Mahn- und Denkmale in Berlin

  • https://m.faz.net/aktuell/feui…ge-gebaeude-19102359.html


    Was ich ohne paywall noch lesen konnte, ging es dabei darum dass kein Stahl verwendet wurde. Was Gebäude nach einer gewissen Zeit heute durch die Ausdehnung des Bewehrungsstahl zum Einsturz bringt.

    Allerdings bröseln die römischen Ruinen, die ich kenne, jetzt mehr als das Holocaust Mahnmal, wenn Du das jetzt so direkt vergleichst.... Klar sind noch ein paar Jahre älter.

  • Zu dem Thema gibt es aktuell auf Arte eine sehr spannende dreiteilige Dokumentation:

    Der erste Teil widmet sich u.a. der Frage warum der römische Beton (Opus caementicium) soviel haltbarer ist, als moderner Beton es ist, und gibt den aktuellen Wissensstand dazu wider.

    https://www.arte.tv/de/videos/099952-001-A/wunderstoffe/


    Die zweite Folge zu Holz und Bambus als Werkstoffe ist ebenfalls sehr zu empfehlen:

    https://www.arte.tv/de/videos/099952-002-A/wunderstoffe/


    Der dritte Teil, in dem Gebäude aus lebendigen Pflanzen propagiert werden, ist mir persönlich etwas zu abgedreht.

    https://www.arte.tv/de/videos/099952-003-A/wunderstoffe/

  • Na 18 Jahre für betonstehlen die seit ein paar Jahren bröseln und teilweise mit Metallmanschetten umringt werden mussten damit sie nicht auseinanderspringen find ich pers. in Sachen Beständigkeit nicht sehr überzeugend.

    Ich auch nicht und war bei dem Anblick einigermaßen entsetzt.


    Im Herbst 2022 sah das Ganze in weiten Teilen wie folgt aus.

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    Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.



    Gruß, Jockel

  • Als das Mahnmal errichtet wurde, dachte ich auch, dass Betonstelen, die keinen großen Kräften ausgesetzt sind (wie eine Brücke mit Lastverkehr oder eine Uferwand mit Atlantikwellen), quasi Jahrhunderte halten müsste - Irrtum. Die Berliner Witterung reicht wohl aus, um es in wenigen Jahrzehnten zu zerbröseln.


    Andererseits empfinde ich ein verwittertes Aussehen in dem Fall unproblematisch und dennoch ästhetisch - aber es betrifft wohl auch die Standsicherheit.

  • Zu den Bildern von Jockel HB hatte ich eine Vermutung: Wasser regnet auf die nicht geneigte Oberseite der Stele und sickert langsam ein. Bei Temperaturen unter Null gefriert das Wasser in der Stele, dehnt sich aus und sprengt den Beton. Das wäre dann konstruktionsbedingt und dem römischen Beton auch passiert.

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    Der Römer kannten keinen Sichtbeton (zumindest war dieser nicht der Witterung exponiert). Bei Zuschlägen wie grober Tuffstein, wäre das auch kaum gegangen. Da ging es mehr um wasserundurchlässige und leichte Konstruktionen.


    Genau das ist bei den Stehlen des Mahnmals das Problem. Der Beton wurde dunkel eingefärbt und im täglich ändernden Sonnenstand, sowie der gegenseitigen Verschattung, gibt es ein großes Temperaturdelta innerhalb einer Stehle. Die Spannungen im Material erzeugen Risse. Das gibt es selbst bei Sichtbetonfassaden nicht so extrem innerhalb eines Fassadenteils. Meines Wissens sind die Stehlen wegen des großen Eigengewichts zudem hohl.


    Ich denke das Problem hätte man auch bei dunklen Naturstein gehabt (Granit oder Basalt). Den hätte in der Masse aber niemand bezahlen, geschweige denn die Monolithen aushöhlen können.