Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Austellung Totalitär im Neubau

    Hatte heute die Gelegenheit die, meiner Meinung nach, sehr gelungene Ausstellung zur Architektur im Nationalsozialismus im Neubau des stadtg. Museums zu besuchen. Wollte mal meine Eindrücke wiedergeben:


    War gestern auch dort! Schon krass, was man da alles umsetzen wollte. Vor allem das imense Ausmaß des Messegeländes bis nach Lößnig in Verbindung mit einem riesigen Messe-BHF am Standort des heutigen S-Bahnpunktes Marienbrunn.


    Auch die Idee mit einer Straße entlang der Trasse des zukünftigen City-Tunnels ab Bayerischem BHF Richtung Süden scheint bei den damals progonstizierten Einwohnerzuwächsen und dem steigenden Verkehrsaufkommen selbst heute noch sinnvoll.


    Es werden auch viele Fotos vom HBF und dem Gelände ringsherum gezeigt. Ich weiß nicht, ob ich die Bilder richtig interpretiere, aber mir scheint es, als wollte man den HBF in einen Durchgangsbahnhof verwandeln (für Ost-West-Verbindungen). Den Nord-Süd-Verkehr hätte man wohl ähnlich dem heutigen City-Tunnel verlaufen lassen; wenn auch wohl in größeren Dimensionen.


    http://i249.photobucket.com/al…Leipzig_Durchgangsbhf.jpg
    Quelle: http://maps.google.com/maps?f=…0.019002,0.05476&t=h&z=15


    Bild geurlt. Bitte unsere Richtlinien beachten, wonach das Einbinden von google.earth erlaubt, die von google.maps nicht. Ich weiß, dass du das auch weißt

  • zu meiner entzückung stellte ich auf meiner morgendlichen fahrt zur arbeit fest , dass damit begonnen wird , am ringmessehaus gerüste hochzuziehen , ich hoffe , es geht hier bald los
    was denkt ihr ?

  • Im Ernst? Das wären ja gute Nachrichten. Gekauft hat es doch schon vor 2(?) Jahren der Israeli Adi Keizmann. Mich würde ja das Konzept interessieren, was macht man heutzutage mit 4,5km langen Gängen?

  • ^ Leute, die Sache mit dem Ringmessehaus wäre der Clou schlechthin, allein der Glaube fehlt mir. Die Gerüste könnten auch aufgestellt sein, um Sicherungsmaßnahmen einzuleiten, bestenfalls um die Graffiti zu beseitigen. Soviel ich weiß, wollte Keizmann diesen Sommer offenlegen, was er mit dem riesigen Objekt (ein auf die Seite gelegtes Hochhaus, wie dj tinitus treffenderweise beschrieben hat, dessen Nutzfläche größenmäßig wohl die dem City-Hochhaus ähnelt) anstellen will. Das ist bis jetzt nicht geschehen, weshalb ich starke Skepsis habe, dass es dort jetzt wirklich losgeht.


    Für alle die, die nicht wissen, wie das Ringmessehaus aussieht (also für Auswärtige), drei aktuelle Ansichten von mir:


    Front zum Tröndlinring




    Rückseite Humboldtstraße


    Eigene Fotos

  • neues zum Postscheckamt

    Gruß Euch,


    Wo wir gerade beim sanieren sind...


    Nachdem das ehm. Postscheckamt in der Prager Straße nun vor einigen Wochen eingerüstet wurde (irgendwo hatte ich auch Bilder dazu eingestellt) wird es laut LVZ vom 24.09.08 komplett saniert werden und dann von der städtischen Firma Lecos bezogen werden. Dem Artikel nach sollen alle Gebäude erhalten und saniert werden. Wenn daß mal nichts ist:daumen:

  • Lange Rede kurzer Sinn, ich hab mal einen kleinen "drive-by" gemacht, keine Angst, nur mit dem Fotohandy... ;)







    und hier nochmal die Wirkung des fast fertig sanierten Eckhauses, fantastico:




    Die Bilder sind alle von mir. Man erkennt es leider schlecht aber vor dem Ringmessehaus liegt richtig Material rum, sieht etwas aufwendig aus für eine Fassadenreinigung aber kein Rauschen im Blätterwald bei der Sanierung eines Projektes dieser Größe?? Who knows...


    Ach ja Gratulation zu Platz 5 der am schnellsten wachsenden Städte Europas mein liebes Leipzig!:) (Quelle LVZ Seite 1)

  • zum Ringmessehaus:


    Im Lipsikon findet sich ein schönes Foto der ursprünglichen Fassade und Dachlandschaft zum Ring. Falls da wirklich was passiert, wäre natürlich die Wiederherstellung des Daches Pflicht, was die Dominanz und Größe des Gebäudes nochmal stärker betonen würde. Mich wundert aber ebenfalls, dass es dazu bisher keinerlei Informationen in der Presse zu lesen waren, insofern würde ich mich über ein dauerhaftes Riesenplakat an der Stelle nicht wundern.


    zum Postscheckamt:


    Neben den von Stoney geposteten äußerst positiven Informationen (gerade was die Nebengebäude betrifft), gab es noch Informationen zum technischen Rathaus: vor dem geplanten Neubau am Leuschnerplatz wird es wie berichtet nochmal eine (sicherlich zehnjährige) Mietvertragsperiode geben. Der Vertrag im Bürogebäude Prager Straße 20–28 läuft zum Jahresende aus. Ursprünglich war das Postscheckamt einer der Bewerber, fällt aber jetzt natürlich aus. Neben der Möglichkeit der Verlängerung des Mietvertrages besteht ebenfalls die Möglichkeit, in die momentan leerstehenden Allianz Gebäude Prager Straße 118–136 zu ziehen (was ich hoffe, weil das der Gegend ein wenig mehr Leben verleihen würde) oder in die alte Hauptpost am Augustusplatz. Letzteres klingt natürlich auch interessant, würde aber sicherlich erstmal keine Sanierung nach sich ziehen, sondern den derzeitigen Zustand für einen längeren Zeitraum festsetzen. Die Entscheidung soll wohl im Oktober fallen.


    zum Urbanaudit/ForzaLE:


    Gratulation auch von mir. Umso erstaunlicher, wurden teilweise doch relativ alte Zahlen (siehe hier) verwendet. Kann sich also nur noch gebessert haben. Cowboy schrieb zum demographischen Thema ja bereits vor kurzem hier etwas.


    Insgesamt also eine sehr erfreuliche Entwicklung, die man noch vor Jahren kaum für möglich gehalten hätte.


    Krass nur, dass das hässliche Entlein Halle/S., dass definitiv das Potential zum schönen Schwan besitzt und stellenweise bereits zeigt, genau am anderen Ende der Liste liegt.


    zur Fussball-EM 2012:


    Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, aber falls das UEFA Exekutivkommitee in den kommenden Tagen der Ukraine die EM 2012 entzieht - Polen ist sicherer Kandidat, können sich Berlin und Leipzig (sowie evtl. Dresden) laut LVZ Hoffnungen machen, als Ersatzspielorte herangezogen zu werden. Veranstalter wäre dann aber höchstwahrscheinlich der polnische Fussballverband.


    Grüße,
    *D

  • Dito, das wurde im Artikel über das Postscheckamt erwähnt. Dort wurde die Hauptpost auch als aktueller Kandidat genannt. Mich hat das auch ein wenig gewundert - vielleicht hat Alta Fides die Pläne ja verschoben, Baubeginn sollte laut deinem Artikel ja 2008 sein.


    Grüße,
    *D

  • Ich habe LVZ Online mal via Mail gefragt, was denn am Ringmessehaus passierte. Jetzt steht das auf deren Seite:
    http://www.lvz.de/aktuell/content/74054.html


    Die LVZ berichtet von dem Gerüst, das gerade gebaut wird. Dies wäre jedoch nicht der "Auftakt für eine umfassende Sanierung", sondern es sollen nur einige "Schadstellen" an der Fassade "untersucht" und "gesichert" werden, auf daß es nicht zu Unfällen komme.
    Pläne für das Haus habe die Ado Property Holdings ebenfalls noch nicht.

  • ^ Dass es keine Sanierung des Ringmessehauses geben wird, haben wir ja schon geahnt.


    Zum vermeintlich 5. Platz Leipzigs im EU-Ranking der am schnellsten wachsenden Städte Europas: Der Fehler liegt, wie so oft, im Detail. Denn die Provinzposse LVZ vergaß wohl geflissentlich zu erwähnen, dass die Erhebung der Zahlen in einem Zeitraum liegen, wo in Leipzig enorm viel eingemeindet wurde. Allein 1999 gewann die Stadt aufgrund von diversen Eingemeindungen rund 42000 Ew hinzu. Das reale Wachstum bis 2004 (= Ende der Erhebung dieser Studie) ohne die Eingemeindungen beträgt lediglich 0,6 statt 14 Prozent.


    http://leipzig-seiten.de/index…sk=view&id=4304&Itemid=42


    Macht aber alles nix, denn die weitaus größeren Zuwächse kann Leipzig nach 2004 verbuchen, und das alles ohne Eingemeindungen. Am 31. März wurden knapp 511000 Ew. gezählt. Ich bin mir sicher, dass wir bis Ende des Jahres die 515000 knacken werden. Vor 7 Jahren hätte noch keiner gedacht, dass es Leipzig jemals wieder über die 50000er-Marke schaffen würde...

  • Wieso "wir" - Sie arbeiten wohl schon dran??? :D


    Deshalb "wir" in kursiv. Mit uns hätte Leipzig schon jetzt 4 Ew mehr *Zwinker*.

  • Der Ostdeutsche Sparkassenverband hat die Tourismusentwicklung im Osten und im Saarland untersuchen lassen. Sachsen hat dabei nicht besonders gut abgeschnitten. Besonders in Dresden und im Elbland waren erhebliche Einbrüche bei den Übernachtungszahlen zu verzeichnen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass deutlich kundenorientierter gearbeitete werden muss. Infolge des demographischen Wandels werden einzelnen Regionen erhebliche Probleme zu bewältigen haben. Besonders fehlende Fachkräfte aber auch eine ausgedünnte Infrastruktur werden zu bewältigen sein. Potential sieht die Studie wohl nur bei einer Steigerung der Übernachtungszahlen ausländischer Gäste.


    Hier ein Vortrag der auch Handlungsempfehlungen für die einzelnen Regionen enthält.

  • Neben dem Rechtsextremismus hat Sachsens Touristikbranche wohl noch ein Gourmetproblem. Heute findet sich in der Sächsischen Zeitung Dresden ein Artikel mit der Überschrift "Gastropapst Siebeck: Sachsens Küche ist tabu"



    Offensichtlich hat jemand bei der Dresdner Morgenpost mal in der ZEIT geblättert und ist dort auf Siebecks kulinarische Karte gestoßen.



    Das Telefoninterview mit der Dresdner Morgenpost muss Wolfram Siebeck so genervt haben, dass er Sachsen jedwede zivilisatorische Errungenschaften auf gastronomischem Gebiet abspricht.



    Wo er Recht hat hat er Recht.



    Bei genauem Kartenstudium fällt allerdings auf, dass z.B. auch Baden-Württemberg fehlt.



    Leipzig ist mit einer Anzahl von Restaurants auf der Karte vertreten.



    Für mich ergeben sich einige Fragen.


    In welchem Bundesland liegt -aus Dresdner Sicht- eigentlich Leipzig?
    Wie konnte man einen so alten Mann (80-jährig) derart in Rage bringen?

  • ..tja,



    was könnte den verehrten Herrn Siebeck so auf die Palme gebracht haben, ein derartiges vernichtendes Urteil über die sächsische Küche zu fällen.. Vielleicht hat ihn die Dresdner Morgenpost wirklich früh am Morgen erwischt, wie der Name schon sagt, während Siebeck sich gerade eine koffeinhaltiges Getränk aus der Maschine laufen ließ. Neben der morgendlichen Störung kam wahrscheinlich die Frage nicht so gut an: "Nuu, nun sachense ma Herr Siebegg, wiesoo isn Dräsden nisch uff ihrer Garte druff?" Nicht nur das dabei wirklich jeder Kaffee erstarrt, wahrscheinlich schaffte es der Frager der Morgenpost eine derartige Fassungslosigkeit durch den Hörer zu schnarren, wie sich denn jemand erdreisten kann, die ehem. k.u.k. ähhh, quatsch, Kur und Residenzstadt, königliches Dresden nicht in den Gastrohimmel zu heben, mit Pauken und Trompeten versteht sich. Etwa die selbe Fassungslosigkeit, wie andere, also Auswärtige, nicht die faschistoide Haltung Dresdens in Bezug auf die Waldschlösschenbrücke verstehen wollen.. Blöde Idioten eben. Doch solche anderen Meinungen, wie die von Herrn Siebeck und seinem noch blöderen Atlas, werden einfach untertunnelt, am Ende war es die Dresdner Morgenpost, die einfach aufglegt hat?


    Und was tatsächlich diesen Gastroatlas angeht: Wenn Siebeck nicht mal im Leipziger Stadtpfeiffer und dem Falco essen war, kann er keine Meinung über das Leipziger Restaurantangebot haben.. Davon abgesehen, dass das Henssler und Henssler in Hamburg und diese Bahnhofsmission Borchardts in Berlin vorkommen, spricht nun wirklich nicht für diesen Atlas.. der meines Erachtens so aktuell ist, wie "Günstiger_Benzin_Atlas" von November 2007. Es hätte nur noch diese Schlemmerbaracke Sansibar auf Sylt gefehlt.



    In diesem Sinne, schön Herr Siebeck, dass sie die sächsische Landeshauptstadt etwas herunter geholt und daran erinnert haben, mit der Gastrostub 1900 gewinnt man keinen Blumentopf, auch wenn sie es vielleicht gar nicht kennen..


    In diesem Sinne: Bon appétit


    :jippo:

  • Markkleeberger


    Siebeck soll laut Sächsischer Zeitung gerade in Bamberg Rauchbier getrunken haben. Im Atlas von Siebeck sind eigentlich alle von Dir genannten Restaurants aufgeführt.:daumen:


    Und Siebeck sagt ausdrücklich im Artikel der ZEIT , dass es nur eine kleine Auswahl sein kann. Nach einem so langen Leben.
    Die Baden-Württemberger sind ähnlich sauer, haben aber wesentlich mehr Grund dazu.:lach:

  • da ich es in die welt gesetzt habe, hier meine infos: vor zwei wochen war ein artikel in der bildzeitung, mein vater hat ihn mir mitgegeben, da er meine krankheit kennt ;)
    die amec hat einen verwalter ihrer immobilien in leipzig. der wurde interviewt, was denn nun bitteschön mit der brache auch dem burgplatz wäre. seine antworten waren ausweichend und oberflächlich, also nicht wirklich gehaltvoll. die amec hätte noch nicht gebaut, wegen dem citytunnel.
    man möchte wohl einen mischkomplex aus büro/wohnen/gewerbe errichten mit tiefgarage und evtl. einem hotel. der ganze bau soll um die 25Mio kosten, und (hier ward mir bang) eine schicke fassade mit viel glas und naturstein bekommen. der baubeginn stand nicht fest.
    des war's...