City & Wallring | Boulevard Kampstraße [Planung&Bau]

  • Ruhig Blut, Aleon.;) Belassen wir es doch einfach dabei, dass du das mittlere Teilstück des "Boulevard" Kampstraße, verkehrsberuhigte Zonen, Wasserläufe, Brunnen, alte Bäume, Gastronomie, Außengastronomie, studentisches Leben inmitten der Innenstadt, Dortmund, die in Dortmund lebenden Dortmunderinnen und Dortmunder (außer Mami und Papi versteht sich) sowie Städte, die auf irgendwelchen Listen der abgehängten Regionen landen total ungut findest und ich eben nicht. Und ja, beliebte Berliner Kieze, München Schwabing, das Frankfurter Nordend oder Köln Ehrenfeld sind total super - nur befinden die sich direkt neben der Zeil, Schildergasse, Hohe Straße oder Kaufingerstraße?

  • Die genannten gemischten Stadtquartiere befinden sich nicht neben den Fußgängerzonen. Aber gibt es neben letzteren überall Lichpromenaden usw.? Außerdem hast Du eine Fußgängerzone quasi zur Voraussetzung für Wohnen in der Innenstadt erklärt.


    Und wie gesagt, ich würde gerne mal ein erfolgreiches Beispiel einer vergleichbaren Planung sehen. Kennst Du eins? Wo ist das? Und wenn es das nicht gibt, glaubst Du Dortmnd hat es nicht nötig sich an best practice Beispielen zu orientieren? Warum nicht?


    Sein wir doch mal ehrlich, Städte zu zonieren war nicht besonders erfolgreich, weil es kein städtisches/urbanes Leben schafft. Tagsüber ist eine Fußgängerzone voll und nachts nahezu ausgestorben. Das gleiche gilt für auomobilorientierte Straßenplanung - tagsüber voller Autos, nachts gähnende Leere (siehe Wallring). Was Du alles aufzählst sind doch bislang nur Hoffungen oder wo sind das studentische Leben und die Außengastronomie jetzt? Ein Haus mit Mikroapartments für Studenten macht noch längst kein studentisches Leben. Und seit wann gibt es Außengastronomie nur in Fußgängerzonen? Auf dem Champs-Élysées fahren täglich 60.000 Autos und trotzdem werden die Leute lieber dort ihren Kaffee trinken als auf der Kampstraße.


    Gegenüber dem jetzigen Zustand wird es sicher eine Verbesserung sein, aber es bleibt ein Experiment. Im ganzen Land wird darüber diskutiert, dass Fußgängerzonen in der Innenstadt in der Krise sind, weil der Onlinehandel so boomt. Anstatt darauf zu reagieren wird in Dortmund die größte neue Fußgängerzone (übrigens keien verkehrsberuhigte Zone) in der Republik seit den 70er Jahren umgesetzt, die auch noch vor über zehn Jahren geplant worden ist.


    Es ist ja in Ordnung, dass Du das gut findest. Aber dass Du Kritik nicht gelten lassen möchtest oder Dich nicht versuchst sachlich damit auseinander zu setzen sondern persönlich wirst, finde ich sehr schade. Dafür ist das Forum doch da. Darüber hinaus sehe ich nicht an welcher Stelle ich ganz generell "Wasserläufe, Brunnen, alte Bäume, Gastronomie, Außengastronomie, studentisches Leben inmitten der Innenstadt, Dortmund, die in Dortmund lebenden Dortmunderinnen und Dortmunder sowie Städte, die auf irgendwelchen Listen der abgehängten Regionen landen" kritisiert oder schlecht gemacht habe. Da Gegenteil ist der Fall. Meine Kritik galt ausschließlich der Planung für die Kampstraße. Persönliche Anspielungen ("Mami und Papi") finde ich hier auch fehl am Platz. Beschränk Dich doch bitte auf Inhaltliches.

    Einmal editiert, zuletzt von Aleon ()

  • Ganz ehrlich konnte ich bisher nicht ganz rauslesen, was du gern hättest. Wo ist das Problem mit dem Lichtband? Und warum die Vergleiche mit Paris? Ich denk, das ist eine Hausnummer, mit dem man sich nicht vergleichen braucht. Es könnte in Paris auch eine Nebenstraße geben, die genauso aussieht wie der Champs-Élysées, aber nicht vor einem Triumpfbogen endet und trotzdem würden die meisten Menschen auf dem Champs-Élysées laufen. Man muss sich nicht mit Absicht klein machen - man muss es aber auch nicht übertreiben.
    Du sagst es ja selbst, dass nachts alles verlassen ist. Ob mit oder ohne Lichtband. Im Grunde ist es doch jetzt schon eine reine Fußgängerzone, nur eben sehr zerklüftet. Und auf die Poser von der Hansastraße bis zum Freistuhl kann man auch noch verzichten.


    Ehrlich gesagt finde ich den Begriff "Boulevard" nicht besonders schön und passend. Ob es Lichtband und Achse durch die Stadt braucht, will ich nicht beurteilen. Es braucht aber auf jeden Fall eine Neuordnung des Bereiches. Und da auch Lieferverkehre + Anwohner da durch müssen, wird es am Ende eine kombinierte Straße. Auch sollte im Gegensatz zum Hellweg Radfahren erlaubt sein.

  • Ich gebe Dir Recht. Der aktuelle Zustand ist natürlich unbefriedigend und ich plädiere nicht für ein Beibehalten. Es ist jetzt eine Fußgängerzone und das ist auch der Grund, warum es Nachts (und tagsüber leider auch vielfach) sehr verlassen ist - es fehlt das städtische Leben.


    Mir geht es auch nicht darum Dortmund mit Paris zu vergleichen, sondern darum, was einen gut funktionierenden, zeitlosen und schönen Boulevard ausmacht. Den gibt es in vielen Europäischen Städten in groß und klein. Solche Boulevards zeichnen sich durch ein funktionierendes Miteinander der Verkehre aus sowie eine Mischnutzung der anstehenden Häuser. Der Raum wird dann durch regelmäßige Baumreihen geordnet und in Bereiche für Fußgänger, Autofahrer und zukünftig auch Radfahrer geteilt. Es kommt dort nicht zu einer Zonierung in entweder Autostraße oder Fußgängerzone. Und genau diese Konzeption einer großzügigen Stadtraße hat den Vorteil gegenüber Zonen, dass sie städtisches Leben bzw. urbanität hervobringt und daher äußerst attraktiv ist. Solche Straßen sind ebenfalls beleuchtet. Ob das nun mit einzelnen Laternen, hist. Kandelabern oder einem Lichtband, also einer zusammenhängenden Beleuchtugnsanlage, realisiert wird ist dabei nebensächlich.


    Genau diese Merkmale hat man bei der (südlichen Kleppingstraße) angewendet und das mit großem Erfolg. Dort ist Urbanität entstanden ganz ohne Triumphbogen oder Prachtbauten. Im Fußgängerbereich (Bürgersteig) hätte auch ein Lichtband sein können anstatt der Laternen - das ist letztlich unerheblich.


    An solchen best practice Beispielen hätte man sich orientieren können. Von mir aus auch mit Lichtband, Brunnen und Wasserlauf.


    Das man stattdessen ein Gestaltungsexperiment solcher Größe durchführt kritisiere ich.


    Hinzukommen was Dortmund angeht drei weitere Punkte:


    1. Fußgängerzonen brauchen hohe Passantenfrequenzen um attraktiv zu sein. Da in Dormtund bereits die halbe Innenstadt eine solche Zone ist und der Westenhellweg als wichtigste Fußgängerstraße parallel zur viel breiteren Kampstraße verläuft, ist kaum mit einer besonders belebten bzw. urbanen Kampstraße zu rechnen.


    2. Das Konzept Fußgängerzone ist in den letzten Jahren in Schwierigkeiten gekommen, weil der Onlinehandel zugenommen hat. Das ist auch in Dormtund ein Thema. In anderen Städten wird bereits darüber diskutiert Fußgängerzonen wieder zu gemischt genutzten Stadtstraßen umzubauen. der sog. Boulevard Kampstraße wurde vor dieser Entwicklung geplant. Warum reagiert man jetzt nicht darauf?


    3. Ist Dormtund zwar an vielen Orten, insbesondere den Stadterweiterungen der Jahrhudnertwendezeit eine tatsächlich urbane und attraktive, oft sogar schöne Stadt. Auch der Phönix See ist vermutlich eine der - wenn nicht sogar die - beste/n Stadtplanung dieser Größenordnung in Deutschland in den letzten Jahren (auch wenn viele behaupten das sage mehr über die Qualität unserer Stadtplanung als die des Sees aus). Das Aushängeschild einer Stadt bleibt aber immer ihr Zentrum und dort gibt es in Dormtund erhelbliche qualitative Defizite. Das festzustellen hat nichts mit "Dormtundbashing" zu tun, sondern ist eine realistische Bestandsaufnahme. Auch als Lokalpatriot kann man sich dazu einmal durchringen. Vor diesem Hintergrund plädiere ich für eine Gestaltung und Mischnutzung der Straße im Sinne eines echten Boulevards, wie es ihn hunderfach gibt, nicht nur in Paris, sondern mit der südlichen Kleppingstraße auch in Dortmund.


    Auf erfolgreiche Konzeptionen zurückzugriefen halte ich keineswegs für eine veraltete Denkstruktur. Ein moderner Boulevard kann ja gerne entsprechende Laternen (Lichtbänder), Pflaster, Bänke, und verrückte oder minimalistische Brunnen haben. Für das jetzt stattfidnende Experiment ist Dormtund meiner Mienung nach aber der falsche Ort.

  • Ich hoffe vor allem (wie von tino27 bereits erwähnt) auf einen Radfahrweg und dass so die chaotische Verkehrsführung für Radfahrer zwischen Westentor und Ostentor endlich beseitigt wird. ->"emissionsfreie Innenstadt"...
    Das oben gezeigte Bild lässt mir leider wenig Hoffnung.

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    Eben. Ein Radfahrer, der spät abends oder nachts durch die Inenstadt fahren will ist doch das beste Beispiel. Ein solcher Radfahrer würde über den Boulevard fahren. Vielleicht würde er auf andere treffen, anhalten sich unterhalten, oder beim Kiosk halten, der nachts noch aufhat, um Getränke oder eine gemsichte Tüte zu kaufen. So entsteht urbanes Leben. Muss er aber auf den Wall ausweichen, bleibt die Kampstraße leer und tot. Und genau das ist ja die Idee der Stadtzonierung. Hier nur die einen, dort nur die anderen - ein längst gescheitertes Modell. Meine Vermutung ist, dass die Verantwortlich selbst nie Urbanität erlebt, sondern ihr leben meist im Vorort verbracht haben und sich deshlab gar nicht vorstellen können wie sowas funktioniert. Aber hey, hauptsache es gibt dort Wasserläufe, Brunnen, alte Bäume, ein Lichtband und ein Studentenwohnheim. Dann wird das Leben schon kommen, oder etwa nicht?

  • Ich kann die Idee dahinter schon nachvollziehen. (Champs-Elysee oder La Rambla sind gute Stichworte) Aber muss ehrlich sagen, ich kann es mir nicht vorstellen. Baust du eine Straße mitten durch, dann hast du da von morgen bis Abends Stau auf der Kampstraße, weil alle lieber mitten durch statt außen rum fahren. Zumal dann doch nicht soviel Platz ist, um Gehweg, Straße, Parkbuchten, Grünstreifen, Fahrradweg, U-Bahnstationseingänge, Straßenkreuzungen, Überwege, Ampeln, etc. darein zu quetschen.
    Das wirkt sich wieder negativ auf die Luftqualität aus. Und so weiter.
    Ich für meinen Teil würde lieber eine Pavillion-artige Bebauung mittig entlang der Kampstraße sehen, mit Gastro und Einzelhandel.

  • Wenn ein nebeneinander von Verkehren in der Kampstraße nicht funktionieren würde, warum funktioniert es denn dann auf der Kleppingstraßen und überall sonst in Europa? Wenn man nur sehr langsam fahren kann, die Mitte der Straße vielleicht sogar als sog. Shared Space, also von Autos, Fahrrädern und Fußgänger gelichermaßen genutzt werden könnte oder wenn es in regelmäßgigen Abständen Ampeln gäbe, dann bliebe die Umfahrung der Innenstadt deutlich schneller und die Kampstraße würde nur von Leuten mit dem Auto befahren, die auch da rein wollen, um die Stadt zu beleben und nicht um durchzuheizen. Es sollte ja genau keine Autostraße sondern eine Stadtstraße werden. Kein Mensch kann auf der Rambla einfach durchbrettern. Die Kö funktioniert so, der Kudamm usw. usw. Das ist doch kein Hexenwerk. Als würden die Leute in Berlin fordern, dass der Kuhdamm oder die Friedrichstraße zur Fußgängerzone umgebaut werden sollen, weil man sich dort sonst nicht aufhalten kann. Das sind alles höchst attraktive urbane Stadträume. Ich verstehe nicht, warum es den Verantwortlichen einer als unattraktiv geltenden Stadt so schwer fällt, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Ist das Trotz? ;)


    Ständig fahren die Leute aus Dormtund in diese Städte zum Urlaub machen, kommen wieder und schwärmen davon wie lebendig und schön und sonstwas es dort ist. Aber in Dortmund, nein da würde das nicht funktionieren. Wir wandeln weiter auf unseren ausgetretenen Gestaltungpfaden.

  • Ich kann Aleon bei seiner Kritik nur zustimmen. Natürlich ist der Begriff "Boulevard" nur ein Werbemittel, um positive Assoziationen hervorzurufen. Der Entwurf von Fritschi - renommiertes Architektur Büro hin oder her - kann dem Anspruch dieses Begriffes m.E. nicht standhalten. Der Blick auf den Entwurf ruft bei mir immer wieder Schmerzen hervor, weil die Planungsachse so brutal geradlinig in den sensibelsten Bereich der Innenstadt gequetscht wird. Natürlich hat die Stadt Dortmund hier schon durch das Anlegen einer autogerechten Straße mitten durch die Altstadt Vorarbeit geleistet. Der Entwurf ist außerdem schon 20 Jahre alt und damit keineswegs up-to-date, was zum Beispiel die Förderung des Fahrradverkehres angeht. Mir gefällt das Lichtband gar nicht. Auch die Wasserrinne ist keine gute Idee. Immer wieder wird argumentiert, wie hübsch doch aber das Bächle in Freiburg ist. Dass so ein Graben aber seine Tücken hat, musste im April der BVB feststellen, als sich der Mannschaftsbus dort festgefahren hat. Wenn bislang irgendetwas in der Dortmunder Innenstadt als positives Beispiel hätte dienen können, so ist das tatsächlich die Kleppingstraße. Schade, dass man sich nicht daran orientiert hat!

  • Ich habe nicht die Zeit, auf all deine Punkte einzugehen, Aleon. Nur soviel sei gesagt: Meiner Meinung nach bist du ein Schwarzmaler. Die Pläne sind so wie sie sind und daran wird sich auch nichts Fundamentales mehr dran ändern. Einige mögen das gut oder eher gut, manch andere eher schlecht finden. Sicher ist aber, dass wir in ein paar Jahren alle schlauer seien werden…


    Und wer sich damit partout nicht anfreunden mag, der kann ja gerne eine Petition starten oder sich hier im DAF auskotzen.

  • Ziel auf Dauer ist ja eher die autofreie Innenstadt. Da wäre eine neue Straße eher kontraproduktiv.
    Wie gesagt, ich wäre eher dafür die Fläche besser auszunutzen.

  • Was ich so gelungen am mittleren Teilstück ("Lichtpromenade") finde?


    • Platz für Gastronomie und Außengastronomie
    • den Bachlauf und die Brunnenanlagen - meine Kinder werden hier ihre helle Freude haben
    • den Reinoldikirchplatz samt großzügiger Freitreppe
    • den Willy-Brandt-Platz
    • den Platz von Leeds, der heute übrigens schon gastronomisch genutzt wird
    • den Platz von Netanya
    • das "Schwebende Lichtdach" am Freistuhl. Hier sollen unter anderem Open-Air-Veranstaltungen (Theater, Musik, Kino) stattfinden.
    • das hochwertige Straßenpflaster
    • Base Camp mit seinen 500 Studierenden, die den Bereich zwischen dem Platz v. Leeds und dem Platz v. Netanya wohl nicht nur im Sommer + tagsüber mit Leben füllen werden.
    • keine Autos
    • den Erhalt des Baumbestands
  • Ich habe nicht die Zeit, auf all deine Punkte einzugehen, Aleon. Nur soviel sei gesagt: Meiner Meinung nach bist du ein Schwarzmaler. Die Pläne sind ...


    Mit anderen Worten: Du willst oder kannst nicht auf inhaltliche Kritik und sachliche Argumente antworten. Stattdessen fühlst Du Dich aus irgendwelchen Gründen auf den Schlips getreten. Warum eigentlich? Bist Du für die Planung verantwortlich? Bist Du es etwa, Ludger? :D


    Du beschränkst Dich im Aufzählen einzelner Zutaten der neuen Planung, die an sich sicher positiv sind. Aber wie sie zusammengebracht werden und wirken, welche Raumqualitäten dadurch entstehen, was das Positive an einer weiteren Fußgängerzone ist, insbesopndere angesichts der aktuellen Herausforderungen für diesen Straßentyp und was die Vorteile gegenüber einem Stadtboulevard sind, vermagst Du offentsichtlich nicht zu sagen (bzw. hast keine Zeit). Ist ja in Ordnung. Aber dann halt Dich aus der Diskussion doch einfach raus.

  • Oh, endlich mal wieder was los im Dortmund-Forum :daumen:


    Natürlich ist der Begriff "Boulevard" für die Kampstraße ein Euphemismus im Vergleich zu historischen Straßen in Städten mit einer entsprechenden historischen Randbebauung. Allein das schneisenartige Profil der Kampstraße erinnert möglicherweise an einen solchen. Und natürlich entspricht die gesichtslose Nachkriegsbebauung entlang dieser Parallelstraße zur "Highstreet" Westenhellweg nicht der allgemeinen Vorstellung eines Boulevards für eine Flanierstraße. Aber gerade der Abschnitt zwischen Petri- und Reinoldikirche hat doch das Potenzial zu einem Hotspot mit Aufenthaltsqualität und sollte von daher auf alle Fälle autofrei gehalten werden. Die westliche Kampstraße von Petrikirche bis Westentor und sein östliches Pendant von Reinoldikirche zu Ostentor bietet doch noch genügend Fahrfläche, die als reine Fußgängerflächen nicht raumfüllend genutzt werden könnten. Doch genau im mittleren Bereich zeigt sich doch die höchste Passantefrequenz mit seinen Zugängen zu Hbf, Hansastraße und Brückstraße. Hier sind doch die klassischen Gestaltungselemente mit Licht und Wasser angebracht und bieten somit die höchste Aufenthaltsqualität gegenüber dem engen Westhellweg, der lediglich als Konsumrennstrecke taugt. Ich würde allerdings noch einmal die Ausführungsplanung für den "Mittelboulevard" aus Aktualität prüfen, die ist ja inzwischen 10(?), 15(?) Jahre alt.

  • Ich würde allerdings noch einmal die Ausführungsplanung für den "Mittelboulevard" aus Aktualität prüfen, die ist ja inzwischen 10(?), 15(?) Jahre alt.


    Bin hier ganz bei dir. Einige Beiträge zuvor wurde ja schon das Thema Radweg/Radstreifen kurz angeschnitten. Hier sollte, nein, müsste die Stadt nachjustieren und der ADFC gerne auch Druck ausüben. In Düsseldorf, wo ja in nicht allzu ferner Zukunft ein ganz ähnliches Projekt realisiert wird, hat man eine - zumindest in puncto Radverkehr - akzeptable Lösung gefunden, finde ich.

  • Weil es gerade so wunderbar passt: Unter der Überschrift Autofreie Stadtviertel - Erst sind alle dagegen und dann dafür berichtet SPON über autofreie Viertel, Innenstädte und neue Fußgängerzonen. Diese seien derzeit voll im Trend. Als Beispiele* zieht der Autor Projekte/Maßnahmen in Hamburg, Bremen, Wien, München, Gent, Brüssel, Oslo, Madrid, Pontevedra (Spanien) und Houten (Niederlande) heran. In Paris sollen sogar die vier zentralen Innenstadt-Arrondissements weitgehend autofrei werden. Vorbild dafür sind die bereits drei autofreien Seine-Ufer-Kilometer zwischen dem Place de la Concorde und dem Rathaus. Immerhin einmal im Monat wird der prachtvollste Prachtboulevard auf Gottes Erden, die Avenue des Champs-Élysées, zur autofreien Zone.


    *Mir fiele da übrigens noch ein gewisses Projekt in der Dortmunder Innenstadt ein. Ich mein' ja nur...

  • Ich bin ja nun wirklich niemand, der an Kritik spart, aber die Kampstrasse durchgehend für den Autoverkehr frei zu machen kann doch wirklich nicht wünschenswert sein. Schon gar nicht 2019, wo wir viel mehr darüber reden sollten, wie wir die Leute weg vom Auto bekommen und die Attraktivität von Innenstädten so erhöhen können.


    Man kann beim Boulevard Kampstrasse wirklich vieles kritisieren, aber dass man Autos aus der Innenstadt raushaben will, verstehe ich komplett. Zumal sich das westliche Ende der Kampstrasse und der östliche Teil / Brüderweg doch an das Best-Practice Beispiel Kleppingstrasse orientieren und eine Mischnutzung darstellen.


    Vielleicht hört man auch einfach mal auf der einen Seite auf den Boulevard mit einem echten Pariser Boulevard zu vergleichen, gleichzeitig auf der anderen Seite die Friedrichsstrasse oder den Ku'damm als Vergleich heranzuziehen.


    Ich finde es ist nun Aufgabe der Stadt dort ein nachhaltigeres Konzept zu installieren. Ein Fahrradweg gehört dort genau so dazu, wie die Attraktivitätssteigerung des Bahnhofs Kampstrasse und seinen Eingängen.


    Der Kampstrasse würde es schon helfen, wenn sich mehr Geschäfte in Richtung der Kampstrasse öffnen, dazu braucht es einfach mehr Leben im Erdgeschoss. Restaurants, Cafés, Galerien, Shops. Ich verstehe die Kritik von Aleon da schon. Oftmals ist da in Dortmund viel Wunschdenken dabei. Dabei ist es auch Aufgabe der Stadt dort Anreize zu schaffen und Initiative zu ergreifen. Und die hört nicht bei einem Lichtband oder Brunnen auf. Der ganzen Stadt würde es schon helfen, wenn die großen Unternehmen nicht alle auf die grüne Wiese auswandern (Continentale z.B.) sondern innerhalb der Stadt mehr Bürofläche entsteht und dadurch auch tagsüber eine höhere Frequenz entsteht und die Menschen nach Feierabend in der Stadt bleiben. Sei es um noch schnell einzukaufen, essen zu gehen oder andere Freizeitmöglichkeiten zu nutzen.


    So entsteht urbanes Leben.

  • Es gibt auf der Seite der Stadt übrigens einen recht aktuellen, detailierteren Plan (Stand 2017)


    Darin sind auch gut die zukünftigen Straßen zu erkennen.

  • Wenn die Wegeplanung so bleibt, dann sehe ich für den Radverkehr schwarz.
    Radfahrer suchen sich fast immer den kürzesten Weg und befolgen nur sehr ungern die Verkehrsregeln.
    Anhalten:Nieder: ist für den Radfahrer nicht akzeptabel (so kommt es mir jedenfalls vor).
    Bei dieser geplanten Verkehrswegeführung sind "informelle" Wegenutzungen vorprogrammiert.

  • Wir sind ja gar nicht soweit auseinander, Tzuio, aber:


    Dabei ist es auch Aufgabe der Stadt dort Anreize zu schaffen und Initiative zu ergreifen. Und die hört nicht bei einem Lichtband oder Brunnen auf.


    Die Stadt ist hier doch kein Showstopper, sondern der Initiator. Sie beziehungsweise der Steuerzahler geht mit Millionen von Euro in Vorleistung, um einen attraktiven Stadtraum zu schaffen. Zudem werden Flächen für Außengastronomie ausgewiesen. Vielmehr ist nun die Privatwirtschaft am Zug Restaurants, Cafés, Galerien und Shops in den Erdgeschossen zu eröffnen.


    Der ganzen Stadt würde es schon helfen, wenn die großen Unternehmen nicht alle auf die grüne Wiese auswandern (Continentale z.B.) sondern innerhalb der Stadt mehr Bürofläche entsteht...


    Ja, das wäre wünschenswert - keine Frage! Nur leben wir nicht in einer Planwirtschaft. Wenn ein Unternehmen wie zum Beispiel die Continentale aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht in die Innenstadt/an den Wallring ziehen möchte oder gar kann, soll die Stadt so einem Unternehmen, das viele Millionen Euro an Steuereinnahmen generiert und garantiert, Knüppel zwischen die Beine werfen?


    Es gibt auf der Seite der Stadt übrigens einen recht aktuellen, detailierteren Plan (Stand 2017)


    Danke für den Link. Hier der wohl aktuelle (Lage-)Plan noch einmal direkt eingebunden, groß klickbar:



    Quelle: https://www.dortmund.de/media/…htpromende_Stand_2017.pdf