Wildparkviertel / historischer Ringofen

  • Wildparkviertel / historischer Ringofen

    Hochtief plant ein neues Stadtviertel in Ludenberg - ein hoher zweistelliger Millionenbetrag soll verbaut werden. Das Areal liegt an der B7, zwischen den Siedlungen An der Kaiserburg und Heinrich-Könn-Str. sowie im Norden dem Wildpark. Die Pferderennbahn, das Gerresheimer Krankenhaus und die Rheinischen Landeskliniken sind nicht weit - anders gesagt: Sehr nette Wohngegend. Auf der Fläche steht noch (und hoffentlich noch lange) der industriehistorisch bedeutsame Ringofen der großen Ludenberger Ziegelei, mit deren Ziegeln u.a. das schnell wachsende Düsseldorf des 19. und 20. Jhdts. gebaut wurde. Das Denkmal ist sehr pflegebedürftig.


    Der Ringofen heute:




    EM

  • ^^ Das sind sehr schoene Nachrichten und sehr gute Bilder, Enzo! :)
    Ist Dir denn bekannt, inwieweit (bzw. in welchem Umfang) die Ziegelei in das Projekt integriert werden soll?

  • ^^ Im Ringofen wird wohl niemand wohnen, Cowboy. Hochtief will - wie es heißt - sich für den Erhalt des Ringofens einsetzen. Vlt legt man ja einen Kreisverkehr darum... :lach:

  • Das Gelände liegt direkt am Grafenberger Wald, praktisch am Stadtrand - so weit abseits könnte ich mir auch eine Parkanlage ganz gut vorstellen. Es gibt noch viele Baulücken bzw. Grundstücke, die verkehrlich besser erschlossen sind.


    Was befand sich dort früher - ungenutzte Grünflächen oder Lagerflächen der Ziegelei?


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    Nachtrag: Ich gebe zu, dass ich auf der Google-Karte die Straßenbahnlinie übersehen habe als ich die Worte darüber schrieb - ihre Existenz ändert die Qualität der Erschliessung von abseits gelegen auf geht so. Ich verstehe allerdings nicht, was die anderen Redner mit dem Kreisverkehr um die Ziegelei meinen - durch die Siedlung wird doch keine wichtige Straße führen, wohin denn? Eher müsste von einem ruhigen Platz die Rede sein.

  • Es gibt dort einen gültigen B-Plan, noch aus der Zeit, wo dort Bast-Bau tätig war.


    Hoffentlich wird ein neuer B-Plan aufgelegt; oder es gibt wenigstens ausreichend Befreiungen, um dort eine anspruchsvollere Bebauung zu ermöglichen. Ansonsten wird es so wie "Kaiserburg II. BA."aussehen.


    Der Ringofen ist in einem sehr bedenklichen Zustand, es ist eigentlich eher ein "Rudiment-Ofen". Am besten sollte man den Bereich um den Ringofen frei lassen und als kleine Parkanlage für das Quartier nutzen.

  • Gerresheim Krankenhaus ist als Verkehrsknoten mit Park+Ride und zwei Bahnverbindungen (713 ins Zentrum, 709 zum Hbf) erstklassig. Zur A3 muss man nur den Berg hinauf fahren. Verkehrsmäßig sehe ich da keinerlei Defizite - gleiches gilt für Erholungsraum: Dort sind Grünanlagen bis zum Abwinken. Die Stadt ist dort auch bei weitem nicht zu Ende - es folgen noch der lange Gallberg und Hubbelrath (beides zu Düsseldorf).


    Ich bin sicher, dass sich die Wohnungen sehr gut verkaufen werden. Vorne an der B7 ist auch ein Supermarkt im Gespräch...

  • ^^ Und? Weisst Du zufaellig, ob bzw. in welchem Umfang die Ziegelei in das Projekt integriert werden soll, Enzo?

  • Ich weiß nur, was schon in #4 steht. Als identitätsstiftende Besonderheit könnte er aber durchaus wertvoll sein - auch für den Investor. Einem neuen Stadtviertel Seele einzuhauchen ist ohnehin nicht leicht.


    Ein Architekt/Planer, der solch ein Unikat nicht aufnimmt, ist ohnehin ein Idiot.

  • Bin auch für den Erhalt des Ringofens.
    Muss nur für den Investor kostenmäßig erträglich sein, damit ihm eine Entscheidung dagegen nicht zu leicht gemacht wird.
    In dem Zusammenhang stellt sich für mich erst mal die Frage:
    "Dürfte der Ringofen eigentlich einfach platt gemacht werden oder steht er bereits unter Denkmalschutz?"
    Wäre schön, dann hätte der Investor keine andere Wahl. :daumen:
    Die zweite Frage ist:
    "Wie soll der Ringofen erhalten werden?"
    Eine "Sanierung" kann ich mir nicht vorstellen, nur eine Erhaltung als "Ruinen-Denkmal" mit Sicherung des Turms, damit er nicht eines Tages umfällt.
    Und zum Schluss noch eine dritte Frage:
    "Wie soll dass ganze denn gesichert werden?"
    Ich meine gegen unbefugtes Betreten, im Moment scheint das Gelände ja weiträumig eingezäunt zu sein.
    Nach der Bebauung sähe ein Zaun drumherum ziemlich hässlich aus.
    Mein Vorschlag hierzu:
    Der Kreisverkehr ist eine gute Idee, dazu noch ein Wassergraben!

  • Der Ringofen ist als technisches Denkmal seit 1988 in die Denkmalliste eingetragen. Die Frage ist aber, was ist von der erhaltenswerten Substanz noch vorhanden; ist das Bauwerk in seinem derzeitigen Zustand noch zu erhalten. Eigentlich sind solche Ringöfen aus dem 19. Jahrhundert sehr massiv gebaut; aber es ist an dem Bauwerk lange nichts mehr gemacht worden, der Verfall ist offensichtlich.


    Neben dem Ringofen gab es (oder gibt es noch) eine "Bauruine" - das UG eines noch in Bast Zeiten begonnenen Hauses - auch fast schon Denkmalwürdig.


    Ich persönlich würde mich für einen neuen Bebauungsplan aussprechen, der aktuelle B-Plan ist ja damals auf Bast zugeschnitten gewesen (und nicht auf die Umgebung). Die zulässige fünf- bis sechsgeschossige Bebauung geht dort bis fast 10 m an den Ringofen heran - Das Denkmal steht im "Innenhof". Zudem halte ich an der Adresse eine hochverdichtete (städtische) Bebauung mit bis zu 6 Vollgeschossen für nicht angemessen (damit kam man halt den Rendite Anforderungen von Bast entgegen). Die Bebauung sollte sich in Dimensionierung und Quallität am inzwischen gegenüber entstandenen Quartier der Heinrich-Könn-Straße orientieren. Soetwas dürfte meiner Meinung nach an dem Ort auch gut zu vermarkten sein.


    Mich wundert es auch, das gerade Hochtief hier aktiv wird, da sie ja in Sachen quallitativer Wohnungsbau eher wenig Erfahrung haben; aber vielleicht haben sie ja Projektpartner, die solche areale entwickeln können. Die Denkmal-Abschreibungs-Nummer, die im alten Depot in Wersten gut funktioniert hat (Vivacon), dürfte hier kaum möglich sein. Hier bedarf es anderer Quallitäten.

  • Eine reine und sichernde Konservierung als Industrieruine wuerde das kuenftige Viertel wahrscheinlich eher beseelen und ihm Charme verleihen, als eine - zudem wesentlich kostenintensivere - Rekonstruktion mit neuen Werkstoffen.
    Deshalb halte ich es nicht fuer die schlechteste Idee, die bestehende Substanz vor dem weiteren Verfall zu schuetzen und somit vor einem Einsturz zu bewahren.


    Ein Teilzugang muss dabei nicht ausgeschlossen sein. Warum auch?
    Im Prinzip koennte man es wie bei Barbarossas Kaiserpfalz in D-Kaiserswerth handhaben und haette damit dann eine Art kulturhistorisches Freiluftmuseum geschaffen.
    DAS wuerde ich sehr begruessen...

  • Erste sichtbare Veränderungen

    Der Ringofen ist verkleidet – offenbar zum Schutz, vlt aber auch zur Restaurierung. Gegenüber (B7/Heinrich-Könn-Str.) werden schon einige Wohnungen gebaut.

  • Ganz ehrlich, dass mit dem Kreisverkehr rund um den Turm finde ich gar nicht so schlecht! Eine gute Idee, schützenswerte Bauwerke in den Fokus zu rücken. Wenn man es optimal integriert und präsentiert, warum nicht? Leider wirkt der Turm nicht wirklich schütenswert oder optisch ansprechend ...

  • Baubeginn


    Die Bauarbeiten haben gerade erst begonnen, schon ist die Hälfte der 280 Wohneinheiten an einen institutionellen Anleger verkauft. Zu dem Projekt gehören auch hochwertige Stadthäuser, Ladengeschäfte, Arztpraxen und Büros - ziemlich urban also für Ludenberg; gut so, wie ich finde. Hier der Stand der Dinge vor ein paar Tagen - blau verkleidet: der Ringofen, der nun - wie es heißt - aufwändig restauriert wird.













    Das ist Prof. Fritschis Neubau auf der anderen Straßenseite, an der Ecke zur Heinrich-Könn-Str.



    Alle Bilder: Echnaton

  • "Längst" halte ich für übertrieben: Die B7 ist an dieser Stelle die Grenze. Das Wildparkviertel liegt vollständig in Ludenberg – wobei der Volksmund das alles für Gerresheim oder Grafenberg hält. Eine große Rolle spielt das nicht, denn es gehört alles zum Bezirk 7...

  • Hier also der Beginn der Serie für heute, ein Blick in´s Innere des Infopunktes Wildparkviertel



    Die ersten Bauansätze



    Kräne, leider nicht gedreht



    Ringringofen






    Kaum Neues beim Bau gegenüber




    Alle Bilder von mir auf ImageShack!

  • Hier mal ein gutes Beispiel für angemessene Dichte außerhalb der Innenstadt: Das Wildparkcarrée an der B7.





    Alle Bilder: Hochtief Construction AG


    32 Wohnungen in fünf Obergeschossen in Fußweite von den Rheinischen Landeskliniken und vom Gerresheimer Krankenhaus. Die Straßenbahnen der Linien 709 und 713 (Letztere bald Bestandteil der Wehrhahnlinie) vor der Haustür und beste Nahversorgung in Gerresheim. Dazu die hübsche zweifarbige Fassade und Naturnähe – gefällt mir.

  • Neues vom Wildparkcarée:



    Angeblich ist bereits alles verkauft / reserviert:



    Das Viertel wird einiges an neuer Wohnfläche an den Ostrand der Stadt bringen:



    Zuletzt noch ein kurzer Eindruck vom jetzt fertiggestellten Fritschi-Haus (womit verdient der Typ seinen Professorentitel? Wohl kaum mit so etwas hier):



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    Grundsätzlich bei der Einbindung von Bilddateien bitte immer die Quelle angeben. Vielen Dank! rec