• Libeskind

    Mich würde es interessieren, ob jemandem hier die Libeskind'sche Architektur gefällt.


    Hier ein paar "gute" Beispiele:


    Victoria & Albert Museum London, Boilerhouse Wing






    Neustädter Markt, Dresden




    Ich will hier keinem zu Nahe treten, aber wie kann man so was schön finden? Solche Architektur ist für mich vergleichbar mit abstrakter Kunst oder atonaler Musik. Das Problem mit der Architektur ist aber, dass jeder gezwungen ist, sie zu "genießen", während man bei der Kunst ins Museum gehen oder sich eine Schönberg CD kaufen kann.

  • ich finde libeskind´ architektur toll, bestimmt nicht schön, aber gut.
    Findet jemand das Jüdische Museum in berlin wirklich jemand hässlich?

  • nicht hässlich - aber auch nicht schön (ich finde, dass das jüdische museum in B eins seiner besten gebäude ist, da es das kalte und den schrecken des krieges und der allgemeinen judenverfolgung so gut widerspiegelt, also genau das thema trifft)
    Libeskind an sich finde ich persönlich nicht gut. seine gebäude sehen IMO meistens gleich aus (abgesehen vom WTC in new york) und kalt und abweisend. sie zerstören strassenzüge und reißen ein loch ins bild der starsse (kann aber auch sein, dass er dies so macht, damit ein kontrast endsteht.) daher finde ich nichts, was mir an seinen gebäuden gefällt.


    naja: über geschmack lässt sich ja - bekanntlich - streiten. :)
    Kai

  • Libeskind ist imo einer der radikalsten Dekonstruktivisten.....allerdings auch nicht gerade einer der Begabtesten. Sein Jüdisches Museum in Berlin ist sein Meisterwerk geworden - ich fürchte Besseres wird da nicht nachkommen..............meine persönlichen Favourites in Sachen Dekonstruktivismus sind Coop Himmelb(l)au aus Wien (ist natürlich mal wieder Ansichtssache :)).

  • Zuerst einmal, mir gefällt das Jüdische Museum in Berlin zwar gut, aber ein Meisterwerk ist es bei weitem nicht. Und wenn ich diese Bilder sehe. kann ich nur sagen:"Das ist doch ein Witz, oder?" Die Gebäude wirken kalt und abstoßend. Bei großen und wichtigen Gebäuden wird auf jedes kleine Türmchen geachtet, damit es auch ja in die Umgebung paßt, und dann solche sachen wie dieses! Seid mal ehrlich, wer von Euch würde für sich sein eigenes Gebäude so zurechtzimmern lassen? Ich denke die wenigsten. ;)

  • Diesen Dachausbau von Coop Himmeblau in Wien finde ich eigentlich auch nicht so schlecht, obwohl er überhaupt nicht zum Haus passt.




    Allerdings werden hier verschiedene Materialien benutzt und es ist "nur" ein Dachausbau. Bei Libeskind wird ein ganzer Straßenzug zerstört und dabei ist das Gebäude noch nicht mal besonders einfallsreich.

  • das dach finde ich auch sehr intetressant (interessanter als Libeskinds zerknüllte kästen), aber völlig fehl am platz. :)
    Kai

  • "Völlig fehl am Platz" würde einem Dekonstruktivisten wohl eher schmeicheln.......ich finde diesen Dachaufbau hervorragend, weil interessant und kreativ (übrigens Kampflamm: kannst du Gedanken lesen? Genau dieses Projekt hatte ich im Hinterkopf :)).
    Zum Jüdischen Museum: ich schrieb nicht EIN Meisterwerk, sondern SEIN meisterwerk - eine Formulierung, die deine Kritik zulässt.........ich persönlich halte das Museum schon für ein Meisterwerk, weil es den Anlass seiner Erbauung (jüdische Geschichte, vor allem auch Schattenseiten) hervorragend widergibt. Ich liebe BAuwerke, bei denen sich der Architekt etwas gedacht hat......darum mag ich beispielsweise Gehry's momentane Projekte nicht, weil er seine Bauwerke wahllos auf die grüne Wiese streut.....

  • :)

    den Anlass seiner Erbauung (jüdische Geschichte, vor allem auch Schattenseiten) hervorragend widergibt


    100%ige zustimmung! das hat er wirklich gut hingekriegt!
    Kai

  • Original geschrieben von Sebastian
    [B(übrigens Kampflamm: kannst du Gedanken lesen? Genau dieses Projekt hatte ich im Hinterkopf :))[/B]


    Genau, was du sonst für schmutzige Gedanken hast, will ich hier aber nicht verbreiten :eek:. Das Ganze hat leider wohl eher was damit zu tun, dass dies so ziemlich das einzige Coop Himmelblau Projekt ist das ich kenne. In Dresden haben sie ja glaub ich auch noch ein Kino gebaut, welches mir aber nicht so besonders zusagt.


    Hat Gehry nicht das Guggenheim Museum in Bilbao gebaut? Mit seinen geschwungenen Formen und den Titanium Platten gefällt es mir ganz gut.

  • Ja, der war's - ebenfalls ein Meisterwerk........mit diesem Bau hat er eine regelrechte Welle neuer Museumsbauten ausgelöst und Bilbao weltweit berühmt gemacht - Hut ab!


  • Solche Gebäude passen auch in die Landschaft. Direkt am Wasser wirken die silbernen Platten noch besser. Libeskinds Victoria & Albert Klotz steht aber zwischen zwei viktorianischen? Gebäuden. Das macht meiner Meinung nach den ganzen Straßenzug kaputt.

  • Ich mag die Entwürfe und Bauten von Liebeskind ganz gerne. Wobei es sollte auch zur bestehenden Architektur passen. Beziehungsweise sollte der Kontast nicht zu groß sein.

  • man muss das Guggenheim museum in natura sehen, um darüber urteilen zukönnen :) wenn man daneben her läuft glänzt die fassade in der sonne und diese kurven sind auch einfach super - ein sehr schönes gebäude :okay:
    Kai

  • Original geschrieben von Thorsten
    Ich mag die Entwürfe und Bauten von Liebeskind ganz gerne. Wobei es sollte auch zur bestehenden Architektur passen. Beziehungsweise sollte der Kontast nicht zu groß sein.



    Genau das ist leider das Problem. Der Kontrast ist der Leitgedanke bei Libeskinds Entwürfen. Zu sehen an seinem Entwurf für Dresden, der in ein barockes Umfeld hineingepresst werden würde.

  • oh gott, die ersten Bilder hier im Thread vom Libeskind sind ja schrecklich...


    wie wohl eien ganze Stadt oder zumindest ein Straßenzug von Libeskindbauten aussähe? Wohl besser, denn dann wär kein Kontrast da...


    mal guggen was aus dem WTC wird...

  • Was ist denn an einem Kontrast an sich so schrecklich?



    Mir gefällt besonders das Victoria & Albert Museum in London sehr gut. (zumindest das Modell, ich habe es noch nicht in Natura gesehen.


    Gerade in einem solchen Strassenzug ( ich setzte jetzt mal voraus, dass der wirklich sonst aus viktorianischen Häusern besteht) kann man doch eine Baulücke nur auf 3 Arten schliessen:


    1. Man rekonstruiert einen mal jetzt unterstellten vorher vorhandenen Bau in demselben Baustil, wie die umgebende Architektur.
    2. Man stellt einen Bau von ungefähr der Art hin, naja ich sag mal ohne eigene Wertung, wie ihn manche Leute gerne als "Glaskästchen" titulieren, und dessen Kontrast zur Umgebung von manchen nur eben als zwangläufiges, irritierendes "Abfallprodukt" wahrgenommen wird
    3. Man thematisiert eben den Kontrast , lässt ihn nicht einfach so entstehen, und überhöht ihn, gibt dem Ort ein Thema, eine neue Identität und Wiedererkennungswert. Gerade, wenn es sich bei dem Gebäude um ein Museum handelt, finde ich das durchaus angemessen.

  • Da hast du recht, dennoch sollte der Kontrast nicht den Straßenzug zerstören.....imo sind die breiten, harten Diagonalen des Entwurfes jedoch sehr schädlich für die Häuserreihe....

  • Libeskinds Victoria & Albert Klotz steht aber zwischen zwei viktorianischen? Gebäuden. Das macht meiner Meinung nach den ganzen Straßenzug kaputt.


    So ganz zufällig stehen in den meisten Städten irgendwelche Gebäude, oft architektonisch wertvolle, mit denen man etwas Harmonie suchen könnte. Sowas interessiert manche "Architekten" nicht die Bohne - Haupsache, man kommt selber ins Fernsehen und das wär's... :mad:


    BTW: Der Entwurf für Dresden ist fast so schlimm wie die Bombennacht im Jahre 1945! :mad: