Friedberger Landstraße 30-32
Der Vollständigkeit halber noch einmal eine Totale auf das Neubauprojekt "Unikat" - jetzt mit Sonne und ohne Bauzäune:
Bild: epizentrum
Der Vollständigkeit halber noch einmal eine Totale auf das Neubauprojekt "Unikat" - jetzt mit Sonne und ohne Bauzäune:
Bild: epizentrum
Im Februar ließ sich der Abriss eines Wohnhauses an der Lersnerstraße 5 beobachten, hier noch einmal vor dem Abriss zu sehen auf Google Streetview.
Ein Bauschild war weder vor Ort noch online zu finden. Mal schau'n ob und wie es hier weitergeht.
Beim Abriss
Bildvom 9.3.25
zu #1.741, Friedberger Landstraße 30-32
Leute, es ist mal wieder Zeit zum Meckern! 😄
Dieses Projekt gehört für mich zweifellos zu den top misslungensten Bauvorhaben Frankfurts der letzten Jahre. Der Architekt schien hier überhaupt keinerlei Vision zu haben: Mal ein Turm mit Flachdach, mal ein modernistisches Walmdach – als hätte er sich nicht entscheiden können. Dazu kommt das Chaos der unregelmässig platzierten Fenster, das ausdruckslose, monotone Erdgeschoss, das dann plötzlich in Weiß gehalten ist – ein seltsamer Kontrast zur ansonsten fast schwarzen Fassade. Man könnte fast meinen, die Stadt habe interveniert und gesagt: „Oben kannst du alles dunkel machen, aber unten muss es zumindest hell sein, sonst wird es zu düster.“
Besonders befremdlich ist das Gebäude am Ende des Ensembles, das – soweit ich mich erinnere – ebenfalls dazugehört. Es wirkt, als hätte der Architekt seine düstere Dystopie mit einer farbenfrohen Explosion entschuldigen wollen – oder vielleicht wurde er dazu gezwungen? Doch anstatt einen gelungenen Kontrast zu setzen, wirkt die Farbgebung so kitschig, dass das Gebäude billig erscheint. Die Materialauswahl verstärkt diesen Eindruck: Alles wirkt, als wäre es aus Plastik bzw. Lego gefertigt.
Hier sind wirklich so viele schlechte Merkmale der modernistischen Architektur vertreten. Ich sehe nur Chaos. Es fehlen einem fast die Worte. Ein bedauerlicher Verlust für die Stadt – gerade an dieser prominenten Stelle, direkt am Übergang von der Innenstadt ins Nordend. Links im Bild erkennt man eine harmonische, einladende meschenfreundliche Architektur, von der man sich mehr wünschen würde (hell, natürliche Materialien, sanfte Farben etc.). Rechts hingegen breitet sich eine höchst fragwürdige dystere Komposition aus. Aber keine Sorge, modernistische Architektur ist nicht nachhaltig (+ war nie und wird nie). Spätestens in fünf Jahren wird fast jeder verstanden haben, wie schlecht sie tatsächlich ist, und spätestens in 15 Jahren wird der nächste Investor kommen müssen, um die Bauten zu korrigieren (hoffentlich dann nach den prinzipien der klassischen Architektur!).
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Leider trügt dich deine Erinnerung bezüglich des Gebäudes am Ende des Ensembles. Nachzulesen in Beitrag #1.143 von Schmittchen handelt es sich um ein generationsübergreifendes Wohnprojekt mit der Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG.
Und worauf gründet sich dein Verdacht, der Architekt wurde zu der von ihm gewählten Farbgebung gezwungen? Gezwungen von wem?
Auch würde ich bei solch lautstarker Empörung doch ein wenig mehr Bemühen um konkretere Benennung der von dir bemängelten "schlechten Merkmale der modernistischen Architektur" erwarten. Eine sinnvolle Diskussion über die von dir behauptete Nicht-Nachhaltigkeit ist nach einer solch schlagworthaften Verdammung einfach nicht möglich. Woher dann aber das Verständnis von "fast jedem" und der von dir prophezeite erleuchtete Investor kommen soll erschließt sich mir daher nicht.