[Sanierung und Teilrekonstruktion] Hotel Deutscher Hof

  • aber es ist wahr, der stadtverwaltung fehlt bisher der weitblick und der schwung in diesem prestigeträchtigen bereich der stadtentwicklung. zwar gibt es schon viele lippenbekenntisse der besserung seitens des Oberbürgermeisters, sogar interessante initiiativen wie die mit leipzig und bremen, aber so richtig form hat das zumindest in der öffentlichkeit noch nicht angenommen...


    Hat es nicht nach dem Milchhof-Desaster mal geheißen, es werde eine Art "Stadtentwicklungsbeirat" geben? Von allein wird man dieser Forderung nach weiterer Öffentlichkeits- und Fachweltbeteiligung sicher nicht nachkommen, dem Bauhof geht ja schon das Wort Denkmalschutz an sich viel zu weit... also muss das Gremium mit Nachdruck von der Öffentlichkeit und Politik eingefordert und mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet werden.

  • Pläne für eine Dreiteilung des Deutschen Hofes zwischen dem Opernhaus (als Depot), dem Germanischen Nationalmuseums (ebenso als Depot) und dem Verkehrsmuseum (Ausbau der Ausstellungsfläche) haben sich endgültig zerschlagen.



    Das Germanische hält an seinen Pläne für ein unterirdisches, siebstöckiges Kellerdepot auf seinem Gelände unter dem Klosterhof fest. 20 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Grund für die Entscheidung: Die kurzen Wege, die niedrigen Betriebskosten.



    Schade für den Deutschen Hof. So hätte man das Gebäude langfristig in die dortige Kulturlandschaft einbinden können. In dem Artikel der "NZ" wird darauf hin gewiesen, das die DB keinen Plan für eine Weiterentwicklung des Verkehrsmuseums hat. Das war ein Hinderungsgrund für das vorhaben im Deutschen Hof.


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1133394&kat=11


    D.

  • Den Deutschen Hof sollte man zumindest äußerlich erhalten und in den Ursprungszustand zurückversetzen, auch der Dachbereich sollte im Originalzustand wiederentstehen.


    Im Inneneren kann es ruhig ein Totalumbau oder auch eine Entkernung für eine neue Nutzung sein.


    Das beige Gebäude westlich davon kann man aber ruhig abreißen, darum ist es nicht schade, ist halt ein 0815-Bau. Ebenso würde ich dem US-Hotel und der Hauptpost am Bahnhofsplatz nicht nachtrauern. Vor allem die Hauptpost ist architektonisch einfach völlig mißraten, v.a. diese komischen Stützmaueratrappen geben dem Bau den Rest. Da sollte man ruhig die Abrißbirne sprechen lassen, um Platz für hochwertige Architektur zu machen, schließlich stehen dort mit dem Hauptbahnhof und dem Grand Hotel zwei wirklich architektonisch anspruchsvolle Bauten, die eine bessere Nachbarschaft verdient haben als so eine Bausünde aus brauner Vorzeit. Vom denkmalgeschützten Rundbau sollte man zumindest die Fassade erhalten und in einen Neubau integrieren (bei diesem Gebäude soll ja die Stahltägerkonstruktion stark in Mitleidenschaft gezogen sein) - wobei der Rest des Neubaus dann so gestaltet werden sollte, daß er mit der alten Fassade zumindest harmoniert.

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  • Eine Nutzung des Deutschen Hofs scheint wirklich sehr schwierig zu sein. Das Maritim hat es ja mal versucht.
    Die Raumaufteilung ist eben einfach äußerst ungünstig.

  • Gerade wegen der Raumaufteilung sollte man einer Entkernung nicht ablehnend gegenüberstehen. Äußerlich sollte man das Gebäude halt wieder im Vorkriegszustand herrichten, dann wäre es auch wieder eine Bereicherung für das Stadtbild. Derzeit ist es halt ein heruntergekommener und sehr trister Bau.


    Oder man gestattet die Abriß unter der strikten Auflage, daß ein Neubau äußerlich dem Vorkriegszustand des Deutschen Hofs gleichen muß. D.h. es entsteht ein im Inneneren moderner, äußerlich jedoch historisierender Bau.

  • Ich halte nichts von der Rekonstruktion Historischer Gebäude nach dem Abriss. Wenn dann soll ein Hybrid entstehen! Ähnlich wie er beim Berliner Stadtschloß oder dem Museumsbau aus Erfurt, der im Bilderthread abgebildet ist. Bei einem Abriss darf die Chance auf Neues nicht "verbaut" werden.

  • Pläne für eine Dreiteilung des Deutschen Hofes zwischen dem Opernhaus (als Depot), dem Germanischen Nationalmuseums (ebenso als Depot) und dem Verkehrsmuseum (Ausbau der Ausstellungsfläche) haben sich endgültig zerschlagen.
    [..]
    Schade für den Deutschen Hof. So hätte man das Gebäude langfristig in die dortige Kulturlandschaft einbinden können. In dem Artikel der "NZ" wird darauf hin gewiesen, das die DB keinen Plan für eine Weiterentwicklung des Verkehrsmuseums hat. Das war ein Hinderungsgrund für das vorhaben im Deutschen Hof.
    D.


    Schade ist, dass man es in Nuernberg aufgrund des hier üblichen "klein-klein" mal wieder schafft, eine riesige Chance verstreichen zu lassen; nämlich an dieser herausragenden Stelle etwas großes, attraktives, bahnbrechendes ... zu schaffen und bspw. 3 herausragende Kultureinrichtungen zu vernetzen.


    Dass es nun keine "Lager" gibt, ist dagegen nur bedingt schade. An so einer Stelle wären Depots immer verfehlt.

  • Es kann durchaus sein, dass langfristig die Tage des Verkehrsmuseums gezählt sind.
    Leider gibt es da auch wenig Entwicklungsmöglichkeiten, auch nicht mit den verkorksten Räumen im Deutschen Hof.


    Man hat eben nach dem Jubiläumsjahr 1985 in Nürnberg mal wieder eine ganz große Chance verpasst:
    Man hätte ein richtig tolles Verkehrsmuseum am Tafelgelände bauen können. Das Verkehrsmuseum ist ja eigentlich nur ein Bahn- und Postmuseum.
    Zusätzlich hätte man am Tafelgelände noch das Straßenbahnmuseum, das Feuerwehrmuseum und natürlich die jetzt im Industriemuseum befindlichen Zweiradsammlungen wundervoll unterbringen können. Das Museum hätte Anschluss zum Straßenbahn- und zum Bahnnetz gehabt - als Ausgangspunkt für Sonderfahrten ...
    Schade, wie vieles in Nürnberg

  • Ein Straßenbahnmuseum hat Nürnberg ja, im ehemaligen Depot St. Peter. Das wurde seinerzeit im Jubiläumsjahr 1985 eingerichtet. Das Depot St. Peter war stillgelegt worden, da es für Gelenkwagen einfach zu klein war.


    Somit war dort die nötige Infrastruktur für Straßenbahnen bereits vorhanden.


    Sonderfahrten werden sogar sehr regelmäßig durchgeführt, jedes erste Wochenende im Monat verkehr die Burgringlinie 15 mit historischen Wagen. Jetzt in der Vorweihnachtszeit werden auch die Glühweinfahrten wieder angeboten.


    Außerdem ist mit dem Museum Industriekultur eine sehr attraktive Einrichtung auf dem Tafelgelände entstanden.


    Insgesamt dürfte es an der Nürnberger Museumslandschaft wenig auszusetzen geben, da sind andere Städte weitaus "magerer" bestückt.

  • Natürlich gibt es ein Straßenbahnmuseum und das Museum Industriekultur. Aber man hätte damals ein richtig großes Verkehrsmuseum einrichten können. So ist das alles sehr aufgesplittert. Die Fahrzeuge der Feuerwehr gammeln in irgendeinem alten Straßenbahntunnel vor sich hin und das Straßenbahnmuseum ist ja auch meist sehr wenig besucht.
    Und das Verkehrsmuseum - das war früher wirklich mal eine tolle Sache, auch wenn die Präsentation verstaubt war. Man hat das nun sehr verbessert, aber in Punkto Originalfahrzeuge kann das Verkehrsmuseum mit anderen kaum noch mithalten, ebensowenig bei der Modellbahnanlage. Die Bahn hat ja auch nicht mehr sonderlich viel Interesse.

  • Ich stimme schon zu daß so ein großes Verkehrsmuseum auf dem Tafelgelände, welches über die Bereiche Eisenbahn und Post hinausgeht, seinen Reiz gehabt und hätte. Aber dafür hätten eben verschiedene Institutionen und Unternehmen an einem Strang ziehen müssen, um ihre Sammlungen dort zusammenzulegen und das neue Museum dann auch dauerhaft erfolgreich zu betreieben.


    Hätte man dies jemals ernsthaft in Betracht gezogen, wäre es vermutlich an der Bahn gescheitert, die, wie Du selbst schon geschrieben hast, ja schon an ihrem bestehenden Museum kaum noch Interesse zeigt. Die Diskussion zum Verkehrsmuseum könnte man noch beliebig ausweiten, nur hat das dann nicht mehr viel mit Architektur und Stadtentwicklung zu tun. Um das Thema nur am Rand zu streifen, mir ist z.B. die aktuelle Präsentation zu politisch, Eisenbahngeschichte ist nun einmal in erster Linie Technikgeschichte, und ich denke das möchte der Großteil der Besucher auch erleben.


    Daß das Verkehrsmuseum aber Ausbaupotenzial hat, daran dürfte kaum Zweifel bestehen!

  • Das Problem beim Verkehrsmuseum ist aber, dass es wenig Möglichkeiten zur Präsentation von Originalfahrzeugen hat. Die sog. neue Fahrzeughalle ist ja auch sehr begrenzt und noch dazu abseits vom Haupthaus.

  • Super !.. dann aber bitte das alte Arbeitsamt abbrechen und diese Fläche auch mit integrieren.... einen anständigen Neubau hinstellen.. die zwei Fahrzeuggleise bis zum Frauentorgraben verlängern.. und dort eine Glasfassade installieren so das man die Bahn-Fahrzeuge auch von der Straße aus sehen kann.
    Stell ich mir gigantisch vor. :)

  • In einem Zeitungsartikel wird neues zum "Deutschen Hof" berichtet. Während das Nachbargebäude (beide sind im Besitz des gleichen Investors) nun zum Hotel für 25 Millionen umgestaltet wird laufen bezüglich des Deutschen Hofes nun direkte Gespräche zwischen Stadt und Bahn.
    Wie der Investor beklagt sei die Bahn bei den Verhandlungen bislang nicht ernsthaft interessiert gewesen, allerdings sei es nun ein großer Fortschritt das nun auf neuer Ebene über eine Erweiterung des Verkehrsmuseums diskutiert wird.


    http://www.nordbayern.de/nuern…-wird-zum-hotel-1.1263114


    D.

  • Ich denke die hätten genug Fundus, um den Deutschen Hof zu füllen. Alleine die riesige Modellschau, die im Moment kaum zu sehen ist.
    Früher war das Verkehrsmuseum vor allem technikorientiert. Da gab es Stellwerke usw. bis zum Abwinken.
    Nun ist das ganze sehr - vielleicht zu sehr - zeithistorisch orientiert. Die Bahnfans, die sich für die Technik interessieren kommen ein wenig zu kurz.
    Das könnte man nun ändern und beide Bereiche abdecken.

  • Der große Fortschritt bei den Gesprächen über den Deutschen Hof sehe ich eher als Stillstand. Ist doch wirklich seltsam, dass sich für dieses schöne Gebäude nicht schneller Investoren finden lassen! Betreffend den Gesprächen mit der Bahn bin ich eher pesimistisch... die drücken sich doch schon seit langem um eine konkrete Aussage. Ursprünglich sollte ja eine große Ankündigung zum Bahnjubiläum gemacht werden. Geschehen ist nichts.

  • Das Problem bei dem Gebäude scheint ja die innere Raumaufteilung zu sein. Deshalb konnte offenbar ja auch Maritim mit dem Haus nicht viel anfangen.

  • Zufällig ist mir heute eine Anzeige über den Weg gelaufen bei dem ein Investor für den Deutschen Hof gesucht wird. Glücklicherweise sind eine Reihe Innenraumaufnahmen dabei, die durchaus sehenswert sind.
    Link.
    (Obwohl es ein Link zu einem kommerziellen Portal ist hoffe ich geht der Link i.O., immerhin enthält er interessante Infos und Bilder.)