Umbau Bahnhof Ostkreuz (realisiert)

  • ^ Den für die Fußball-WM 2006 von Mehdorn verstümmelten Hauptbahnhof.


    Auch wenn wir uns 7 Bahnhöfe westlich des Themas befinden:


    Nachvollziehbar finde ich die damalige Entscheidung schon, aber es ärgert mich, dass es nicht möglich sein soll den Bahnhof irgendwie fertig zu bauen.
    Betriebsunterbrechnungen gibt es aus allen erdenklichen Gründen, dann muss das doch machbar sein!

  • ^ Die Statik des verkürzten Daches musste neuberechnet werden, es ist nicht einfach nur ein Teil nicht gebaut worden. Nachträglich ist da nichts mehr zu machen. Somit war es vom Preis her fast teurer als hätte man es zuende gebaut.
    Hatten wir im HbF-Strang glaube ich schonmal andiskutiert.

  • Auch wenn am Hauptbahnhof nicht alles perfekt gelaufen ist und einen vieles daran ärgert ist er doch ein Beweis dafür dass es auch anders geht als am neuen Ostkreuz und darum ging es ja in diesem Thema!

  • Warum schafft man in Deutschland nicht, was beispielsweise in Portugal am Bahnhof Oriente problemlos möglich war? Warum können wir selten Besonderes, sondern immer nur praktischen Durchschnitt?


    Ich freue mich für Portugal, dass es dort wenigstens schönere Städte und ein paar besondere Gebäude gibt und schöneres Wetter sowieso. Die Bevölkerung Portugals ist deutlich ärmer und lebt insgesamt einfacher. Die wären bestimmt froh schlichtere Bahnhöfe zu haben wenn es dafür mehr Wohlstand gäbe.


    Es ist ja nicht schlecht hier, nur weil es nicht so schön aussieht und umgekehrt.
    Der Bahnhof Ostkreuz war nie als architektonisches Highlight, sondern als funktionaler Umsteigebahnhof gedacht.

  • Uff, ’ne ganze Menge Antworten. Ich fange mal mit dieser hier an: Schon richtig, dass der Bahnhof Ostkreuz ein funktionaler Umsteigebahnhof sein soll. Aber das ist der Bahnhof Oriente in Lissabon auch. Oder selbst die einfach Metro-Station am Flughafen Lissabon. Und viele andere dort auch. Nur sind die alle weiträumiger, freundlicher. Sie haben erstens deutlich (!) mehr Platz pro Passagier. Sie haben auch in kleinen Details viel mehr Mut und Willen, etwas Besonderes zu machen. Da werden handgemalte Kacheln hier angebracht, besondere Dächer dort, freischwingende Brücken dort. Alles was zum Hingucken und wertig für die Umgebung.


    Am Ostkreuz musste die Bahn ja fast gezwungen werden Dächer (Regionalbahn oben) anzubringen und am Regionalbahnsteig unten hat sie sich scheinbar erfolgreich geweigert. Die Laufflächen wurden verengt, damit man noch ein paar Kioske reinquetschen kann. Gereinigt wird scheinbar nur alle 3 Jahre. Rolltreppen ständig kaputt, da scheinbar im Regenwasser gebaut. Ansonsten alles grau. Die wenigen Lichtblicke wurden vom Denkmalschutzamt erzwungen (die alten Wartehäuschen, Beamtenhaus, Wasserturm), werden aber auch nur auf Druck angegangen. Alles muss immer billig sein. Wird’s dann manchmal nichtmal, sieht aber so aus.


    Hauptbahnhof: Jetzt erst, da die weiteren Neubauten da sind, 10 Jahre später sieht ein Normalbürger wie ich, wie weit der Architekt damals voraus gedacht hat. Wie beeindruckend, wie cool, wie eigen würde das jetzt aussehen, wenn sich diese lange Glasdach durch die Straßen- und Sichtachsen ziehen würde?! Stattdessen: Abgeschnitten. Und im unteren Bereich sieht wirklich jeder wie diese abgeschnittene Decke im Untergeschoss wirkt. Grau und billig. (Den Rest des Bahnhofs finde ich allerdings dennoch super.)


    Irgendwo habe ich gelesen, die Bahn hätte ihre Tochter "DB Projekt" oder so eingestellt. Deswegen sei nicht klar, wer die Ostkreuz Vorplätze überhaupt mal bauen wird, wenn der Bahnhof denn mal fertig ist. So stiefmütterlich wie der Bahnhof behandelt wird, würde ich der Bahn echt zutrauen, die Zaun-begrenzten Zugänge da für immer zu lassen.

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    Ich kann dir zu den Vorplätzen sagen: sie werden wohl sehr sehr lange einfach nur eine schwarze Asphaltdecke tragen. An den Vorplätzen ist rein gar nichts in Sack und Tüten.
    Auf der Nordseite fehlen vor der Vorplatzgestaltung noch die Fertigstellung der A100-Vorleistung, der Zugangsbereich zur historischen Fußgängerbrücke und schlussendlich die Tram 21 für deren Verlängerung das Planfeststellungsverfahren noch immer nicht gestartet wurde. Die Radfahrer wollen hier eigene Radwege, da wird eben alles noch mal umgeschmissen und neu geplant.


    Auf der Südseite wurde eine Regenwasserentwässerung vergessen zu planen (so weit mir bekannt ist). Auch hier machen sich die Radfahrer sehr stark und wollen möglichst jede Fläche zu Abstellanlagen machen....man war halt mal in Holland und fand das da offenbar total toll.


    Was die Denkmäler angeht: der Wasserturm ist schon lange veräußert. Da er ein technisches Denkmal von innen als auch aussen ist, darf an ihm rein gar nichts gemacht werden, ausser vielleicht hübsch anleuchten und mal das Dach reparieren (aber denkmalgerecht).


    Das Beamtenwohnhaus am Markgrafendamm befindet sich im Verkauf und kann dann je nach Konzept vom neuen Eigentümer genutzt werden.


    Das Beamtenwohnhaus am Ausgang Sonntagstraße ist noch nicht verkauft. Es wird versucht an den Meistbietenden zu veräußern was der Bezirk aber verhindern will, weil er dort irgendeine Sozialgeschichte einrichten will. Angefasst werden kann das Haus ohnehin erst wenn die Baustraße davor nicht mehr Baustraße ist.


    Die Bahn ist da gemäß Bahnreform nur noch Verkäufer, denn sie muss sich von allen Gebäuden die nicht genutzt werden trennen.

  • Für den Vorplatz gibt es eigentlich eine Visualisierung die man auch im Internet googeln kann. Ich hatte eigentlich gehofft das diese bis Ende 2018 auch umgesetzt wird...


    Ursprünglich war die Fertigstellung des Vorplatzes scheinbar mal für 2017 vorgesehen - so zu mindestens die Morgenpost: https://www.morgenpost.de/bezi…den-Bahnhof-Ostkreuz.html

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  • Oder selbst die einfach Metro-Station am Flughafen Lissabon. Und viele andere dort auch.


    Metro Aeroporto Lisboa: https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahnhof_Aeroporto
    Dieser U-Bahnhof wurde vor 5 Jahren in Betrieb genommen und ist somit wie große Teile der Metro dort noch ziemlich neu und im Übrigen mit vielen EU-Mitteln finanziert. Ich war dort schon mehrfach (zuletzt 2015) und halte deinen Vergleich für hinkend; wenn schon vergleichen, dann mit neuen U-Bahnhöfen der BVG - wie denen der U55 und demnächst des Lückenschlusses zur U5. Dass dir diese nicht in den Sinn kommen bzw. sie bisher nicht im Bewusstsein vieler Berliner verankert sind, dürfte schlicht mit dem "Inseldasein" der U55 ("Stummellinie" / "Kanzlerlinie") zu tun haben..


    Auch viele spanische Bahnhöfe wurden erst in den letzten 20-30 Jahren - ebenfalls mit EU-Mitteln - errichtet bzw. modernisiert; lass mal in Portugal ebenso viele Jahre ins Land gehen, dann vergleichen wir mal. In z.B. Barcelona jedenfalls wird die Metro schon "auf Verschleiß" gefahren - Londoner Verhältnisse bei der "tube" lassen bald grüßen..:nono:


    Angesichts der dekadenlangen Vernachlässigung halte ich die erreichten Verbesserungen am "Rostkreuz" schon für einen Quantensprung; die endgültige Fertigstellung ist ja erst in 1 Jahr. Die eine oder andere kleinere Verbesserung sollte noch machbar sein.

  • Der Vergleich zwischen Ostkreuz und Lissabon Oriente hinkt gewaltig. Oriente ist DER neue Hauptbahnhof Lissabons. Dort halten fast alle portugiesischen Fernbahnlinien und auch Hochgeschwindigkeitszüge nach Spanien. Ostkreuz ist wohl eher mit dem Bahnhof Lissabon Campolide vergleichbar, an dem nur Vorortbahnen, Regionalbahnen und S-Bahnen halten. Dort kreuzt der Lissabonner S-Bahn(halb)ring die Innenstadtlinien Richtung Rossio. Campolide ist sehr viel schlichter als Oriente und da kann das neue Ostkreuz locker mithalten bzw. ist sogar sehr viel moderner: https://upload.wikimedia.org/w…tion_and_surroundings.JPG


    Der Berliner Hauptbahnhof kann wiederum mit dem Bahnhof Oriente locker mithalten. Wirkt sogar trotz der Einsparungen großzügiger und monumentaler. Auch wenn das Dach in Oriente natürlich spektakulärer ist.
    Aber GMP und Calatrava haben eben auch einfach einen unterschiedlichen Stil.

  • Bilder vom neuen Regionalbahnsteig unten

    Seit dem Fahrplanwechsel am 10.12.2017 sind am Bahnhof Ostkreuz der Regionalbahnsteig unten und die zwei Kurven von Warschauer Straße Richtung Flughafen Schönefeld und in die Gegenrichtung in Betrieb. Ich habe am 13.12.2017 ein paar Fotos gemacht.


    Blick Richtung Innenstadt, also Richtung Westen:




    Blick Richtung Osten:






  • Sieht insgesamt ganz gut aus. Ein bisschen werde ich dennoch die für Berlin einst so typische Urigkeit und Individualität der alten Bahnsteige vermissen. Der schlichte Normbahnsteig und das Bahnhofsgebäude könnten überall in Deutschland stehen. Lediglich die Fußgängerbrücke macht den Unterschied. ist sie nur saniert, oder nach altem Stil neu aufgebaut worden?

  • Nördliche Fahrbahn der Hauptstraße am Bahnhof Ostkreuz fertig

    Ich hatte am 13.12.2017 auch noch ein paar Fotos von der jetzt fertiggestellten und für den Verkehr freigegebenen Hauptstraße, die parallel in Ost-West-Richtung südlich vom Bahnhof Ostkreuz verläuft, aufgenommen:


    Blick vom Ringbahnsteig Richtung Süden:



    ... Richtung Westen:



    In gleicher Richtung auf Straßenniveau blickend sieht man, dass der rote Infocontainer der Bahn demontiert wurde und das Gelände nun noch der Vorplatzgestaltung harrt:



    Blick Richtung Westen von der Einmündung der Kynaststraße aus:



    Blick in die andere Richtung, hier ist die Mittelinsel noch nicht fertig:



    ... und eine Etage höher von der Kynaststraßenbrücke aus:



    Schön renoviert zeigt sich auf der Nordostecke des Bahnhofs Ostkreuz von der Kynaststraßenbrücke die Jugendherberge:




    (alle Bilder von mir aufgenommen)

  • Guten Abend, vor einigen Tagen sah ich das vermutlich die Tunneldecke des letzten Abschnitts der Bauvorleistung A100 betoniert wurde. Dazu eine Frage:
    Wird die Zwischendecke dann später betoniert und wie bekommen die das hin da einfach stumpf an die Seitenwände dran zu montieren?


    Meine zweite Frage betrifft die Tram-Strecke dort. Eigentlich ist es ja so das dann die Tram auch über die den Autobahntunnel rollt. Wenn dann die A100 tatsächlich weitergebaut wird irgendwann dann muss ja der Tramverkehr vollständig eingestellt werden müssen an dieser Stelle? Planerisch wäre das ja ein absolute Katastrophe. Unterliege ich da einem Irrtum?