Jerusalem - Stadt aus Sandstein

  • Jerusalem - Stadt aus Sandstein

    Nachdem ich schon Fotos von Tel Aviv gezeigt habe, mache ich jetzt mal mit Jerusalem weiter. Leider war Feiertag, sodass nicht allzu viel los war und der Bus auch nicht so spät fuhrt, sodass wir zeitl. etwas eingeschränkt waren und wir deshalb nicht alles sehen konnten, was es sich lohnen würde zu sehen.


    Ein Bisschen das Umland vom Bus aus...





    Beginnen wir mal in der Altstadt. Natürlich ist sie stark von religiösen Einflüssen und Einrichtungen geprägt, aber sehr lebendig, besonders das arabische Viertel mit seinem Markt.


    Rein ging es durch das Misttor, von dem man direkt zur Klagemauer gelangt. Wie der Name schon vermuten lässt, wurden hier früher die Abfälle abgeladen...

    Neubauten im jüdischen Teil der Altstadt...

    Die Kuppel gehört zur Al-Aqusa-Moschee...


    Sicherheitsschranke auf dem Weg zur Klagemauer...




    Das arab. Viertel...



    Kontraste ;)












    Raus aus der Altstadt gehts durch das recht beeindruckende Damaskustor...


    Nächstes Mal geht's dann wieder rein in die Altstadt.

  • Weiter geht's...

    ...in Richtung Westen.



    Wie man sieht, stehen auch hier überall mal Neubauten, die aber kaum auffallen, weil sie sich in Material und teilw. auch Form anpassen.


    Durch das Neue Tor gelangt man in das christl. Viertel.


    Im Gegensatz zum arabischen Viertel herrschte dort tote Hose. Außer ein Paar Mönchen war dort eigentlich niemand...





    Erneut Kontraste...


    Es gibt noch das armenische Viertel, aber da waren wir nicht.


    Am Jaffa Tor geht's dann wieder raus. Als



    Kaiser Wilhelm II. zu Besuch kam, wurde eine Schneise in die Mauer geschlagen, damit er bequem mit seiner Kutsche oder seinem Wagen in die Altstadt fahren konnte...


    Vom Vorplatz hat man einen guten Blick auf die Neustadt, mit einem interessanten Hotelneubau im Vordergrund und einer ebenso interessanten EKZ auf dem letzten Bild...



    Nächstes Mal gehts dann auf der Stadtmauer entlang...

  • Vom Jaffa Tor aus gehts auf die Stadtmauer.


    Gleich daneben steht der Davidsturm, ein Minarett aus dem 17. Jh als Teil der von König Herodes errichteten Zitadelle...


    Aus dieser Perspektive erinnert er an einen erhobenen Finger...


    Die kath. Dormitio-Kirche auf dem Berg Zion. Wilhelm II. erwarb das Land, übergab es dem "Deutschen Verein im Heiligen Land", der diese Kirche dort errichten ließ...


    Der Friedhof zu ihren Füßen...





    Ein (oder mehrere?) weiterer Friedhof, bereits im Westjordanland gelegen...

    Wie alt manche der Gräber wohl sind...?


    Wieder mal Kontraste...


    Al-Aqusa-Moschee mit der wunderschön gelegenen russ.-orth. Maria-Magdalena-Kirche mit ihren goldenen Zwiebeltürmen...


    Und als Höhepunkt der Felsendom, wenn auch nicht aus der besten Perspektive. Leider war nur Moslems der Zugang zum Tempelberg gestattet, was mich irgendwie schon gewundert hat. Viell. wegen der Sicherheit?





    Auf Grund der Hitze und der sengenden Sonne hat meine Mutter nach einer Weile protestiert und wir mussten den Rundgang leider am Misttor, wo wir am Anfang die Altstadt betreten haben, beenden :(.


    Kommentare sind willkommen ;).

  • Vielen Dank, für die virtuelle Tour durch die Stadt, vor allem auch die zahlreichen Kommentare. Ich habe mich bis jetzt noch nie wirklich mit der Stadt beschäftigt, allerdings sind die Eindrücke sehr imposant.
    Die Altstadt scheint ja wirklich noch sehr gut erhalten zu sein und auch die verschiedenen Gebiete sehen sehr interessant aus.
    Ich bin wirklich beeindruckt.

  • Wirklich sehr schöne Fotos aus einer einmaligen (urorientalischen) Stadt und wegen deiner Frage:


    Leider war nur Moslems der Zugang zum Tempelberg gestattet, was mich irgendwie schon gewundert hat. Viell. wegen der Sicherheit?



    In Mekka und anderen muslimischen Heiligtümern dürfen KEINE "Ungläubige" anwesend sein (http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Christian_Bypass.jpg). Das Gleiche gilt für muslimische Beerdigungen. Ziemlich intolerant, so etwas gibt es bei Juden und Christen nicht. :) Schade, so bleiben uns "Ungläubigen" Einblicke verwehrt.

  • @houselast
    Also, im Reiseführer stand nichts davon, dass man als "Ungläubiger" den Felsendom oder zu mindest den Tempelberg nicht betreten darf. Es war auch ein isr. Soldat, der uns den Durchgang verwerht hat. Ich habe auch alte Fotos von meinem Vater, wo er vor dem Felsendom steht. OK, das war in den 70ern, da war die Situation mit den Grenzen und so vielelicht noch eine andere, aber...Naja, wie sie meinen...Zur Klagemauer darf jeder ;).

  • Nun gehts in die Neustadt.


    Am interessantesten war das neue, noch im Bau befindliche EKZ gleich vor den Toren der Altstadt. Es ist zwar neu, ist aber wie der Großteil der Stadt aus Sandstein und bezieht auch einige hist. Gebäude ein.




    Noch mal ein Blick auf die Altstadt...


    Links neu, rechts alt.



    Eine (ehem.) Kirche?


    Dieses Haus wurde wohl ab- und wieder aufgebaut. Die einzelnen Steine sind nummeriert, was man auf dem Foto vielleicht nicht erkennt.


  • So, nun zum letzten Teil der Jerusalem-Tour. Die Innenstadt, jedenfalls der Teil den wir gesehen haben, war nicht sonderlich aufregend.




    Fußgängerzone Ben-Yehuda-Straße, benannt nach dem "Erfinder" des modernen Hebräisch...






    Am Ende der FZ steht diese Ruine, Reste einer christl. Mädchenschule mit Kaufhaus im Hintergrund.


    Um die Ecke liegt die Italienische Synagoge. Sie stand ursprünglich in nem Kaff bei Venedig und wurde 1952 an ihrem jetzigen Standort wieder aufgebaut.




    Auf dem Rückweg Richtung Altstadt kamen an einem ehem. muslim.(?) Friedhof vorbei...Der ideale Ort für Katzenliebhaber ;).



    Kleines Mausoleum, das heute anscheinend als Abstellraum genutzt wird:nono:...



    Leerstehender Altbau...


    Hier noch mal die andere Seite des Hotels, das wir schon vom Mauerspaziergang aus gesehen haben...




    So, das wars leider schon. Für die Knesset und andere markante Gebäude hat die Zeit leider nicht gereicht :(. Hoffe es hat dennoch gefallen. Finde interessant, dass Sandstein wirklich der einzige Baustoff zu sein scheint. Kommentare sind willkommen.

  • Danke Ben. Ich wollte selbst schon immer mal nach Jerusalem, aber irgendwie hat es sich nie ergeben. Ich bleibe immer im europäischen bzw. angelsächsichem Raum hängen ;)


    Aber ich bin wirklich beeindruckt von den vielen Kontrasten in dieser historisch gewachsen multiklturellen Stadt. Ohne etwas beschönigen zu wollen, kommt mir das alles sehr reizvoll vor. Den meisten Menschen dort ist sicher auch an einem angenehmen Zusammenleben gelegen.


    Die Architektur an sich betrachte ich als sehr faszinierend und vielfältig. Ähnlich (und doch völlig anders) wie in Berlin scheint ein interessanter Dialog zwischen historisch und modern zu existieren - aber gleichzeitig wirkt alles sehr harmonisch und stimmig.


    Hoffentlich ergibt sich für mich auch einmal eine Gelegenheit, diese interessante Stadt selbst zu erkunden. Bis dahin noch einmal vielen Dank.

  • Hallo Jan. Es ist auf jeden Fall eine Reise wert, wie auch der Rest des Landes. J. ist mMn aber nichts für längere Aufenthalte. 1-2 Tagestrips reichen. Oberflächlich scheint es halbwegs harmonisch zu laufen. Aber wer weiß, wie es hinter der Fassade aussieht...Auf jeden Fall eine interessante Mischung aus allen Relis und entsprechenden Ansichten. Was die Architektur angeht, scheint man sich wirklich Mühe zu geben, das Stadtbild nicht zu stören, sowohl was Form als auch material angeht.

  • Bin immer wieder sehr überraschst wie historisch und imposant viele neubauten aussehen. Das gefällt mir sehr gut. Bei uns in Europa mach man ja so etwas leider nicht mehr, weil man ja meint das wäre nicht zeitgemäß oder gar ein Rückschritt. Vielleicht sollten wir einfach mal ein paar Israelische Architekten unsere Städte planen lassen , sähe högstwarscheinlich um einiges besser aus.:lach:

  • Leider fallen mir keine isr. Architekten ein. Wie hier, wird es aber auch in Israel solche und solche Architekten geben. Und wenn man sich Tel Aviv anschaut, welches ja eh eine Neugründung ist, sieht man, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. Dort können sich die Vertreter der Glas-Moderne austoben. Ich weiß ja nicht, wer der Bauherr von Neubauten wie dem auf dem 5ten Bild im ersten Beitrag ist. Ich schätze einfach mal, da Jerusalem ja nun mal nicht "irgendeine" Stadt ist, dass man vieleicht von der Stadt doch etwas strikter ist, was die Gestaltung angeht und wenn der Bauherr die Kirche o.ä. ist, sie vielleicht auch etwas Rücksicht auf ihre Gebäude nehmen...

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  • Näheres

    an Jerusalems - auch hier z.T. gezeigter - aktueller Architektur kann man hier http://www.alrov.co.il/development.html erfahren, ganz konkret für die Architekten des Mamilla Projektes hier: http://www.msafdie.com/


    Israel ist - wenn man von dem ständigen Hype um den Nahostkonflikt absieht - bezogen auf die aktuellen Architekturdebatten ein sehr europäischer Ort mit ähnlicher Diskussion um Vermischung von Traditionalismus und Moderne. Letztere ist übrigens im Zuge der ersten Siedlerwelle in Haifa und Tel Aviv besonders intensiv zu bestaunen.



    Mit Gruß vom Berliner Schreibtisch und Zuspruch für eine Israel-Reise: F. Wolf