Kö-Bogen 2. BA (Altthread bis 2008)

  • Typisches Libeskind Gebäude eben. Finde der Illusion kann man noch wenig abgewinnen find es so zwar beeindruckend hab aber die befürchtung, dass das Gebäude fretig nicht halbsogut aussieht, wie z.b. beim phaeno.

  • Moment, das Bild in der NRZ ist nur eine Beispielabbildung für den Liebeskind-Stil und zeigt das Denver Art Museum.



    Eben. EM

  • Trinkaus geht angeblich mit dem Entwurf von RKW ins Rennen, der bei den Bürgern (mit Recht!) keinen großen Zuspruch gefunden hatte:

    Q: Landeshauptstadt Düsseldorf




    Beide: EM


    BRT und HPP sind damit wohl aus dem Rennen.


    Wenn Libeskind dabei ist, kann es kaum wundern, wenn weitere große Namen folgen. Bis jetzt wird selbst die Zahl der Bewerber unter Verschluss gehalten - es seien aber "zahlreiche". Die Bewerbung von RKW/Trinkaus dürfte dann eigentlich keine Chance haben. Bis Ende Juli wird entschieden, wer detaillierte Entwürfe vorlegen soll.


    "Die Developper", die mit Daniel Libeskind ins Rennen gegangen sind, schließen Trinkaus als Nutzer nicht aus.


    (RP-print; EM)

  • Das kann ich auch nicht nachvollziehen; der RKW-Entwurf war und ist wirklich nicht der Beste (auch RKW könnte es besser).
    Für micht bleibt der Entwurf von HPP der, der sich am Besten in sein Umfeld einfügt.
    Ich hoffe, das dort Architekten mit ausreichend Gespür für den Ort ans Werk gehen; eine "architektonische Selbstdarstellung" benötigt Düsseldorf nicht.
    Architektur ist für Menschen!

  • ^^ Ich könnte reichlich Beispiele der misslungenen Entwürfe der Stararchitekten auflisten, bei den es Probleme mit der Ausführung oder mit den grundlegenden Funktionen gab - das würde allerdings stark ausufern. Diese Begeisterung, wenn bekannte Namen fallen, halte ich für reichlich übertrieben. Gerade Libeskind (s. Pressemeldung letzte Seite) hat bisher nie überzeugt, er würde die existente Bausubstanz oder die Umgebung respektieren (s. z.B. seinen Entwurf des Umbaus des Armeemuseums in Dresden; hier mit Bildern).


    Würde man vorwiegend auf bekannte Namen setzen wollen, könnte man gleich Brad Pitt einladen, der sich in letzter Zeit als Hobbyarchitekt betätigt - noch mehr Bekanntheit und noch mehr Medieninteresse. :D

  • Für die meisten Architektur-Laien sind nun mal Namen wichtig, wie wollen sie auch die eigentliche Qualität eines Entwurfes beurteilen, das ist anscheinend auch für Fachleute manchmal schwierig.
    Ich selber halte nicht viel vom sog. "Name-Dropping". Aber es begeistert auch Investoren, die wollen mit bekannten Namen auf die sichere Seite - z.B. bei der Vermarktung.


    Zu "Brad Pitts Architekten": Das Büro Graft (graftlab), hat übrigens kürzlich in Düsseldorf an der Graf-Adolf-Straße den Eingangsbereich / Lounge einer Groß-Zahnarztpraxis gestaltet - ziemlich "abgefahren". (neben der Deutschen Bank / Ecke Berliner Allee)

  • ^^ Auch die Investoren nicht immer, siehe hier ganz unten: Libeskinds Entwurf für die Dresdner Innenstadt brachte kontroverse Debatten, aber keinerlei willige Mieter. Es wurde früher darüber diskutiert, wie wichtig es ist, dass die Seite des Vorhaben hin zur Kö mit dieser eine harmonische Einheit bildet. Libeskind könnte nur eins garantieren - dass er genau das nicht erfüllen würde.


    BTW: Brad Pitt - da er und sein Büro in Dubai wirklich etwas bauen, könnte ich mir sogar irgend ein Brad-Pitt-Haus im Medienhafen vorstellen. An der Kö wären die mir zu riskant - bisher kenne ich als Referenz nur eine Siedlung der chaotisch angeordneten roten Zelten für Flutopfer in New Orleans.

  • Libeskind sichert zunächst einmal Aufmerksamkeit - das ist nicht zu unterschätzen: Man stelle sich vor, Düsseldorf baut seinen Kö-Bogen und keiner kriegt's mit. Wenn "Die Developper" einen Libeskind ins Boot holen, zeigt das auch recht deutlich, dass sie es ernst meinen, mit ihrer Bewerbung. Man stelle sich vor, Trinkaus/RKW wären ohne echte Konkurrenz ins Rennen gegangen.


    Wenn über das Ergebnis des Wettbewerbs entschieden wird, zählen Namen rein gar nichts mehr. Gutes Beispiel oben: RKW ist wirklich ein ordentliches Büro, das oft gute Ergebnisse liefert, aber hier überzeugt es nicht. Vielleicht ergeht es Libeskind ähnlich, wobei ich ihm schon eine Menge zutraue, wenn ich seine bisherige Arbeit anschaue. Wenn seine Ideen veröffentlicht werden, wissen wir mehr.


    Mir ist das Grundstück viel zu prominent, um nur etwas angepasste Kö-Architektur dort abzustellen. Kontoverse Debatten darf man nicht scheuen, wenn man an diesem Ort bauen will.


    Was "die Stars" betrifft: Tiger Woods gewinnt nicht jedes Turnier, aber er gewinnt häufiger als die meisten anderen.

  • Manchmal ist Dekonstruktivismus etwas destruktiv - nicht unbeabsichtigt!


    Das Beste ist eben ein beschränktes, mehrstufiges Verfahren mit unterschiedlich aufgestellten Büros, z.B. namhafte Büros, große Büros, junge Büros, etc. So erhält man eher eine gute Mischung kreativer Ansätze und umsetzbarer Entwürfe.


    Für Aufmerksamkeit kann auch der Wettbewerb an sich sorgen, das ist nur eine Frage guter PR. Und das Ergebniss kann der / die neue OB. ja wieder in Cannes auf der nächsten MIPIM zeigen.


    Der Ort ist außerdem so gut, das es keine "Namen" benötigt - nötig ist hier nur gute Architektur!


    Mir wäre da etwas Zurückhaltung lieber als ein architektonischer Ego-Tripp.
    Im Vordergrung muß der Umgang mit dem Ort stehen; außerdem muß der Entwurf auch in die Stadt passen und sollte sich am Menschen orientieren.

  • Ich bin jetzt auch der Meinung, dass diese vorgegebene Form totaler Müll ist. Ich bin auf jeden Fall bei einem Wettbewerb für einen freien Bau der seine eigene Forum und Architektur hat.

  • ^^ Ach so: 200m und zwei Plätze weit vom Thyssen-HH baut man nicht mehr als 6-7 Etagen, nur um diesem Wunderwerk der 1950er Jahre Respekt zu erweisen. Und im Norden der Kö - die als wertvollstes Ensemble der Stadt gilt - sollte keinerlei Respekt dem Umfeld gegenüber notwendig sein? Die Bezeichnung "totaler Müll" passt eher auf die Libeskinds Methode, mit Schockeffekten ohne jeglicher Beachtung von irgend etwas Aufmerksamkeit zu erzeugen (mamamias "Ego-Tripp" liegt da mE auch nicht ganz falsch). Unter Umständen könnte man sogar von Brad Pitt etwas mehr Sensibilität erwarten.


    (Gewagtere Formen könnte man eher auf dem anderen, südöstlichen Ende des Entwurfgebietes verwenden - was auch die geforderte Vielfalt/Kleinteiligkeit schaffen würde. Ich fürchte jedoch, derartiger Ansatz wäre dem Herrn nicht mediengerecht genug - ohne Aufregung würde er ja weniger in die Medien kommen!)

  • Jetzt mal langsam...

    Kaum wird bekannt, dass Libeskind einen Entwurf vorgelegt hat, schon sind die ersten Herzinfarkte zu vermelden.


    Solange Libeskinds Entwurf nicht vorliegt, ist es schon reichlich voreilig, ihn zu verreißen. Er ist ein Bewerber von vielen - ob seine Idee realisierungswürdig ist, wird man sehen, wenn alle Vorschläge bekannt sind. So viel Geduld sollte jeder von uns aufbringen.


    Nicht vergessen: Es handelt sich um ein mehrstufiges Verfahren, d.h. Erkenntnisse aus der ersten Stufe und städtebauliche Maßgaben seitens der Jury können in die Aufgabenstellung der zweiten Stufe einfließen. So ist es bspw. beim Reichstag geschehen (die Idee mit der Kuppel war nicht von Foster).

  • Das war immer mein Reden - wenn der Tausendfüssler fällt, sollte der östliche tel des B-Plans geändert werden; die östliche Baugrenze ist unmotiviert, da sie sich am Tausendfüssler orientiert, und nicht am Dreischeibenhaus.
    Rund um den JWP haben wir es (wie gesagt) mit sehr unterschiedlichen Orten zu tun, dem muß Rechnung getragen werden.


    Im Bereich des Dreischeibenhauses kann ich mir gut mehr als 6 Etagen vorstellen, und die Fassaden können dieser Umgebung gemäß z.B. technischer und transparenter sein. Zum Schadowplatz und zur Kö hin sehe ich das aber ganz anders; hier braucht die Stadt kleinteiligere Architektur / Fassaden.


    Es sollte um eine nachhaltige Arrondierung des gesamten Areals gehen, und nicht nur um die Überbauung eines Platzes. Und in dem geplanten Wettbewerb sollte (z.B. in einem Ideenteil) der Bereich zur Schadowstraße und zur Johnanneskirche / Berliner Allee mit behandelt werden.


    Wichtig bleibt aber auch das Nutzungskonzept. Ich hoffe, die Verantwortlichen bei der Stadt entscheiden nicht zu sehr nach dem zu erzielenden Kaufpreis, sondern denken etwas weiter. Was für die Zukunft der City und damit für Düsseldorf vorteilhaft ist, sollte umgesetzt werden, und nicht unbedingt eine flächenmaximierte Bebauung mit einer reinen Büronutzung.

  • Genau das ist ja dass interessant jede Seite an das Ensemble anzupassen was sie umgibt. Also würde der Bau auf der Kö und von der Schadowstraße immer anders aussehen... klingt doch nach einer tollen Aufgabe...

  • Karin Kortmann startet heute ihren Wahlkampf und fordert nun einen "Kultur-Bogen" statt eines Kö-Bogens am Jan-Wellem-Platz. Statt eines Bankgebäudes soll hier lieber ein neues Musuem entstehen und damit dem Platz besser Leben einhauchen.


    NRZ

  • Ein Museum - wofür?? Und wer bezahlt den Bau und die laufenden Kosten???


    Viel wichtiger finde ich, über angemessene Nutzungen im EG zu sprechen!


    Dort könnten u. U. auch kulturelle Nutzungen, z.B. eine Kunstgalerie etc., integriert werden. Zum Schadowplatz hin sollten kleinere Läden und Cafés den (zu überarbeitenden) Platz beleben. Am Hofgarten kann ich mir statt Läden eher Cafés und ein Restaurant vorstellen, hier sehe ich eine mehr zum Park orientierte, ruhige Prommenade.


    Gut zu verkaufen wären sicherlich auch Luxus-Wohnungen mit Parkblick (natürlich erst ab dem 2. OG). Inteligente Investoren / Bauträger werden sich über eine nachhaltige Vermarktbarkeit (Vermietbarkeit) ihrer Immobile sicherlich Gedanken machen; ein "einfaches" Rendite-Objekt ist hier sowieso nicht realisierbar.


    Vorallem aber sollten sich die Baukörper städtebaulich in die sehr unterschiedlichen Umgebungen einfügen!

  • Ein Museum könnte ich mir an der Stelle auch gut vorstellen.
    Ist aber leider ein bisschen Weltfremd!
    Wo soll denn das Geld dafür herkommen?
    Eigentlich sollen doch die Einnahmen durch den Grundstücksverkauf die anderen Maßnahmen, wie den Tunnel und die Hofgartenerweiterung finanzieren.

  • Noch ein Museum halte ich auch für wenig sinnvoll - das Geld wird besser in den Ausbau und in die Pflege der vorhandenen Museen investiert. Ich denke da an die Erweiterung des Kunstpalastes, aber auch an die Budgets zur Anschaffung neuer Exponate. Erst wenn man die vorhandenen Kulturstätten ausgereizt hat, sollten neue folgen.


    DUS-Fan: Die 40 Mio€ sind nicht zu verachten, aber die Kostenschätzung für die Tunnel liegt bei 221 Mio€.


    Ganz vergessen: Ein Luxushotelier stand ja auch bereit - das könnte ein weiterer Teilnehmer in dem noch unbekannten Bewerberfeld sein.