Regierungsviertel / Unterbilk

  • ^^ In der Antwort auf die Anfrage lese ich Stichworte wie Grundsanierung und Erweiterung am Jürgensplatz. Dies klingt nicht so als ob viel Bausubstanz hinzukäme - und als ob die festungsartig abweisende Monostruktur der Nutzung inmitten der südlichen Innenstadt aufgebrochen worden wäre.


    Ich habe frei gedanklich mit zwei Möglichkeiten gespielt, die ich hier Brainstorm-artig vorstelle:


    (1) Den nördlichen Teil an der Hubertusstraße/Rheinkniebrücke abreißen und ein neues Präsidium mit 7 bis 10 Etagen an nur diesem Grundstück bauen - u.U. könnte man sogar im Osten die Hubertusstraße und die Brückenausfahrt bis zur Rheinkniebrücke überbauen. Dann hätte man den südlichen Teil für andere Nutzungen frei.


    (2) Neues Polizeipräsidium woanders bauen. Vielleicht sogar in Oberbilk, wo wir einst über andere Behörden nachdachten? Immerhin befinden sich dort die Staatsanwaltschaft und das derzeit gebaute Justizzentrum in der Nähe (Stichwort u.a.: Haftrichter). In der Antwort auf die Anfrage steht unter Pkt. 2, eine Zentralisierung erleichtere nicht den Schutz der Behörden - muss also das Polizeipräsidium zwingend in der Nähe der Ministerien stehen?


    Dann hätte man irgendwann beide Hälften des Areals für viel intensivere Nutzungen frei.


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    Die Antwort #3: 68 Tsd. qm BGF. Ich schätze die Größe des Areals Haroldstraße/Kavallierstraße/Rheinkniebrücke nach der Google-Karte auf ca. 1,2-1,5 Ha - dies ergäbe eine GFZ von ca. 4-5, was der Innenstadt angemessen ist.

  • Unabhängig davon, ob das Polizeipräsidium an diesem Standort bleibt, siehe Landtagsanfrage - Antwort zu Frage 5:


    "Das Polizeipräsidium Düsseldorf hat im Juni 2007 ein aktuelles Raumprogramm zur Darlegung seines Raumbedarfs erstellt, welches zurzeit durch das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste geprüft und dem Innenministerium anschließend zur Genehmigung vorgelegt wird.
    Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW prüft derzeit, ob eine mit dem Denkmalschutz vereinbare Erweiterung am Standort Jürgensplatz bei gleichzeitiger Grundsanierung des Altbestandes möglich ist. Eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen. Hierzu bedarf es neben der noch ausstehenden Genehmigung des Raumbedarfs auch einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf Basis eines Mietangebots."


    Und dazu auch die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf:
    http://www.duesseldorf.de/cgi-bin/denkmal/dsneu.pl?nr=716
    Jürgensplatz 5, Polizeipräsidium
    http://www.duesseldorf.de/cgi-bin/denkmal/dsneu.pl?nr=761
    Jürgensplatz 1, Hubertusstr. 7, Oberfinanzdirektion


    Damit dürfte sich der Vorschlag (1) von Bewacher erledigt haben.
    Zu (2):
    Glaube nicht, das an einem Gerichtsstandort so ein "massives Polizeiaufgebot" notwendig ist.
    Am bisherigen Standort reicht doch auch eine normale Polizeiwache -
    die Polizeiwache Stadtmitte (Heinrich Heine-Allee 17) in der Nähe des AG/LG Mühlenstraße.
    Also könnte man ohne Probleme die vorhandene Polizeiwache Oberbilk (Bogenstraße 35) am Oberbilker Markt im Gebäude der Stadt-Sparkasse wieder voll besetzen (wird derzeit nur eingeschränkt genutzt).


    Die Staatsanwaltschaft befindet sich im übrigen nicht in Oberbilk, sondern in der Altstadt auf der Fritz-Roeber-Str. 2, dem ehemaligen Arbeitsamt.
    Ein Umzug nach Oberbilk in die Nähe des Justizzentrums macht zwar Sinn, aber davon ist noch nichts bekannt.

  • Noch ein denkmalgeschütztes Gebäude: Das Zürich-Haus in Frankfurt. Im Beitrag, der ganz am Anfang dieses Threads gelandet ist, versuchte ich nachzudenken, was von den Bauten wirklich erhaltenswert ist. Dazu müsste noch wohl der angeblich einmalige Grundsteinraum kommen.


    Die existenten Bauwerke machen die ganze Umgebung ausgestorben - etwas mit mehr GFZ, einer Beimischung des Wohnens sowie der Gastronomie würde in die Gegend Leben bringen. So architekturhistorisch wertvoll sind die wohl auch nicht - zumeist die übliche Produktion dieser Zeit. Einige Teile zu erhalten würde wirklich langen (auch beim Glückaufhaus in Essen hinderte der Denkmalschutz nicht am Bauen, praktisch am Neubau).

  • Da ich in unmittelbarer Naehe arbeite:


    Das Polizeipraesidium am Juergensplatz war bis vor wenigen Wochen in weiten Teilen eingeruestet.
    Die Aussensanierung ist auch in diesen Bereichen deutlich erkennbar abgeschlossen.
    Inwieweit eine - womoeglich parallel laufende - Innensanierung erfolgt ist, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

  • Bei einer Anfrage der Grünen-Fraktion im Düsseldorfer Landtag wurde bestätigt, dass das Land den Kauf der Vodafone-Liegenschaften im Regierungsviertel (Wert: Etwa 200 Mio€) prüfe. Auch der Verkauf des jetzigen Landesministeriums des Innern sei denkbar, sobald das LMI einen neuen Standort habe. Entscheidend sei, dass die Stadt sinnvolles Baurecht für das Ausnahmegrundstück an der Haroldstraße schaffe (die Stadt signalisiert bereits Entgegenkommen in diesem Punkt).


    (RP-print)

  • Entscheidend sei, dass die Stadt sinnvolles Baurecht für das Ausnahmegrundstück an der Haroldstraße schaffe (die Stadt signalisiert bereits Entgegenkommen in diesem Punkt).


    Was sollte man sich darunter vorstellen?

  • ...achso - ich dachte du meinst das Wirtschaftsministerium gegenüber (welches ich eher als unschön ansehe)

  • Für die Landtagserweiterung gibt es eine breite politische Mehrheit - sowohl im Stadtrat, als auch im Landtag. Es soll - wie zu erwarten - die obere Variante aus #32 werden.


    Diese Erweiterung macht in der Tat kaum den Eindruck eines Anbaus - sie fügt sich an und ein. Es werden 80 Mitarbeiter dort Platz finden, die derzeit noch ausgelagert sind. Die Baukosten sollen etwa 12 Mio€ betragen und 2010 soll alles fertig sein.

  • Dafür hat die Regierung wohl kein Geld, vermutlich wird nun eher Geld in Infrastruktur Investiert und die Liegenschaften sollen laut Rüttgers eher in Schulen und Universitäten investieren.

  • Gut! Das bietet einige Chancen:



    Insgesamt kann der Sanierungsstau bei den obersten Landesbehörden (endlich!) aufgelöst werden.



    Westropolis: Für 200 Mio kann man auch ein Hochhaus bauen.

  • Vielleicht ist das auch eine Chance für die hässliche Ecke Kaiserstraße/Jägerhofstraße, falls das Finanzministerium von der Jägerhofstraße wegzieht. Aber es besteht ja wahrscheinlich keine Chance, dass das Finanzamt-Altstadt (der größere der beiden Schandflecken) jemals durch adäquate Bebauung ersetzt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von nospam ()

  • Willkommen, nospam!


    Bei dem jetzigen Finanzministerium wird vlt auch die Bezirksregierung ihre Fühler ausstrecken, wobei sie sich gerade erst mit dem ehemaligen Sitz der KPMG versorgt hat.


    Denkbar wäre auch, dass man das Finanzamt Altstadt in das jetzige Ministerium verlegt...