlage erstellt, die Aufschluss gibt über Kosten und Wirtschaftlichkeit. Frühestens im Doppelhaushalt von 2013/2014 des Landes könnte die eigentliche Planung untergebracht werden.


    Bis dann auch wirklich gebaut wird, ist der Glaseinbau vielleicht schon verschlissen oder ein anderer Raum für Theaterkasse und ein Buchshop gefunden. Zeit zur Suche gibt es ja genug :D

  • Die intensive Diskussion um diesen Teil der Chemnitzer Innenstadt, der städtebaulich kaum zu sehen ist und eigentlich auch überhaupt keine Bedeutung hat, ist schon lustig. Den da gibt es ganz andere Ecken die Brennen. Z.B. das Arial neben der Deutschen Bank, das Kirchgässchen oder das Contiloch.


    http://www.repage8.de/memberdata/lichtbild/Contiloch.jpg

  • Leipziger Straße 101 bis 111

    Freie Presse, 22.03.2010
    Von Grit Baldauf


    Zukunft für leere Häuserzeilen an der Leipziger Straße weiter unklar
    Baubürgermeisterin macht Entscheidung über Gebäude vom Chemnitzer Modell abhängig
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1706420.php


    Auf Anfrage der FP teilte Baubürgermeisterin Petra Wesseler mit, die
    Entscheidung über die Zukunft der leer stehenden Häuser an der Leipziger Straße 101 bis 111 sei "in Abhängigkeit der Klärung zum Chemnitzer Modell in diesem Bereich zu sehen. Diese ist für den Sommer 2010 zu erwarten." Im Herbst werde sich dann der Gestaltungsbeirat Stadtumbau mit dem Thema beschäftigen.


    Nun soll also die Entscheidung über die Häuser von der für oder gegen den Bau der Bahnverbindung zwischen Limbach-Oberfrohna und Chemnitz abhängig gemacht werden, die der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) für den Sommer 2010 angekündigt hat.

  • Aktienspinnerei an der StraNa soll UB werden

    Die hier schon mehrfach angesprochenen Pläne zum Umbau der Aktienspinnerei in Universitätsbibliothek werden nun auch ausführlich vorgestellt und diskutiert:


    Freie Presse, 23.3.2010
    Pläne für Universitäts-Bibliothek im Chemnitzer Zentrum
    Idee zur Wiederbelebung der historischen Aktienspinnerei
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1706879.php


    Die Idee von der Einrichtung der Universitätsbibliothek in der Aktienspinnerei wurde ja bereits als Bestandteil des Chemnitzer Konzepts für die "Stadt der Wissenschaft 2011" benannt. Die konkreten (weiteren) Projekte werden bis zur Präsentation vor dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft am Donnerstag geheim gehalten.


    Doch auch unabhängig davon, ob sich Chemnitz gegen Bielefeld und Mainz durchsetzen und den Titel erringen kann, soll das Thema Zentralbibliothek wegen der dringenden Notwendigkeit weiter verfolgt werden. Dies versicherte der Universitäts-Sprecher Mario Steinebach.


    Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) ist eine vehemente Verfechterin des Bibliotheksprojektes. Die 12 000 Quadratmeter Nutzfläche und die Lage sprächen einfach dafür. Im sächsischen Wissenschaftsministerium scheint es dagegen noch nicht so intensive Überlegungen geben. Es würden eine Reihe verschiedener Ideen zur Optimierung des Hochschulstandortes Chemnitz untersucht. "Eine universitäre Nutzung der alten Aktienspinnerei ist eine davon". Das Wissenschaftsministerium müsse das weitere Vorgehen nun erst mit dem Finanzministerium und der Universität entsprechend dem Platzbedarf für eine neue Bibliothek abstimmen. Es seien noch keine Entscheidungen getroffen und auch über den Finanzbedarf könne noch nichts gesagt werden.


    Erneut wird die Hoffnung formuliert, dass die Bibliothek als "Scharnier" zum sogenannten Brühl-Viertel fungieren wird. In diversen Stadtumbaukonzepten wird vorgeschlagen, am Brühl günstig Wohnungen für Studenten und Räume für Kreative anzubieten.

  • Das große Interesse an Chemnitz in diesem Forum ist sehr erfreulich. Leider führt das auch dazu, dass zumindest ich in diesem Sammelthread nicht mehr wirklich durchsehe. Wenn es anderen gelingt, dann haben Sie meinen vollen Respekt.


    Könnten wir zusammen mit einigen Administratoren und Moderaten mal überlegen, ob und wie wir die bisherigen und zukünftigen Diskussionen in einzelne Stränge zergliedern können?


    Z.B.
    Chemnitz - Innenstadt
    Die historische Innenstadt und die Erweiterung entlang der StraNa bis zum Opernplatz, z.B. in jüngster Zeit RAWEMA und das neue Justiz- und Behördenzentrum hinter der Parteisäge


    Bahnhof, neue Universität und Brühl
    vielleicht auch getrennt, aber hier sehe ich schon enge Bezüge.
    Aktienspinnerei, Postgebäude an der StraNa, Cube Club, Brühl als Viertel für junge Menschen, Studierende und Kreative


    Umgang mit dem Bauerbe
    ähnlich dem Leipziger Thread. Sanierungen und Abrisse vor allem von Gründerzeitbauten, Sonnenberg, Lutherviertel, Kaßberg, Leipziger Straße


    Industriebauten
    Thread existiert bereits.

  • Dafür wäre ich auch.


    Am Do soll es nach meinen Informationen in MDR Artour eine Beitrag zum Exka Projekt geben. Zumindest sind diverse Bekannte von mir interviewet worden.

  • Ein Anwalt für die Reitbahnstraße

    Da schlag ich doch gleich mal einen weiteren gemeinsamen Thread für Reitbahnviertel und Uni, also links und rechts der Reichenhainer Str. zwischen Bahnstrecke nach Altchemnitz und Bernsdorfer Str./Zschopauer Str., wo auch die längeren Diskussionen zum ExKa und der Reba84 ihren Platz finden könnten.


    Und weil wir gerade beim Thema sind, ein


    Offenes Hilfegesuch aus Chemnitz von der Initiative zur Rettung des kulturellen Freiraumes „Reitbahnstraße 84“


    . leider auch hier mal wieder mit der schon häufiger kritisierten Selbstüberhöhung.


    http://www.reitbahnstrasse.de/…fuer-die-reitbahnstrasse/


    Ein Anwalt für die Reitbahnstraße


    Donnerstag, 11. März 2010


    Der Leuchtturm der freien Kunstszene und alternativen Lebenskultur in Chemnitz, die Reitbahnbahnstraße 84, soll abgeschaltet werden. Damit steht einer der letzten Freiräume der Subkultur in Zentrumsnähe vor dem Aus. Besitzer des Objektes ist die Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbH (GGG), eine 100%-ige Tochter der Stadt, die den Mietvertrag Anfang Januar zum 30.6.2010 gekündigt hat. Die bisherigen Mieter, die sich im Verein “Wiederbelebung kulturellen Brachlands e.V. ” organisiert haben, sind zu Recht enttäuscht, dass ihre Bemühungen für den Erhalt des Objektes (Reitbahnstraße 84) nun vergebens gewesen sein sollen.


    Durch die Kündigung wurde die bereits vom Stadtrat beschlossene Erweiterung mit Ateliers, Ausstellungsflächen und Cafés zum „Experimentellen Karree“ torpediert, für die sich in dem seit über zwei Jahren etablierten Wohnprojekt und Treffpunkt der kreativen Szene der Verein „ExKA e.V.“ gegründet hatte.


    Jetzt formiert sich ein breites Bündnis von Künstlern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Studenten und Anwohnern, welches das Projekt und die mit ihm verbundene Idee eines offenen Forums für Kunst- und Lebenskultur an genau diesem Standort, dem Karree um die Reitbahnstraße 84, erhalten und weiterentwickeln will. Wir möchten in einen konstruktiven Dialog mit der Stadt treten und Projekte durchführen, die das Viertel attraktiv machen. Die Verhandlungsführung der GGG mit dem bisherigen Mieter war zu keinem Zeitpunkt kooperativ, oftmals sogar herablassend und sie richtete sich gegen den Stadtratsbeschluss zum „Experimentellen Karree“. Wir sind der Ansicht, dass der Prozess von Unrechtmäßigkeiten gekennzeichnet ist und möchten aus diesem Grunde die Vorgänge juristisch untersuchen lassen.


    Wir suchen bundesweit Anwälte für Kommunalrecht, Mietrecht, Strafrecht, Urheberrecht, EU-Wettbewerbs- oder Subventionsrecht, die uns bei weiteren Auseinandersetzungen unterstützen. Ansatzpunkte für das juristische Handeln und die bisherige Entwicklung des Projektes entnehmen Sie bitte dem Anhang.


    Seit Jahren kämpfen Vertreter der freien Kunstszene um die Nutzungsgenehmigungen in verschiedenen leerstehenden Gebäuden in Zentrumsnähe. Dabei scheitern sie bisher an der Blockadehaltung und den vorgeschobenen wirtschaftlichen Zwängen der GGG. (Die ARD Sendung MONITOR berichtete unlängst über zweifelhafte Aktivitäten der GGG in Chemnitz.) Einerseits wird in Chemnitz mit „attraktiven Angeboten und Freiräumen, sich zu verwirklichen” geworben. Andererseits wird bei einem konkreten, ausgereiften und bereits mit europäischen Fördergeldern (EFRE) bedachten Projekt, dem “Experimentellen Karree”, durch Untätigkeit seitens der Stadtverwaltung ein Scheitern in Kauf genommen. Fördergelder können aufgrund einer fehlenden Zusage zum Standort seitens der GGG nicht abgerufen werden. Die nun erfolgte Kündigung hindert die Stadtverwaltung allerdings nicht daran, die entwickelten Ideen für Marketingmaßnahmen z.B. für die Bewerbung um den Titel “Stadt der Wissenschaft” zu nutzen.


    Wir sehen das Potenzial, das Chemnitz birgt und wollen mit juristischem Nachdruck der kulturellen Verödung in unserer Stadt Einhalt gebieten.
    Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie uns mit Ihrem juristischen Knowhow unterstützen können.

  • Wird die Stadt der Moderne nun Stadt der Wissenschaften?

    Morgen fällt in Berlin die Entscheidung, wer 2011 den Titel „Stadt der Wissenschaft“ tragen darf und Fördergelder versenken kann. Die
    Bewerbung wird von OB Babalu, Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes und 3D-Micromac-Geschäftsführer Tino Petsch vorgestellt.


    Die Bewerbung der Stadt Chemnitz "Stadt der Wissenschaft 2011" steht nun auch zum Download bereit:
    http://www.chemnitz.de/chemnit…ssenschaft_2011_index.asp


    Mal kucken ...


    Ich habe das nun erst mal nur überfliegen können. Wie zu erwarten steht da eine unglaubliche Menge Wortgeklingel. Aber ab S. 23 wird es interessant mit der geplanten Schaffung des innerstädtischen Uni-Campus der TU Chemnitz in drei Ausbaustufen bis 2030. Die Pläne dafür kommen von Albert Speer & Partner GmbH 2010 - ich verkneife mir jetzt schlechte Witze über Analogien zu den Projekten seines Vaters.


    Da wird der Bau einer Mensa zwischen Georgstraße und Aktienspinnerei geplant, dem später noch ein "Kommunikationszentrum" folgen soll. Und was soll aus dem Busbahnhof werden? Im Karree StraNa, Minna-Simon-Str., Mauerstr. und Georgstr. soll eine "Drehscheibe Universität" entstehen. Soll dann das architektonische Wunderwerk Parkhaus wieder weg? Und was passiert mit den letzten verbliebenen Altbauten? Die Fläche von dem "Universitätskern" bis zur Carolastraße bzw. sogar der Verlängerung der Käthe-Kollwitz-Straße über die StraNa bis zur Bahnhofstraße wird als "Erweiterungsfläche" der Universität gehandelt.


    Auch nett sind die Visionen von Chemnitz 2030: "Die ehemals verlärmten Einfallstraßen sind wieder beliebte Wohnadressen." Wenn es dann dort noch Wohnhäuser gibt und die nicht 2010-15 (fast) alle abgerissen wurden (Leipziger Straße, Zietenstraße, Augustusburger Str., Zschopauer Str., Bernsdorfer Str., Zwickauer. Str. ...).


    Da kann ich doch noch mal nachlegen. Die Uni bebaut das Contiloch. :D


    Hier auch als größeres Bild:
    Die geplante Schaffung des innerstädtischen Uni-Campus der TU Chemnitz erfolgt in drei Ausbaustufen bis 2030. Pläne: Albert Speer & Partner GmbH 2010
    http://www.chemnitz.de/chemnit…chaft_2011_vision2030.asp

  • [quote='piTTi','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=255380#post255380']Hier kann man sich nochmal einige Visualisierungen vom



    Das wäre genau richtig:


    Anerkennung: AFF Architekten

  • Ich würde jetzt doch gern mal wissen, ob die komplette "Säge" unter Denkmalschutz steht oder nur der vordere Teil mit Marx-Monument und der Wandgestaltung "Proletarier aller Länder vereinigt euch!".


    Und hinsichtlich der Pläne von Albert Speer & Partner die Frage, ob nicht auch der Busbahnhof ein Einzeldenkmal ist. Mir war zumindest so. http://www.chemnitztour.de/che…nstadt/48_busbahnhof.html


    Gibt es im Umkreis um die Uni und den Bahnhof nicht genügend Brach- und Freiflächen? Warum soll nun unbedingt eine Mensa genau dorthin gestellt werden? Warum nicht z.B. an die Ecke Zillestraße, wo man das Eckhaus weggeknackt und so überragend künstlerisch gestaltet hat? Das wäre genau so nahe dran an der geplanten Uni und sogar noch näher an der Alten Post.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…0Sachsen%2C%20Deutschland