Alexanderplatz: Diverses

  • Hier mal ein paar aktuelle Bilder von der Alexanderstraße und den Einfahrten zur neuen Tiefgarage. Der Straßenumbau ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber die neuen Dimensionen der Straße sind schon erkennbar:






    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Ich verstehe die Entwürfe für die Alexanderstraße auf der Seite der Senatsverwaltung nicht ganz. Soll die Straße an dieser Stelle wirklich so breit bleiben? Oder werden die Gebäude, die heute das Alexanderhaus darstellen näher an die Straße ehrangebracht (und dann der Straßenraum verschmälert? Oder sollen auf dem Parkhaus die Bauten entstehen? Ich kann mir da nichts zusammenreimen. Jetzt ist die Straße ja ziemlich überdimensioniert.

  • Soll die Straße an dieser Stelle wirklich so breit bleiben?


    Die Straße soll so breit bleiben wie sie jetzt ist, also 6 spurig + 2 Parkspuren + Mittelstreifen (58 m). Kannst du hier sehen: Verkehrsplanung Alex
    Innerstädtische Verkehrsschneisen wurden und werden in Berlin nicht zurückgebaut (s. Leipziger Straße oder Grunerstraße).

  • Um genau zu sein, zum jetzigen Zustand wurde sie jedoch verschmälert. Vorher war sie um einiges breiter.

  • Der Raum für den Straßenverkehr wird so bleiben wie er jetzt ist. Das ist - wie GIGI DAG schon anmerkte und auch aus dem Link von Vertical hervorgheht - bereits schmaler als zuvor. Der Gesamtstraßenraum - also der Abstand zwischen den Gebäuden - soll laut Planwerk Innere Stadt durch Neubauten auf der nordöstlichen Straßenseit auch noch reduziert werden.


    @ Vertical: Ich bin doch verhalten optimistisch, dass die derzeit bestehenden Planungen zum Rückbau überdimensionierter Verkehrsschneisen in Berlin (z.B. Grunerstraße) langfristig auch umgesetzt werden.

  • @ Vertical: Ich bin doch verhalten optimistisch, dass die derzeit bestehenden Planungen zum Rückbau überdimensionierter Verkehrsschneisen in Berlin (z.B. Grunerstraße) langfristig auch umgesetzt werden.

    Naja, alle Neubauten an der Grunerstraße (Parkhaus und Hotel Barcelona) wurden auf der vorhandenen Fluchtlinie gebaut. Und wenn ich mir die Standorte der Neubauten an der Otto-Braun-Str ansehe habe ich auch meine Zweifel. Sowohl das Königstadt-Carree auf der einen als auch das Alexander Parkside auf der anderen Seite zementieren die aktuelle Breite.

  • @ Vertical


    Die Parkhäuser stehen tatsächlich an der neugplanten Straße in der Flucht, genau wie an der jetzigen Straße. Die Grunerstraße wird schmaler, allerdings auf der anderen Seite. das ikann man sich auch alles leicht mit ein paar Klicks selbst anschauen:


    Stadtentwicklung Berlin


    Hier auch noch mal der Vorher-Nachher-Vergleich:



    Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung


    Wenn du dich auf der Seite ein wenig umschaust, dann findest du auch das Konzept rund um den Alex.

  • buergm
    Theorie und Wirklichkeit. Ich kenne das Planwerk Innenstadt auch. Ich bezweifle allerdings dass der Rückbau der Grunerstraße in den nächsten Jahrzehnten stattfinden wird. Es gab / gibt sogar Pläne für den Rückbau der Leipziger Straße bis Gertraudenstraße. Es sind aber nur Pläne. Umgesetzt wurde sowas bisher nicht (mit Ausnahme des Wegfalls der 4. Fahrspur der Alexanderstraße).

  • Ähh, es gibt auf der selben Seite doch einen konkreten Zeitplan. Die wiedererstarkten Trampläne werden ihr Übriges tun. Oder hast du konkrete Hinweise darauf, dass die Feststellung des Bebauungsplanes in diesem Jahr nicht erfolgen und ab 2013 mit dem Umbau begonnen werden kann?

  • Rückbau von Verkehrsschneisen im Stadtkern

    Hier schiessen ja wieder die Spekulationen und überschnellen Feststellungen ins Kraut. Deshalb einmal grundsätzlich:


    1. Das Planwerk Innenstadt von Hans Stimmann ist nicht mehr gültig. Es gilt das Planwerk Innere Stadt von Regula Lüscher. Die Vorschläge stellen jedoch keine verbindliche Bauleitplanung dar, Baurecht muß für jede Maßnahme auf dem üblichen weg (Bezirk, Land) geschaffen werden.


    2. Die Verkehrfragen sind im (Stadtentwicklungsplan Verkehr) STEP Verkehr gebündelt. Dieser sieht einen Rückbau der Verkehrsschneisen im Stadtkern vor, wenn am inneren Ring (Invalidenstraßen ff.) und am Autobahnring (A100) die Lücken geschlossen wurden. Erst dann - so meint der STEP Verkehr - ist Platz für eine deutliche Verringerung der Fahrspuren im Stadtkern.


    3. Nichtdestotrotz werden auch jetzt schon Fahrspuren verringert oder/und in Fahrrad- bzw. ÖPNV-Streifen umgewandelt. An der neuen Alexanderstraße bspw. soll die Neubebauung nach Abriß der alten Platten näher heranrücken. Hier ist das Planungsrecht schon vorhanden, es fehlt an Investoren für die Hochhäuser bzw. die Grundstückseigentümer verlangen für ihre Areale noch zuviel Geld (das ist ja etwas anderes).


    4. Die Zukunft der Trasse Alex - Gruner - Gertrauden - Leipziger Straße ist noch nicht entschieden. Der Senat wollte in dieser Legislatur einen B-Plan für das Klosterviertel/Molkenmarkt und für die Breite Straße/Petriplatz in das Abgeordnetenhaus einbringen, der eine Verringerung der Zahl der Fahrspuren auf zwei plus einer Parkspur vorsah. Zzgl. sollte sie Straßenbahn auf 12,50 breitem Grüngleis à la Karl-Liebknecht-Straße geführt werden. Dies ist aber vielen zu breit und immer noch zu autobahnähnlich - deshalb ist der B-Plan Klosterviertel gestoppt und die Gertraudenstraße ist aus dem B-Plan Breite Straße herausgenommen worden.


    5. Conclusio: in der nächsten Legislatur geht alles - abhängig von den Wahlen - von vorn los.

  • DaseBLN Aus eigener Beobachtung denke ich dass solche Zeitpläne nur Schall und Rauch sind. Aber Konstantin hat die Situation ja gerade sehr gut beschrieben.

  • Siemens am Alex

    Siemens sucht doch für seine Sparte Metropolentwicklung mit 2200 Mitarbeitern einen geeigneten Platz. Warum nicht 2 der geplanten Hochhäuser am Alex anmieten?
    Damit würde man mit dieser Sparte selbst eine Metropolentwicklung an einem der zentralen Plätze in Deutschland anstossen, was ein kraftvolles Zeichen und marketingtechnisch klasse wäre. Siemens würde so selbst den ersten Impuls für die Umgestaltung eines Teils einer Metropole setzen.
    Ich weiss, dass es unwahrscheinlich ist, aber toll wäre es trotzdem, da der Alex und eine Skyline für Berlin das Einzige sind, wo sie noch deutlich hinter dem selbst gesteckten Anspruch zurück bleibt.

  • Schade


    Finde ich auch. Und das als Münchner. München ist keine richtige Metropole und in puncto Stadtplanung eine der innovationslosesten Städte die ich kenne. Da hätte Berlin, insbesondere der Alexanderplatz, wo so viel in Bewegung ist, viel besser gepasst.

  • Die Entscheidung für den Standort München finde ich mehr als traurig.


    Ich denke dass ein Fürsprechen Siemens für ihren Gründungsstandort eine Win-Winsituation hätte darstellen können.
    Die Stadt Berlin hätte, auch durch die Signalwirkung, die diese mit sich gebringen würde, enorm profitiert und Siemens denke ich obendrein.


    Wobei mich die Gründe für die Ablehnung der Ansiedlung und Befürwortung des Standortes Berlin schon enorm interessieren.


    Auch mir hätte ein Siemenshochhaus am Alexanderplatz oder vielleicht an der O2Arena sehr gefallen und im Umkehrschluss stößt mir bitter auf, dass sich ein Berliner Unternehmen, für eine Unterstützung der Stadt München und gegen ihre Heimatstadt entscheidet, wobei diese eine Signalwirkung und Ansiedlung wirklich nötig hätte.


    Eine gesichtslose und mehr als erzürnende Entscheidung.

  • ^
    Die Siemens Konzernzentrale ist nun mal seit Jahrzehnten in München aufgebaut worden. Und das öffentliche Gerede der Senat hätte doch Siemens durch Zuwendungen und Aufträge korrumpieren sollen um die Ansiedlung der Geschäftsbereichsleitung in Berlin zu erreichen ist zwar nahe liegend aber irgendwie auch traurig und kulturpessimistisch.


    Die hier im Forum so verbreitete Vorkriegsnostalgie wird wohl im Siemens-management nicht so stark vertreten sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Na die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
    Bis Herbst 2011 - wenn also die neue Sparte an den Start geht - hätte Siemens am Alex ja wohl kaum eine entsprechend große Fläche gefunden, oder täusche ich mich da? Alternative: einfach ein Bäumchen-wechsel-dich mit Daimler am Potsdamer Platz :)

  • Auch ich als Münchner hätte mich über die Ansiedlung in Berlin gefreut.
    Aber die Hauptstadt als "Heimatstadt" für Siemens zu bezeichnen ist schlichtweg nicht richtig. Heimat kann auch mal wechseln, das weiß jeder, der sich in einem anderen Ort niedergelassen hat als der in dem er geboren wurde. Und zu deiner Frage AchillesGM: Genau das ist auch der recht simple Grund der den Ausschlag für München gab: man wollte dann doch "daheim bleiben" (im Artikel heißt es: kurze Wege ausnutzen).

  • @Andi777


    Ich glaube nicht dass die Heimat mit dem Wohnort wechselt, der Ort, die Umgebung und Umstände in denen man aufgewachsen ist und geprägt wurde hat immer einen besonderen Stellenwert.
    Ich kenne Ostpreussen die in NRW seit 70 Jahren leben, aber ihre Heimat immernoch in ihrem Geburtsort, im jetztigen Polen oder Russland, wissen.


    Dort sind die Wurzeln.


    Man kann diese Verhältnisse natürlich nicht eins zu eins auf ein Unternehmen beziehen, da vermutlich nach einigen Jahrzehnten die Belegschaft sich verändert hat und nun überwiegend aus dem münchner Raum stammen dürften, doch die Wurzeln dieses Unternehmens liegen doch in Berlin.
    Erst in der "Schlacht um Berlin" im Zweiten Weltkrieg trennte sich Siemens vom Standort Berlin nach fast 100jähriger Geschichte.


    Und somit finde ich gehört die Zentrale Siemens nach Berlin.


    Aber leider zählen heute Tradition und Geschichtsverbundenheit nicht mehr so sehr, wichtiger ist nur die Rendite.


    Schade eigentlich.