Erstens bin ich mir nicht ganz so sicher was das Geld der Stadt angeht:
Auch wenn Hamburg in die Seilbahn selbst kein Geld investiert, so gehen doch mit solchen grossen Projekten fast immer erhebliche Ausgaben einher. Entweder muss die Stadt 'flankierende' Investitionen uebernehmen (Zugaenge und Plaetze an den Sationen herrichten, Feuerwehrzufahrten ausbauen) oder sie soll dann meist Ausfallrisiken (falls das ganze floppt) uebernehmen und wenn dann so ein 'schoenes' Projekt kurz vor knapp noch zu scheitern droht am Ende wird doch nach einem Kostenzuschuss der Stadt gerufen.
Zweitens geht es mir auch um das verheerende Signal!
Die neue Regierung sendet ganz klar die Message, dass ihr an einer oekologischen, finanzierbaren und nachhaltigen Aufwertung des Hamburger OePNV nicht sonderlich gelegen ist. Den einzig machbaren Einstieg in den langfrsitigen Ausbau der Elektromobilitaet (naemlich beim OePNV zu beginnen und nicht beim MIV, was kaum realisierbar ist...) wuerde man mit einem Tram-Planungstop nachhaltig verbauen. Dass der Senat gleichzeitig Zeit, Musse und Wohlwollen fuer solche Schwachsinnsprojekte hat wie eine Seilbahn offenbart meiner Ansicht nach eine voellige (und erschreckende) Unkenntnis der Bedarfe der Stadt und ihrer Menschen...
Ausserdem: Was soll die Seilbahn? Die IGA ist mit der S-Bahn gut erreichbar und wem das zu schnoede ist, der kann im IBA-Jahr mit der Barkasse dorthin fahren - dafuer werden grade mit Millionenaufwand die Kanaele aus- oder neugebaut.
Drittens sehe ich eine Seilbahn als Stadtverschandelung an.
Um bei der Tram zu bleiben: Da regten sich einige (nicht ich!) ueber die notwenigen dezenten Oberleitungen aus, die die Stadtbahn mit Strom versorgen. Gleichzeitig will man aber eine Seilbahn quer durch die Suedansicht der Stadt! Mal zur Erinnerung: Die nordwestlichen Hafenareale sind fuer Schiffe bislang ohne Hoeheneinschrankung erreichbar (keine Kattwykbruecke - keine Kohlbrandbruecke) und sie werden regelmaessig von grossen Schiffen angelaufen. Wenn man nicht Millionenklagen der Terminalbetreiber und Reeder riskieren will, dann muesste die Seilbahn die Elbe in einer Hoehe von mindestens 85m queren. Da so ein Seil ja bei (geschaetzen) 700m Spannweite ueber die Norderlebe in der Mitte durchhaengt, muessten rechts uns links der Elbe Pylone von rund 130 Meter stehen. Das ist grob die Hoehe des Michels und hoeher als die Elbphilharmonie. Es waere doch laecherlich, wenn es um jedes Wohnhaus in HH einen Buergerschcheid (Hoheluft, Katarinenkirche...) gibt, aber ausgerechnet(!) die Stage Holding uns sowas in die Stadt stellen will!