Aktuelles | Sonstige Meldungen und Projekte

  • Berlin bekommt jetzt einen Moses-und-Fromet-Mendelssohn-Platz. So soll die Fläche vor dem jüdischen Museum zukünftig heißen. Das Museum selbst wollte eigentlich nur Moses Mendelssohn die Ehre erweisen. Die Grünen lehnten das aber mit Verweis auf einen Beschluss ab wonach Plätze und Straßen solange nach Frauen benannt werden sollen, bis das Verhältnis zu den Männern 50/50 beträgt. Daher der Kniff die für die Nachwelt zwar relativ unbedeutende Gattin mit auf das Straßenschild in Übergröße zu packen um dem Beschluss treu zu bleiben.


    Den Grünen wird deshalb Engstirnigkeit und Realitätsferne vorgeworfen. Zumal sie selbst gegen ihren Beschluss verstoßen haben als schließlich ein Teil der Kochstraße zur Rudi-Dutschke-Straße wurde. Auch ist kürzlich die Gabelsberger Straße nach Silvio Meier benannt worden. Diesen prügelte in den 90er eine Nazibande tot.


    Unter den zahlreichen Kritikern ist wohl vor allem der renommierte Historiker Götz Aly hervorzuheben.
    http://www.berliner-zeitung.de…hn,10808020,22616210.html

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • ^^ Wie du an den anderen Beispieln schon feststellst, ist das Verhalten der Grünen und Linken in der Benennung des Platzes 'etwas' ideologiegefärbt.


    Ich finde es schon ziemlich eklig, wie sehr die Grünen und Linken ihr eigenes Weltbild moralisch überhöhen. Hoffen wir mal, dass in ein paar Jahrzehnten der Spuk vorbei ist.

  • Ich würde mich persönlich nicht halb so sehr darüber ärgern, wenn dieser Kindergarten nicht auf dem Rücken von Moses Mendelssohn ausgetragen werden würde. Dass dieser Mann bisher an keiner Stelle im öffentlichen Raum angemessen gewürdigt wird ist vollkommen unverständlich. Stattdessen wird er jetzt zum Spielball für grünalternative Selbstverwirklichungspolitik. Ein abschreckenderes Beispiel für eine grüne Partei in CDU Stärke kann es meiner Ansicht nach nicht geben.

  • Ja, das habe ich mir auch gedacht, Saxonia. Kaum vorstellbar, dass, wo so viele neue Straßen und Plätze entstanden sind, keiner für ihn (oder beide) dabeigewesen ist. Stattdessen nur irgendwelche Alibi-Namen.


    Wieso nennt mans nicht einfach Mendelssohnplatz und auf dem Schildchen über dem Schild steht dann, dass der Platz nach den "Eheleuten Mendelssohn, Moses (X-Y) jüd. Philosoph der Aufklärung; Fromet (X-Y) ...ähm...seine Frau" benannt ist.

  • Ralph Meiling betreibt einen sehr interessanten Blog auf dem er regelmäßig über aktuelle Baustellen in Berlin berichtet. Schwerpunkt scheint der Bezirk Mitte zu sein.

  • Baukultur in Neubaugebieten

    Mal einige Impressionen vom Berliner Stadtrand (Hohenschönhausen und Hellersdorf), die zeigen, wie es um die Baukultur in deutschen Eigenheimsiedlungen bestellt ist:








    Die Bilder sind von mir.

  • Das sind großteils grausige Beispiele, die man leider überall in Deutschland genauso finden könnte - null Lokalbezug, viel Plastik und natürlich einfach zu putzende tote Einscheiben-Fenster.


    Fast schon wohltuend ansehnlich und einigermaßen gut proportioniert ist die holzverkleidete (Blockbau?) "Alpenhütte", die tut als einzige der Beispiele nicht weh, wenngleich sie in der Norddeutschen Tiefebene auch nicht gerade zu Hause ist.
    Die Grobrichtung des Hauses auf dem ersten Bild ist auch noch ganz ok, es könnte ein saniertes Siedlerhäuschen aus den 1950ern sein, die damals überall in der DDR für Neusiedler aus den Ostgebieten aus dem Boden schossen..

  • ^ Wenn's im Baumarkt Fertighäuser gäbe, würden sie wahrscheinlich so aussehen wie auf den Fotos.
    Das letzte Bild ist dabei mein persönlicher Favorit, gerade auch im Bezug mit seiner Umgebung. Ist das wirklich ein Wohnhaus und neu gebaut? Sieht für mich wie ein umgebauter Fernwärmekasten aus, wie er in Plattenbaugebieten typischerweise zu finden war.

  • Neubauten

    Den Traum von einem bezahlbaren Häuschen im Grünen träumen sehr viele - auch ich. Ich finde diese Häuser auch nicht toll, aber arrogant, diese Ergebnisse runterzumachen. Wahrscheinlich von Leuten, die eine 4 Zi Altbauwohnung in Chalottenburg mit einem altem Mietvertrag mit 800 € Warmmiete haben.
    Es kann sich gerne ein Architekt bei mir melden, der mir zeigt, wie man ein schönes (altersgerechtes) Haus mit 120 m² und einem Budget von 140 000 € baut - Grundstück vorhanden!

  • Naja, mit "im Grünen" ist es doch in den meisten erschwinglichen Neubaugebieten nicht weit her. Dem Nachbarn kann man in den meisten Fällen auf die Terasse spucken oder man mauert sich auf seinen par Quadratmeter Garten mit 2 Meter hohem Sichtschutz ein. Jedem das seine aber bevor ich mich mit so einem Billighaus für längere Zeit binde, suche ich mir von dem Geld liebe eine ordentliche Mietwohnung und nehme mit was eine Stadt so an Attraktivitäten zu bieten hat.

  • @ samsung: Es ist nicht arrogant, diese gestalterisch anspruchslosen Hütten zu kritisieren. Auch mit geringem Budget und Energieeffizienz-Vorgaben müsste da doch etwas mehr gehen. Bei den entstehenden mehrstöckigen Wohnhäusern wird übrigens auch zu recht kritisiert, dass sie oft einfallslos aussehen.


    Der Traum vom "Häuschen im Grünen" scheint bei vielen so tief drin zu sitzen, dass sie die von Saxonia aufgeführten Missstände hinnehmen. Hauptsache, man kann mit noch so kleinem Budget irgendwie eine Stangenware-Bude mit Handtuchgarten wuppen. Da glänzen die Augen, wenn die Werbung mit "Wohnen am Naturschutzgebiet, trotzdem nah an der pulsierenden Metropole" lockt, obwohl sich das Grundstück dann neben einem mückenverseuchten Pfuhl auf einem ehem. LPG-Acker befindet und die Fahrt in die Stadt dann doch gut eineinhalb Stunden dauert... (Okay, das ist natürlich ein Extrembeispiel, gibt es aber durchaus ;)) Wer's mag...


    Noch ein Nachteil: Der Wiederverkaufswert dieser Hütten ist meist schlecht. Kommt es zur Scheidung oder zum Jobverlust und man muss verkaufen, macht man oft Miese. Von der Warte her ist man mit einer Wohnung meist besser dran.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Dem Holzhaus kann man etwas abgewinnen, das ist ansehnlich und mit dem Grün aufn Dach auch irgendwo Sympathisch ..
    Der Rest ist Standard der wie schon angesprochen überall im Lande schon zu sehen ist.
    Teilweise könnten die Häuser auch im Gewerbegebieten schlummern..
    Wie zum Beispiel das Haus in Gelb. (letzteres Bild)
    Schade das man darauf keinen Wert mehr legt, und es sich auch von Außen schön gestaltet.

  • Japher: Hast du Bilder rausgenommen? Das spitzgiebelige Haus auf dem ursprünglich 1. Bild fehlt ... (oder spinnt mein Rechner?) Dadurch werden bezugnehmende Posts (meiner vor allem ;)) missverständlich.

  • Ich wage mal zu behaupten, dass die Baukultur in solchen Gebieten auf einem Allzeittiefpunkt angelangt ist. Ein Riesenproblem ist beispielsweise das Fehlen jeglicher Gestaltungssatzungen um keine potentiellen Steuerzahler zu vergraulen.


    Am Ende verlieren aber alle. Maximale Selbstverwirklichung wird zum Alptraum. Ein bunt zusammengewürfeltes Sammelsurium aus unterschiedlichsten Geometrischen Formen mit kitschigem Möchtegern-Toskanastil neben roten Schwedenhäusern, weißem Klinker, grellbunten Hochglanz-Dachziegeln, kitschigen griechischen Säulen, furchtbaren Plastik-Einscheibenfenstern, umdrahteten unendlich hohen Steineinfriedungen und so weiter. Es scheint nichts zu geben, was es dort nicht gibt, so wie man als Kind aus Lego gebaut hat mit allem, was sich so zusammenfand. Wer fühlt sich dort bloß noch wohl?

  • Veranstaltungsstätte und Park Apassionata

    Laut Competitionline (dort auch weitere Bilder) sind Graft Architekten die Gewinner eines Wettbewerbes für die Veranstaltungsstätte und Park Apassionata. Es handelt sich wohl um eine Halle für eine Pferdeshow. Wo das ganze gebaut werden soll kann ich aus den Plänen nicht herauslesen, der Ort wird aber mit "10623 Berlin" und damit rund um den Bahnhof Zoo angegeben. Gleise scheinen auf dem Lageplan auch zu verlaufen. Vielleicht ist das aber auch nur die Adresse des Veranstalters. Bei Graft gibt es keine Informationen.



    Bild: GRAFT

  • Laut Competitionline (dort auch weitere Bilder) sind Graft Architekten die Gewinner eines Wettbewerbes für die Veranstaltungsstätte und Park Apassionata. Es handelt sich wohl um eine Halle für eine Pferdeshow. Wo das ganze gebaut werden soll kann ich aus den Plänen nicht herauslesen, der Ort wird aber mit "10623 Berlin" und damit rund um den Bahnhof Zoo angegeben. Gleise scheinen auf dem Lageplan auch zu verlaufen. Vielleicht ist das aber auch nur die Adresse des Veranstalters. Bei Graft gibt es keine Informationen.


    Das ist hier: https://goo.gl/maps/E6ffw

  • ^ Auch wenn die Visualisierungen ganz schick aussehen, es handelt sich wohl "nur" um den Entwurf für ein temporäres Bauwerk für die Apassionata (Pferdeshow), das sich für kurze oder längere Laufzeiten und für den Ab- und Wiederaufbau eignet.


    So zumindest ist es in den Projektdaten auf der competitionline-Seite zu lesen. (Das könnte dann evt. auch mal "temporär" in Berlin zu sehen sein.)


    DE-10623 Berlin ist die Adresse des Bauherrn.

  • ^
    Ist doch egal ob München oder Berlin. Es handelt sich um ein temporäres Bauwerk. In Berlin könnte man dafür eventuell das Flughafengelände Tempelhof nutzen.