Da kann ich dir nur beipflichten Bato, der Brandluber Entwurf wäre wirklich toll gewesen und würde auch eine deutliche Aufwertung bedeuten, das ist was ich am Alex wirklich vermisse.
Alexanderplatz: Diverses
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Aber am Alex selbst passiert nichts, alte heruntergekommene Platten warten an den Alex angrenzend auf ihren Abriss und tragen natürlich nicht zu einer optischen Aufwertung dieses Areals bei.Du musst Dich schon entscheiden: entweder man will von den Platten weg, dann stehen sie halt so lange leer und gammeln rum bis sich einer findet, der was baut, oder sie werden renoviert, damit man sie doch noch nutzen kann.
Wenn die Investoren die Platten alle wegreißen und was neues hinbauen könnten, dann würden sie es doch auch tun.
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Nein es müssen nicht alle Platten weg, sie stellen ja auch einen wichtigen Teil der Geschichte Berlins dar, bloss sollten keine neuen hochgezogen werden und am Alex müssen halt Antworten auf noch nicht gestellte Fragen geliefert werden. Der Platz muss in die Gegenwart gebracht werden, er ist noch immer gesichtslos. Er hat zwar geschichliche Narben - welche auch gewertschätzt werden sollen, aber wo soll sich der Platz hinentwickeln?
Es werden augenblicklich kontextlose Solitäre willkürlich dort hingepflanzt und ich frage mich ob der Alex und Umgebung, wenn es so weitergeht, in 10 Jahren oder mehr mir gefallen wird oder ob man hier wieder nur eine wichtige Chance der Weiterentwicklung des Stadtraumes und -reparatur versäumt.Wahrscheinlich muss man hier nicht nur die ein oder andere Platte zur Disposition stellen. Der Entwurf von Kny & Weber geht wie ich finde schon in die richtige Richtung.
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Aber es werden doch keine neuen Platten hochgezogen?
Deine "noch nicht gestellten Fragen" (was das auch heißen mag), sind doch gerade Thema, das Lüscher mit der Diskussion um die Anpassung des Kohlhoff-Plans an die Gegebenheiten anstößt.Und welche kontextlosen Solitäre meinst Du? Saturn? Das Ding ist für die Fassung des Platzes nach Kohlhoff gebaut worden. Da die anderen Sockelbauten ja noch fehlen (bzw. der neue Sockel des Park Inns) sieht man das natürlich noch nicht komplett. Gerade auf diese würde ich auch die Konzentration setzen, auch weil im Bereich des Hauses der Elektrotechnik wohl die nächsten Jahren gänzlich nicht passieren wird (es sei denn, man baut davor bis zur Alexanderstraße, um wenigstens den Blockrand zu erhalten und lässt die Funktion der Sockelbauten durch das HdE erfüllen...)
Ist Deine Kritik ("Chance versäumt") nun in Richtung des gesamten Masterplans (Kohlhoff) oder in der Ausführung? Für letzteres kann der Plan an sich aber nichts, sondern ist Sache der Investoren. Und gerade Blackstone scheint mir hier die größte Bremse zu sein: weder wird entwickelt, noch ein Anstoß gegeben in Form des Sockelbaus an der Stelle, wo im Moment dieses Freiluft-Café ist. Hier sollte man ansetzen und beginnen.
Zum Alex allgemein: ich glaube es gibt kaum einen zentralen und wichtigen Platz in Berlin, der so vielen Entwürfen und Plänen unterworfen war und immer wieder revidiert wurden. Der von Dir verlinkte Entwurf orientiert sich ja auch nur an alten Plänen aus den 1920ern.
Vielleicht sollte man sich von EINEM Masterplan am Alex und Umgebung auch verabschieden und sich lieber punktuell konzentrieren? Das Areal um den Masterplan ist meiner Meinung viel zu groß um den in einem gewissen zeitlichen Rahmen zu entwickeln und aufzubauen. Die Fläche sieht mir sogar größer als der Potsdamer Platz aus (gut, hat man ja geschafft). Aber selbst ein relativ kleines Gebiet wie der Molkenmarkt kommt kaum voran. Wie soll das erst beim Alex gehen (von der Stadtbahn bis zur Mollstraße)?
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Und der Neubau an der Otto-Braun Strasse ist nicht an einen Plattenbau angelehnt?
Wie Bato schon sagte wäre in dieser Lage ein Bau mit hohem Glasanteil beispielsweise wesentlich besser gewesen. Gebaut wird aber wieder plattenbauaffin.
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Plattenbauanlehnung != Plattenbau.
Was ist denn für Dich Plattenbauaffin? Die breite Fassade? Der Glasanteil? Die Mercedes Bend Bank daneben ist doch auch ein Plattenbau und sieht nicht so aus wie die Bauten direkt daneben.
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In diesem Fall geht es mir um die Optik und insbesondere der Otto-Braun Strasse hätte ein so oft geforderter Kontrast zu den Nachbargebäuden, die in diesen Fall aus Plattenbauten bestehen, schon wesentlich mehr rausholen können. Ein Gebäude was nicht die Kubatur vermeintlicher Plattenbauten aufnimmt, sondern bewusst den Kontrast bildet, indem es einen hohen Glasanteil hat, oder gar abgerundet ist. Auch eine Kleinteiligkeit und Kreativität in der Materialwahl hätten hier Akzente setzen können, oder der Bau soll bewusst sich nicht abheben und in der Plattenbaumenge untergehen.
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Naja, die Frage ist ja auch, ob man sich auf Bauten beziehen muss, die laut Plan ja eh irgendwann weg sollen. Obwohl ein guter Architekt wahrscheinlich beides könnte: auf Bestandsbauten und auf zukünftige Strukturen Beziehungen aufbauen.
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Vorhin war ich an der Alexanderstraße und ich kann mir durchaus vorstellen, daß am Park Inn Richtung Straße durchaus Sockelbauten entstehen können, an den Seiten flankiert neben dem Hotel. und zwischen Park Inn und Straße könnte man den Platz freilassen, quasi als kleiner Vorhof, wo Autos und Busse die Gäste abladen könnten.
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^^(#760) Eigentlich macht der Bau das doch: von der Kubatur her ergänzt er die Platten ganz gut, ist aber gleichzeitig in Richtung Straße versetzt und definiert so den neuen, engeren Straßenraum. Die Lage der Platten, deren Bewohner sich gegen die Neubebauung gewehrt haben, zeigt doch, dass diese früher oder später abgerissen werden - das neue Gebäude erfüllt dann erst recht seinen Zweck als Auftakt für eine engere Bebauung der Mollstraße. Ich finds eigentlich recht gut.
Ein Gebäude was nicht die Kubatur vermeintlicher Plattenbauten aufnimmt, sondern bewusst den Kontrast bildet, indem es einen hohen Glasanteil hat, oder gar abgerundet ist.
In welchem Zusammenhang stehen denn die Kubatur mit dem Glasanteil der Fassade und den Abrundungen? Zumal der Collignon-Entwurf sowohl abgerundet ist als auch durchgehende Fensterstreifen und ein komplettverglastes Erdgeschoss besitzt, also an diesen Forderungen weitaus näher dran ist als am Vorwurf 'Platte'.
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Ich sehe gerade, daß Lücher auch meinte man könne über Durchbrüche durch das Haus der Elektrotechnik nachdenken. Schaue ich mir das auf der Karte an, würde das diese Teile betreffen: http://maps.google.de/maps?q=A…yA&cbp=12,20.69,,0,-30.06
Dahinter sind nämlich die beiden Straßen, die beim Kohlhoff.Plan eh bis zur Alexanderstraße führen sollten.
Ich würde mal spontan das Fazit abgeben, daß man mit Kreativität und Willen auf jeden Fall Teile des Plans umsetzen kann ohne das HdE komplett abzureißen (nur die Durchgänge) und davor bis zum Blockrand kann man auch bauen (nicht separat, sondern mit Übergängen zu den dann drei HdE-Riegeln)
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Da muss dann halt auch Lone Star mitspielen. Ich stelle mir das nicht einfach vor die zu einen Teilabriss zu bewegen. Für die entgangenen Mieterlöse müsste es dann sicherlich eine Art Kompensation geben. -
Ich will jetzt hier keinesfalls eine Pro/Contra-Plattenbau-Diskussion lostreten, aber welchen architektonischen Wert hat denn bitte das Haus der Elektroindustrie?
Haus des Reisens, des Lehrers und auch das Verlagshaus der Berliner Zeitung haben als Solitäre (und auch im Zusammenhang des Alexanderplatzes) ihre Wirkung und auch Sinn, erhalten zu werden.
Das Haus der Elektroindustrie hingegen riegelt einen kompletten Block ab, trennt zwei Straßen vom Alexanderplatz ab und in dessen Hof wird zudem bald neu gebaut. Die Fassade macht auch nichts her, da müsste ein kompletter Umbau mit Durchwegung a la Lüscher erfolgen, der letztlich die Monumentalität nicht nehmen könnte.Ist doch ein ganz ähnlicher Fall wie beim Haus der Statistik, ein lange Plattenriegel ohne jede Kreativität, selbst die Buchstaben von Berlin-Alexanderplatz sind seit Jahren entfernt.
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Wenn ich Frau Lüscher richtig verstanden habe, dann geht es ihr um eine öffentliche Durchwegung des Hauses der Elektroindustrie, um das Gebiet um die Keibelstraße besser an den Alexanderplatz anzubinden. Es geht also nicht um neue Straßen, sondern um einen Durchgang für Fußgänger, der sich relativ einfach schaffen ließe. Man müsste nur ein Stück Erdgeschoss zu einem Durchgang umbauen.
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Schon klar; städtebaulich wäre das ohne Zweifel auch eine Verbesserung für die Durchwegung, architektonisch riegelt das Haus das Areal aber nach wie vor ab und ein paar (kleine, dunkle?) Durchgänge werden mit Sicherheit zu keiner wirklichen Belebung führen.
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Aus welchen Gründen man das HdE erhalten soll, ersinnt sich mir auch nicht, viel mehr glaube ich, dass ein Abriss von enormer Bedeutung für die Entwicklung des Alexanderplatzes ist. Die Keibelstrasse hätte endlich Anschluss und man könnte das Areal peu a peu strukturieren und entwickeln und unter Umständen kommt ja endlich Dynamik an die Alexanderstrasse wenn dieser abschottende Riegel erstmal weg ist. Auch dass die Bebauung zukünftig näher an die Strasse rückt und sie somit endlich ein wenig enger säumt, finde ich auch von enormern Belang.
Auch versteh ich nicht warum die beidseitigen Scheusslichkeiten an der Kreuzung Karl-Liebknecht Straße/Memhardstraße entfernt werden, da ist ja noch eine Freifläche angenehmer.
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Aus welchen Gründen man das HdE erhalten soll, ersinnt sich mir auch nicht
Der Besitzer verdient noch Geld damit?
Auch ich finde das HdE auch nicht so schick und sähe lieber etwas Neues, aber Gründe für den Erhalt gibt es dennoch einige. Und seien es schlussendlich wirtschaftliche Gründe.
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Versteht sich von selbst, natürlich werden sowohl das HdE als auch diese Scheusslichkeiten vermietet sein und jemand somit verdienen.Jedoch stehen diese einer Entwicklung sehr im Wege, sind in meinen Augen sogar ein Hauptgrund für die fehlende Aufwertung des Alex.
Insbesondere die beidseitigen Scheusslichkeiten an der Kreuzung Karl-Liebknecht Straße/Memhardstraße. -
Ich glaube Du versteifst Dich da etwas. Natürlich stehen die im Wege laut Plan. Aber das tun andere Orte auch, Stichwort Blackstone. Da wird sogar ein Grundstück für ein Biergarten freigehalten, im Sockel des Park Inns kommt eine Billigklamottenmarke etc.
Man sollte erstmal da anfangen, wo es möglicher ist, weil dort keine Mieter sind: Haus der Statstik und die Wohnungsbauten hinter dem Hofbräuhaus bspw.
Ich denke mal der Hines-Turm wird da ein wichtiger Schritt sein. Umso wichtiger ist dann natürlich auch das Aussehen dieses Hochhauses. Hoffen wir, daß da was ordentliches bei rauskommt und damit eine Initialzündung, ähnlich dem Zoofenster. Die Erwartungen allgemein würde ich aber gering halten. Zu oft wurde da schon was herbeigeredet, wie schnell es doch am Alex beginnen soll.
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^^ Ich denke, dass es auch aus psychologischer Sicht wichtig ist solche 'Initialhochhäuser' zu haben. Wenn man momentan jemanden fragt ob er/sie Hochhäuser mag, bekommt man wohl so eine Art 'ja, nein...aber' zu hören. Hochhäuser in der Innenstadt werden i-A. überall dort bekämpft wo sie bisher nicht existieren aber dienen fast immer als positive Identifikation, wenn sie gebaut werden. So war es in Frankfurt am Main, so war es am Zoo, so wird es wohl auch am Alex sein. Der Alex als bereits großflächig zerstörter Stadtraum bietet sich hier einfach an...