Aktuelles | Sonstige Meldungen und Projekte

  • mehr Wohnungen, weniger Denkmalschutz

    In Sachen Stadtentwicklung sind sich die Experten von SPD und CDU wohl weitgehend einig. So wurde in einer kleinen Runde u.a. beschlossen, 2000 zusätzliche Wohnungen pro Jahr zu bauen (6000 statt 4000). Dafür sollen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Flächenreserven aufgeben (Baulücken in der Stadt und Bauflächen innerhalb von größeren Siedlungen). Zudem soll der landeseigene Liegenschaftsfonds künftig Bauland nicht mehr automatisch an den meistbietenden verkaufen, sondern ggf. relativ billig an Investoren abgeben, die niedrige Mieten fest zusagen.
    Zur Schaffung neuen Wohnraumes sowie zur Erleichterung energetischer Sanierungsmaßnahmen (e.g. Ausbau von Dachgeschossen) und der altengerechten Umgestaltung von Wohnhäusern (Barrierefreiheit) soll zudem der Denkmalschutz gelockert und das Baurecht vereinfacht werden.
    Noch nicht einigen konnte man sich hingegen über eine weitere gezielte Förderung privater Investoren durch Zuschüsse. Überhaupt muss wohl alles erst in der großen Runde durchgewunken werden.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ebaut-werden/5795664.html

  • privater Wohnungsbau im Aufwind

    Update zu 324:
    Wie es aussieht, muss der Senat zunächst gar nicht so viele zusätzliche Wohnungsbau-Projekte anschieben. Laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg wurden bereits in den ersten drei Quartalen 2011 Baugenehmigungen für 5.631 Wohnungen erteilt, davon für 4.250 Wohnungen in reinen Neubauten und der Rest durch Umbauten im Bestand wie Dachgeschossausbau (Gesamtjahr 2010: 5.470 bzw. 3.776 in Neubauten). Falls die 6000 erreicht sind, wird sich der Senat scheinbar erst einmal zufrieden zurücklehnen. Allerdings werde man auch rückläufige Entwicklungen antizipieren und ggf. gegensteuern. Bis 2016 sollen auf jeden Fall 30.000 neue Wohnungen entstehen. Landeseigene Wohnungen sollen teils unter, teils über 10 Euro/m² liegen. Eine bewusste Mischkalkulation, die hinter unter den privaten Bauherren zurückbleibt, welche oft bewusst das gehobene Segment bedienen.


    Aus diesen Gründen teilt der Berliner Mieterverein (BMV) nicht den Optimismus des Senats. Die meisten der neuen Wohnungen würden so nicht denjenigen zur Verfügung stehen, die am stärksten unter der Marktlage leiden. Eine Mietrechtsnovelle müsse u.a. die Mieten beim Abschluss neuer Verträge begrenzen.

  • Asiatown

    Hi Leute,


    da ich derzeit mein Praktikum im Asylbewerberheim in Kreuzberg mache, bin ich von meiner Chefin auf ein Projekt in Lichtenberg aufmerksam gemacht worden. Es geht um einen Asiatisch ausgerichteten Markt, welcher anscheinend größere Dinge als den Verkauf von Textilien u.ä. verfolgt. Um genau zu sein um die Realisierung einer Asiatown in Berlin.


    Vielleicht weiß jemand mehr über das Projekt, ich kann der Internetseite nicht so recht wirklich brauchbare Informationen entlocken :nono:



    Hier einfach mal der Link zum Markt sowie des Projekts. http://www.dongxuan-berlin.de/index.html

  • Es geht einfach nur darum,die Markthalle im Stile einer Asia/Chinatown herzurichten.
    Berlin hat keine China/Asiatown,auch wenn es u.a.in der Gegend um die Kantstrasse
    sehr viele fernöstliche Läden/Gaststätten gibt.

  • Es geht einfach nur darum,die Markthalle im Stile einer Asia/Chinatown herzurichten.


    Wenn man der von Kleiner Moses verlinkten Website glauben darf, dann geht es wohl doch um wesentlich mehr. Die Rede ist von einem neuen Stadtviertel entlang von Herzberg- und Vulkanstraße u.a. mit Büros und Wohnungen sowie der Nachnutzung bisher leerstehender (alter Industrie-?)Gebäude. Klingt doch ziemlich spannend. Seltsam allerdings, dass davon bisher noch nicht viel zu hören war.
    Das jetzt schon bestehende Dong-Xuan-Center ist übrigens auch schon ein erlebnis. Sicher nicht architektonisch (einfach nur ewig lange Blechcontainer), aber die schiere Masse an asiatischen Geschäften ist schon beeindruckend. Da kann die Kantstraße nicht ansatzweise mithalten...

  • Klingt toll, ist ja bisher aber wohl alles nur Planung. Was mir aber besonders zusagt ist, dass die Wohnungen dort vor allem an die Gewerbetreibenden und andere "Asiaten und Berliner" vergeben werden (http://www.dongxuan-berlin.de/asia-town.html). Also durchaus eine gewisse Durchmischung, aber perspektivisch doch echtes asiatisches Flair. Wäre toll wenn es klappt und neben den Gärten der Welt ein weiteres Symbol für die Weltoffenheit der (teils zurecht) als fremdenfeindlich verrufenen östlichen Bezirke entsteht. Hoffentlich hält der Trend an. In der Berliner Zeitung gibt es einen frischen Artikel über den Imagewandel des Bezirks und die vielen Zuzüge (10.000 in den letzten 5 Jahren mit weiter positivem Trend), vor allem von jungen Familien die den stetig wachsenden Seniorenanteil etwas relativieren: http://www.berliner-zeitung.de…nd,10809148,11157788.html
    Diese erfreuliche Entwicklung dürfte evtl. das Projekt beflügeln auch den Berliner Tierpark freuen, eine weitere schöne (wenn auch unterfinanzierte) Institution in relativer Nähe.

  • Was soll denn bitte schön an einer Ghettoiseirung von Geschäften aus bestimmten Kulturen so toll sein? Ich glaube, auch in im Osten auf dem hier so gerne herumgebasht wird, ist man eigentlich schon weiter indem solche Läden überall akzeptiert sind.

  • Also ich bin dann doch lieber in der Kantstraße, als in diesen verranzten Lagerhallen mit denselben 100.000 bunte Koldeckeln, Plastikblumen, gefälschten Handtaschen etc. in jedem dritten Laden...War froh, als ich da wieder raus war.
    Fänds jedenfalls cooler, wenn man eben in der Kantstraße ne Art China Town aufbauen würde/könnte. Also nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell. Damit meine ich keine Ramsch-Kitsch-Läden, sondern...Hm, ja...Was eigentlich? Keine Ahnung, Sachen wie chin. Neujahr oder was es sonst so für feierliche Anlässe in Asien gibt. Kann natürlich auch in Kitsch ausarten, aber wär schon interessant, wenn man diesen Abschnitt der Kantstraße mal für nen Tag sperrt und dann son Drache zwischen den Ständen rumläuft mit Musik etc. Mal ne Abwechslung zum Weihnachtsmarkt. Wär aus sozio-städteplanerischer Sicht sicher auch interessanter, wenns in einem Zentrum der Stadt passiert, als da irgendwo am "Stadtrand", umgeben von einer Mauer und Plattenhochhäusern.
    Zumindest könnte/sollte die kulturelle Seite etwas fördern. Sehe bei der Arbeit (nicht weit von der Kantstraße, in der Nähe des "Thaiparks") zwar haufenweise Asiaten, aber im ggs. zur türk. oder jüd. Kultur, die durch den positiven Rassismus und Integration und hist. Verantwortung und bla immer wieder mal wieder Thema sind (wogegen ja nichts grundsätzlich nichts zu sagen ist), ist das Asiatische im Stadtbild und -leben nicht so präsent.

  • ^^ Man muss bedenken, dass solche 'China-Towns' nicht aus folkloristischen Gründen entstehen sondern genausolche Migrantenghettos sind wie man sie in Deutschland eigentlich vermeiden möchte.

  • Ja, man soll ja auch nicht alle Asiaten in die Kantstraße verfrachten und nen Riegel vorschieben. Aber sie sind ja eh schon da, das kann man ja "ausnutzen".

  • Das sehe ich anders. Statt die Andersartigkeit zu betonen, sollten sie als normaler Teil der Gesellschaft aufgefasst werde. China-Towns waren/sind im Westen eher vorübergehende Phänomäne, genauso wie Little Italy oder Germantown. Solche Viertel bilden sich wenn eine große Menge von Migranten ins Land kommt und sie lösen sich langsam auf, wenn diese Migranten sich erfolgreich integrieren. Und das ist auch gut so. ;) Ich möchte keine Pseudo-Chinatown mit Asia-Schnickschnack.

  • necrokatz: Das Projekt ist scheinbar noch nicht einmal wirklich aktuell, aber trotzdem möchte ich einige Deiner Gegenargumente kritisch diskutieren. Zunächst einmal will keiner alle Asiaten in irgendwelche Ghettos einpferchen, sondern sie selbst(!) treiben dieses Viertel voran (siehe Website). Zum anderen ließe sich heute in Deutschland ohnehin nicht mehr so präskriptiv Politik machen - weder zur Konzentration noch zur Durchmischung einzelner Bevölkerungsgruppen. Deine (sicher gut gemeinten) vermeintlich politisch korrekten Ansätze der kulturellen Durchmischung wären mE bei völlig stringenter Durchsetzung ähnlich pervers wie die ursprüngliche Politik der Konzentration. Aber zu den einzelnen Punkten:


    Die modernen Chinatowns sind im Gegensatz zu ihren Ursprüngen nun wirklich nicht mehr mit Ghettos im klassischen Sinne gleichzusetzen! Früher waren es tatsächlich durchweg beklagenswerte durch Zwangsansiedlungen oder zumindest extreme ökonomische Zwänge entstandene Viertel, die sich vor allem durch Enge und schlechte Hygiene auszeichneten. So war eine Durchmischung mit der Restbevölkerung sehr unerwünscht. Das alles hat sich inzwischen erheblich gewandelt. Die asiatische Bevölkerung gehört oft zu den größten Gewinnern der modernen USA sowie anderer westlicher Staaten und Chinatowns sind mitunter aufpolierte Tourismusmagneten, die entweder freiwillig bewohnt oder verlassen werden (vgl. u.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Chinatown). In Manchester z.B. ist man meinen eigenen Erfahrungen nach heute sogar sehr stolz auf seine "kitschige kleine China-Town" und keiner der Asiaten scheint sich anders herum an den "gaffenden Touristen" zu stören. Anderswo scheint es meist ähnlich zu sein. Außerdem könnten sich die Bewohner solcher "Ghettos" aufgrund ihrer oft überdurchschnittlichen ökonomischen Verhältnisse leicht anderswo niederlassen, so sie es denn wollten. Aber dort würden sie womöglich viel eher als Exoten betrachtet werden. Hier kenne ich genügend Erfahrungen aus meinem Berliner Bekanntenkreis. Eine solche Verteilung als einzig erfolgreiche Integration zu bezeichnen ist keineswegs unumstritten, noch sehen alle solche Siedlungen als negatives Übergangsphänomen an: Min Zhou, Soziologin Gründungsprofessorin des Department of Asian American Studies betont, die amerikanischen China-Towns seien im Gegensatz zu anderen klassischen Einwanderervierteln "keine Übergangsstationen", sondern würden "eine dauerhafte wirtschaftliche und soziologische Sonderstellung einnehmen und behalten" (http://de.wikipedia.org/wiki/Chinatown).


    Zudem: Keiner dieser negativen Ursprungs-Faktoren trifft hier überhaupt zu oder hat jemals zugetroffen, außer dass die ehemaligen vietnamesischen Leiharbeiter in Berlin zur Entstehungszeit des Areals ökonomisch zu einer schwierigen Entscheidung zwischen drei Optionen gezwungen waren: Entweder hier etwas eigenes aufbauen, oder schlecht bezahlte Arbeit annehmen bzw. auf das soziale Netz hoffen oder aber wiederum komplett zurück in die Heimat. Ich freue mich, dass hier der scheinbar risikoreichste Weg gegangen wurde. Der eigene(!) Wunsch seine kulturellen Ursprünge auch in der Fremde stark, mitunter gar scheinbar überzogen, zu betonen und auch zu leben ist zudem sehr weit verbreitet und gehört ebenso wie die grundsätzliche Pluralität zu unserer globalisierten Gesellschaft (Es gibt z.B. auch deutsche Fachwerkhaus-Siedlungen u.a. in Brasilien und auch in Asien). Hier haben sich die berliner Vietnamesen also auf eigenen(!) Wunsch auf einer alten Industriebrache einen entsprechenden Zusammenhalt geschaffen und wollen sich scheinbar weiter sammeln, statt sich in den Weiten der Großstadt zu verteilen. Das sollte man mE akzeptieren statt jegliche ethnische oder kulturelle Konzentration bzw. "Betonung von Andersartigkeit" gleich zu stigmatisieren. Zudem öffnet man sich hier bei diesem Zentrum ja wiederum für gewerbliche und private Kunden sowie Touristen. Dass hierbei die exotische Kultur stark mit vermarktet wird, mag manche ja zu Begriffen wie "kitschig" reizen. Ich hingegen finde auch das gar nicht so schlimm. Es wäre zudem ja auch nicht die tausendste westliche Chinatown sondern eine weitgehend vietnamesisch geprägte "Asiatown".

  • Wenn auch OT, so doch ein interessantes Thema. Was es in Berlin wirklich gibt ist Kleinistanbul - siehe Kotti. Alles andere ist hingebogene Folklore. Etwa das "jüdische" Scheunenviertel um die Oranienburger Straße. Ja, hier haben vor dem Krieg viele orthodoxen Ostjuden gelebt, geprägt war Berlin allerdings vom liberalen Judentum (z.B. Frauen und Männer beten zusammen, keine Mäntel, Hüte und Bärte), das sehr viel stärker war. Die jüdischen Zentren in Berlin waren vor den Nazis Charlottenburg und Wilmersdorf. Von den rund 20.000 Juden in Berlin heute sind die Masse "atheistische" Russen oder junge Amis/Israelis auf Spurensuche der Großmutter, das liberale deutsche Judentum ist untergegangen. Was einem an der Oranienburger vorgegaukelt wird, ist für die Touristen.
    Warum also eine chinesische Vergangenheit in Berlin vorgaukeln. Zwar waren viele Chinesen vor dem Krieg in der Stadt, vor allem um diue Kantstraße. Aber es waren nie mehr als einige Tausend, es gab nie ein Chinatown. Juden gab es in der Reichshauptstadt mal 170.000. Türken sind es heute so um die 200.000. Wieviele Vietnamesen leben in Berlin?

  • Baukunst: Die Dimensionen sind schon etwas geringer, aber auch nicht zu verachten. Hier sind die Zahlen zur melderechtlich mit Hauptwohnsitz in Berlin registrierten asiatischen Bevölkerung (bzw. den drei größten Gruppen) vom 31.12.2011:


    7. Vietnam 13.199
    18. China 5.632
    19. Thailand 5.037


    http://de.wikipedia.org/wiki/Einwohnerentwicklung_von_Berlin


    Die "tatsächlichen" Zahlen (ethnisch) können aber noch erheblich höher sein, die Türken als größte Gruppe etwa sind dort auch nur mit gut 100.000, die Polen als zweite mit 40.000 angegeben, dann fällt es gleich unter 20.000. Wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, zählt mW schon nicht mehr hinein und auch Illegale werden natürlich nicht gezählt. Mit sicherlich 25.000+ Asiaten bzw. vermutlich alleine um die 15.000 Vietnamesen wäre theoretisch schon locker eine ganze Stadt möglich. Da ist so ein kleines Viertel sicher nicht sooo überdimensioniert. Manchester etwa hat auch nur um die 10.000 Chinesen (ethnisch!) und wie gesagt eine nette kleine China-Town. Authentisch wäre das Viertel mE allemal, denn es handelt sich um gewachsene Strukturen nicht um ein reines Disneyland. Ähnlich wie bei den muslimisch geprägten Vierteln gibt es Spezialgeschäfte und seltene Waren, die bereits allerlei gewerbliche wie private Kunden und eben auch Touristen anziehen. Tatsächlich ist aber eben auch die asiatische Community stark vertreten.


    Aber das ist dann wirklich langsam alles OT, zumal es mit dem Projekt momentan nicht mal stark voranzugehen scheint. Vielleicht sollte man sich mal einen Strang zur Thematik (alle Gruppen und ihre jeweilige Präsenz) gönnen, ist ja alles Stadtentwicklung und oft auch architektonisch relevant.

  • Die Frage bleibt, warum man eine Chinatown künstlich erzeugen sollte. Auf mich wirkt das irgendwie provinziell - als ob man sich eine ach so tolle Internationalität zusammenbasteln wollte.

  • Genau an dieses Oranienburger Projekt musste ich denken. Es handelte sich um eine ehemalige Kaserne für die man verzweifelt eine Nachnutzung gesucht hat. Meines Wissens steht das Gelände einfach leer.Genau an dieses Oranienburger Projekt musste ich denken. Es handelte sich um eine ehemalige Kaserne für die man verzweifelt eine Nachnutzung gesucht hat. Meines Wissens steht das Gelände einfach leer.

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass in Lichtenberg ein folkloristisches Disneyland entstehen soll. Ausgangspunkt der Planungen ist der bereits bestehende Asiamarkt, der nun wirklich gar nichts folkloristisches, dafür aber viel funktionelles hat. Und die Büros und Wohnungen die entstehen sollen (so sie denn jemals gebaut werden), werden wohl auch in erster Linie dem Wohnen und Arbeiten dienen und sind ganz sicher nicht als Touristenattraktion gedacht.

  • Naja, bisher diskutieren wir hier ja weitestgehend ueber ungelegte Eier. Ansich waere ich froh, wenn eine solche abgelegene Ecke eine ordentliche Revitalisierung erfahren wuerde. Die Plaene ansich hoeren sich aber etwas sehr optimistisch und zudem teils illusorisch an.


    Um es mit Helmut Kohl's Worten zu sagen: "Entscheidend ist was hinten raus kommt."

  • necrokatz:
    Diese Diskussion scheint ja trotz des ungewissen Status des Projektes doch mehr Potential zu haben, als ich zunächst geglaubt hatte. Echt (positiv) überraschend für mich. Aber Deine scheinbar sehr starke Meinung habe ich ehrlich gesagt bis auf die ablehnende Grundhaltung nicht komplett verstanden:


    Zunächst einmal sprichst Du von einer "Ghettoisierung von Geschäften aus bestimmten Kulturen". (Schwierige Formulierung, aber da komme ich noch mit. Ich verstehe nur nicht, was schlimm daran sein soll.)


    Dann betonst Du, "dass solche 'China-Towns' nicht aus folkloristischen Gründen entstehen sondern [...] Migrantenghettos sind". (Wieso sollten die "Migranten" selbst dann so etwas planen und zwar scheinbar als langfristige angelegte Lösung?)


    Dann wiederum sind es aber ohnehin nur noch "vorübergehende Phänomene", denn sie "lösen sich langsam auf, wenn diese Migranten sich erfolgreich integrieren". Das sei gut, denn Du möchtest "keine Pseudo-Chinatown mit Asia-Schnickschnack". (Nun also eher eine Hybride zwischen vorübergehendem Ghetto und folkloristischem Kitsch?)


    Letztendlich fragst Du Dich dann, weshalb man eine "Chinatown künstlich erzeugen" bzw. sich "eine ach so tolle Internationalität zusammenbasteln" wolle. (Also nun doch nur noch kitschige, folkloristische Motive???)


    Ich akzeptiere ja abweichende Meinungen, glaube aber ehrlich gesagt, dass Du bisher nicht wirklich die anderen Kommentare liest und Deine Aussagen auch nicht sehr engagiert überdenkst oder zumindest formulierst. Gerade wenn Du intuitiv so sehr dagegen bist, würde ich gerne differenziertere Aussagen zu den einzelnen Punkten von Dir hören. Das fände ich sehr interessant. So aber gehst Du fast gar nicht auf die vielen Gegenargumente ein und wiederholst die immer gleichen Gründe.


    Es handelt sich hier aber auch weiterhin nicht um eine "Chinatown" und das Areal wird auch nicht aus dem Nichts von irgendwelchen externen Stadtplanern mit Hang zu "Pseudo-Internationalität" entwickelt. Das sollte eigentlich inzwischen klar sein und nicht immer wieder aufgeworfen werden. Wenn wir hier weiter diskutieren, sollte es mE mit neuen Argumenten und klarerern Begriffen weiter gehen. Sonst wird es langsam müßig.


    Hobrecht und PhilippK: Sehe ich beides genau so.