City & Wallring | Boulevard Kampstraße [Planung&Bau]

  • (...) wird es weiterhin eher wie eine Schneise durch die Innenstadt wirken und der Bereich Hellweg und Brückstraße werden nicht wirklich verbunden.


    (...) die den Boulevard entlang schlendern und viele weitere Straßencafés oder andere Lokale mit Außengastro wird es auch eher nicht (...)

    Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, aber sehe einige Punkte doch noch etwas anders. Auch ein grünes Band ließe sich durch eine Platzsituation an geeigneten Stellen unterbrechen. Völlige Queerungsfreiheit gäbe es wohl nur durch eine Betonwüste, was aber auch nicht das ziel sein kann (ist es aber leider aktuell).

    Wir sehen aber schon jetzt eine gute Zunahme an Gastro auf der Kampstraße. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in einigen Jahren eine gute Situation erreichen. Die bereits fertiggestellten Abschnitte des Boulevards sind sicherlich eine Verbesserung. Aber nach wie vor eigentlich nur eine Straße mit breiten Bürgersteigen. Das funktioniert in belebten Szenevierteln gut. Dort, wo man etwas bewusst künstlich schaffen möchte, hätte es für eine Belebung mit Passanten etwas mehr Mut gebraucht.

  • Für eine geignete Gastro benötigt man entsprechend geignete Ladenlokale. Und es ist halt einfach so, dass die Kampstraße vielfach nur die Rückseite der zum Hellweg orientierten Häuser ist. Aus der etwas sonnigeren Nordseite der Straße hat man zudem vorwiegend große Gebäudeblöcke, wie die Sparkasse, Decathlon und nun auch das Basecamp, dessen Gastro aber zum Platz von Leeds orientiert ist.


    Auf der gegenüberliegenden Seite der Kampstraße beim Basecamp gibt es zwar einige kleinere Ladenlokale, aber dort sitzt man höchstens im Hochsommer erträglich, ansonsten ist es da halt schattig und eher zugig. Von daher denke ich nicht, dass hier Außengastro wirklich erfolgreich sein wird. Es gibt ja auch noch genügend andere Ecken in der Innenstadt.


    Ob außerdem die Passantenfrequenz immer noch weiter zunehmen wird ist fraglich. Dortmund dient ja immer weniger als attraktive Einkaufsstadt fürs ganze Umland. Zu sehen auch an der geplanten Schließung von Karstadt. In Münster bleiben beide Häuser erhalten, obwohl die sich gegenüber liegen und Fläche für Wohnungen in der Innenstadt mit Sicherheit noch teurer bezahlt wird wie in Dortmund.


    Es wäre zur Weihnachtszeit sicherlich nicht verkehrt die Kampstraße zwischen Petri- und Reinoldikirche stärker für den Weihnachtsmarkt zu nutzen. Dafür ist ein fester Untergrund nützlich. Deshalb ja mein Vorschlag viele große Blumenkübel zu nutzen. Also solche, für die man schon einen größeren Gabelstapler zum Transport braucht. Da passt dann auch der ein oder andere kleinere Baum rein. Für den Sommer vielleicht ja auch ein paar Palmen?

    Im Winter könnte man die dann entweder ganz wegsetzen oder so umgruppieren, dass man gleich eine Barriere hat. Dann bräuchte man auch nicht mehr diese großen Betonblöcke.

  • ^ Dass der Erhalt eines Karstadthauses etwas über die Attraktivität einer (Einkaufs-)Stadt aussagt, halte ich zumindest für eine gewagte These, Kieselgur. Auch die Passantenfrequenz des Westenhellwegs nähert sich tatsächlich wieder dem Vorcorona-Niveau. Die zuletzt angekündigten Projekte befinden sich übrigens allesamt an der Kampstraße. Im Friedhof 6-8 soll hochwertige Gastronmie angesiedelt werden, im Ex-Conrad-Haus entstehen 1.600 Quadratmeter Gastronomiefläche - dies spricht also auch nicht zwingend für deine Argumentation.


    BTW: Das Karstadthaus am Westenhellweg zählt zu umsatzstärksten Karstadt-Filialen Deutschlands. Im Weihnachtsgeschäft gehörte es sogar wohl zu den drei umsatzstäksten.

  • Für eine geignete Gastro benötigt man entsprechend geignete Ladenlokale. Und es ist halt einfach so, dass die Kampstraße vielfach nur die Rückseite der zum Hellweg orientierten Häuser ist.

    Ja, das ist nach wie vor ein Überbleibsel der alten Kampstr. und ihrer damaligen Funktion. Aber wie Kreuzviertel schon schrieb, ist dort doch schon viel im Wandel. Friedhof 6-8 wird umgebaut und daneben besteht die Cinebar. In die andere Richtung: Kampstr. 4 hatte mal ein Cafe, Hansastr./Ecke Kampstr hat aktuell Gastro und könnte nach dem Umbau noch mehr Gastro bekommen; Ex-Esprit hat eine Ausgang zur Kamp, gleichzeitig soll dort eine neue Eingangssituation zum "Hochhaus" gebaut werden; Gegenüber befinden sich Ladenflächen und auch die CU Bar. Dünn wird es erst ab der Westentorallee, ja..

  • Das Ex-Conrad-Haus steht am bereits fertig gestelltem Abschnitt des Boulevards, die Lage Friedhof 6-8 gehört eher zum Platz rund um die Reinoldikirche.


    Außerdem verfehlt ihr alle den Punkt. ;) Ich habe nichts gegen mehr Gastro an der Kampstraße! Ich wollte nur für den Ausgangskommentar, bei dem Binbinje für möglichst viel Grünfläche am noch umzubauendem Stück der Kampstraße plädiert, ein Argument liefern wollen, wo und wie dies wenn überhaupt möglich wäre.


    Dies Argument ist: Wenn man von von wenig Außengastronomie und geringer Passantenfrequenz entlang (!) der Kampstraße zwischen Katharinenstraße und Platz von Leeds ausginge, dann braucht die Lauffläche nicht so groß sein. Wenn ihr jetzt her kommt und für möglichst viel Außengastro und hoher Passantenfrequenz werbt, dann wird wiederum kein Platz für große Grünflächen bleiben. Das eine schließt das andere aus!


    Für den Grünstreifen in der Mitte ist so kein Platz mehr. Da kommt zukünftig der Radfahrstreifen hin, der auch Platz für Gegenverkehr bieten soll und zudem dem Anlieferverkehr dienen wird. Die jetzigen Fahrspuren für den Radverkehr nutzen, ginge natürlich auch, nur dann kann man die Bürgersteige vor den Häusern eben nicht verbreitern. Wenn man da aber auch Außengastro ansiedeln will und mehr Menschen deutlich bequemer als bisher entlang schlendern sollen, dann braucht man den Platz. Dann reicht die Fahrspur aber nur noch für einen normalen Radweg, ist aber nicht mehr breit genug, dass da auch ein LKW für die Anlieferung entlang fahren kann.


    Es würden sich dann Passanten, Radfahrer und Lieferverkehr ständig ins Gehege kommen, von daher ist es sinnvoller den schnelleren Verkehr in der Mitte zu bündeln. Das bisherige große Pflanzrondell am Platz von Leeds wäre natürlich möglich, wobei eine Wasserfläche mit Brunnenanlage, wie es der bisherige Plan vorsieht, auch gut ist.


    Man kann eben nicht alles auf einmal haben, also hohe Passantenfrequenz, viel Außengastro, schneller Radverkehr und große Grünflächen, so viel Platz ist auf dem Boulevard dann doch nicht. Deshalb ja auch mein Vorschlag für große Blumenkübel. Da kann man auch Grün drin unterbringen, ist aber deutlich flexibler dahingehend, wo sich zukünftig Außengastro ansiedelt. :)

  • Außerdem verfehlt ihr alle den Punkt.

    Nö, nicht wirklich. Ich bin in meinem Beitrag lediglich darauf eingegangen, dass einige deiner Einlassungen bei genauere Betrachtung nicht haltbar beziehungsweise sogar falsch sind. Interessant ist übrigens auch, dass du Friedhof 6-8 mal soeben weg verortest, obwohl der nördliche Reinoldikirchplatz doch einer der Herzstücke des Vorhabens "Boulevard Kampstraße" ist.

  • Am Reinoldikirchplatz wird es auch keinen Platz für große feste (!) Grünflächen geben.


    Gerade hier will man ja auch flexibel für Veranstaltungen wie den Hanse- und Weihnachtsmarkt bleiben. Natürlich lässt sich am Reinoldiplatz gut Außengastronomie ansiedeln. Hier gibt es am ehesten die passenden Ladenlokale und der Platz ist ja auch Verbindungsglied zwischen Hellweg und Brückstraße.


    Das Gesamtkonzept des "Boulevards Kampstraße" soll ja in etwa den Erfolg des kreuzenden "Boulevards Kleppingstraße-Kuckelke" wiederspiegeln. Über beide Straßenzüge führte zuvor eine Straßenbahnlinie und es wurde auch viel Fahrzeugverkehr abgewickelt. In beiden Fällen wurden ja große Platanenalleen gepflanzt. Der Bereich Kleppingstraße/Kuckelke wurde ja auch kräftig aufgewertet und hier gibt es auch viele gut genutze Ladenlokale und einiges an Außengastronomie.


    Ich glaube aber nicht, dass sich dieser Erfolg auch an der Kampstraße komplett wiederholen lässt. Sicherlich wird es auch am Mittelstück Kampstraße weiterhin eine hohe Passantenfrequenz geben, sie liegt nun einmal recht verkehrsgünstig. Es gibt zwei Stadtbahnstationen dort und auf dem Weg von und zum Bahnhof kreuzt man als Passant diesen Verkehrsweg an irgendeiner Stelle. Der Ausbau zum Boulevard war auf jeden Fall richtig, auch die Auffwertung des Mittelstückes ist notwendig. Was ich aber nicht glaube ist, dass sich die Passantenfrequenz nach dem weiterem Ausbau dramatisch erhöhen wird, weil Menschen in erster Linie auf der Kampstraße flanieren oder einkaufen wollen, das ist ja auch nicht wirklich am bereits ausgebauten Teil der Kampstraße und am Brüderweg passiert. Der Bedarf an Ladenfläche sinkt in Dortmund ja. Das Mittelstück der Kampstraße wird wegen der verkehrsgünstigen Lage sicher nicht zu sehr mit Leerständen kämpfen müssen, aber dass sich hochpreisige Anbieter neu ansiedeln halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.


    Mein entscheidender Punkt bleibt aber weiterhin, dass auch wenn derzeit der Mittelstreifen vor dem Basekamp zu einem großem, üppigem Grünstreifen gestaltet wurde, es hier nicht bei großen festen Grünbeeten bleiben kann. Da wird man zukünftig mit flexibleren Lösungen arbeiten müssen.

  • Keine Fördermittel für Boulevard Kampstraße - Kommplette Neuplanung des zentralen Abschnitts?


    Bislang ist geplant, dass der Bau des zentralen Abschnitts des Boulevard Kampstraße 2025 beginnen soll. Nun berichten die Ruhr Nachrichten, dass es für die Realisierung keine Födermittel vom Land geben wird, da die Pläne inzwischen zu veraltet sind. Die Stadt müsste den Umbau daher komplett selbst finanzieren, wenn man an den inzwischen über 20 (!) Jahre alten Plänen festhält.


    Die andere - wohl wahrscheinlichere - Alternative ist, dass die Stadt nun endlich eine komplette Neuplanung des zentralen Abschnitts angeht, die mit deutlich mehr Grünflächen viel besser in die Zeit passt als die aktuelle Planung und zudem auch Förderfähig ist. Eine Möglichkeit könnte etwa sein, die Bestehende Platanenalle am Brüderweg weiterzuführen und sie mit der an der Petrikirche zu verbinden.


    Aus meiner Sicht hat man viel zu lange an den veralteten Plänen festgehalten. Die Stadt und der Rat hätten längst eine zeitgemäße Neuplanung auf den Weg bringen müssen. Nun würde man mit einer Neuplanung wieder Zeit verlieren, die man eigentlich nicht hat.


    https://www.ruhrnachrichten.de…ene-w788202-p-2000951561/

  • Ich kann schon verstehen, dass man das durchziehen wollte. Eine Neuplanung heißt so oder so weitere Jahre Arbeit, Ratsbeschlüsse, Wettbewerbsverfahren, Ausschreibungen, Förderverfahren etc. bis zur Umsetzung. Im Text steht ja frühstens Ende 2027 bis weitergebaut werden kann. Meiner Meinung nach muss die Stadt dann eben ohne Fördergelder weitermachen. Der Zustand ist nicht tragbar, fehlendes Grün hin oder her. Soll das weitere 5+X Jahre so aussehen wie jetzt? Letztendlich sind wir auch mitten in der Innenstadt und provokant gesprochen da braucht es keine durchlaufende Wiese, die dann am Ende so aussieht wie aktuell der Stadtgarten. Zusätzliche Baumpflanzungen sollten ja sicher machbar sein, ohne ein komplett neues Konzept ausarbeiten zu müssen, zumal die Bereiche Petrikirche, Westentorallee, Brüderweg und jetzt Platz von Netanya, ja dann auch schon fertig sind.


    Es ist ja aktuell sowieso nur noch ein Lichtband plus dunkel abgegrenztes Pflaster als Wegeführung geplant. Der Wasserlauf ist ja schon weggefallen. Neupflanzungen sind ja bereits dabei. Ist dann die Frage wieviel Grüner soll das noch werden, einen Park wird man auf der Kampstraße nicht hochziehen können.

  • Bei der aktuellen Konstellation im Rat (keiner gönnt dem anderen etwas) gehen jetzt die Schuldzuweisungen wieder los und man verstrickt sich in endlosen Debatten. Irgendwie passt das alles ins Bild dass momentan aber auch wirklich nichts gelingen will.

    Nicht verwunderlich also, dass der Ruf der Stadt immer schlimmer wird.

    Es ist wirklich äußerst bedauerlich, dass uns diese zentrale Baustelle (Schandfleck) noch weitere 10 Jahre beschäftigen wird. Damit wird man das Desaster des BER noch übertreffen.

  • Fritschi-Pläne sollen zu den Akten gelegt werden - Komplette Neuplanung für zentralen Bereich des Boulevard Kampstraße vorgeschlagen


    Die Pläne für eine Umgestaltung der Kampstraße sind inzwischen 26 Jahre alt und inzwischen nicht mehr Zeitgemäß. Themen wie der Klimaschutz sind bei der Planung überhaupt nicht berücksichtigt worden. Die Stadt will nun die Reißleine ziehen und schlägt der Politik nun vor, für den Zentralen Bereich einen neuen Wettbewerb zu veranstalten, der dann (hoffentlich) umgesetzt wird.

    Diese Neuplanung ist eigentlich überfällig und hätte schon vor Jahren abgeschoben werden müssen. Dann hätte man nicht so viel Zeit verloren, die nun für Neuplanung und Ausführung ins Land gehen werden. Wer die Kampstraße kennt weiß, wie notwendig eine möglichst baldige Neuestaltung ist.


    https://www.ruhrnachrichten.de…erden-w956694-2001430026/

  • Ein absoluter Graus der wieder einmal zeigt wie man Stück für Stück die Aufenthaltsqualität der Innenstadt ruiniert.

    In der Stadtverwaltung muss es hergehen wie aktuell in der großen Koalition.

    Bald wird kein Geld mehr für irgendwelche Verbesserungen da sein.

  • Macht für mich keinen Sinn das neu zu planen. Kostet enorm viel Zeit. Einige Bereiche sind schon fertig. Man hätte das jetzt so durchziehen sollen. Was kann man denn groß ändern? Statt eines Boulevards für Fußgänger und zwei neuen Brunnenanlagen ein Streifen Wiese in der Mitte? Na dann.

    Da hat man sich zu sehr von einigen Quertreibern reinreden lassen.

    Und bei der Neuplanung wird wieder etliches nicht umgesetzt werden können weil Wasserläufe oder Bäume auf dem U-Bahntunnel nicht gesetzt werden können.

  • Glaube die Stadt muss an allen Ecken und Enden sparen und versucht nur Zeit zu gewinnen.

    Die Ausrede, die Planung sei nicht mehr zeitgemäß, ist doch lächerlich.

    Schlechte Wirtschaftsdaten, unverändert hohe Arbeitslosenquote, Verstreichenlassen von Fördergeldern, ausufernde Kosten beim Zooumbau etc. führen meiner Meinung nach zu solchen Schritten.

  • Ich begrüße die Entscheidung. Die alten Planungen sind halt aus der Zeit gefallen. Man hat die Chance noch zu reagieren, also sollte man das auch nutzen.

    Einzig der Zeitpunkt ist zu spät. Es gab schon lange Kritik an den Planungen und das diese an aktuelle Bedürfnisse angepasst werden müssten.


    Den Bereich Brüderweg und westliche Kampstraße finde ich hingegen immer noch in Ordnung.

  • Naja die Stadt kann das ja nicht selbst bestimmen. Das stand ja letztes Jahr schon zur Debatte und CDU und SPD haben eine Neuplanung im Rat abgelehnt. Diesmal Muss die Entscheidung ja erneut im Rat getroffen werden.

  • Für den alten Plan hat man sich ja nach einem Wettbewerb als Siegesentwurf entschieden. Würde man den nun grundsätzlich ummodeln könnten am Ende vielleicht noch beim Wettbewerb unterlegene Parteien klagen oder der Wettbewerbssieger ist nicht mit der völligen Verwurschtelung seines Entwurfs einverstanden und pocht auf Urheberrecht.

    Hebt man dagegen die ganzen bisherigen Planungen auf, entfallen solche Rechtsprobleme. Allerdings wird nun wohl auch wieder erst ein neuer Wettbewerb fällig. Da man nun aber wohl besser weiß, was man nicht will, könnte dieser ja wenigstens mit deutlicheren Vorgaben und weniger ergebnisoffen abgehalten werden.


    Ein Trauerspiel ist es trotzdem. Es mag nun vielleicht mehr Grün geben, dass es einen durchgehenden Grünstreifen geben, wird glaube ich aber nicht, denn der hätte wieder zu trennende Wirkung und man will ja in jedem Fall eine Fahrradtrasse entlang der Kampstraße behalten und die ist am besten in der Mitte aufgehoben.