Heute entscheidet der Bundestag darüber, ob die Stasi-Unterlagenbehörde 2021 geschlossen werden soll. Wenn das der Fall ist, eröffnen sich für die östliche Spandauer Vorstadt interessante Perspektiven.
Das jetzige Gebäude des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) an der Karl-Liebknecht-Straße erscheint so, als hätte hier jemand mit einem einzigen Bau soviel städtebaulichen Schaden wie möglich anrichten wollen. Nicht nur ist der lange Riegel, der von der Linienstraße bis zur Hirtenstraße reicht, unansehnlich, monoton und undurchlässig; er verläuft auch in einem unnötig großen Abstand (und zu allem Überfluss auch nicht ganz parallel) zur K.-L.-Straße, so dass im Ergebnis maximal viel Stadtraum verschenkt wird. Zudem leidet die gesamte Westseite des Riegel darunter, die ist vollkommen vermurkst. Die Bartelsstraße wird von dem Riegel förmlich abgeschnitten.
Sollte dieser wahre Stadtraumkiller durch den heutigen Beschluss funktionslos werden und könnte anschließend abgerissen werden, entstünde eine sehr große und dringend benötigte innerstädtische Baufläche und zugleich die Möglichkeit einer grundlegenden Stadtreparatur.