Leipzig: Planungssituation
Ergänzend ist zum Wilhelm-Leuschner-Platz noch zu sagen, dass nach Fertigstellung der Tunnelstation 2008/2009 die heutige riesige Brachfläche zunächst einmal wieder als Platz erlebbar gemacht werden soll. Die vorgesehene Neugestaltung orientiert sich in ihren Ausmaßen an denen des ehemaligen Königsplatzes. Für die umliegende Bebauung wurde schon Anfang der 90er ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Der Siegerentwurf (siehe Grafik unten) sah mehrere kleine Quartiere vor, die zum einen die Ostfront des WLP bilden und in ihrem Zentrum einen neuen kleinen Platz formen. Westlich des WLP sollte entsprechend des Vorkriegszustandes die Nonnenmühlgasse wieder entstehen, das größere südliche Quartier war für das technische Rathaus vorgesehen. Angesichts leerer Kassen ist dessen Realisierung aber auch nach 2009 sehr unwahrscheinlich. Sollte das Thema Technisches Rathaus wieder aktuell werden, wäre ich ohnehin dafür die verschiedenen Ämter in der Prager Straße zu zentrieren. Dort befindet sich bereits ein großer Verwaltungsbau in städtischem Eigentum, und die Prager könnte so als Dienstleistungsstandort stabilisiert werden.
Rätsel gibt mir allerdings auf, wieso das südliche Eingangsbauwerk der Tunnelstation ausgerechnet auf der Fläche des an den WLP angrenzenden Quartiers errichtet werden soll (siehe Grafik unten). Damit würde man doch eine Bebauung der wie ich finde attraktivsten Grundstücke erheblich erschweren, denn der Eingang müsste entweder nach Süden verlegt oder in den Neubau integriert werden. Und beides wäre sicher sehr aufwendig.
WLP (Ausschnitt) im Januar 2005:
städtebaulicher Rahmenplan für die Entwicklung des WLP:
http://img207.imageshack.us/img207/8726/stadtlabor1hv.png
Quelle: http://www.stadtlabor.de/p30.html
Zur Alten Messe: Aus den von Anfang der 90er stammenden hochtrabenden Plänen, die Alte Messe zu einem neuen Stadtteil zu entwickeln wird sicher nichts mehr werden (jedenfalls nicht in absehbarer Zeit). Bisher hat sich lediglich eine Bank, eine BMW-Niederlassung und HIT-Markt angesiedelt. Einige der alten Messehallen werden zwischengenutzt (Eisarena, Fußball-Kleinfeldhalle, Gastronomie, Ausstellungen…). Am besten hat sich der an die Alte Messe angrenzende Deutsche Platz entwickelt. Dort haben sich gegenüber der Deutschen Bücherei ein Forschungsinstitut und die sogenannte „Bio-City“ niedergelassen. Im nächsten Jahr soll mit dem Bau des vierten Erweiterungsbaus der Deutschen Bücherei begonnen werden. Der Siegerentwurf stammt von Gabriele Glöckner (Stuttgart):
Quelle: http://www.ddb.de/wir/ueber_ddb/erw_bau_leipzig_archi.htm