Erweiterung Stadtmuseum (aufgegeben)

  • Ich finde es grossartig, dass privates Engagement in nicht geringem finanziellem Umfang zu einer schnellen und wie ich finde durchaus ansprechenden Lösung führen könnte.


    CDU und SPD sind sich dieser Geste durchaus bewusst, nur Barbara Moritz von den Grünen sucht wieder ein Haar in der Suppe und verlangt nach einer Ausschreibung...mit dem Ergebnis dass Sanierung und Neubau viel länger auf sich warten lassen würden und das Endergebnis wohl kaum besser ausfallen dürfte, wir kenn ja die Stadtverwaltung und deren Rahmenbedingungen und Vorgaben in puncto Ausschreibung...Applaus Frau Moritz, so kann mann auch die letzten Gönner in Zeiten leerer Kassen vergraulen. Es ist ja auch nicht so, dass der Entwurf ein dahingerotzter Vorschlag einiger reicher Spinner ist, sondern durchaus Qualität und eine eigene Identität besitzt. Sowas ist bürokratisch und realitätsfremd, soll sie doch mir ihrer Partei auf der grünen Wiese Politik machen. Einfach unverständlich für mich!

  • Ein Architektenwettbewerb muss nicht das Schlechteste sein, auch wenn er erstmal eine Verzögerung bedeutet.


    Man kann in Köln doch gut sehen, was der Verzicht auf Architekturwettbewerbe und überhastete Realisierung der "erstbesten" Idee (nichts gegen Kottmairs Entwurf!) in der Vergangenheit angerichtet hat.

  • Ich bin ja kein Feind von Wettbewerben, aber in diesem Fall gibt es Stifter die einen Millionenbetrag zur Verfügung stellen um eine schnelle Lösung zu finden. Und der Entwurf gefällt mir auch ganz gut, wieso sollte mal dann in diesem Fall nicht das Geschenk annehmen? Man muss eben abwägen, ob man etwas völlig anderes haben will oder im Endeffekt nur eine "andere Fassade" herauskäme und man somit Millionen und viel Zeit verschwendet hätte. Blid Geschenke annehmen soll man nicht, aber hier kauft man ja nicht die Katze im Sack sondern hat bereits ein vollständiges Konzept.


    Da an dieser Stelle eh kein kühnes Experiment möglich ist (vorhandene Bausubstanz, Gebäudehöhen usw.) wird sich auch bei einem Wettbewerb meiner Meinung nach nicht sehr viel ändern. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

  • Der Entwurf, soweit er sich auf den Renderings erkennen lässt, gefällt mir nicht so gut. Aber: Auch wenn ich ein Befürworter von Wettbewerben bin, finde ich, daß privates Engagement doch belohnt werden sollte. Wer das Geld stiftet, sollte sich auch den Entwurf aussuchen können. Anstelle der Stifter hätte ich allerdings einen Wettbewerb ausgeschrieben, um das beste Ergebnis zu erhalten.

  • Nun, der Entwurf reißt mich jetzt nicht vom Hocker - aber schlecht finde ich ihn auch nicht.


    Mit dem Erweiterungsbau werden dort 3 miteinander verbundene Gebäude stehen. Die jetzt existierenden 2 Gebäude sind vollkommen unterschiedlich und aus einem jeweils anderen Zeitalter.
    Meines Erachtens ist es Aufgabe des neu zu errichtenden Erweiterunsbaus - neben der Funktionalität - eine gewisse architektonische Homogenität herzustellen. Soweit ich das beurteilen kann, scheint dies ganz gut gelungen. Der Neubau orientiert sich in Ausmaßen und Fassadengestaltung offensichtlich am Altbau ohne historisierend zu sein. so können die äußeren Gebäude so etwas wie eine Klammer um das mittlere Gebäude, den neuen, zentralen Eingangsbereich bilden.


    Schade nur, dass auf den Visualisierungen nicht alle drei Gebäude zu sehen sind und man so keinen Gesamteindruck über das Ensemble bekommt.


    Ich wäre dafür, das Ganze so zu verwirklichen. Es scheint ein Konzept mit Hand und Fuß zu sein. Ansonsten werden viele Jahre vergehen bis dort etwas passiert - da einige (sehr teure) Großprojekte anstehen, die in den nächsten Jahren Priorität haben (RJM, Oper, Neubau Schauspiel).

  • Zuschlagen und so schnell wie möglich mit dem Bauen beginnen. Was besseres wird die Stadt auch auf lange Sicht nicht bekommen und schon gar nicht "geschenkt".

  • Der Rat der Stadt hat die Schenkung eines (noch unbekannten) Stifterehepaares für einen Erweiterungsbau des Stadtmuseums mehrheitlich angenommen.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1218660611610.shtml


    Einen Architektenwettbewerb wir es nach dem Willen der Stifter nicht geben, wohl aber einen Beirat, der einen eingeschränkten Wettbewerb mit mehreren Planungsbüros ausrichten kann, mit dem Ziel, den vorliegenden Entwurf zu optimieren.

  • Der Workshop ist entschieden. Gewonnen hat das Büro "Raumzeit" aus Berlin (3. Preisträger Jüdisches Museum/Archäologische Zone). Der Entwurf sieht einen schmalen, klaren Riegel vor, an der Traufhöhe der "Alten Wache" orientiert, der Abstand zur Stadtmauer hält. In der ersten Etage wird diese dann, darüber hinauskragend, überbaut.


    Die Vetreter von Rat, Verwaltung, Getaltungsbeirat und Vertretern der Stifter zeigten sich von dem Entwurf begeistert.


    Wie nun mit den beiden Entwürfen (dem Entwurf von Kottmair, vom Stifterehepaar favorisiert) und dem Siegerentwurf des Workshops weiter verfahren wird, ist unklar.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1231950834032.shtml


    Leider sind noch keine Visualisierungen zu finden.

  • Ich könnte mich mit dem Entwurf anfreunden - der grundsätzlich eine klare Formensprache aufweist - wenn man diese schreckliche Lochfassade gründlichst überarbeiten würde. Das erinnert mich doch sehr an eine 70er Jahre Schulturnhalle.


    Ich gehe aber davon aus, das der Entwurf ohnehin so nicht 1:1 gebaut wird. Die Stadt muss erst noch Gespräche mit dem Stifterehepaar führen. Es bleibt abzuwarten, was dabei rauskommt.


    Grundsätzlich gefällt mir der "raumzeit" Entwurf besser, als der vom "Kottmaier" - bis auf jene "Lochfassade" eben.

  • Nachdem die Stifter die Zusammenarbeit mit dem Berliner Büro Raumzeit aufgekündigt und der Stadt ein Ultimatum zur Annahme der Schenkung gestellt hatten (Realisierung des Kottmaier-Entwurfs und Mitspracherecht bei der Ausstellungskonzeption), hat der Haupauschuss heute entschieden, die Schenkung zu den Bedingungen der Stifter anzunehmen.
    Endgültig entscheiden muss hierüber der Rat in seiner Sitzung am 10. September.
    (WDR, Lokalzeit 10.08.09)

  • Ich empfinde es als erfreuliche Neuigkeit dass der eher banale Kottmair-Entwurf nicht realisiert wird. Das ist keine Blamage für die Stadt, sondern für das "unbekannte" Stifterehepaar. Peinlich ist für die Stadt eher die Tatsache, dass noch-OB Schramma im Museumsstreit nachgeben wollte. In ein paar Jahren kann die Stadt den Erweiterungsbau aus eigenen Mitteln finanzieren.

  • Warum hat die Stadt nicht schon längst einen Schlussstrich unter die Sache gezogen. Heute sollte in der Ratssitzung anscheinend positiv darüber entschieden werden, einen Tag davor wird die Schenkung zurückgezogen.
    Sorry, für mich nicht nachvollziehbar.


    Rheingeo:


    In ein paar Jahren kann die Stadt den Bau selbst finanzieren!?
    Ich würde mich freuen wenn es so kommt, glauben kann ich nicht daran.

  • ich binfroh über die Entscheidung, die Sache hat endlich ein Ende. Kottmaiers Entwurf erinnert eher an einen öffentlichen Zweckbau als an eine hochkarätiges Museum. Da sieht jedes neue Hochwasserpumpwerk besser aus
    Zudem waren die Forderungen, welche man sich mit 5 Millionen erkaufen wollte, teilweise dreist und lassen an den Kölner Klüngel denken


    viel Pech hat die Stadt Köln in der letzten Zeit mit Stiftern gehabt, wenn man ans Jüdische und ans Stadtmuseum denkt.

    Einmal editiert, zuletzt von mischakr ()