Leipzig: Sonstige Projekte außerhalb der Innenstadt

  • ^fahre ich fast täglich dran vorbei, es quält meine müden Augen. Warum muss man die Fenster an der Front so grausam versetzen und dann auch noch in unterschiedlicher Breite? Egal was man da beabsichtigt hat - wie es wirken soll - das tut es nicht, einfach so gar nicht. Die oberen beiden Etagen des Kopfbaus machen es nicht besser. Das Staffeldach sieht man kaum, alles in allem eine absolute Katastrophe. Um auch etwas positives zu sagen: Der Bau war verdammt schnell fertig, im Gegensatz zur Bummelbaustelle gegenüber Mockauer- Ecke Volbedingstraße.

  • ^ Wieso? Es ist ein Paradebeispiel für moderne Architektur. Kein/ kaum Sinn für Symmetrie, Kubatur, Fassadenproportionen und und und... Aber ja, die buchstäbliche Krönung sind die beiden Etagen des Kopfes. Wie als ob der Architekt, die falsche Fassadendatei eingefügt hat. Die ein Parasit thront dieses Etwas da oben drauf.

    Ich mein, es wäre halb so wild, wenn dieses architektonische Ungetüm in irgendeinem Gewerbegebiet am Flughafen stünde, aber nein, damit begrüßt Leipzig seine Gäste am Rande der Eisenbahn...

  • Magistralen-Management 2012-2022


    Im SBB-Nord gab es eine Anfragebeantwortung zum Ergebnis des langjährigen Magistralen-Management (ratsinfo, Antwort-pdf).

    Während die Georg-Schwarz-Straße eher positiv gesehen wird, steht die Effektivität an der Georg-Schumann-Straße (GSS) infrage.

    Zitat aus der Anfrage:

    Wie ist euer Fazit aus den langen Jahren der Laufzeit des M-M? Ich war lange nicht vor Ort und erlese aus der langen Doku nur wenige bauliche Maßnahmen draußen, welche man stadträumlich und dauerhaft wahrnehmen kann (paar Baumreihen, Hygensplatz, Kirchplatz Möckern, das wars schon).

    Wo lag das Benefit durch das viele Networking und Bürgerbeteiligungen? Wurden mehr Häuser saniert und genutzt, als ohne M-M? Konnten sich kleine Betriebe halten oder ansiedeln, weil FöMis flossen? Wie ist nunmehr die Stimmung an der Straße, muß man sie je Abschnitt differenzieren?


    Jedenfalls beläßt m.E. die Beantwortung der Anfrage die prägnanten und maßgeblichen Ergebnisse etwas im Dunkeln, stattdessen ist die angehängte Doku

    viel übliches "Gelaber", es fehlt eine Kurzfassung oder Übersicht der wichtigsten Benefits/Ergebnisse. Nur wenige haben stundenlang Zeit, zig Seiten mit Prosa lesen zu müssen. Vielleicht können LE-User hier es kurz darlegen, und wie man das M-M im Nachgang einschätzt (jetzt ca 3 Jahre Abstand, was bleibt?).

  • Da ich unweit der Schumann-Str. wohne, kann ich nur sagen:

    Viel zu erkennen ist für mich nicht. Viele kleine Betriebe sind verschwunden und entweder durch Leerstand oder Shisha-Bars, Döner-Läden oder Barber Shops ersetzt. Manchmal auch durch Praxen/Büros statt Einzelhandel.


    Viele Sanierungen (Straße und Schiene) sind teils 15 Jahre im Verzug. Einige Häuser stehen teils schon >10 J. leer, obwohl teils bis 2010 herum noch bewohnt (zB an der Lindenthaler Str., wo es am Mittwoch gebrannt hat).>

    Ich bräuchte eine vollständige Liste aller erreichten Maßnahmen des M.M., um es beurteilen zu können.

  • Die Einschätzung von Altbaufan teile ich überhaupt nicht. Ich bin 2010 zurück nach Leipzig gezogen und empfand diese Magistrale als die schlimmste der ganzen Stadt (auch ich wohne in der Umgebung). Damals – als LE noch das Mieterparadies schlechthin war – wollte kein Mensch freiwillig direkt an dieser Straße wohnen und bei den Geschäften hatte man die Wahl zwischen Nagelstudios und Pizza-Bringdiensten meistens unterbrochen von der ein oder anderen Kneipe sowie An- und Verkaufsläden. Ohne den großen Kauflandkomplex wäre es zumindest im vorderen Abschnitt noch weit trostloser gewesen. Nach 15 Jahren lässt sich konstatieren, dass sich eine Menge getan hat: Nicht nur die Einwohnerzahl im Umfeld der Straße ist stark gestiegen sondern es wurden auch eine Vielzahl an Gebäuden instand gesetzt und neue gebaut. Ich hab mal grob und sehr konservativ überschlagen und komme auf über 50 Haus-Sanierungen auf der Strecke Chausseehaus-Pater-Aurelius Platz. Dazu kommen mehrere Stadtplatzaufwertungen. Heutzutage hast du praktisch alle Sparten an Einzelhandelsmöglichkeiten vor Ort vom Bäcker bis zum Juwelier vom Fleischer bis zum Eisverkäufer usw.. Was neu ist und sich erst seit wenigen Jahren herauskristallisiert ist die Tatsache, dass es neben den immer noch reichlich vorhanden Burger/Pizza- und Dönerläden immer mehr Gastro gibt, die auch höheren Ansprüchen genügt wie z.B. „Hart & Herzlich“, „Le Caphe“, „Tokoro“, „Yiyi“ oder das von mir geschätzte „Jeepney“. Solche Läden wären 2010 ein absolutes Highlight gewesen – heute werden sie immer normaler. Hinzu kommt die sog. "Nacht der Kunst", die zumindest im Norden der Stadt Aufmerksamkeit generiert. Was allerdings stimmt ist, dass die Schumann weiterhin noch ein ganzes Stück davon entfernt ist als attraktiv gelten zu können. Zu viel Verkehr, zu wenig Straßenbegleitgrün garniert mit einer Reihe an unsanierten Häusern und der unsanierte Zustand von Fahrbahn und Gehwegen kommt dann noch oben drauf. Daher wird es wirklich Zeit, dass hier die Aufwertung in den nächsten Jahren mal in die Gänge kommt.

  • Danke für erste Eindrücke, die unterschiedlich sein können, da käme es dann drauf an welche Aspekte durch das M-M befördert wurden und welche auch nicht. Mir gehts mehr um das Instrument M-M, und man muß ehrlicherweise sagen, daß solche Versuche (analog ist das Quartiersmanagement) weniger baulich-infrastrukturell zu sehen sind bzw gehandhabt werden, als vielmehr als Vermittler, Organisator oder Netzwerker - also weicher als Impact.

    Als das begann, fand ich es interessant und hoffte auf ein v.a. bauliches Erblühen der vernachlässigten Linienstrukturen, welche so stadtbildprägend sind.

    Ja, vielleicht sollte man (künftig) mehr handfeste Dinge schaffen für das doch über die Jahre beachtliche Geldvolumen, daher würde mich eine Auswertung interessieren. Ok, mit 1,7 Mio von 11,6 Mio € war nun das Orga-Büro über 10 Jahre keine Mittelschleuder ohne Referenz. Man braucht schon Leute, die das vor Ort mal alles aufnehmen, verarbeiten und helfen wo sie können. Und man braucht natürlich Infogabe und Bürgereinbindung in Permanenz.


    Das M-M lief wohl über das Stadtplanungsamt, sodaß man dort mal bitten könnte, ob sie einem mal die nennenswerten Benefits (harte und weiche) im Vergleich zum Vorzustand darlegen können. Das wäre dann ggf eine übersichtliche kurze Liste, es geht nicht um 100 Seiten aller Ideen, Projekte und Beschreibungen.

    Ich denke, daß (wohl unabhängig vom M-M) schon die Einrichtung der Radspuren eine positivere Atmosphere einer bislang vier-spurigen Kfz-Fahrbahn brachten und die Schneisenwirkung optisch wie tatsächlich milderten. Man darf ja nicht vergessen, daß genau solche Hauptverkehrsachsen heutzutage als Problemlage gelten und entsprechend Entwicklungsnachteile haben, eben weil Lärm, Abgase und steter Motorverkehr entlangbraust.

    Sicher haben die Abschnitte der GSS unterschiedliche Qualitäten errreicht, das ist wohl normal, und stadtauswärts ist ja noch vierspuriger Transitraum.

    Die große Frage wäre natürlich auch eine Einschätzung, inwiefern die in diesen 10 Jahren erfolgten Gebäudesanierungen aufs M-M aufbauten bzw sich daher animiert fühlten. Oder eben auch nicht, denn die Sanierungswelle ging mit Bevölkerungsanstieg auch sonst gut voran, vielleicht wären fast alle Invests auch ohne M-M erfolgt. Daher kann man es wahrscheinlich nur grob abschätzen, und zwar von jemanden der länger diesen Aufgabenbereich beackerte.
    Leider wird es niemand mehr aufdröseln können, aber um exakte Zuordnung soll es nicht gehen, vielmehr um angenommene oder nachweisbare Wirkung.


    Es bleibt die Fragestellung aus der Ratsanfrage oben:

    Was hat das Magistralen Management in den Jahren von 2012 bis 2022 effektiv erreicht - ggf mit Angabe der Jahreszahlen?


    Hamburg zB hat schon länger eine Magistralen-Strategie. Das schien ähnlich wie in Leipzig, die Bedingungen sind aber doch ganz anders in der Hansestadt.

    Es geht um Generierung/Freimachung von Bauflächen, dort dann stadtbild-wirksame Raumschließungen samt Nachverdichtung, Schaffung von Nutzungsmix und Wohnraum samt Schallschutz gen Hinterland, Beseitigung von Bausünden und mindergenutzen (Flachbau)Buden etc. - kurzum: um viele Fliegen mit einer Klappe - und per "hartem Impact". Derartige Investments sah man folglich einige entlang auch großer Magistralen. Hamburg kam darauf, weil es dort noch erstaunlich viel Baulandreserven gab, man muß nur die Chance abpassen und dann jeweils zuschlagen. Ich glaube, Hamburg kauft mit Vorkaufsrecht auf (bei Eigentumswechsel) und gibt es dann an eigene Träger oder Investoren weiter - mit Vorgaben über städtebaul. Verträge. LE wird dieses Prinzip sicher kennen, und falls es Sinn machte, würde es die Verwaltung auch tun. Vielleicht kommt sowas ja einst mal, falls man sowas bräuchte, aber LE's Magistralen sind m.E. nicht so löchrig und untergenutzt wie in Hamburg.

  • im persönlichen Gespräch teilten mir Mitarbeiter des M-M mit, dass schon wenige Jahre nach Markierung der damals heftig kritisierten Radfahrstreifen und der neuen Parkordnung dazu sich die Situation für Händler und Gewerbe gebessert hatte. Ganz entgegen der Befürchtungen.