Alexanderplatz: Diverses

  • Mal unabhängig davon ob die Bäume im konkreten Beispiel krank waren oder nicht, warum hätte es denn überhaupt Proteste gegen die Fällungen geben sollen? In Berlin gibt es doch auch in der Innenstadt viele Bäume und eigentlich wird derzeit doch ständig irgendwo was gepflanzt und an anderer Stelle was abgeholzt.

  • Ich zitiere mal meine eigene Frage:


    Warum auch gleich das Strassenbegleitgrün umgenietet wurde, das ja wohl nicht auf dem künftigen Baugrund steht, ist mir allerdings unklar.

    Fotos von mir.[/QUOTE]


    und beantworte sie auch selbst. Denn ich habe mir den Plan vom Cumulus Office nochmal angeschaut und da sieht man ganz klar, dass die Flucht der Hotelneubauten nebenan verlängert wird, der Gehweg somit verlegt werden muss.

    Quelle: http://www.collignonarchitektur.com

  • Ich zitiere mal meine eigene Frage:


    Warum auch gleich das Strassenbegleitgrün umgenietet wurde, das ja wohl nicht auf dem künftigen Baugrund steht, ist mir allerdings unklar.


    Weil sie offensichtlich nicht mehr gesund waren und der Bereich in diesem Zuge vermutlich auch neu gestaltet wird. Die alten Betonplatten aus DDR Zeiten sind ja nun wahrlich keine Augenweide mehr.

  • In der Keibelstrasse (Projekt siehe #808) geht es dem wohl hässlichsten Parkhaus Berlins an den Kragen. Gefräßige Technosaurier lassen es grade Vergangenheit werden und kommen dabei offenbar gut voran.



    Fotos: Wiederaufbaumelder, Berlin
    gemeinfrei

  • Update: Abriss Parkhaus Keibelstraße

    Mittlerweile ist nicht mehr viel übrig vom einstigen Parkhaus in der Keibelstraße 6:



    Entsprechend neue Perspektiven bieten sich (vorerst):


    2 Mal editiert, zuletzt von Petrichor () aus folgendem Grund: Bildgrößen geändert.

  • Gestern ist der letzte Gebäuderest an der Ecke Keibelstraße/Wadzeckstraße abgerissen worden. Zeitgleich wird in Höhe des Hofbräu-Hauses bereits die neue Baugrube ausgehoben.



    Alle Bilder von mir.

  • Danke und willkommen!


    Es ist sehr positiv den Trend in diese Ort, wenn man vergleich zum der Zustand vor weniger Jahren:


    Polizeipresidium saniert,
    Wohnplatten saniert,
    ADN Gebaeude saniert,
    Flachbau (Hofbrau) saniert ,
    Hostel (die in der Goslars's Foto, links) saniert,
    Neues H2 Hotel und Alexanderparkside Hostels/Hotels,
    Abriss des Parkhaus und jetzt neues Studentenwohnungen mit Einkaufsmoeglichkeiten und Kitas...


    ...es wird nicht wie ein echte Kiez sein, aber verdammt nochmal...fuck yeah! Weiter so mit durchbruch (oder Abriss!) in der TGL Riegel.

  • ^ Ich weiß nicht, ob ich den Trend positiv nennen würde. Trotz aller deiner aufgezählten Maßnahmen hat sich die Aufenthaltsqualität und das Verlangen dort länger als unbedingt nötig zu verweilen für mich in keinster Weise erhöht. Dieses ganze Gebiet hinter dem TLG-Riegel wirkt tot. Und da haben die Plattenbauten einen entscheidenden Anteil dran.
    Ich halte das Vorgehen, diese auch noch zu sanieren für falsch und wäre eher für einen Abriss gewesen, denn für eine Stelle, die gerade mal 300m von einem der bekanntesten Plätze einer selbsternannten Weltstadt entfernt ist, ist das ganze Gebiet eine Schande.
    Vielleicht ändert sich ja wirklich was daran, wenn die übrigen Bauten, die dort geplant sind erstmal stehen und der Durchbruch des TLG Riegel ausgeführt wurde, aber eine Top-Innenstadtlage wird trotzdem nie werden. Dann doch lieber Tabula-rasa. Zu den Plattenbauten und dem TLG. Aber wie es aussieht, wird es wohl zu beidem nicht kommen :(

  • ^ Das Gebiet wirkt tot durch den TLG-Riegel und die breiten Strassen, die um den Block führen. Da sich so ziemlich nichts von allgemeinen Interesse in diesem Block befindet, und der TLG-Riegel den gesamten Block an einer Flanke zur Sackgasse macht, geht dort auch niemand hin - ein Durchbruch wäre hilfreich. Meiner Meinung nach gehören so ziemlich ALLLE Plattenbauten dort abgerissen, vor allem die in der Karl-Marx-Alle und an der Alexanderstraße - aber das wird nicht passieren.


    Und wer soll dort bauen? In einer Stadt die einmal eine Weltstadt war, nicht weil sie sich selbst ernannt hat, sondern weil sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die drittgrösste Stadt des Planeten war und zweitgrösste von der Fläche her. Und dabei Hauptstadt des damals fünftgrössten (bis ca. 1937 als Japan Deutschland in der Einwohnerzahl überholt hat) und bis 1914 reichsten und fortschrittlichsten Landes der Welt, das als es noch nicht geeint war sogar erst ca. 1869 von den USA überholt wurde und somit für einige Jahrzehnte das viertgrösstes Land der Welt war (nachdem es Frankreich von diesem Platz verdrängt hatte). Aber wenn man sich ganz offensichtlich nicht mit der Geschichte der letzten 200 Jahre auskennt wundert man sich natürlich wie es zur Gegenwart kommen konnte - denn im Geschichtsunterricht wird grundsätzlich vergessen die Kräfteverhältnisse und Bevölkerungszahlen zu den jeweils unterrichteten Zeitpunkten zu erwähnen, da kann dann Deutschland oder Frankreich auch grössenwahnsinniger wirken als es es wirklich war. In 150 Jahren werden sich Schüler wundern wieso dieses kleine Land namens USA ab Mitte des 20. Jahrhunderts so dominant sein konnte.

  • Hausschwamm


    Ich wäre auch für Tabula Rasa oder für eine gestaffelte Tabula Rasa, was man in Berlin wohl häufiger so praktizieren sollte. Aber es ist halt hoffnungslos. Lieber erhält man eine absurde Einöde und modifiziert sie mehr schlecht als recht. Mit der Umsetzung des Kollhoff-Plans bestünde eine größere Chance, daß der Plattenrest irgendwann weicht.


    Irgendwie kommt mir dieses Gebiet so vor wie ein Klon vom Hinterhof des Berlin Carrés. Man traut sich allgemein viel zu wenig, wieder ans alte Berlin anzuschließen. Man hat wohl förmlich Angst, die alte Größe wieder neu aufzubauen. Oder sich in Erinnerung zu rufen, wie schön und organisch bebaut Berlin einst war.


    Berlin leidet an chronischer Geschichts- und Identitätsamnesie. Man muß zwar respektieren, daß eine Wiederbelebung ihre Zeit dauert, andererseits ist es doch erschreckend, wie gleichgültig den Menschen das alte Berlin ist und wie seelenruhig sie die sozialistische Vernichtung und Pseudostadt akzeptieren.

  • Hausschwamm, Echter Berliner


    Eure Ansicht bezüglich des Abrisses der Plattenbauten teile ich! Auch ich hoffe auf eine weitestgehende Umsetzung des Kollhoff-Plans. Aber das stelle ich mir zunehmend schwerer vor, da man ja nun beginnt, zusätzliche Wohnhäuser in das hier diskutierte Viertel zu bauen, mit denen man sich Nimbys herholt, die eine Bebauung mit weiteren Türmen aufgrund von Verschattung, Lärm etc. ablehnend gegenüberstehen werden.


    Zudem wäre es mir auch lieber, wenn die ganze Plattenbebauung im Bereich bis zur Karl-Marx Allee und der Alexanderstraße nach und nach durch eine komplett neue Stadtlandschaft ersetzt würde und man so eine Remineszens der ursprünglichen Stralauer Vorstadt schafft. Dieses Unter-Denkmalschutz-Stellen an der Alexanderstraße kann ich keineswegs nachvollziehen.


    Ganz so offen wollte ich meine Meinung dann aber nicht formulieren, um dem Shitstorm aus Ostalgikern zu entgehen, die in dieser Bebauung Schützenswertes sehen und mir dann vorwerfen, ich würde die Geschichte Ostberlins leugnen wollen. Dem ist sicher nicht so und diesen Leuten sei auch gesagt, dass ich selber in Ostberlin (Hellersdorf) geboren und aufgewachsen bin und daher durchaus Bezug zu diesem Teil der Stadt habe.


    Meine Aussage zur "selbsternannten" Weltstadt war auf das Hier und Jetzt bezogen. Die Vergangenheit Berlins in Bezug auf Einwohnerzahl und den von dir genannten Daten und Fakten ist mir durchaus bekannt, aber im heutigem Vergleich mit Städten wie New York, Shanghai, Jakarta, London u.a. ist Berlin in städtebaulicher Hinsicht doch - vorsichtig ausgedrückt - provinzieller. Allein das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. In Sachen Kultur oder Politik mag das aber anders sein!


    Was die Geschichtsamnesie betrifft, könnte das vielleicht daran liegen, dass der allergrößte Teil der Berliner Bevölkerung inzwischen einmal komplett ausgetauscht wurde (durch Zu- und Wegzüge) und viele Menschen sich einfach nicht so stark für die (weiter zurückliegende) Geschichte dieser Stadt interessieren, wie wir es hier in diesem Forum tun. Und ein anderer Grund wird wohl sein, dass die Berliner Geschichte einfach durch den Zeitraum seit der Teilung dominiert ist, was das mediale Interesse betrifft und die vorherige Geschichte in Bezug auf den Städtebau oft untergeht.
    Und wenn ich mich an meinen Geschichts- und Sachkundeunterricht zurückerinnere, war da von überfüllten Mietskasernen mit dunklen und winzigen Innenhöfen, Wohnungsmangel und der nicht vorhandenen Kanalisation samt dem zugehörigen Gestank die Rede, sodass evtl. viele gar keine positiven Assoziationen mit der ursprünglichen Bebauung verbinden werden.

  • .... Ostalgikern zu entgehen, die in dieser Bebauung Schützenswertes sehen und mir dann vorwerfen, ich würde die Geschichte Ostberlins leugnen wollen. Dem ist sicher nicht so und diesen Leuten sei auch gesagt, dass ich selber in Ostberlin (Hellersdorf) geboren und aufgewachsen bin und daher durchaus Bezug zu diesem Teil der Stadt habe..


    Meine Erkenntnis ist eher dahigehend, dass die meisten im ehemaligen Osten aufgewachsenen und sozialisierten Mitbürger die unbarmherzigsten und radikalsten Verfechter eines ”Tabula Rasa“ sind und sich nichts sehnlicher als diese Puppenstubenidylle des Vorkriegszustands zurücksehnen, die sie selbst nie erlebt haben und die es auch so nie gegeben hat.
    Die Ostalgiker wie du sie nennst sind hier mit Sicherheit im Westen verortet.

  • ^ Das sehe ich auch so. Zumal ein Teil der Wohnungen in den Plattenbauten ohnehin in Eigentumswohnungen umgewandelt wurde.

  • Camondo Veneziano hat gesprochen.


    Ostalgie kann auch von Westdeutschen praktiziert werden. Ist architektonisch auch nicht weiter verwunderlich, da sie von Blockrand und Traufhöhe gelangweilt sind und daher im Ostberliner Zentrum viel Exotisches zu sehen bekommen. Wir Ostler hingegen mußten diese Tristesse tagtäglich aushalten.


    die unbarmherzigsten und radikalsten Verfechter eines ”Tabula Rasa“


    diese Puppenstubenidylle des Vorkriegszustands zurücksehnen, die sie selbst nie erlebt haben und die es auch so nie gegeben hat


    Interessantes Vokabular, nur leider wenig Argumentationskraft. Vielleicht sollte deine Fraktion endlich mal checken, daß man durchaus Sehnsucht und Wehmut in bezug auf etwas empfinden kann, das man selbst nie erlebt hat. Das ist primitivster Argumentationsfundamentalismus. Wir haben das auch schon tausendmal erörtert.


    Die Altbau-Matrix läßt sich bekanntlich überall in der Stadt erleben und genießen. Kein Wunder, daß man sich diese authentischen Strukturen dort zurückwünscht, wo sie mutwillig zerstört wurden. Die gesamte Stadt kündet von diesen untergegangenen Strukturen. Es ist vielmehr verwunderlich und meiner Meinung nach höchst pathologisch, wenn man diese vergangene Identität mit einem Achselzucken wegnestelt. Es gibt nun mal wenig gelungene Nachkriegsstrukturen in Ostberlin. Was eben auch vor allem daran liegt, daß man die alten Strukturen so penetrant und gewalttätig geleugnet hat.


    Ich würde mir von Leuten wie dir wünschen, daß nicht immer dieselben Null-Argumente kommen und unsereins höchst arrogant die Gefühle abgesprochen werden.


    Die Chance von Berlin besteht gerade darin, die Altbaustrukturen maßvoll zurückzugewinnen und im Detail aber auch Neues und Modernes zuzulassen. Die plumpe modernistische Totalzerstörung der Innenstadt um den Alex kann aber gewiß kein erhaltenswerter Zustand sein.


    Ich hätte mir gewünscht, daß man in diesem Gebiet einzelne Entwicklungssektoren festlegt, wo nach und nach die Altbaustrukturen wiederhergestellt werden. Also nicht alles zeitgleich und als unvollkommenes Stückwerk, sondern daß man Sektor für Sektor in Angriff nimmt. Die Alexanderstraße hätte sich dazu geradezu angeboten, da sie z.T. unbebaut war und im Norden nur locker Neubauten stehen und sogar noch ein paar wenige Altbauten. Da hätte man wunderbar das alte Berlin wiederherstellen können.


    Man hat einfach nicht genug Mut, ist zu sehr entfremdet. Ich glaube, ein entscheidender Grund liegt darin, daß die Leute gar nicht fühlen können, was für einen ungeheuren Verlust wir zu beklagen haben. Das ist noch gar nicht verarbeitet alles.


    "Puppenstube" finde ich sehr abfällig und bezeichnend für deine Art zu diskutieren. Man kann wunderbar mit historisierender, rekonstruierender und moderner Architektur tolle Viertel schaffen, die den alten quasi in nichts nachstehen.


    Leute wie du sollten auch langsam mal kapieren, daß wir keine naive Totalrekonstruktion von Stadtteilen anstreben, sondern eine differenzierte, neu interpretierende Wiederherstellung, die sehr viel Raum für Kreativität läßt.


    Man muß ja nicht überall wieder alte Grundrisse wiederherstellen. Mir scheinen aber Leute, die da null Empfinden haben, ziemlich emotional gestört. :) Vielleicht sind das ja keine Berliner.

  • ^Als ob Tabula Rasa, und darauf bezog sich wohl Camondo, kein Fundamentalismus darstellen würde. Und das Stichwort Eigentumswohnungen übergehen sie ganz elegant. Oder wollen Sie enteignen?
    Na ja, der Denkmalschutz sieht sowieso einiges anders als die gestern war alles besser Fraktion. Und das ist auch gut so.

  • Und wer soll dort bauen?


    Warten wir mal ab. Man kann sich jedenfalls nicht beschweren, dass im Umfeld des Alex zu wenig passieren würde. Ich fasse nochmal zusammen, was um den Alex herum in den letzten Jahren gebaut wurde: Kaufhof, Alexa, Saturn, Ramada Hotel, Königstadt-Carree, Alexander Parkside, Geschäftshaus Rathausstraße, Cubix-Kino, Gehry-Tower wird sehr bald kommen.


    Ich finde, dass deine Erwartungshaltung viel zu hoch ist. Die Bausituation in Deutschland im Allgemeinen und Berlin im Besonderen ist extrem gut. An jeder Ecke wird gebaut. Und jetzt beschweren wir uns darüber, dass es an dieser Stelle keinen Investor gibt.

  • ^Das Problem ist ja nicht, dass GAR NICHT gebaut wird. Deine aufgezählten Maßnahmen bestätigen das. Und auch die Sanierung von Bestandsbauten stellt ja gewissermaßen eine Bauaktivität dar, wenn auch kein Neubau.


    Das Problem ist aber, dass so gebaut wird, dass das vorhandene Potential nichtmal ansatzweise ausgeschöpft wird, indem man immer nur halbherzig saniert (siehe Bilder weiter oben), Masterpläne als nicht umsetzbar deklariert (O-Ton Lüscher) oder sie so abändert (siehe Lage und Form des Gehry-Turms), dass höchstwahrscheinlich nichts Halbes und nichts Ganzes dabei herumkommt (siehe Simulationen von Hausschwamm im Hines-Thread) . So wird die Planlosigkeit des Alexanderplatz-Areals nie beseitigt und die Piefigkeit hinter dem TLG-Riegel bleibt weiterhin bestehen.


    Wenn man beim TLG weiterhin damit argumentiert, dass das Gebäude gut ausgelastet sei, dann wird sich wohl leider auch nicht mehr viel an der Situation ändern. Ich glaube man kann lange darauf warten, dass alle Mieter gleichzeitig freiwillig ausziehen wollen.


    Ich wäre weiterhin dafür, am bestehenden Kollhoff festzuhalten und auf die Initialzündung durch den Hines und evtl. das Alexa-Hochhaus zu hoffen. Zur Not könnte man den TLG ja auch nach und nach beseitigen und durch Hochhausblöcke ersetzen, sodass die Mietverträge nach und nach auslaufen können. Sobald der Funke erst einmal übergesprungen ist, wird es bestimmt schneller gehen als man denkt und der Alex endlich ein Boom wie derzeit die City West erleben. Denn die Randbedingungen dafür stehen jetzt besser als in den letzten 20 Jahren. Aber genau jetzt möchte man sich vom Kollhoff verabschieden. Jetzt wo es mal loszugehen scheint.


    Wie ist denn deine Erwartungshaltung bezüglich des Gebietes hinter dem TLG, wenn dir unsere zu hoch erscheinen?

  • Ostalgie kann auch von Westdeutschen praktiziert werden. Ist architektonisch auch nicht weiter verwunderlich, da sie von Blockrand und Traufhöhe gelangweilt sind und daher im Ostberliner Zentrum viel Exotisches zu sehen bekommen. Wir Ostler hingegen mußten diese Tristesse tagtäglich aushalten.


    Ich halte es für ein Gerücht, dass Westler bei Blockrand & Traufhöhe eine größere Langeweile verspüren als Ostler. Die Rückbesinnung zum Blockrand hat in Ost und West doch zur gleichen Zeit stattgefunden, nämlich Mitte/Ende der 80er Jahre. Und West-Berlin war unmittelbar nach der Wende kein bisschen attraktiver als Ost-Berlin. Wenn ich zum Beispiel an das Gebiet um die Urania denke, dann weiß ich, dass es städtebauliche Tristesse auch im Westen gab. Ich verstehe nicht, warum ihr hier ein Ost-West Problem daraus macht.

  • Wie ist denn deine Erwartungshaltung bezüglich des Gebietes hinter dem TLG, wenn dir unsere zu hoch erscheinen?


    Der Alexanderplatz wird in den Fokus rücken, wenn an andere Stelle der Berliner Mitte die Flächen zugebaut sind. Das ist nur eine Frage der Zeit.


    Wer hätte vor 10 Jahren ernsthaft gedacht, dass in Berlin-Mitte im Jahr 2014 innerstädtische Lücken mit hoher Geschwindigkeit geschlossen werden. Bisher waren Brachflächen in Mitte eine Normalität. Das wird nicht ewig so bleiben. Es wird die Zeit kommen, dass in Berlin-Mitte die Flächen am Boden so knapp werden, dass man in die Höhe bauen wird. (Das ist ja auch der eigentliche Sinn von Hochhäusern.) Und dann schlägt die Stunde des Alexanderplatzes und seines Umfelds, zu dem auch das Gebiet hinter dem TLG gehört. Das wird vielleicht noch 15 oder 20 Jahre dauern. Aber die Zeit wird kommen.


    Meine Erwartungshaltung ist nicht niedriger als die anderer DAF-Foristen. Aber ich denke, das wir uns an dieser Stelle einfach noch ein paar Jährchen gedulden müssen.