Leipzig: Sonstige Projekte außerhalb der Innenstadt
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THOMASIUM
Eine Stadträtin der Piraten forderte kürzlich einen Abriss-Atlas.
Am Dienstag kamen dazu u.a. Niels Gormsen u.a. in der LVZ print zu Wort.Mein heißester Favorit dafür ist noch nicht mal fertiggestellt und verursachte heute deutliche Irrititation beim Anblick dieses architektonisch minderwertigen Monstrums:
Tut mir leid, dies so deutlich sagen zu müssen, aber was ist daran bitte Architektur? Betonfertigteile hingeklatscht und drumherum Metallgitter? Bis auf die Statik (was vielleicht gar der Bauingenieur gemacht hat und nicht der Architekt) kann sowas jeder Grundschüler. Selbst die Höfe am Brühl, die ich wahrlich nicht schön finde, haben die Parketagen hinter Fassaden halbwegs elegant versteckt.In so einer Lage mE ein absoluter Fehlgriff, da es sich hier um keine Seitenstraße irgendwo im hintersten Ende von Paunsdorf oder Knautkleeberg handelt. Auch einige Passanten liefen deutlich sichtbar skeptisch bis kopfschüttelnd vorbei.
(eigene Aufnahme, 06.08.16)
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Ich bin ein Freund ehrlicher Architektur. Da entsteht ein Parkhaus. Also sieht es auch aus wie ein Parkhaus. Daran ist nichts verwerflich. Will man an dieser Stelle keine Parkhausarchitektur dulden, dann darf dafür keine Baugenehmigung erteilt werden.Was wird denn hier erwartet, wenn ein Nutzbau wie ein Parkhaus errichtet wird? Architektur muss sich wie jedes Unternehmen auch wirtschaftlich rechnen. Liebhaberrei kann sich nicht jeder Bauherr leisten.
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Wie sagte Dr. Helmut Kohl so schön?: „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“
Ausgehend von dieser Erkenntnis kann ich hier nur eine fundierte, seriöse und komplexe Architekturkritik bieten: Das ist optisch voll fürn Arsch. Dabei ist es mir offen gesagt völlig Schnuppe, ob hier ein Parkhaus wie auch immer ehrlich zur Geltung kommt. Das geht einfach nicht. -
@ aedificator
Natürlich ist es "nur" ein Parkhaus, das soll man auch sehen dürfen. Aber es ist in einem Gebiet mit überwiegender WOHNbebauung, das Gebäude von PWC schräg gegenüber mal ausgenommen. Ergo sollte sich die Fassade schon nach BauGB in die Umgebung einfügen. Tut sie aber nicht mal ansatzweise. Das ist 0815-Architektur, wo sich überhaupt keine Mühe gegeben wurde, die Fassade zumindest ein bisschen der Umgebung anzupassen, die zwar sehr differenziert daher kommt (vom Altbau bis zum Plattenbau alles dabei), aber eben dem Wohnen dient und Parkhäuser kann man sehr wohl kostengünstig "kaschieren", ohne dass man eine schnörkelige Stuckfassade vorblenden muss. Hier war anscheinend überhaupt kein Wille da, ein wenig Architektur zu betreiben.
Meines Erachtens ein eindeutiger Tiefpunkt bei den aktuellen Neubauten. -
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Ich weiß immer nicht, woher das dringende Bedürfnis kommt, dass ein Neubau seiner Umgebung angepasst sein müsse? Wer definiert den Grad der Anpassung? Wann ist zu viel angepasst, sodass eine ganze Nachbarschaft uniform aussieht? Welchem Zweck dient eine Anpassung? Was passiert mit einem angepassten Bau, wenn sich das Umfeld verändert? Wie kann ein Wandel / Weiterentwicklung entstehen, wenn sich alles nur anpasst? In meinen Augen gibt es viele Kriterien, nach denen man Architektur beurteilen kann - Angepasstheit sollte in meinen Augen kein entscheidendes Kriterium sein.
Und was würde das im konkreten Fall bedeuten? Schauen wir uns im näheren Umfeld um: Sehen wir nach Osten und Norden, erscheinen Reste der Bausubstanz um 1900, Süd- und westwärts eine Reihe willkürlich angeordneter Riegel aus DDR-Zeiten. Ein kontrastreiches Umfeld also. Wohin sollte man sich - wenn man es den wollen würde - hier orientieren? Blickt man beispielsweise auf die gegenüberliegende Staßenseite sieht man das:
Inwiefern stört da ein gräuliches Parkhaus mit Lochplatten?
Städtebaulich wurde die Region in DDR-Tagen durch die unsortierte Anordnung der Plattenbauriegel zerstört. Das ist das Hauptproblem an dieser Stelle. Der Parkhausbau folgt der Straßenführung und stellt eine Raumkante her. Damit ist das notendige Maß an "Anpassung" an das städtebauliche Umfeld, vielmehr das Wiederherstellen eines solchen überhaupt, erfüllt.
Der Bau an sich ist unspektakulär. Und keine Frage: ich hätte auch mehr Aufwand für die Fassade betrieben. Aber es ist keine Katastrophe, sondern schlicht/ehrlich/funktional. Bitte beachten: Trotzdem ist das Architektur - das lässt sich nicht in Abrede stellen, auch wenn das subjektive Geschmacksurteil negativ ausfällt. Architektonisch folgt der Parkhausteil des Neubaus einer allgemeinen Entwicklung (fast Typisierung) dieser Bauaufgabe an diversen Standorten:
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Der Beitrag #507 von aedificator ist m.E. die textgewordene Kapitulation jeglichen architektonischen Anspruchs.
"schlicht/funktional/ehrlich" klingt für mich wie "warm und trocken".
Mag sein, dass Investorenrendite und visionslose Bauamtsmitarbeiter -leider oft- solche Objekte möglich machen.
Dass sich aber hier in einem Architektur(!)-forum, wo es nicht nur um Funktionalität und Baukosten, sondern eben auch um Schönheit, Erhabenheit von Architektur geht, jemand findet, der eine solche Monströsität verteidigt, lässt mich an der Welt verzagen.
Außerdem: Berechtigt ein lädiertes Umfeld, weitere Hässlichkeit zu errichten? Darf gute Architektur nur in besseren Lagen gefordert werden? Mitnichten!
Mensch, aedificator, weiter runter geht's doch gar nicht!
Ich hoffe sehr für Leipzig, das Du nur ein interessierter Laie bist...Und um mal ganz schlicht und ehrlich das Funktionale des Baus (Gebäude trifft es nicht) zu beschreiben:
Da kann man Autos reinstellen und ins Treppenhaus können ältere Männer mit Blasenschwäche oder Besoffene pissen.
Und so wie das dann riecht, sieht's auch aus. Funktional halt... -
Man sollte vielleicht eher hinterfragen (und vielleicht hat aedificator das ja auch im Hinterkopf), wieso hier überhaupt so ein großes Parkhaus entstehen muss. Den Bedarf für Konsum und Ärztehaus hätte man sicher auch per Tiefgarage decken können. Dem Ursprungsentwurf wäre das Kaschieren der Parkhausnutzung (wie auch andernorts in Leipzig - aber auch dort kann man sicherlich ganz hervorragend ins Treppenhaus pinkeln) sicherlich besser gelungen, allerdings würde ich mich mit einer Beurteilung erstmal zurückhalten, bis die restliche Fassade fertiggestellt ist. Die macht sicherlich die Trittbleche nicht schöner, kann aber durchaus für einen anderen Gesamteindruck sorgen.
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Ich bin heute auch am Thomasium vorbeigekommen und war einigermaßen entsetzt von dem, was bislang als Resultat zu sehen ist. Die Südseite des Parkhauses wird wahrscheinlich eine unverkleidete, ca. 20 Meter hohe Betonwand wie auf einem der Bilder oben zu sehen. Wie das EG zur Käthe-Kollwitz-Straße gestaltet wird, bleibt abzuwarten. Wie es jetzt aussieht, erfährt es wohl noch einmal eine Veränderung zu den bisherigen Visualisierungen. Wenn es so werden würde, wie auf der letzten Visualisierung zu sehen, müsste dann ungefähr so etwas herauskommen.
Ich kann die Argumente von aedificator nachvollziehen, aber so viel Unehrlichkeit hätte mir dann doch mehr zugesagt.
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Der Unterschied zwischen der Umsetzung und einem der ersten Entwürfe ist schon eklatant. Das Thema der Geschoss-Parkhäuser in der inneren Stadt ist ja schon sehr lange ein Thema. Zumindest im normalerweise geschlossen Blockrand der europäischen Städte, und im Gegensatz zu den weiten und teilweise fast perforierten amerikanischen Großstädten. Am Ende kann man sich damit nur zu einem gewissen Grad anfreunden.
Was aber nicht heißt die Gestaltung, als Variable , zu vernachlässigen. Im Gegenteil, sollte man deswegen gerade Kreativität beweisen. Deswegen habe ich nicht einmal etwas gegen die Metall-Gitter Fassade. Dennoch wären hier Möglichkeiten gewesen, der ganzen Fassade mehr Substanz zu geben. Zum einen wäre eine Farbgebung angepasst an den alten Gebäudebestand möglich gewesen. Wenn man mit dem Raster als Gestaltungsmittel spielen wollte, wären hier Farben wie ein reines Weiß sowie diverse grelle Farben möglich gewesen. Die letzteren Varianten hätten vor allem eine gestalterische Brücke zum Sichtbeton der "Konsum" Filiale im Erdgeschoss schlagen können.
So bleibt es aber ein bedeutungsloser Einfall von Investoren, welcher in 10 Jahren mit dunkelgrauen Dreck in den Rillen für negative Aufmerksamkeit sorgen wird.
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Thomasium
... das sieht nicht nach der endg. Fassade aus ...
Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie st -
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Das Dach der Heilandskirche in Plagwitz wurde nach Vorgaben des Denkmalschutzes saniert. Vermutlich durch den Umbau nach 1980 wurde das historische Dach erneuert und die historischen Schmuckfirste verschwanden, wie diese Aufnahme von 2003 verdeutlicht.
Heute, 13 Jahre später, schmückt die Kirche wieder die historische Dachpartie von 1888 wie auf diesem Foto von 1913.
Dazu ein paar Bilder von heute:
Bilder: Cowboy -
Thomasium eröffnet
Laut der LVZ von heute (leider hinter der Bezahlschranke), eröffnet ein neuer Konsum am 29.09. im Thomasium. Dazu kommen 352 Stellplätze für PKW und 40 für Fahrräder. Bis Weihnachten ziehen in den Komplex noch verschiedene Arztpraxen ein bevor am 01.12.2016 auch 7 Wohnungen bezugsfertig sein sollen. Das Gesamtinvestitionsvolumen belief sich auf 17 Mio. Euro.
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Heilandskirche in Plagwitz
Heute, 13 Jahre später, schmückt die Kirche wieder die historische Dachpartie von 1888 wie auf diesem Foto von 1913.
Ein schönes Bild - wobei interessant ist, dass man bei genauem Hinsehen noch ein Muster erkennen kann, welches so geplant war:Finde 7 Unterschiede!
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Thomasium lässt weiter Hüllen fallen
Fassade an der Thomasiusstraße.
Ende September 2016 eröffnet der KONSUM Supermarkt.
Die Bewohner dieses Blocks haben eine neue Aussicht erhalten. -
^ Die Aussicht ist nicht ganz so krass wie auf die Betonmauer des Kauflands in der Eisenacher Straße aber schön ist sie definitiv nicht.
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... also ich habe die folgenden sieben Unterschiede entdeckt...
Sie haben gewonnen...!
Laut der LVZ von heute (leider hinter der Bezahlschranke), eröffnet ein neuer Konsum am 29.09. im Thomasium.
Danke für den Hinweis... ich bin heute dort gewesen, in der Hoffnung, einen Luftballon geschenkt zu bekommen oder mal am Glücksrad drehen zu dürfen oder so...
aber zunächst konnte ich noch ein paar Fotos vom Eckhaus machen:
hier der Anschluss an das Parkhaus, doch zunächst geht's in den Konsum...
...nun aber zum Highlight des neuen Ensambles: Das Parkhaus!
von hinten.
von vorn.
von unten.
von nahem.
Ich hab versucht, aus der Fülle der architektonischen Details die schönsten auszuwählen...
Naja, das Gebäude für die Praxen usw. ist ok, das Parkhaus "eine Schande für die ganze Nachbarschaft".
PS
Der Konsum hat mir eine Schachtel mit Salat geschenkt.
Danke!