Hafen City III [April 2008 - Juni 2010]

  • Sicher eine berechtigte Frage, wenn die HC fertig ist sollen hier ja 40 000 Menschen arbeiten, und 12 000 Leben.
    Was den Wohnraum angeht, so duerfte es hier denke ich keine nennenswerten Leerstaende geben, momemtan ist ja schon vor Fertigstellung immer alles verkauft, und Wohnraum is generell sehr knapp in HH.
    Bei den Bueroflaechen mag das vielleicht auch aufgrund der momentanen Wirtschaftskriese etwas anders aussehen, ich denke aber nicht, dass der Leerstand in den Toplagen der HC im Schnitt ueber dem im Rest von HH liegen wird, so dass unterm Strich wohl fuer Leben gesorgt sein duerfte. (Hinzu kommen ja auch noch die Studenten der HCU)
    Das die Innenstadt durch die HC leidet kann ich mir nicht vorstellen, eher gewinnt sie doch durch die HC an Attraktivitaet gegenueber den sekundaeren Einkaufszentren in und um HH, aber das ist nur meine Vermutung.


    PS:
    hab noch ein paar interessante Fotos gefunden: http://www.prachtvoll.de/09/pilot/seite5.aspx

    Einmal editiert, zuletzt von johnsopb ()


  • Das die Innenstadt durch die HC leidet kann ich mir nicht vorstellen, eher gewinnt sie doch durch die HC an Attraktivitaet gegenueber den sekundaeren Einkaufszentren in und um HH, aber das ist nur meine Vermutung.


    Dem kann ich zustimmen. Wichtig wird jedoch sein, dass die bisherige City gut mit der HafenCity verknüpft wird. Es müssen also die Wege dazwischen entwickelt werden und möglichst durch Gastronomie und Einzelhandel mit Leben gefüllt werden. Auch Büros und Wohnraum wird sicherlich an den Achsen zwischen City und HC entstehen.

  • Der große Vorteil der bisherigen Planungen der HC ist es, dass die Bürogebäude nicht auf gut Glück gebaut werden, sondern schon vorher an feste Mieter vergeben sind, siehe Unilever, Germanischer Lloyd und Spiegel-Gruppe. Die bisher von ihnen genutzten Gebäude, oft in direkter Innenstadtlage, sind dann natürlich leer und müssen revitalisiert werden. Am Beispiel des Unileverturms kann man aber die positiven Auswirkungen eines solchen Umzugs erkennen: der Turm wird aufwendig saniert, städtebauliche Fehler werden beseitigt (Blockrandschließung) und mit dem Neubau eines Hotels und weiterer Wohnungen aufgewertet. Wenn dann in paar Jahren alles fertig sein wird, hat nicht nur die HC profitiert, sondern auch der alte Standort! Es geht nur darum, dass die Investoren gute Ideen einfliessen lassen und die Stadt doch bitte endlich einen Masterplan für den inneren Wall entwirft (mit entsprechenden Vorgaben und Anreizen)!


    Noch ne kurze andere Frage, ich wollte bezüglich Neubau nach Abriss von 50er jahre Gebäuden paar Bilder vom Bildindex einstellen, weiss jemand, wie ich das machen kann?

  • Das Abendblatt berichtet hier vom Richtfest in der Hafencity.


    Bis Sommer 2010 sollen im Nordteil 370 Wohnungen bezogen und 27.500 Quadratmeter Bürofläche fertig gestellt sein.


    Insgesamt sind im Norden 60 Geschäfte, Restaurants und Bars geplant. Betrieber des Hotels wird 25 hours Hotels nachdem eine andere Kette abgesprungen war. Offenbar soll das Bezirksamt Mitte jetzt doch ins UeSQ ziehen. Das war ja einmal so geplant und wurde dann m W verworfen. Vielleicht ist die schlappe Bueronachfrage schuld?! Vielleicht ist das auch nur eine Zwischenloesung?

  • Das Abendblatt spricht auch von einem Fortschritt für die "letzte Lücke im Nordteil" des Überseequartiers. Ist damit das Cinnamon gemeint? Hier sind die Bauarbeiten schon vor einiger Zeit komplett zum Erliegen gekommen. Alle anderen Gebäude im Nordteil sind meines Wissens ja schon im Bau.

  • Fotoupdate - Bilder vom 24.06.09

    Ich war bei sengender Hitze gestern mal wieder vor Ort:


    Beim Unilever Gebäude ergeben sich interessante Sichtbezüge:




    Die Arbeiten an der aufwendigen Fassade gehen langsam voran. Man darf gespannt sein !




    Das "Sumatra" Gebäude ist im Rohbau fertiggestellt. Ein mächtiger Brocken....




    Ansicht von der "Rückseite", fotografiert vom Kaispeicher B aus



    "Coffee Plaza" - finale Höhe fast erreicht, die Fassadenarbeiten schreiten zugig voran:



    wirkt leider etwas grau ....



    "Coffee Plaza" links und "America Centrum" rechts:



    mit dem Kraftwerk:



    "America Centrum" links und "Amango" rechts:



    Kleines Bonusbildchen: Arbeiter am Kaispeicher B




    Bilder von mir - alle Rechte vorbehalten

    2 Mal editiert, zuletzt von DocHH () aus folgendem Grund: Fotos und Text ergänzt

  • Fotos vom 31.06.2009

    Auch die Fassadenarbeiten beim Germanischen Lloyd gehen voran:








    Gebäude 34/1 wird ebenfalls ein recht hoher Bau:



    Fassade Coffee Plaza:



    Amango und im Vordergrund die Baustelle vom Gebäude 30:



    Die Promenade am Kaiserkai ist bald fertiggestellt:


    Blick vom "Wohnoval" Richtung Elphilharmonie:



    Und Richtung Coffe Plaza mit dem Industriedenkmal. Hier ist schon alles fertig.



    Wohnhochhaus "Oval":



    Und nochmal der Blick Richtung Sandtorkai:



    Abschlussbild: Der Marco Polo Tower:



    Bilder von mir - Alle Rechte vorbehalten

    2 Mal editiert, zuletzt von DocHH () aus folgendem Grund: Ergänzung Bilder und Text

  • Schönes Update, danke!
    Ganz nebenbei: Seit Mitte der Woche hat der Schlepper Fairplay VIII seinen Platz am Dalmannkai erhalten. Somit ist es das 8. Schiff, welches seinen Liegeplatz nun dort hat. Bei Ankunft waren unter anderem Herr Tamm und noch einige andere wichtige Leute da.

  • Das sieht alles sehr toll aus und macht einen super Eindruck finde ich. Hat etwas von Klein Dubai. Auch wenn ich finde, das zumindest die höhreren Gebäude gerne doppelt so hoch sein könnten. Wenn in etwa die Höhe vom HTC - also um die 80 Meter - nicht Überschritten werden, denke ich nicht das es so sehr das Stadtbild stören würde, auch wenn diese ganzen Gebäude ja in der westlichen HafenCity stehen.


    Nach wie vor bin ich natürlich der Ansicht das in der östlichen HafenCity, also an den Elbbrücken, meinetwegen auch auf der anderen Seite der Elbe, ordentlich gutgemacht werden sollte.


    Sprach nicht mal irgend ein Politiker in Hisicht auf die Elbphilharmonie davon, das Hamburg jedes Jahrzehnt ein neues Wahrzeichen braucht oder sowas, und die Harmonie das für dieses Jahrzehnt sein soll. Fürs nächste Jahrzehnt kann man sich doch vornehmen das höchste Gebäude Europas zu bauen, den hingucker schlechthin. Dabei spreche ich von mindestens 350 Metern Höhe, und ich meine nicht nur ein einfaches Bürohochhaus wie jedes andere, sondern eines das auch Attraktionen bietet, und ein Touristenmagnet wird, mit Aussichtsplattformen, Restaurants, vielleicht ein Freilichtplanetarium auf dem Dach etc. Den Rest kann man als Hotel/Büro oder auch Wohnhochhaus verkaufen/mieten.


    Aber sowas ist in Hamburg leider fast unmöglich, man hat es ja schonmal am Lighthouse sehen können. Sehr schade diese borniertheit hier in Hamburg was sowas betrifft. Wobei es natürlich an den Elbbrücken oder südlich der Elbe im Norden Veddels weniger stören wurde, und das Lighthouse sollte ja viel weiter im Westen stehen.

  • ich verstehe nicht, warum man immer diese Wolkenkratzerdebatte hat! Klar bin ich auch für hohe Häuser und Nachverdichtung, aber eher aus Sicht des Umweltschutzes! Hohe Dichte bedeutet geringere Flächenversiegelung. Aber auf Biegen und Brechen das Hochhaus in Europa zu etablieren, finde ich unpassend, gerade in Hamburg. Wenn die Nachfrage besteht, dann werden sie schon gebaut. Mann muss bedenken, dass der Bauaufwand nur dann gerechtfertigt ist, wenn die Grundstückspreise astronomisch sind. Wer 350 meter Häuser in Hamburg sehen will, der muß wohl auf das nächste, totalitäre Regime warten. Dann sehen die Umbaumaßnahmen der Despoten sicher auch ein Gau/ Kulturforum vor!

  • @ LevHAM: An den Elbbrücken ist im Zuge des Projekts "Chicago Square" die höchste Bebauung in der HafenCity vorgesehen. Zu einer Ideen-Sammlung waren 2005/2006 fünf Architekten aus der Partnerstadt Chicago eingeladen worden. Dazu gibt es auch eine Broschüre:


    http://www.hafencity.com/uploa…_Fokus_Chicago_Square.pdf


    Mir gefällt besonders die von Helmut Jahn vorgeschlagene spitze Pyramide mit einem Tor. Die übrigen Hochhäuser in seinem Entwurf möchte ich nicht verwirklicht sehen. Es wäre schade, wenn sich mehrere Hochhäuser gegenseitig die Show stehlen.

  • Man muss doch nur eins und eins zusammenzaehlen um zu erkennnen, dass die bisherigen Entwuerfe zum Chicago-Square nur bloedsinnige und nicht weiter durchdachte Phantasien von Architekten sind, die sich keine fuenf Minuten mit dem Ort beschaeftigt haben. Zum Glueck sind sie ja auch nicht in irgendeiner Form bindend, sondern nur als Anregungen gedacht.


    Ich kriege nebenbei jedesmal einen zuviel wenn ich diese staendigen Dubai-Vergleiche hoere, welche offenbar mehrheitlich von Menschen kommen die noch nie in Dubai waren. Viele internationale Firmen muessen ihren Angestellten dicke Aufschlaege aufs Gehalt zahlen, um sie zu bewegen sich - missmutig - fuer ein paar Jahre von Singapur, London oder Paris weg ins langweilige, oede Dubai zu bewegen.


    Dass 350m hohe Wolkenkratzer auf dem 53. Breitengrad Nord bei ozeanischem Klima nicht so toll kommen wie auf 25. Grad Nord bei Wuestenklima (z.B. Dubai) scheint den Herren Architekten auch nicht weiter aufzufallen. Nebenbei: Wenn Hochhaeuser so toll und anziehend waeren wie mache hier glauben, wo sind dann die Heerscharen von Touris die deswegen taeglich ueber Frankfurt herfallen?


    Natuerlich muss am zukuenftigen Chicago-Square in Hamburg ein staedtebaulicher Schwerpunkt mit hoher Dichte gesetzt werden. Dafuer, wie soetwas von Form und Massstab her aussehen koennte sind jedoch eher Orte wie Rotterdam oder Malmoe oder Boston geeignet. Alle +300m-Dubai-Singapore-Shanghai-Phantasien halte ich in diesem Zusammenhang ehrlich gesagt fuer ausgemachten Unsinn.

  • Wie hoch darfs denn deiner Meinung nach sein? Sind 200 schon zuviel?


    Falls du mich meinst, ich war sehr wohl in Dubai ...

  • Ich meinte niemandem im Speziellen mit dem ‘der doch nie da gewesen ist’. Das war eher ein allgemeiner Eindruck. Ich denke, dass Dubai die Menschen zwar aus der Entfernung fasziniert und ebenso vielleicht Besucher die dort sind vom ersten Eindruck her. Ich verstehe jedoch darueber hinausgehend nicht, warum diese Stadt in irgendeiner Form vorbildlich fuer Hamburg oder sonstige europaeische Staedte sein sollte.
    Mit einer Ausnahme: Die Dynamik und die positive Ja-das-machen-wir-Grundhaltung haetten wohl viele Staedte gern und auch Hamburg wuerde sie gut stehen Nur: Das reichliche Geld der Emirate duerfte daran nicht ganz unbeteiligt sein, dass man sich dort eben einige Extravaganzen leistet. Man muss sich so eine Haltung eben (leider) auch leisten koennen.

    Zum Thema Hochhaus:. Ich finde es ist eine ganz einfache Rechnung. Ein Hochhaus (und ich meine damit einen echten Wolkenkratzer) lohnt sich nur unter bestimmten wirtschaftlichen Bedingungen.


    >>Wenn die Flaeche einer Stadt / eines Landes an sich sehr begrenzt ist (z.B. Singapur, Hong Kong).


    >>Wenn die Nachfrage nach Buero- oder Wohnraum extrem hoch ist weil die Stadt sehr schnell waechst (z.B Shanghai, Peking)


    >>Wenn es keine oder kaum Alternativen gibt sich raeumlich auszubreiten (Manhattan)


    Am ehesten natuerlich wenn alle diese Faktoren zusammenkommen.


    In Dubai ist streng genommen nichts davon der Fall (die Stadt waechst zwar, aber die Nachfrage waechst unterproportional zum Angebot). Platz hat man mehr als reichlich. In Dubai entstehen Wolkenkratzer nicht vorwiegend aus rein rationalen finanziellen Interessen, sondern aus dem uebergeordneten politischen Willen, die bis vor wenigen Jahren voellig unbedeutende Stadt mit aller Gewalt auf die Weltkarte zu betonieren (was vielleicht gelingt, vielleicht aber auch nicht).


    Fuer Hamburg trifft keiner der oben genannten Punkte zu. Statt irgendwo 100 Geschosse zu stapeln waere es sowohl oekonomisch als auch staedtebaulich sinnvoller mit der selben Baumasse die noch vorhandenen hunderten Unternutzungen im Stadtgefuege zu beseitigen – also statt 2 Stockwerken oder einem Gebrauchtwagenhandel samt Baracke 9 Stockwerke hinzustellen.


    Um beim heutigen Hamburger Masstsab einen staedtebaulichen Schwerpunkt zu setzen, ist es m.E. voellig ausreichend – und auch wirtschaftlich viel eher abbildbar – ein keines Hochhauscluster mit Hoehen von ca 150m am Chicago-Square zu realisieren.


    Zur Orientierung: Das oben schon einmal verlinkte Montevideo am Kop van Zuid in den Niederlanden ist "nur" 140m hoch. Ich faende bei einer solchen Hoehe und Gestaltung in Hamburg keinen Aspekt mehr, den ein noch hoeheres Gebaeude besser loesen wuerde. Ausserdem faende ich es interessant wenn in Hamburg – wie in Rotterdam – Hochbauten fuer auch Wohnzwecke entstehen koennten und sie somit keine Buerokisten darstellen, die am Wochenende und nach Wochentags nach 18 Uhr ausgestorben sind.

  • Bevor man sich ereifert, dass Hamburg zuwenige oder zuviele Hochhäuser hat, kann man einfach nüchtern statistisch an die Frage herangehen. Wenn man allein Deutschland betrachtet, gibt es 13 Städte, die höhere Hochhäuser haben als Hamburg, und das höchste Hochhaus in Hamburg liegt irgendwo um Platz 50 in Deutschland, was die Höhe angeht (Quellenangabe irgendwo im Thread "Stadt ohne Wahrzeichen").


    Etwas seltsam für eine Stadt, die sich gerne als zweitgrößte deutsche Stadt, als Weltstadt und was-weiß-ich-nicht-noch bezeichnet, oder? Welchen Grund gibt es, so immens weniger Hochhäuser und niedrigere Hochhäuser als andere Städte zu haben? Zumindest braucht sich niemand zu wundern, wenn aus diesem Blickwinkel Hamburg vielen Leuten als zurückgeblieben und rückwärtsgewandt erscheint. Nachholbedarf wäre da, da braucht es keinen Vergleich mit dem Extremum Dubai und auch nicht mal mit Frankfurt, Berlin oder München. Es reicht schon ein Vergleich mit Städten wie Essen, Jena, Travemünde, Bonn, Leipzig, Offenbach oder Leverkusen, um Hamburg rückständig aussehen zu lassen.

  • "Man muss doch nur eins und eins zusammenzaehlen um zu erkennnen, dass die bisherigen Entwuerfe zum Chicago-Square nur bloedsinnige und nicht weiter durchdachte Phantasien von Architekten sind, die sich keine fuenf Minuten mit dem Ort beschaeftigt haben. Zum Glueck sind sie ja auch nicht in irgendeiner Form bindend, sondern nur als Anregungen gedacht..." (Midas/#695)



    Lieber Midas: Nicht so aufregen, bitte. - Das ist schlecht für's Herz.


    Wie in der Broschüre nachzulesen ist, waren die Architekten ein paar Mal in Hamburg und haben sich mit dem Ort des Projekts vetraut gemacht. Aus der entstandenen Ideen-Sammlung ergeben sich mit Sicherheit Gedankenanstöße für einen zu gegebener Zeit noch stattfindenden Architekten-Wettbewerb.


    Generell empfinde ich Hamburg wegen seiner wenigen Hochhäuser als lebenswert. Das sollte meiner Meinung nach so beibehalten werden.

  • Ich finde ihr macht es euch zu einfach...


    Eine Stadt kann auch ohne Wolkenkratzer fortschrittlich sein. Mit der HafenCity hat Hamburg DEN Vorzeigestadtteil für Stadtentwicklung und ambitionierte Architektur. Selbst wenn die Hochhäuser am Chicago-Square ausbleiben, ändert das nichts an der Zukunftsfähigkeit Hamburgs.


    Genauso kann eine Stadt mit Hochhäusern lebenswert sein. Ich wüsste nicht, wie die Existenz von Hochhäusern in Hamburg mein Leben dort beeinträchtigen könnte. Frankfurt oder New York sind doch auch keine lebensfeindlichen Städte wegen ihrer Skyline.


    Wenn Hochhäuser, dann stadtverträglich positioniert (also nicht wie das Lighthouse) und interessant gestaltet und organisiert (also keine simplen Büro-Glaskästen).



    Wenn ihr weiter über Hochhäuser in Hamburg, speziell am Chicago-Square reden wollt, tut dies der Übersichtlichkeit halber doch bitte hier, dafür gibt es nämlich einen eigenen Strang. Danke!