Sanierung Staatsoper

  • Mich irritieren die kleinen Schlitzfenster wie auf Bild 2 von RianMa zu sehen. Sie erinnern mich unwillkürlich an Bad- oder Toilettenfenster. Sieht hier aber eher nach Treppenhaus aus?

  • Da hat sich nichts eingeschlichen, diese Fensterchen waren auch schon vor der Sanierung da. ;)


    Was mich viel mehr stört: Die Fassaden der Kronprinzengengärten schweben mal wieder über dem Bürgersteig (vorletztes Foto).

  • Richtig. Und abgesehen davon passt die Pflasterung um die Kronprinzengärten nicht zu der historisch angelehnten (weil "Schweinebäuche" wurden hier grossteils nicht verwendet) Pflasterung die in der Umgebung verwendet wird. Irgendwie hoffe ich da immer noch darauf dass dieses Pflaster nur provisorisch verlegt wurde, zumindest weisen einige bereits dilettantisch geflickte Stellen darauf hin....

  • Geheimnis um rosa Fassadenfarbe aufgedeckt

    Dank eines Artikels der Deutschen Bauzeitschrift ist das Geheimnis um die rosa Fassadenfarbe jetzt aufgedeckt: Sie entspricht dem Farbkonzept für den Wiederaufbau der Staatsoper von Richard Paulick aus den 1950er-Jahren und ließ sich durch Befunduntersuchungen sowie Archivbilder ermitteln.


    http://www.dbz.de/artikel/dbz_…e_Fuehrungen_2612089.html

  • Quot erat demonstrandum. Ich finde es trotzedm gut. Paulick hatte wirklich etwas drauf, er wollte ja "im Geiste Knobelsdorffs" bauen.


  • Ich muss meine frühere Kritik an der Sanierung zurücknehmen. Die rosa Fassade der Staatsoper sieht doch ganz gut aus, jedenfalls viel besser als die monotone Farbgebung der Intendanz oder der Alten Bibliothek. Nur das weiße Giebelfeld auf der Lindenseite will sich nicht so recht ins Gesamtbild einfügen.


    Dem Denkmalschutz entsprechend sollten bald auch die historischen Standbilder der Generäle der Befreiungskriege endlich wieder an die Neue Wache bzw. an den Nordrand des Prinzessinengartens zurückkehren. Weiß vielleicht jemand, ob das noch in diesem Jahr geschehen wird?


    Dafür bitte im entsprechenden Thread weiterdiskutieren.
    Bato

  • So, den Ratschlägen von freundlichen Foristen folgend bin ich auf Abload.de gewechselt, was tatsächlich gut funktioniert. Hier das erste Ergebnis: Ein Bild von gestern, aus dem ersichtlich wird, dass der Unterschied zwischen Oper und Historischem Museum schon jetzt nicht groß ist und beide Bauten farblich gut miteinander harmonieren. Das Bild gibt den farblichen Eindruck, den ich hatte, ziemlich getreu wieder.



    Hier noch ein Bild der Oper von oben (Rooftop des Hotel de Rome).


  • ^ Zehn Tage noch bis zur Eröffnungs-Gala. Bis dahin sollte das Haus zumindest äußerlich fertig sein. Den Platz dürfte man hinbekommen, wenn auch vielleicht noch nicht ganz vom Unkraut befreit. Ob auch die Freitreppe bis dahin trocken ist, wage ich aber zu bezweifeln (letzte Woche gab es sie jedenfalls noch nicht). Vielleicht müssen die Premierengäste über eine Gerüsttreppe hinein. Ob sich Genosse Lederer aus diesem Anlass einen Smoking zulegt? ;)

  • Kurz vor der Wiedereröffnung am 3. Oktober berichtet das BauNetz noch einmal über die Sanierung der Staatsoper von HG Merz, welche am Ende sieben Jahre dauerte und 400 Millionen Euro kostete.


    http://www.baunetz.de/meldunge…_von_HG_Merz_5189437.html


    Auf dem Bild von ElleDeBE sieht man übrigens, dass das hintere Giebelfeld an der Hedwigskathedrale sandsteinfarben geblieben ist. So hätte auch das vordere Giebelfeld an den Linden bleiben sollen; das neue Weiß schadet dem Gesamtbild doch erheblich.

  • Ich fürchte, da hat sich die Denkmaldoktrin um die Materialsichtigkeit selbst einen Streich gespielt. Während im Barock der Sandstein häufig gestrichen wurde um die Materialproveniezen und Farbigkeiten auszugleichen, gilt heute die Materialsichtigkeit. So sehen Marmorreliefs und Sandsteinreliefs eben nicht mehr ähnlich aus.


    Beim Rietschel-Relief an der Staatsoper ist es aber bizarr. Das Relief ist aus Sparsamkeitsgründen in der zweiten Fassung (1844) aus Zinkguß hergestellt worden. Die Oberfläche wurde nicht gesandelt, also in Sandsteinoptik behandelt wie bei der Neuen Wache, sondern mit Marmorpulver überzogen, wie sie im barocken Original war. Das patinierte Relief war harmonischer, ein Begriff, der in der zeitgenössichen Denkmalpflege als nachgerade protofaschistoid gilt.


    Das kommt heraus, wenn man sich eine Theorie kreiert, die Absolutheitsanspruch hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von Konstantin ()


  • Schöne Bilder, bin auch auf den Rest der Innenräume gespannt. Berlin kann sich glücklich schätzen, dass in den 50ern ein Architekt wie der Knobelsdorff-Fan Paulick zur Stelle war, der aus den begrenzten Mitteln der ostdeutschen Nachkriegszeit so viel herausgeholt hat. Ein nicht-schwülstiger, in seinen Grundformen eher klassizistischer Neo-Rokkoko – schick! Auch die Akustik-Elemente machen sich gut: Die höhere Decke steht dem Raum ausgezeichnet. Ich hätte mich auch mit dem vor der Sanierung ursprünglich vorgesehenen modernen Saal angefreundet, aber über dieses Ergebnis kann man sich nun wirklich nicht beschweren. Freue mich auf meinen ersten Besuch!

  • Das Open-Air-Konzert auf dem Bebelplatz und die anschließende Lichtkunst an der Staatsoper am vergangenen Samstag habe ich leider verpasst. Ich bin allerdings am Freitag vor Ort gewesen, als man bereits mit der Probe für die bevorstehende Videoprojektion sowie das Festival of Lights beschäftigt war. Ein kurzer Blick in den Eingangsbereich der Oper war auch möglich.






  • Wiederherstellung der Außenanlagen um die Staatsoper

    Nach der vorläufigen Wiedereröffnung der Staatsoper am 3.10.2017 habe ich mich vor Ort umgeschaut, inwieweit die Staatsoper außen fertig ist. Bauzäune stehen noch im hinteren (südlichen) Teil der Staatsoper:



    Da das Kupferdach im hinteren Bereich noch nicht fertig eingedeckt ist, steht noch ein Baugerüst auf der östlichen Seite:



    Direkt vor dem Haupteingang an der Straße Unter den Linden decken Spanplatten den noch nicht fertig gepflasterten Gehweg ab:




    Ansonsten fehlen nur noch an den Türlaibungen teilweise die endgültige Farbe:



    (alle Bilder sind von mir aufgenommen)

    Einmal editiert, zuletzt von MoinMoin () aus folgendem Grund: Leerzeilen vor und nach den Fotos und Bild-Copyright eingefügt

  • SPON widmet sich heute der Sanierung der Staatsoper bzw. dem "BER der Kultur". Dabei werden die Ursachen für die vom Steuerzahler zu finanzierenden Mehrkosten (schlappe 440 Mio. Euro statt kalkulierter 239 Mio. Euro) noch einmal in teils süffisante Worten rekapituliert. So sollen allein die neuen Metalltore mit 1,4 Millionen Euro zu Buche geschlagen haben. Dies entspricht dem Dreifachen des kalkulierten Planwertes. Tischlerarbeiten, Außenfenster und Türen sollen den Kostenansatz sogar um "sagenhafte" 550 Prozent überschritten haben.


    Auch die "Fake-Eröffnung" zum Nationalfeiertag kommt nicht gut weg. Damit das Haus für einen Tag bespielbar wurde, mussten die Handwerker Angabe gemäß noch einmal ran. Solche Beschleunigungsmaßnahmen mit Sonderschichten lassen sich Bauunternehmen extra vergüten. Dazu kommen eine Reihe von Baurechnungen, die weder geprüft noch beglichen seien sollen.


    Einen Schuldigen hat der Spiegel auch ausgemacht. Um hier nicht wieder eine Welle der Empörung heraufzubeschwören, die gestern der Debütant zabto im "Stream"-Pfad mit seinen Äußerungen ausgelöst hat, lest besser selbst. Überraschend ist es ja nicht:


    http://www.spiegel.de/kultur/m…uro-teurer-a-1195805.html