Visionen/Wünsche für München?

  • Wenn du Wachstum möchtest:


    CSU/FDP.


    Die sind pro 3.Startbahn und pro Olympia 2022.


    Der Wohnungsmarkt wird wohl bei egal welcher Partei ein Chaos bleiben.


    Auf gar keinen Fall wählen würde ich die Grünen. Das ist mehr Rückschritt als Fortschritt.


    Aber jeder hat zurecht eine eigene politische Meinung.

  • Genau, die Grünen bedeuten Rückstand. In Frankfurt regiert schwarz -grün und komisch die Stadt wurde zur zukunfstfähigesten Stadt aller in DE gewählt und die moderne Architektur wird auch nicht von den Grünen behindert, denn mittlerweile gehören Hochhäuser nach modernen Standard als sehr umweltfreundlich.

  • Von Rückstand habe ich nichts geschrieben. Zwischen Rückschritt und Rückstand gibt es nämlich einen Unterschied. Und unter ökonomischen Gründen ist es m.M.n. zumindest für Bayern - in Frankfurt mag das prima funktionieren - nicht unbedingt die beste Lösung.


    Denn wenn ich mir deren Wahlprogramm so durchlese, nein zur Olympiade, nein zur 3. Startbahn, kein drei-gliedriges Schulsystem mehr, der Einführung der Vermögenssteuer nicht abgeneigt...nein danke, nichts für mich.


    Aber wie schon gesagt, jeder hat da seine eigene Meinung und kann wählen wen er will.


    Gut an den Grünen ist, dass sie für die Innenstadt viele neue Fußgängerzonen planen.


    komisch die Stadt wurde zur zukunfstfähigesten Stadt aller in DE gewählt


    Naja, kommt halt drauf an, welche der dutzend Studien, Umfragen, Statistiken man jetzt heranzieht. Mal ist Frankfurt, mal München, mal Hamburg ganz vorn.

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  • Liebe Münchner,


    ich bin durch Zufall auf eine beängstigend-interessante Reportage über euren Ballungsraum gestoßen:


    http://www.br.de/fernsehen/bay…tpflege-muenchen-100.html


    Das war mir so nicht bewusst. Die Einwohnerschaft im Stadtgebiet München selbst wächst ja nicht so enorm stark, wie insgesamt im Ballungsraum München. Und die Stadtstaaten Hamburg und Berlin besitzen ja an ihren Rändern sehr ländliche, dünn besiedelte, Gebiete, so dass man irgendwie automatisch annimmt, dass München ebenso mit dem offiziellen Stadtgebiet "aufhört". Nun habe ich etwas die Suchmaschine bemüht, die Metropolregion München wird mit 6 Mio. Einwohnern beschrieben, die sich dort inzwischen niedergelassen haben!


    Wie ordnet ihr das ein? Wenn man einen Vergleich mit den Strukturen Berlins und Hamburgs zieht, München quasi als Stadtstaat sieht, wieviel davon gehört wirklich irgendwie zu München als Vororte, wieviel gehört hingegen nur zu einer Art weiterem Planungsraum? Ich habe die Größe Münchens bisher enorm unterschätzt. Aber diese Metropolregion München hat ja sogar etwas mehr Einwohner, als ganz Berlin und das riesige Brandenburg zusammen genommen! :eek:


    Wirklich erstaunlich. Irgendwie habe ich München immer als "Millionendorf", inmitten einer eher spärlich besiedelten, lieblichen, voralpinen Kulturlandschaft im Kopf. Wenn ich mir das so anschaue, läuft München ja sogar Berlin den Rang als "Deutschlands Metropole" fast ab.


    Zitat der Sprecherin aus der verlinkten Reportage: "Die Stadt München wächst alle zwei Jahre um 50.000 Einwohner - und die Region um weitere 100.000."

  • :D Ich kann dich beruhigen. Die 6 Millionen Einwohner leben in einem knapp 27.000 km^2 großen Gebiet. So gesehen relativiert sich das ganze.


    Ich würde mal sagen mit Vororten, die direkt an München anschließen leben hier in etwa 1.8 mio. Einwohner.


    Nimmt man die etwas weiter draußen gelegenen Gemeinden und Städte hinzu, ist man bei ca. 2.8 mio Einwohnern auf ca. 5000 km^2.


    Wenn man dann den Raum bis Augsburg, Ingolstadt, Rosenheim und Landshut nimmt, kommt man ungefähr auf die 6 mio EW, verteilt auf wie oben schon genannt, 27.000 km^2. Wie du schon sagtest, etwas mehr dann als Berlin/Brandenburg.


    München hat wie man vielleicht an der geringen Flächenzahl erkennt, ein sehr eng gezogenes Stadtgebiet. Folglich ist, anders als in Köln, Hamburg oder Berlin, innerhalb der Stadtgrenzen fast alles zugebaut. So gibt es riesige Forschungsstandorte, Universitätscampi (?) und Gewerbegebiete außerhalb Münchens in Scharen. Das trägt aber auch zur Zerklüftung des Ballungsraumes bei, da (noch) kein Gesamtkonzept existiert, wie und wo man immer mehr Firmen und Menschen ansiedelt.



    Das dürfte das größte Problem Münchens in den nächsten Jahren sein.
    Die Wachstumsprognosen (offiziell: 13.5% Stadtgebiet, 11,7% Landkreis bis 2030) der Reportage sind nicht ganz unrealistisch, wenn dafür genug Wohnraum vorhanden wäre. Da die Stadt München sich aber anscheinend weigert mehr Wohnungen zu bauen, wird sich das Wachstum von ganz alleine reduzieren. Nicht umsonst sind die Preise hier so hoch wie nirgendwo sonst in DE.

  • Die Statistiken sind ziemlich genau abgegrenzt und von Geographen anerkannt:


    Die Stadt München hat 1,45 Millionen Einwohner und wächst jedes Jahr um etwa 20.000 bis 30.000 Menschen (erst seit etwa 10 Jahren, davor Jahrzehntelange Stagnation und in den 70er 80er Jahren sogar Abnahme auf zwischenzeitlich 1,1 Millionen).


    Der Ballungsraum mit einer zusammenhängenden Bebauung hat etwa 2,0 Millionen Einwohner (Aggolmeration). Grenzt man den S-Bahn Bereich ab - also das mehr oder weniger extrem stark vernetzte Kerngebiet um München, so kommt man etwa auf 2,7 bis 2,8 Millionen Menschen (Urban Area).


    Die Metropolregion ist mehr ein Marketing-Begriff und umfasst das Gebiet bis Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim und hat auf den besagten 27tausend qkm etwa 6 Millionen Menschen - die Bevölkerungsdichte entspricht auf diesem Gebiet ziemlich genau dem Bundesdurchschnitt. Diesen Raum als Ballungsraum zu bezeichnen geht damit entschieden zu weit!


    Je nach Abgrenzung - ich nehme gerne die Zahlen der Urban Area, da sie am besten mit internationalen Statistiken vergleichbar ist, ist München mit FFM, Köln-Bonn oder Stuttgart nach dem Ruhrgebiet, Berlin und Hamburg am 4. Platz Deutschlands größter Stadträume.

  • Der Ballungsraum um FFM ist aber deutlich größer als der von München oder Hamburg. Irgendwo habe ich mal von 5 mio. EW gelesen, wohingegen der von Hamburg kleiner sein soll wie der von München.


    Kann mich aber auch täuschen.

  • Die 5 Mio. bei Frankfurt beziehen sich ähnlich wie bei München auf ein sehr großes Gebiet, dass weit über den Verflechtungsraum Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Mainz etc. hinausgeht.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Agglomeration


    Demnach ist Frankfurt mit 1,94 Mio. Einwohnern etwas kleiner als die Agglomeration von München mit 2,03 Mio.

  • Wie schon erwähnt ist die Sache mit den Metropolregionen von Land zu Land sehr unterschiedlich. In den USA z.B. haben Metropolregionen etwa die Dichte von Westdeutschland oder England im Ganzen!


    Wo man höllisch aufpassen muss, sind etwa die Angaben bei türkischen oder manchen arabischen Städten, wo zur Stadt kurzum die ganze Provinz dazugezählt wird. Das wird dann zur allgemein gültigen Abgrenzung einer Agglomeration nicht mehr vergleichbar. Andererseits wird im Frankreich etwa die Stadtgemeinde extrem eng gezogen. Lyon ist bezogen auf die Agglomeration (Unité urbaine) annähernd so groß wie München (vielleicht etwa 70%) - die Stadtgemeinde selbst hat jedoch nicht einmal 500.000 Einwohner.

  • @Jaro,


    mir ist es ganz unklar, wie da die Grenzen für die Agglomeration in dem Artikel getroffen ist. Die Metropolregion ist es ja nicht, da hier die Bev. von München nicht 2 Millionen sonder 6 ist.

  • Agglomeration vs. Metropolregion

    Das sind einfach zwei unterschiedliche Dinge.


    Eine Agglomeration ist ein stadtgeographisch klar definierter Begriff, zumindest innerhalb Ländergrenzen. Was zur Agglomeration gehört lässt sich anhand fest definierter Parameter wie Bebauungsdichte, Freiraumanteil, Pendleranteil festlegen. So nach dem Motto: Wenn die Abstände zwischen den Dörfern größer sind als die Dörfer, hört die Agglomeration auf. Metropolregionen haben zwar natürlich auch geographische Bedeutung, sind aber hauptsächlich stadt- und regionalpolitische Projektionen. Sie sind eher als Projekt zu betrachten, ein sehr großes Gebiet unter die "Hegemonialmacht" einer oder mehrere Städte zu stellen. Die Agglomeration ist demnach also die metropolitane Spitze der Metropolregion.


    Die Tatsache, dass inzwischen fast ganz Deutschland auf Metropolregionen aufgeteilt ist, lässt sich vielleicht als Renaissance der Bedeutung der Städte als Alternative zur Macht der Flächenstaaten interpretieren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Jaro_E ()

  • Nein, es gibt in Deutschland keine eineheitlichen und offiziellen Statistiken zu einem Stadtraum. In München wird die Planungsregion 14 oft mit dem Ballungsraum gleichgesetzt. Diese mittlerweile 2.8 Millionen decken sich auch mit den Angaben zur LUZ der EuroStat.

  • Meinetwegen haben diese Agglomerationen keine Bedeutung im politischen und statistischen Tagesgeschäft. Die Planungsregion 14 umfasst komplette Landkreise (u.a. auch Starnberg u. Landsberg). Methodisch mag das ja durchaus Sinn machen, eine Agglomeration ist jedoch etwas anderes.

  • Interessant: Auch die Immobilienwirtschaft ist auf der diesjährigen Expo Real auf kritischen Kurs gegenüber der Stadtverwaltung gegangen. Bei einer Podiumsdiskussion am Munich-Stand wurde mehr Innovationsbereitschaft angemahnt, sonst werde die Region Ihre Vorteile verspielen und langfristig weiter Anziehungskraft einbüssen. Als "Kopfgeburt" kritisiert wurde die La-Sie, die mit der Realität zu wenig zu tun hätte und kaum umgesetzt würde: http://www.immobilien-zeitung.de/123512/muenchen-beweg

  • :ibao:


    Alles Dinge die auch hier fast täglich angemahnt werden. Selbstverliebt, träge und zu selbstsicher könnte man die Stadtregierung mit Verwaltung auch nennen. Alle gehen ja davon aus, dass das nun seit etwa 10 Jahren herrschende Trauerspiel Münchner Stadtplanung auch wieder ein Ende haben muss. Fragt sich nur was passiert, wenn man wirklich die Realität auch mittel- und langfristig so konsequent verweigert. Kann mir gut vorstellen, dass das schon unmittelbar Auswirkungen auf den Standort hat und manch ein Unternehmen eben in Wien, FFM oder Berlin ansiedelt oder eben das Umland wieder stärker wächst mit allen damit entstehenden ökologischen Problemen.

  • Spätestens wenn München an Reputation und Nachfrage verliert, wachen unsere Politiker schon auf. Dafür ist der Anspruch Münchens, immer Spitze zu sein, zu groß, als dass sie ein Abwandern akzeptieren könnten.


    Die Großprojekte Olympia, 2.Stamm, 3.Startbahn sind hier entscheidend, da sie überregional die Investitionsbereitschaft der Region widerspiegeln.