Gerber (fertig)

  • ... meiner Ansicht nach besser als das Gerber: ...
    Recklinghausen, das Palais Vest von Auer Weber Architekten, erst diesen September eröffnet. Leider wird es noch nicht in der Architekten Web-Seite vorgestellt.


    Dafür im DAF - ich habe die Fassaden zum Teil fertig gesehen und empfand diese 0815. Gerber kenne ich nur aus den Fotos hier, aber besonders den Eingang finde ich wesentlich überzeugender - zumindest als Eingang gut wahrnehmbar. Einen solchen hat übrigens der darüber erwähnte Kö-Bogen nicht - es gibt nur einzelne Eingänge zu den Läden, zwei zum Breuninger-Kaufhaus und hinterhofartig wirkende zu den Büroetagen.
    Gerber: Die schmucklosen Seitenwände wie auf dem 8. Foto hier finde ich nicht so toll.

  • @ Bau-Lcfr:


    Das Palais Vest finde ich auch enttäuschend, gerade von Auer und Weber hätte ich besseres erwartet. Innen vielleicht räumlich interessant aber irgendwie scheint es mir zu überladen zu sein.


    Zum Gerber: Die schmucklose Fassade auf Bild 8 ist die ins Blockinnere gerichtete Seite, die man im Moment nur aufgrund einer Baulücke von der Straße aus einsehen kann. Die drei Straßenfassaden sehen da schon anders aus.


    lg Matthias

  • So, ich habe mir gerade eben das gerammelt volle Gerber von innen angesehen und direkt mal etwas Geld liegen lassen. Der Fokus liegt eindeutig auf Young Fashion und hat tatsächlich etwas zu bieten. Vor allem der Urban Outfitters-Shop sticht aus der Masse heraus. Zusätzlich sind mit DM, Aldi und einem hervorragend ausgestatteten Edeka-Flagshipstore auch alle Nahversorgungswünsche erfüllt. Der Foodcourt scheint eine ganz gute Mischung zu bieten, Sterneküche darf man hier selbstverständlich nicht erwarten. Architektonisch hält sich das Gerber im inneren zurück, es ist alles sehr clean, was mich persönlich nicht stört. Alles in allem würde ich von einem guten Start sprechen und glaube persönlich das das Center gut funktionieren kann.

  • Ich war gestern auch im Gerber und mir gefällt es insgesamt gut. Optisch ansprechend, auch die Auswahl der Läden ist ganz gut und tatsächlich nicht nur der X. H&M der Stadt, auch wenn es den auch gibt.
    Was ich allerdings seltsam gelöst finde ist der Eingang an der Ecke Sophien-/Tübingerstr. Wenn man von dort aus ins Erdgeschoss will muss man mit der Rolltreppen in das 1.OG fahren und von dort dann wieder runter. Das leuchtet mir absolut nicht ein. Hier wäre mir ein direkter Durchgang lieber gewesen, der würde diese Ecke dann auch besser anbinden.

  • Ich war heute vor Ladenöffnung im Inneren. Mein Eindruck: Erwartungsgemäß überschaubar in der Größe, aber elegant, gut begehbar, einige nette Läden. Das Innere ist ohne viel Schnickschnack, Understatement in schwarz/weiß ist angesagt, unaufgeregt, was sympathisch ist. Der neue Bodenbelag um das Gerber ist natürlich auch sehr erfreulich, vor dem Südportal kann man gar von einem kleinen Platz sprechen. Sehr gut.


    24.09.14



























    Bilder:Wagahai

  • Nice pics thx.
    Erinnert mich im entfernten innerlich doch auch an die königsbaupassagen. Aber die laufen ja nicht,.... Gerber wird funktionieren.
    Liegt es also doch nur am einlaufspassagen direktor, vergleichbar des sportdirektors des vfb?

  • Die große Ähnlichkeit mit Recklinghausen ist natürlich auch unverkennbar ;)


    Ich dachte, die Kö-Pa laufen oben und unten wieder ganz gut? Jedenfalls war das mein Eindruck. Warum das Möbelkaufhaus-Konzept dort nicht funktionierte - für mich etwas schwer zu beurteilen.

  • Der neue Bodenbelag um das Gerber ist natürlich auch sehr erfreulich, vor dem Südportal kann man gar von einem kleinen Platz sprechen. Sehr gut.


    Bleibt noch die Problematik, daß neben diesem schönen Platz die wenig ansehnliche Paulinenbrücke steht. Da hilft das schönste Südportal nichts, wenn dieses durch ein hässliches Brückenbauwerk verhunzt wird, welches noch aus dem Zeitalter der "autogerechten Stadt" stammt. Denn ein optischer Leckerbissen ist die Paulinenbrücke definitiv nicht.

  • Gestern hatte ich auch Gelegenheit das Gerber zu besuchen. In der Einschätzung des Innenraumes stimme ich wagahai das weitgehend zu. Kein Schnickschnack sondern klare ruhige Formen. Auch die Raumsitutation vor allem im Bereich des Brunnen finde ich gar nicht so schlecht, auch das Oberlicht ist aufgrund seiner Lamellen und der dadurch aus vielen Blickwinkeln indirekte Lichteinfall sehr wirkungsvoll. Eine gute Idee sind auch die Lichtringe (da fällt mir auch Unilever in Hamburg von Behnisch Architekten ein). In eine höher Liga würde ich es trotzdem nicht einorden. Recklinghausen scheint mir innen doch zu sehr überladen und auch die Außenfassade will mir dort nicht gefallen.


    Beim Gerber ist die Passagenarchitektur und die Außenarchitektur jedoch von völlig gegensätzlicher Stilrichtung, das passt nicht zusammen in einem Neubau. Innen geht es schon in Richtung Design, wie beispielsweise der Übergang von der Decke zu den Öffnungen gestaltet ist. Irgendwie muss ich da an das Innendesign von Passagierflugzeugen denken. Die Betonrundstützen sprechen eine ganz andere Sprache als die Fassade. Zum jenem Stil passen diese überhaupt nicht.


    Der kulissenhafte Eindruck der Außenarchitektur hat sich bestätigt: Die Rampe hinunter zu der Tiefgarage befindet sich hinter Glasfenstern, an anderer Stelle befinden sich hinter gleichen Fenstern Ladengeschäfte.


    Hier ein paar fotografische Eindrücke der Passage:


    Lichtringe Eingangsbereich Sophienstraße / Marienstraße:






    Der zentrale Bereich um den Brunnen:








    Das Oberlicht:




    Beleuchtung in den Rolltreppenuntersichten:




    Die Lichtringe am Eingangsbereich Ecke Sophienstraße / Tübinger Straße:




    Vom niedrigen, eingeschossigen Eingangsbereich an der Paulienstraße / Tübinger Straße war ich enttäuscht.


    Insgesamt eher enttäuschend durch das Auseinanderfallen des Komplexes in verschiedener Stilrichtungen. Da habe ich den Eindruck das die Architekten nurmehr dekorieren, einer die Fassaden, andere die Passage, ein stimmiges Ganzes entsteht so nicht.
    Grundsätzlich gilt weiterhin meine Kritik dieser Einkaufsinnenwelten, die so und ähnlich in jeder Stadt stehen oder stehen könnten.


    lg Matthias

  • Die Außenfassade war sicherlich ein Zugeständniss an die Stadt – moderne Architektur wäre hier wohl massivster Kritik ausgesetzt gewesen. Im inneren hingegen macht es ja kaum Sinn diese pseudo-klassizistischen Elemente zu übernehmen.

  • Jedenfalls vielen Dank für sagenhafte Bilder, ma-frey.


    Der Kontrast zwischen modern-klassischem Äußeren und dem schlicht-elegant wie modernen Inneren ist m.E. gerade reizvoll und dem Architekten ist die überraschende Inszenierung recht gut gelungen. Anderseits wäre es wohl auch seltsam gewesen, wenn man das Innere dekoriert hätte wie zu Wolfgang Amadeus' Zeiten, da folge ich dem Regenten.

  • Der Kontrast zwischen modern-klassischem Äußeren und dem schlicht-elegant wie modernen Inneren ist m.E. gerade reizvoll


    Das "schlichte Innere" resultiert nur daraus, dass eben gespart werden musste (oder sollte).
    Aber das Innere ist erstmal egal, da das Gerber außenherum hevoragend ist, da 60er Jahre Bausünden vernichtet wurden und eine Architektur geschaffen wurde, die sich hervorragend in die Umgebung einpasst (Zumindest der Tübinger Str.) und daher ist wurscht was sich da innen drin abspielt.
    => Einzelhandel macht auf/Einzelhandel macht zu ... that´s Business!


    Insgesamt sollte das Gerber Maßstäbe setzen was die neue Architektur in Stuttgart überhaupt betrifft (z.B. Gegenüber der Marienstrasse) und eine Abrissverfügung der Bausünden der 60er in Stuttgart sein!

  • Fakt ist: an der ehemals schmuddeligsten Ecke Stuttgarts (Paulinenbrücke), steht jetzt eine schmucke Mall mit hochwertiger Gestaltung und ansprechenden Läden.

  • OBle Kühnle kritisiert, er hätte das EKZ nicht mit so viel Ladenfläche genehmigt. Jetzt müsse man das Beste daraus machen.
    Ja, wirklich schlimm, eine Katastrophe, die man nur noch abmildern kann. Statt zu schwärmen, was hier entstanden ist :nono:


    Vielleicht will der Grüne nur dezentrale Energieerzeugung, jedoch hochzentriertes Einkaufen? Außerhalb der Königstraße dann Beschränkung auf Nahversorgung.

  • OB Kühnle – Herrscher von Gottes Gnaden. Anstatt dumm raus zu schwätzen sollte der Mann sich vielleicht mal um die wahren Belange dieser Stadt kümmern.

  • Fritzle wird der Geister, die er rief, nun natürlich nicht mehr Herr. Haben Gerber und Milaneo Erfolg - und auch die Königstraße gleichzeitig guten Umsatz (womit ich rechne), würde sich Fritzle mit vielen anderen zu Recht blamieren, die den Untergang des (Königstraßen-) Abendlandes herauf beschworen haben. Mit der kürzlichen Aussage relativiert er seine Kritik vorsichtig ein Stück weit, um später flexibler reagieren zu können. Geht der Umsatz auf der Königstraße zurück, wird er sagen: Habe ich es doch immer schon gewusst, die Investoren zerstören unsere Stadt. Sind alle Händler einiger Maßen zufrieden, wird er sagen: Ich freue mich, dass WIR trotz aller BERECHTIGTER Befürchtungen ein Negativszenario mit vereinten Kräften gegen die Investorenübermacht und den von außen gesteuerten Mallhandel verhindern konnten, Cheers. Fritzle ist eben auch nur ein Politiker.