Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Leipziger Strukturatlas 2009 erschienen

    Das Amt für Statistik und Wahlen hat den Strukturatlas 2009 herausgegeben. In diesem finden sich 70 thematische Karten zu den 63 Ortsteilen der Stadt, die z.B. die Thematiken Straftaten, Wohnungsgrößen oder Bestand der Privat-PKW in den unterschiedlichen Stadtteilen behandeln.


    Der Strukturatlas ist in gedruckter Form für 15 Euro beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich.
    Und im www zum kostenfreien Download: http://www.leipzig.de/imperia/…nd-wahlen/lz_stratl09.pdf
    Ausreichend Lesestoff für faule Tage ;-).

    Wie gewohnt eine recht ausführliche Vorstellung in der L-IZ:


    Strukturatlas Leipzig 2009: Eine Stadt auf dem Weg in die Mitte
    Ralf Julke 19.12.2009
    http://www.l-iz.de/Politik/Lei…dem-Weg-in-die-Mitte.html


    Und ein sehr kurzes und nicht besonders aussagekräftiges Interwiev mit Josef Fischer, dem Leiter Statistik und Wahlen:
    http://www.leipzig-fernsehen.d…o=091218_Nif_Struktur.wmv

  • Kanalnachbarschaften.de und georg-schwarz-strasse.de

    Die künftigen großen Ereignisse rings um die Karl-Heine-Straße und der warme Fördergelderregel des EU-Projektes Creative Cities werfen ihren Schatten vorraus:


    http://www.kanalnachbarschaften.de/
    präsentiert Unternehmen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Plätze für Familien, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten rund um den Karl-Heine-Kanal in Leipzig.


    Ausführlicher Artikel dazu in der L-IZ:
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…alnachbarschaften.de.html


    Derweil wartet die Website der rotznäsigen kleinen Stiefschwester - naja, hohe Ziele sind damit ja schon mal gesteckt :D - noch auf ihre Freischaltung, die aber dieser Tage kommen sollte - hoffentlich noch vorm Fest als kleines Geschenk an alle Lindenauer und Leutzscherinnen:


    http://www.georg-schwarz-strasse.de/

  • Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest...



    P.S. Mit der Hoffnung, heute Abend steht der Weihnachtsmann bei euch vor der Tür, oder kommt er doch durch den Schornstein :D

  • Frohes, glückliches und gesundes neues Jahr(-zehnt) euch allen =) Möge Die Kunst des Bauens in der nächsten Dekade neu erblühen ;oP

  • Einmal mehr erweist sich die in Dresden erscheinende Sächsische Zeitung als hurrapatriotische Provinzposse. In diesem Artikel wird quasi so getan, als würde die Krise in der Chipindustrie, Dresdens größtes Steckenpferd, keine Auswirkungen auf die Stadt haben. Die traurige Wahrheit allerdings ist, dass die Dresdner AL-Quote sachsenweit seit letztem Jahr überproportional steigt und jetzt nur noch 2,2 Prozentpunkte weniger beträgt als das für seine hohe AL-Quote viel gescholtene Leipzig. Vor einem Jahr lag die Differenz noch bei rund 5 Prozentpunkten, vor drei Jahren gar bei über 7 Prozentpunkten.


    http://www.pub.arbeitsamt.de/h…rt/karten/aloq_kreis.html



    Noch dümmlicher allerdings ist die Behauptung vom Dresdner Statistikstellen-Chef, Christian Eichner, die Ablösung Leipzigs als größte sächsische Stadt wird "irgendwann passieren", weil die Landeshauptstadt schneller wachse als die Messestadt. Die SZ hätte den Dresdner Hype mit dem grenzenlosen Wachstum, wie es sich für eine kritische Tageszeitung gehört, hinterfragen können. Dazu hätte sie bloß die Bevölkerungsstatistik fürs 1. Halbjahr '09 recherchieren müssen.


    http://www.statistik.sachsen.d…_02/02_02_06g_tabelle.asp

  • Ansgar und Benedikt Schulz, die Sieger der Ausschreibung zum Bau der neuen Propsteikirche im Stadtzentrum, kritisieren die Leipziger Wohnungsbaupolitik der vergangenen 20 Jahre. Im Mittelpunkt steht dabei das Plattenbauviertel Grünau, wo die auch aus anderen Städten bekannten Widerstände gegen Abrisse energischer überwunden hätten werden müssen. Zugleich wird aber die Städtebaupolitik der Stadt gelobt.


    Aus meiner auswärtigen Sicht würde ich Leipzig eher eine Vorreiterrolle beim Umgang mit den Plattenbaugebieten attestieren. Um es mal etwas plaktiver zu sagen: Wer einen derart umstrittenen Entwurf wie das Kirchengebäude zu verantworten hat, sollte sich vielleicht etwas zurückhaltender in der Öffentlichkeit präsentieren.

  • Auf den Originalartikel der ZEIT bin ich schon gespannt.


    In DIESER Zusammenfassung des Interviews der Architekten Ansgar und Benedikt Schulz -diesmal von der DPA- wird der Um- oder Rückbau des Plattenbaugebietes Grünau zwar auch angesprochen, der Stadtumbau insgesamt aber komplexer gesehen.

  • Da ist nun das bereits vorab diskutierte Interview in der Zeit:


    Stadtentwicklung
    Leipzig baut
    Die Architekten Ansgar und Benedikt Schulz über neue Aufträge, Größenwahn – und darüber, wie der Stadtrand abgehängt wird
    DIE ZEIT, 07.01.2010 Nr. 02
    http://www.zeit.de/2010/02/S-Architekten


    Da findet man Äußerungen wie:
    Ansgar Schulz: Unser Gebäude soll sich so in die Stadt einfügen, als habe es schon immer dort gestanden. Auch die Aussagen über den Leipziger Osten, speziell die Eisenbahnstraße, und das Reudnitz-Center finde ich eigenartig.


    Sollte Architekten eigentlich wissen, das das weiche rote Zeugs, was da in Rochlitz und anderswo abgebaut ist, kein Porphyr ist, sondern maximal ein Porphyrtuff, aber eigentlich ein Rhyolithtuff? Unglücklicherweise wird es seit längerer Zeit unter "Rochlitzer Porphyr" vermarktet, wahrscheinlich weil das kürzer ist. So hat es leider auch Eingang in diverse architekturgeschichtliche Abhandlungen und in Denkmalbeschreibungen gefunden.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Rochlitzer_Porphyr
    http://www.tu-dresden.de/biw/g…en/download/Tuffe_IfS.pdf

  • ^ Ja, eigenartig ist da Einiges. Einheitlich hochwertiges Bauen fügt sich zu einem "sterilen Gesamtbild", die momentane Entwicklung des Leipziger Ostens verfolgen die beiden sicherlich auch nicht, als hoffnungslos hätte man die Lage vielleicht vor 2 Jahren bezeichnen können, aber nicht mehr heute. Auch, dass Stadtteilzentren als gute Lösung betrachten, lässt aufhorchen. Diese sorgen ja oft eher für eine Verödung des Umfelds als für das Aufhalten des Verfalls. Volle Zustimmung dagegen beim Thema Markthalle. Interessant aber, dass das Einzige, was den beiden als Besonderheit ihres Kirchbaus einfällt, der verwendete Stein ist. Das hatten wir im entsprechenden Thread ja bereits so vermutet.


    LE Mon. hist.: das mit dem Rochlitzer Porphyr hallte ich für Semantik, auch wenn es umgangssprachlich ist, ist überall nur von diesem Begriff die Rede, selbst in älteren Abhandlungen beispielsweise über die Grimmaer Pöppelmannbrücke. Falsch ist es trotzdem nicht, Prophyr ist halt ein Sammelbegriff.

  • ^^ Danke für die Einstellung des Interviews. Die Aussagen von Schulz&Schulz die städtische Entwicklung betreffend sind m.E. bis auf ein paar Schnitzer nachvollziehbar. Dass dabei die Eisenbahnbahnstraße in der Beurteilung so negativ wegkommt, finde ich allerdings wiederum überzogen. In jeder deutschen Großstadt mit mehr als 500.000 Ew. (in Westdeutschland wahrscheinlich sogar Städte ab 100.000Ew) gibt es eine oder mehrere Straßen mit schlecht vermietbaren Wohnungen, Ramschläden, Siffecken und einer Konzentration von Migranten und ärmeren Bevölkerungsschichten. In Frankfurt steht dafür stellvertretend die Münchner Straße zwischen Hbf und Sitz der EZB gelegen. Statt sie wie die Leipziger Eisenbahnstraße als Problemstraße abzukanzeln, hat man in Frankfurt längst begriffen, dass solche Straßen für eine Großstadt und ihre Bewohner auch eine Bereicherung sein können. Vielmehr stellen doch jene Magistralen, in denen die Ladenzeilen leerstehen, das weitaus größere Problem in Leipzig dar. Und wären in Grünau die Plattenbauten auf 30.000Ew zurückgebaut worden, wie Benedikt Schulz im Interview resümiert, müssten heute rund 13.000 Grünauer woanders wohnen. Ob dann in Leipzigs Kernstadt, ist fraglich.


    Richtig hingegen finde ich die positiven Äußerungen zu den inzwischen in Verruf geratenen Stadtteilzentren. Ich glaube nicht (wie Ralf Julke von der "lizzy" ständig wiederholt), dass Stadtteilzentren mit ausgewogenem Mix zu einer weiteren Verwaisung der Magistralen führt. Im Gegenteil. Durch den Bau von Stadtteilzentren wird Stadtreparatur betrieben (der architektonische Aspekt und der gelegentlich damit verbundene Abriss von historischen Baudenkmalen bleiben davon unberührt), die zwangsläufig zu einer Aufwertung der Magistralen und Erhöhung der Aufenthaltsqualität führt.

  • Letzteres wäre ein spannende Diskussion. Ich sehe nämlich ähnlich wie Ralf Julke diese Teile sehr skeptisch. Nun ja, wir werden sehen, welchen Einfluss sie auf die Georg-Schumann-Straße und den Lindenauer Markt haben werden. Zum Effekt in Leutzsch gibt es durchaus gegenteilige Einschätzungen.


    Die Eisenbahnstraße ist schon heute um Längen besser als ihr Ruf. Übrigens betreibt das Quartiersmanagement Volkmarsdorf eine nette Website zu Gewerbe und Einrichtungen sowie kulturellen Angeboten rund um die Eisenbahnstraße:
    http://www.volkmarsdorf.de/civixx/marktplatz.asp


    Ähnliche Netzangebote sind ja mittlerweile auch für die anderen beiden "Problem-Magistralen" GSS in Vorbereitung.

  • Noch mal zur Eisenbahnstraße: Die verschiedenen neueren Artikel und Interviews, so z.B. mit Wolfram Günther (Leipziger Denkmalstiftung, Stadtforum ...) im Kreuzer wurde hier ja schon angesprochen. Der Artikel war meines Wissens aber noch nicht dabei:


    Maike Neupert und Julia Reinard
    Nicht alles ist wahr am negativen Image des Leipziger Ostens
    Zwischen schlechtem Ruf und Veränderung
    Uncover. Das Online-Magazin aus der Leipziger Journalistik, 10. Februar 2009
    http://www.uni-leipzig.de/jour…tem-ruf-und-veraenderung/


    Interessant finde ich vor allem die Aussagen zur Herkunft des Mythos Eisenbahnstraße und die unterschiedliche Wahrnehmung des höheren Anteils von Bürger_innen und Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund.


    Und in einem Artikel in der LVZ vom 02.12.2009 über den ALDI-Markt im ehemaligen Kino
    Einkaufswagen in früherem Kino: Neue Nutzung für uraltes Lichtschauspielhaus
    Jens Rometsch

    http://nachrichten.lvz-online.…us/r-citynews-a-4220.html
    fand ich gerade noch folgende Aussagen:


    „Im Frühjahr 2010 stellen wir unser Konzept für ein internationales Quartier vor, das mit Hilfe der LWB in den Blöcken schräg gegenüber der Kreuzung entstehen wird“, erläutert Gerkens.


    Rings um den Stadtteilpark am Rabet sollen Fußwege und Straßenanschlüsse verbessert werden. Im Frühjahr beginnt die Sanierung der Straße Rabet. Außerdem soll für 765 000 Euro, die vor allem aus dem EFRE-Topf stammen, noch ein Stück der Neustädter Straße hergerichtet und eine dauerhafte Wegeverbindung Rabet-Bergstraße geschaffen werden.


    IQ_Ost – Internationales Quartier im Leipziger Osten
    http://www.leipziger-osten.de/…bersicht-projekte/iq-ost/


    IQ_QUADRAT – Integrative Qualifikation im Internationalen Quartier Leipziger Osten
    http://www.leipziger-osten.de/…icht-projekte/iq-quadrat/


    Die Idee dazu ist ja schon ein paar Jahre alt und auch nicht ganz unumstritten, aber offenbar soll das nun doch weiter vorangetrieben werden:


    Erstmals angesprochen wurden die Pläne meines Wissens 2005:
    http://forum.politik.de/forum/…-chinatown-entstehen.html - Wie immer dort mit reichlich sinnlosen, nicht selten rassistischen Kommentaren.
    Und beschäftigen danach wegen Nazihetze sogar den Landtag:
    http://www.landtag.sachsen.de/…ender/2005/pp20051208.pdf ab S. 82 bzw. 2866


    LWB-Kundenmagazin Dezember 2007/Januar 2008
    http://www.lwb.de/get.php?f=58…b2622538f3.pdf&m=download

  • Leipzig auf der NYT-Liste "31 Places to Go in 2010"

    Da freut sich das Herz: Leipzig befindet sich auf Platz 10 der NYT-Liste "31 Places to Go in 2010". Dies berichtet die LVZ. Als Gründe werden der 325. Bach-Geburtstag sowie der 200. Geburtstag von Robert Schumann mit den damit verbundenen Konzerten, Festivals und der Wiedereröffnung des Bach-Museums aber vor allem auch die Neo Rauch-Retrospektive im Museum der bildenden Künste aufgelistet. Erstaunlich auch, dass sich die beiden Leipziger Label Moon Harbour und Kann bis New York herumgesprochen haben und gemeinsam mit einem Besuch der (pop up empfohlen werden.


    Meines Erachtens eine unbezahlbare Werbung für unsere kleine Großstadt, wäre schön, wenn durch diese Auszeichnung noch ein paar mehr Reisende den Blick auf Leipzig richten :daumen:


    Die komplette Liste befindet sich hier.