Alexanderplatz: Diverses


  • Und noch eine aktuelle Aufnahme vom neuen Wohnquartier in der Keibelstraße (zuletzt hier). Dieses wirkt bereits jetzt aufgrund seiner Dimensionen, insbesondere aufgrund seiner Höhe, durchaus beeindruckend:


    Jetzt wird abgerüstet. Hier die ersten Bilder aus Richtung Hirtenstraße. Im Vordergrund das Hofbräu Berlin und links der Hotelkomplex Ramada /H2



    Ausschnitt:



    Alle Bilder von mir!

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • Am Alex stehen nun offenbar Haus des Reisens, Haus des Berliner Verlages und Weltzeituhr unter Denkmalschutz.
    Bild

  • Damit kann man gut leben. Sind sowieso die besseren Bauten am Alex.


    Solange nicht das Haus der Elektroindustrie unter denkmaschutz gestellt wird.

  • Wirklich wichtig finde ich die Weltzeituhr, die ich neben dem Fernsehturm immer als eine der baulichen Hauptattraktionen auf dem bzw. am Alex empfunden habe. Bei den beiden Hochhäusern finde ich immerhin die Begründung überzeugend, dass sie historischen Wert als höherwertige Ost-Beiträge zur Nachkriegsmoderne besitzen.


    Ich vergaß: Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich (auch Denkmalschutzstatus ist ja nicht immer für die Ewigkeit) zwei der Kollhoff-Türme nicht realisiert werden können.

  • Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich ... zwei der Kollhoff-Türme nicht realisiert werden können.


    Aus diesem Grund halte ich die Entscheidung für unglücklich. Ich bestreite ja gar nicht, daß das Haus des Lehrers und die Weltzeituhr herausragende Zeitzeugen sozialistischer Architektur darstellen. Beim Haus des Reisens und insbesondere dem Haus des Berliner Verlages halte ich diese Einordnung für fraglich. Aus meiner Sicht würden zwei Kollhoff-Türme hier mehr zur Urbanität des Platzes beitragen.


    Es müsste genau geklärt werden, ob im Falle des Berliner Verlages lediglich das Hochhaus oder auch der links daneben stehende Flachbau unter Denkmalschutz gestellt wurde. Diese Frage ist deswegen relevant, weil dieser Flachbau am Ende der Alexanderstrasse steht. An dieser Stelle hätte ein Turm besondere städtebauliche Wirkung erzeugt, weil man auf der Alexanderstrasse auf diesen Turm zugefahren wäre. Die Alexanderstrasse hätte eine Allee dargestellt, die rechts und links mit Hochhäusern flankiert gewesen wäre. Und der Turm am Ende der Alexanderstrasse hätte den Kopf dieser Allee aus Türmen dargestellt.


    Ich hatte immer gehofft, daß am Alex irgendwann einmal ein echtes Hochhaus-Cluster entstehen würde. Meine Hoffnung hat heute einen herben Dämpfer erhalten. Sicher, die Hürde des Denkmalschutzes ist nicht unüberwindbar. Am Breitscheidplatz kann man die Entwicklung beobachten, wo das unter Denkmalschutz stehende Schimmelpfenghaus abgerissen wurde, um für das Hochhaus Upper West Platz zu machen. Dennoch befürchte ich, daß man sich am Alex selbst im Weg steht. In den ersten 25 Jahren nach der Wende WOLLTEN die Investoren keine Hochhäuser bauen. Zukünftig DÜRFEN die Investoren keine Hochhäuser bauen. Zumindest nicht in der ersten Reihe. In der ersten Reihe werden Bauten wie das Haus des Berliner Verlages stehen. Und 30 Meter dahinter, in der zweiten Reihe, dürfen dann vielleicht auch echte Hochhäuser gebaut werden. Die ganz großen städtebaulichen Würfe, wie ein Kopfbau am Ende der Alexanderstrasse, werden vermutlich nur ein Traum bleiben. Schade.

  • Nach all den Jahrzehnten glaube nicht, dass auch nur einer der großen Bestandsbauten jemals weichen wird. Ausser dem Haus der Statistik.

  • Genau. Und wenn ich mir die Neubauten an der Keibelstraße (im Foto hinter dem Hofbräuhaus) ansehe hat das Haus der Statistik einen komplexere Gestaltungswillen als ein potenzieller Neubau.

  • Ich fand die Idee alle Häuser auf gleicher Höhe zu kappen sowieso fürchterlich. Das sieht nach einem totalitären Staat mit Planwirtschaft aus. Wenn nun die kleineren DDR-Mid-Rises bleiben und sich eben weniger HH dazu gesellen wirkt es natürlicher und wird vor allem irgendwann auch mal endlich fertig.


    Abgesehen davon: Man könnte die Hochhäuser sowieso, wenn sie denn so unglaublich wichtig für die Stadt wären, in der Theorie (falls die Tiefgarage da nicht Probleme bereitet) bequem vor das Haus der Elektroindustrie setzen. Wenn man die Sockelgebäude wegdenkt, sind die Flächen für die anderen Hochhäuser auch nicht größer. Immerhin ist die Alexanderstr. ca. 100m breit. Falls wir nicht vorhaben Panzer zu Paraden auffahren zu lassen ist das eine unmenschliche Breite, da nichts zum Verweilen einlädt.


    Das größere und viel auffälligere Problem des näheren Umfelds ist doch die Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderstr. und Strausberger Platz. Was hilft es wenn am Alex HH stehen aber direkt davor ein deprimierender Sowjetstaat liegt? Bis sich die Gegend behutsam gewandelt hat vergehen noch viele Menschenleben - oder man nutzt die reinigende Kraft der Abrissbirne.

  • Die HH-Areals am Alex würde alle bebaut, wenn sie verkäuflich wären. Es ist aber keines zu haben.


    Das beschriebene Gebiet östlich des Hauses des Lehrers steht - wie es ist - unter Denkmalschutz und gehört mittelbar dem Land Berlin. Änderungs ist deshalb nicht zu erwarten.

  • Plattenbaurenovierung Memhardtstr.

    Hier jetzt noch mal aktuelle Bilder (von gestern). Insgesamt ist der 2. Teil mit den Klinkerriemchen wirklich gut gelungen. Vielleicht überlegt sich ja die WBM, den ersten Bauabschnitt noch "nachzuverklinkern" :lach:



    Detail:



    Jetzt hat der gute alte Memhardt auch noch sein Andenken bekommen (an der linken Seite des Gebäudes):


  • Gottfried Böhm wird abgerissen und so'n Scheiß saniert - das versteh, wer will. Wären die reizenden Gardinen hinter den Fensterchen nicht, würde das Monster glatt als JVA drurchgehen.

  • Wohnquartier Keibelstraße

    Zuletzt #1075


    Hier werden im östlichen Teil des BV immer mehr Gerüste abgebaut. Einer wirkt der Komplex aufgrund seiner Größe und Gleichförmigkeit etwas sehr gewaltig, andererseits gefällt mir der dunkle leicht violette Klinker in Kombination mit den weißen Balkonen:





  • ^ Backstein, danke für die Bilder.


    Ja, das neue Wohnquartier in der Keibelstraße wirkt aufgrund seiner Größe gewaltig. Das spricht allerdings nicht gegen dieses Projekt. Es spricht vielmehr gegen den bisherigen provinziellen Baubestand des Umfeldes.


    Die Verwendung von Klinker hatte bei mir im Vorfeld die Hoffung geweckt, daß hier ein bisschen New Yorker Style am Alexanderplatz Einzug hält. Das ist zumindest in Ansätzen gelungen, wie ich finde. Allerdings hätte ich mir gewünscht, daß der Klinker stärker in eine rötliche oder rot-bräunliche Richtung geht.


    Ich finde nicht, daß hier Gleichförmigkeit ein Problem darstellt. Immerhin weist der Komplex große, Hof-ähnliche Rücksprünge auf, die dem ganzen Gebilde eine gute Struktur verleihen.


    Insgesamt bewerte ich dieses Projekt sehr positiv.

  • [...] Die Verwendung von Klinker hatte bei mir im Vorfeld die Hoffung geweckt, daß hier ein bisschen New Yorker Style am Alexanderplatz Einzug hält. Das ist zumindest in Ansätzen gelungen, wie ich finde. Allerdings hätte ich mir gewünscht, daß der Klinker stärker in eine rötliche oder rot-bräunliche Richtung geht. [...]


    Genau das war auch mein erster Gedanke, als ich die ersten Bilder von dem (teilweise) "enthüllten" Neubau gesehen habe. In puncto "Farbe" habe ich die Visualisierungen ursprünglich auch etwas anders gedeutet.


    Im Übrigen kann ich mich Deinem Fazit nur anschließen, Architektur-Fan. Das Projekt ist auch für mich eines der gelungeneren rund um den Alex und der Vorher-Nachher-Vergleich in der Keibelstraße stimmt mich durchaus hoffnungsvoll...

    2 Mal editiert, zuletzt von Petrichor () aus folgendem Grund: Tippfehler. -.-

  • Hallo Mosby87,


    ich denke, man kann über dieses Projekt auch noch in ganz anderem Sinne diskutieren. Denn man sollte folgendes bedenken: dieses neue Wohnquartier ist "nur" ein B-Projekt. Es gehört nicht zu den spektakulären, mit einem Medienhype begleiteten Bauprojekten, mit denen man werbewirksam für das "Neue Berlin" trommelt. Es ist kein Hotel Adlon, kein Zoofenster, kein Bundeskanzleramt, keine Galeries Lafayette! Und es ist auch kein Sony-Center, kein LP12-Wertheim, kein Humboldt-Forum! Nein, es ist nur ein stilles, unspektakuläres Projekt in einer Seitenstrasse des Alexanderplatzes.


    Aber genau solche B-Projekte sind es, die dazu beitragen, daß der Alexanderplatz und sein Umfeld überhaupt erst wieder als Stadtraum erlebbar werden. Dieses Wohnquartier in der Keibelstraße mag vielleicht nicht in der ersten architektonischen Reihe stehen. Aber die Vielzahl solcher B-Projekte sind es, die Berlin wieder ein städtebauliches Rückgrat zurückgeben.

  • ^^ Was die Öffentlichkeitswirkung angeht, ist es vielleicht ein B-Projekt. Hinsichtlich Größe und Gestaltung kann es aber mit vielen prominenteren BV in Berlin mithalten oder übertrifft diese sogar. Hier ist es halt die "versteckte" Lage, die es in den Hintergrund rücken lässt.


    Erfreulich ist, dass man hier mal einen Platz in der Innenstadt gefunden hat, wo sehr viele Wohnungen in einem großen BV entstehen, ohne dass Grünflächen oder sonstige erhaltungswürdigen Flächen zubetoniert werden mussten. Dass das alte Parkhaus dran glauben musste, damit kann wohl jeder leben.


    Mir persönlich gefällt die Farbe des verwendeten dunklen Klinkers wesentlich besser als die in der Visualisierung. Aber das ist natürlich Geschmackssache. :)

  • Gottfried Böhm wird abgerissen und so'n Scheiß saniert - das versteh, wer will.


    Welcher Gottfried Böhm Bau wird den abgerissen? Du meinst nicht etwa den O.M. Ungers Bau, oder?