Naturkundemuseum

  • Die beiden noch nicht überdachten Innenhöfe des Naturkundemuseum sind jeweils fast doppelt so groß wie der jetzige Sauriersaal. Fenster wird es auch wieder rundherum geben. Man hat dann nur keine gewölbte Decke mehr. Dafür dann aber ein großzügiges Foyer für Besucher, was derzeit ja fehlt. Ich glaube das wird eine gute Lösung, weil man die Besucherströme dann besser lenken kann.


    Dass es Probleme mit dem Licht gibt glaube ich nicht. Licht ist für Museumssammlungen ja eigentlich eher der "natürliche Feind". Die Brücken durch die neuen Austellungssäle hindurch deute ich so, dass der hintere Querriegel des Museums weniger für Ausstellungsrundgänge angedacht ist und der Rundgang stattdessen über diese Brücken geführt wird.


    Da in Adlershof ein Zweckbau für Magazinräume und Forschungslabore entstehen soll, gehe ich auch eher davon aus, dass man sich von bisherigen Umbauplanungen mit Depoträumen in Tiefgeschossen verabschiedet hat. Beim jetzigem Gebäude in die Tiefe zu buddeln, dürfte teuer und mit großen Kostenrisiken verbunden sein.

  • ^Ich meinte damit auch eher genau umgekehrt, dass es so etwas viel Licht werden könnte. Die Visualisierung sieht jedenfalls deutlich lichtdurchfluteter aus als die aktuelle Lichtwirkung. Es gibt natürlich auch jetzt ein Glasdach, aber trotzdem kommt da mE durch den engeren Lichteintritt und die Dachgestaltung nicht ganz so viel Licht durch. Aber klar: Das Museum hat die absoluten Experten und die werden schon wissen, was sie tun.


    Den Umzug der Saurier würde ich aber nicht unterschätzen. Sie haben die Besucher über viele Jahrzehnte zum Auftakt begrüßt. Ein großer Raubsaurier hat ja sogar seinen Kopf durch die Scheibe "geschlagen" und direkt dahinter das vermutlich größte Landtier aller Zeiten. Saurier sind ohnehin DAS ikonische Hauptanziehungsmittel von Naturkundemuseen und dann gilt das Berliner Naturkundemuseum noch als eins DER besten Sauriermuseen Europas und der Welt. Es ist mindestens sehr selbstbewusst, dann so konsequent in die fest tradierte und etablierte Dramaturgie des Museumsbesuchs einzugreifen. Allerdings schätze ich den Direktor als einen enorm intelligenten und reflektierten Menschen ein, der sich auch dieser Aspekte vollständig bewusst sein wird und in so einem Fall nicht weniger als einen richtig großen Wurf umsetzen würde. Ich denke, wir dürfen extrem gespannt und erwartungsvoll sein.

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  • Ich fände es enorm traurig, wenn der historische, repräsentative und geradezu ikonische Hauptlichthof mit dem weltberühmten Giraffatitan-Skelett eine komplette Umnutzung erfahren würde

    Also, ich war zu meiner Schande tatsächlich noch nie im Naturkundemuseum und verbinde deshalb auch keine nostalgischen Erinnerungen mit der jetzigen Ausstellung. So aus der Ferne betrachtet, erscheint mir das neue Konzept schlüssig: Erstens weil die Dinos im neuen Hof mehr Platz bekommen, zweitens weil die Eingangshalle ohne die Skelette sicher noch großzügiger wird und eine neue Funktion als Museums-Agora erhält, drittens aus dramaturgischen Gründen: Der Höhepunkt springt den Besuchern nicht mehr gleich am Eingang ins Auge, sondern muss beim Rundgang erst entdeckt werden.


    Noch ist ja nicht viel über die neue Ausstellung bekannt, aber ich bin erstmal optimistisch.

  • Architektenkind Es hat wie gesagt auch als Auftakt hervorragend funktioniert. Es gibt ja noch zahlreiche weitere Highlights, sodass es nicht steil abfällt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man bspw den Dinokopf mit Skelett dran/dahinter behält und um andere "Appetitanreger" aus den verschiedenen Bereichen ergänzt. Das könnte dann auch recht gut funktionieren.

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  • ^Ich meinte damit auch eher genau umgekehrt, dass es so etwas sehr viel Licht werden könnte.

    Bilder der jetzigen Saurierhalle werden ja vorwiegend bei einem Lichtoptimum gemacht worden sein, wenn also künstliches Licht alles dramatischer in Szene setzt und nicht unbedingt wenn im Hochsommer die Sonne senkrecht auf die Milchglasdecke scheint.


    Die neuen Innenhöfe werden ja auch nur semitransparent überdacht, vielleicht mit weißen Kunstoffmembranen, wie z.B. beim kleinem Schlosshof in Dresden. Das dürfte auch hellstes Sonnenlicht genügend dämpfen. Die Räume rund um die Innenhöfe dürften durch die Überdachung auch gleichmäßiger ausgeleuchtet werden, weil es keine harten Schatten mehr geben wird. Visualisierungen übertreiben bei der Lichtstimmung immer auch mal gerne, mal zu hell, mal zu dunkel um alles dramatischer zu machen. Davon würde ich mich also nicht täuschen lassen. Die meiste Zeit des Jahres wird man sowieso zusätzlich beleuchten müssen. Vielleicht gibt es ja auch noch eine PV-Anlage auf dem Dach der bestehenden Gebäude.

  • ^Das kann natürlich sein, dass die Visualisierung die reale Lichtwirkung stark übertreibt. Im Grunde muss man fast schon davon ausgehen, da man sich so ein"Lichtbad" für die uralten Skelette kaum vorstellen kann.