@Arcadien:
Wie wärs, wenn man einfach mal aufhören würde alles überzuinterpretieren und politisch zu belasten? Kann Städtebau nicht einfach mal attraktiv, von mir aus auch vom Stil her überholt sein? (Was die Moderne übrigens auch ist...seit vielen Dekaden!)
Ich bin mir außerdem SEHR sicher, dass auch das Innere dieser Häuser dem zeitgemäßen Wohnkomfort entspricht.
Wohnquartier Richard-Sorge-Straße (Friedrichshain | realisiert)
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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Ja, es geht hier vor allem um Architektur und Städtebau nicht aber um Politik und ja, die Gebäude hier wie auch an der ehemaligen Stalinallee können sich mE sehen lassen (letztere sollen ja jetzt sogar Weltkulturerbe werden!). Auf den ersten Bildern hat mir der graue Sockelbereich wirklich nicht gefallen, aber von der Frontansicht her macht es sich gar nicht soo schlecht. Vielleicht hätte es einen Tick heller und wärmer ausfallen dürfen, aber das ist schon fast Kritik auf hohem Niveau. Da ist wahrlich schon schlimmeres entstanden in Berlin, als das man an solchen Details herummosern müsste.
@Arcadien:
Übrigens ist es doch erstaunlich, dass in NYC (für viele der Inbegriff der westlichen Welt bzw. des Kapitalismus) recht ähnliche Architektur entsteht und zwar im hochklassigen und -preisigen Sektor und die haben es bestimmt nicht als Hommage an den ehemaligen Klassenfeind gemeint. Vielleicht ist der Bau in Berlin viel eher in Anlehnung daran und in Anbetracht des architektonischen Umfeldes so entstanden. Immerhin zitiert man hier in Berlin auch gerne die ehemaligen und aktuellen Bau-Trends von Übersee und das mE mitunter durchaus gelungen (vgl. u.a. Potsdamer Platz oder auch Upper Eastside). -
@Bato Treverer
ihr meint also ihr könntet vom äusseren allein her beurteilen dass auch das innere nach eurem geschmack wohlgestaltet ist.
ich weiss nur dass man nie vom äusseren auf das innere schliessen sollte.zum vorwurf von treverer ich würde alles politisch überbelasten... nun, für mich ist nunmal alles gebaute ausdruck einer empfindung, attitude, gesinnung, weltanschauung etc. sei es humanistisch,konservativ oder sonstwie geprägt. wenn du mir jetzt erzählen willst du betrachtest gebautes nur nach deinem persönlichen geschmack, nun dann ist das in erster linie dein problem, aber mache es nicht zu meinem.
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^ ich finde diese pseudopolitische Diskussion ziemlich öde.
M. E. ist der ja bereits länger fertig gestellte Bau, den ich mir vor ca. 2 Jahren vor Ort angeschaut habe, ziemlich gut gelungen. Die Gebäude wirken großzügig und trotzdem freundlich und haben eine klassische Gestaltung. Der kleine Turm gliedert die recht große Anlage. Der nicht ganz einfache Übergang von der geschlossenen Bebauung der Richard-Sorge-Straße zu den grausigen Rückseiten der Großplatten an der Landsberger ist verhältnismäßig gut gelungen.
Lediglich die Gartenhäuser passen nicht zur großzügigen Wirkung. Ein parkartiger Garten bis zur dahinter liegenden Friedhofsmauer, wäre wesentlich schöner gewesen.@ Arcadien: Zum Glück sind die Zeiten, wo jedes klassische Gestaltungselement gemieden wurde, vorbei. Wenn man im BND-Bau eine nähe zur Architektur totalitärer Bauten wittert, kann ich es zumindest nachvollziehen. Bei solch harmlosen Wohnbauten, finde ich es schon sehr abwegig. Vielleicht solltes Du Dich bemühen mal zehn Beiträge mit positiver Konnotation zu verfassen ;).
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wenn du nicht weisst, dass gerade im 20. jahrhundert die großen sozialen und politischen strömungen, auch experimente, gerade im wohnungsbau ihren architektonischen ausdruck fanden, dann weiss ich auch nicht. schade dass du ihn so gering schätzt.
öde, weil geschmäcklerisch ist euer discours um türmchen und farben und gesimse. -
Mir gefällt die Anlage auch gut. Das Einzige, was auch ich kritisieren würde, ist, dass man sich nicht um eine etwas kleinteiligere Farbgestaltung bemüht hat. Aber immerhin wirkt das Ganze schon sehr elegant und harmonisch.
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Die Farbgestaltung sagt mir persönlich jetzt auch nicht so sonderlich zu, das dunkle Grau wirkt etwas deprimierend - jedoch läßt sich das durchaus verkraften, zumal sich die Farbgestaltung ja auch irgendwann mal ohne größeren baulichen Aufwand umgestalten läßt
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Rotes Rathaus wenn du nicht weisst, dass gerade im 20. jahrhundert die großen sozialen und politischen strömungen, auch experimente, gerade im wohnungsbau ihren architektonischen ausdruck fanden, dann weiss ich auch nicht. schade dass du ihn so gering schätzt. öde, weil geschmäcklerisch ist euer discours um türmchen und farben und gesimse.
Natürlich weiß ich das. Gerade in Berlin findet man Zeugnisse davon, wie nirgendwo sonst, was die Stadt ja auch so interessant macht. Dabei wurden ja quasi alle Stile durchprobiert von Anspielungen auf Bauernsiedlungen über klassizischtische Gestaltungselemente bis hin zur Wohnmaschine usw. Wenn man eine Diskussion darüber angemessen führen wollte, so sind Deine Beiträge aber mit Verlaub bei weitem zu knapp und gehaltlos, um dem auch nur in Ansätzen gerecht zu werden. Zudem halte ich es für ausgeschlossen, aus solchen Überlegungen und Studien ganz konkrete Satzungen oder Empfehlungen für heutiges Bauen abzuleiten. Da ist es doch wesentlich wichtiger qualitative Standards zu haben, einen Gestaltungswillen, der über reine Funktionalität hinaus geht und insbesondere den jeweiligen Ort zu würdigen, dessen Gestaltung und auch Geschichte.
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Platon und das Reich der Ideen
Die Häuser sehen cool aus. Punkt.
Bitte keine philosophischen Pseudokonstruktionen und -delegitimationen. Das hatten wir doch jetzt schon bei der Schloßstraße.
Nicht jeder hat bei seinen Betrachtungen gleich die gesamte abendländische Philosophie und ihre architektonischen Bezüge im Kopf.
Manche Leute sind halt etwas einfach gestrickt und freuen sich schlicht und einfach über die Schönheit der Dinge.