Hafen City III [April 2008 - Juni 2010]

  • Ein dermassen hoher Qualitaetsverlusst wie wir ihn hier beobachten muessen ist unglaublich! Mir fehlen die Worte. In Schulnoten ausgrdrueckt fallen wir von einer guten 2 auf eine glatte 5.


    Wozu gibt es Wettbewerbe, wenn eines der groessten und praegendsten Projekte der Hafencity ex-post so versaubeutelt wird?! Das ist eine peinliche Farce! Ich habe zwar wenig Hoffnung, dass sich der neue *kotz* Entwurf noch verhindern laesst, aber hier sollten die Hamburger Medien - wie das sonst so uebereifrige Abendblatt mal eine Wochenend-Spezial mit halbseitigen Vorher-Nachher Bildern auflegen. Vielleicht regt sich wenigstens Protest.


    Falls jemand aus diesem Forum in der naechsten Zeit mal bei eine oeffentllichen Hafencity-Hamburg GmbH Veranstaltung sein sollte: Bitte mal Herrn Professor Walter fragen wie so etwas passieren kann. Ich bin mir sicher, dass er auch angekotzt ist - irgendwas muss hier schief gelaufen sein.


    Und an den GL: "Danke" fuer so viel Missachtung der Bautradition der Heimatstadt und fuer die Verschandelung einer prominenten Lage. Der GL-Hauptkonkurrent Bureau Veritas mit seinem Alt/Neu Bau in Harburg hat grade 100 Sympathie-Punkte bei mir gewonnen.

  • Meint ihr nicht, dass hier etwas überreagiert wird? Vielleicht kennt ihr ja noch andere Ansichten vom 1. Entwurf... aber ich finde es gar nicht soooo eine schlimme Verschlechterung.


    - Die oberste Etage ist beim neuen Entwurf schöner gestaltet, gibt dem Gebäude einen richtigen Abschluss, war beim 1. Entwurf so nicht der Fall


    - Die Ecke an der Straße sieht beim neuen Entwurf auch besser aus, beim 1. waren die Fenster von beiden Seiten bis auf 10 cm an die Ecke rangerückt, aber zu den anderen Fenstern waren dann größere Abstände. :confused:


    - Das Gebäude links neben dem Eckbau gehör dazu oder? Das ist ja mal auf jeden Fall besser als dieses weiße Etwas ohne Fenster im 1. Entwurf


    - Naja un über die Farbe lässt sich diskutieren, hier hätte wohl das rötliche besser in die Hafencity gepasst als der dunkle Naturstein.


    - Und das Gebäude schwebt jetzt nicht mehr über dem EG, ob das schön ist oder nicht ist wohl Geschmackssache. Auf dem 1. Rendering sieht es meiner Meinung nach etwas merkwürdig aus.


    Also erst mal abwarten und Tee trinken, mal sehen wie es am Ende aussieht.

  • Wieso ueberreagiert? Mit ein bisschen Sachkenntnis und Kenntnis der Projektgenese lassen sich ein paar Dinge schlicht als Falkten festhalten:


    - Es gab einen Wettbewerb (Gerkan, Marg und Partner gewann fuer den Staedtebau) fuer die Gesamtgestaltung des Projektes und Wettnewerbe fuer die Gestaltung der einzelnen Bauten (Gerkan, Marg und Partner, Jan Störmer Architekten und Antonio Citterio and Partners).


    - Die Resultate auf den Visualisierungen haben kaum noch etwas mit den Siegerentwurfen der einzelnen Bauten gemein.


    - Man erkennt zwischen vorher / nahher deutlich, dass der Investor bemueht war durch billigere Ausfuehrung Baukosten zu sparen und durch ausgiebiege Aenderungen mehr Buero-Flaechen aus dem Entwurf herauszuholen.


    So ein Vorgehen fuehrt doch die Durchfuehrung eines Architekturwettbewerbes ad absurdum und beschaedigt den Ruf des Gesamtprojetkes.

  • So ein Vorgehen ist doch völlig normal, das wissen die genannten Architekten auch. Der Investor versucht immer seinen Profit zu maximieren, man könnte sogar behaupten, dies ist sein Job.


    Allerdings muss ich zugeben, dass ich die ersten Entwürfe nicht kenne...

  • Nein, im Falle der HCHH ist es nicht normal. Die Anhandgabe verlaeufft hier bewusst auf einem anderen Wege als oft ueblich.


    Ueblich ist haeufig, dass man den Nutzungsrahmen (B-Plan. etc) einer Liegenschaft festschreibt und dann (wenn in staedtischem Besitz) das Grunsdstuck meistbietend verkauft. Der Kauefer kann dann dort alles realisieren, was im festgelegten Rahmen erlaubt, also nach B-Plan baubar ist.


    In der HCHH hat man sich bewusst gegen ein solches Vorgehen entschieden. Die GrundstuecKe werden mehr oder weniger zu einem festgelegten Preis verkauft. Die Entscheidung darueber wer den Zuschlag bekommt, faellt NICHT in erster Linie uber den finanziellen Wettbewerb (die Verfahren sind im Einzelfall wohl unterschiedlich, es geht um den Grundsatz) sondern darueber, wer insgesamt das schnluessigste und tragfaehigste Nutzungs- und Architekturkonzept vorlegt.


    Bei gewissen Nutzern, die man in HH halten will (GL, Unilever, etc.) gibt es da sicherlilch Aufweichungen des Verfahrens.


    Wer sich so einem Wettbewerb stellt und gewinnt und dann im Nachhinein den Siegerentwurf (mit welchen Argumenten auch immer) soweit entstellt, dass er nur noch wenig mit dem Entwurf zu tun hat, der mal irgendwann gewonnen hat - dann ist dieses Vorgehen grob schaedlich fuer die Hafencity.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die in fuehrender Stelle Beteiligten auf Seiten der Stadt und der HCHH Gmbh mit den Aenderungen gluecklich sind. Zu gern wuerde ich von deren Seite mal einen Kommentar hoeren.

  • Midas:


    im Sinne des Verfahrens was du beschreibst duerfte dann ja eventuell das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, eine wilkuerliche Abaenderung durch den Investor kann ja nicht im Sinne dieses Prozesses sein ! Bleibt die Frage ob der neue Entwurf eventuell schon abgenickt wurde von der Stadt ?


    PS: muss sagen, ist sicher nichts was ueber Fuellmasse hinaus geht, aber ich mag generell die dunklen Backsteine etwas lieber, die hellen sehen die ersten Jahrzehnte immer so billig.

  • Das Gebäude links neben dem Eckbau gehör dazu oder? Das ist ja mal auf jeden Fall besser als dieses weiße Etwas ohne Fenster im 1. Entwurf


    Nebenbei - soweit ich weiss ist das "fensterlose Weisse" nicht der eigentliche Entwurf. Es waren ja mehrere Architekturbueros an dem Enseble beteiligt und ich glaube das Weisse ist nur ein Platzalter in einer Visualisierung des Entwurfes des einen EINEN Bueros, dass ja zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen kann, wer den Entwurf fuer das "Hochhaus" gewinnen wird.

  • Das Weiße gehört zum gleichen Baufeld und sieht jetzt nur wenig besser aus. Sieht man auch hier.


    Ansonsten kann ich mich der Kritik im wesentlichen anschließen. Positiv kann man vielleicht auch noch finden, dass der Blockrand durch die neue Farbgebung abwechslungsreicher wird. Nehme an, dass die meisten (ich auch) den schmalen Backsteinbau rechts daneben erst jetzt als eigenständiges Gebäude erkannt haben.


    Richtig schade ist letztlich nur, dass der Sockel jetzt einstöckig und damit wenig einladend ausieht. Da waren wir schon mal weiter.


    War wie Dykie bereits im Maritimen Museum. Sehr zu empfehlen. Edel, informativ und unvorstellbar groß.


    Die Vorhalle wird als Durchgang genutzt von "St. Annen" kommt man über die Fußgängerbrücke ohne Umwege auf die Südseite des Museums. Die filigrane Fußgängerbrücke hat es mir übrigens ziemlich angetan. Vor allem wegen der jetzigen und zukünftigen Sichtachsen.
    Aus dem Museum

    Nordende des ÜQ, mit saniertem Speicher am Speicherstadtmuseum

    Richtung Deichtorhallen, Spiegelhochhaus, die Kaimauern sind nahezu fertig.



    Alle Bilder von mir.

  • Kleiner Vorgeschmack auf das morgige Update.
    Beim Marco-Polo-Turm fehlen immer noch satte 9 Etagen. Er wird also noch aus dem Bildausschnitt "heraus wachsen". Bei Unilever hingegen fehlt nur noch ein weiteres Geschoss.
    Neuer Standort. Aufgenommen vor dem asiatischen Restaurant im NPS Tchoban Voss-Gebäude.

    Bild von mir.

  • Antworte ich mir eben nochmal selbst. Jetzt weiß ich, wie sich Waxo manchmal fühlt.;)

    Das Update

    Fertige Straßenkreuzung bei St. Annen.


    Amango Pure aus der Distanz. Es wäre wohl schöner gewesen, wenn das Gebäude dem Straßenverlauf angepasst worden wäre. (Schön ist auch, dass man jetzt keine Angst mehr haben muss, totgefahren zu werden. )


    In der Gesamten HC gibt es jetzt neue(?) Hinweisschilder (m.E. schon längst überfällig!). Warum Hamburg allerdings mit 1,7 Millionen Einwohnern nur eine "Town Hall" hat, weiß ich zumindest nicht.


    Vielleicht ist es nur mir bisher nicht aufgefallen. Aber ich glaube die Änderungen am Amango Pure Gebäude hatten wir bisher noch nicht thematisiert. Leider wurde abgespeckt.


    Dort schaut es aktuell so aus. Es fehlen also noch 3 Etagen. Hoffe das Ganze wird durch die Fassade weniger plump wirken als der massige Gebäudekörper vermuten lässt.


    Und aus der Distanz, ungefähr der Standpunkt des Visualisierung.


    Die Pontons. Die Geländer sind in weiten Teilen bereits montiert.


    Auch auf den MT wurden jetzt Holzdecks auf die Bänke montiert. Das steigert die Aufenthaltsqualität merklich und wird, wie man sieht, auch bedingt angenommen. Interessant vielleicht noch, dass die Pflänzchen nach 3 Jahren endlich anfangen vernünftig Schatten zu spenden.


    Die Süd-Promenade des Sandtorhafenbeckens ist zu den MT hin fast fertiggestellt. Auffallend ist die gelungene Integration der Straßenbeleuchtung. Weniger gelungen ist, dass es anscheind fast kein Grün geben wird. Oder könnte es daran liegen, dass direkt hinter dem einsamen Baum(pflanzungsplatz) einer der zwei Halbportalkräne aufgestellt wird? Das würde auch erklären warum die Laternen in einem bestimmten Bereich ausgespart wurden.


    Ein Jachtclub hat am Kaiserkai eröffnet. Hoffentlich ein Vorbote für die baldige Realisierung der Marina. In dem Laden kann man auch HafenCity-Quitsch-Qatsch Shirts und Caps kaufen.


    zum Abschluss drei Enthüllungen am Kaiserkai-




    Alle Bilder von mir.

  • Schoenes Update, danke Sam. Ich glaube, die von dir angeprochenen Halbportalkrane kommen nach Bauende wieder an ihren urspruenglichen Standort an der Suedseite des Kaispeichers A, also dann an die Suedseite der Elbphilharmonie. Anderswo muesste man ja extra spezielle Schienen fuer sie errichten - das saehe wohl auch etwas "aus dem Zusammenhang gerissen" aus.


    Ich koennte mir aber vorstellen, dass einer der "normalen" alten Hafenkrane (die im Moment am Bremerkai stehen) an der von Dir angedeuteten Stelle seinen Platz finden wird - ungefaehr so wie auf der verlinkten Visualisierung.

  • Danke...super Update. war heute auch dort unterwegs...war im übrigen wieder sehr voll. freut mich immer wieder zu sehen und auch zu lauschen:z.B.
    "Also Diether, ich weiß ja nich, wohnen würde ich hier nich wollen. Der ganze Lärm und die Baustellen" jedes mal ein Grinsen wert


    Kleine Ergänzung. Am Amonge Pure Haus steht ein Fassadenelement. Welche Farbe soll´s denn werden?


  • Wie immer ein super Update, Sam!
    Was die Beschilderung beitrifft, hat man meiner Meinung nach solange damit gewartet, bis die Infrastruktur (Straßen, Wege etc.) einigermaßen ausgebaut wird, da man sonst die Leute in Richtungen geschickt hätte, wo noch gar keine Straßen oder Wege existieren. Dennoch finde ich es immernoch grausam, mit dem Auto in der Hafencity unterwegs zu sein, da man nie genau weiß, welchen Weg man denn heute nehmen muss. Meistens fährt man auf dem Hinweg eine ganz andere Strecke als auf dem Rückweg, da in der Zwischenzeit wieder die ein oder andere Straße gesperrt wurde, dafür eine andere wieder freigegeben. Vielleicht sind die Schilder ja ein Hinweis darauf, dass sich die Verkehrslage in nächster Zeit ein bisschen Normalisiert. :)

  • Sam, wir waren anscheinend fast zur selben Zeit in der Hafencity, wer weiß, vielleicht sind wir uns ja über den Weg gelaufen ;)


    noch einige Ergänzungen zum Marco Polo Tower




    Die ersten Bereiche werden bereits verkleidet. Fragt sich nur ob hier noch eine Verkleidung drüber kommt oder ob das ganze nur noch gestrichen wird.

    pics von mir

  • Fragt sich nur ob hier noch eine Verkleidung drüber kommt oder ob das ganze nur noch gestrichen wird.


    Wenn ueberhaupt: Der Beton sieht sehr aufwaendig bearbeitet aus. (Vergleiche mal die unteren "glatten" Betonstuecke mit den "rauhen" Ortbeton-Bereichen weiter oben) Das wuerde man doch nicht machen, wenn man das Ergebnis dann verstecken oder streichen will. Ich kann mir also sehr gut vorstellen, dass es eine Sichtbetonfassade wird.

  • Interessante Ansichten Carsten.
    Midas könnte recht haben, was die Sichtbetonfrage beim Marco-Polo Tower angeht. Bin mir noch nicht sicher, wie ich das finden soll.
    Kurz vor dem Anleger Santorhöft hat man diesen Blick von der Fähre


    Andernorts bastelt man an der Hafenromantik. Glaube nicht, dass Holzpoller eine zeitgemäße Variante sind, Boote vor einer Kollision mit der Kaimauer zu schützen. Sicher ist aber, dass es eine äußerst ansehnliche ist.


    Die beim letzten Update vorgestellten Bauten am Ende des Kaiserkais. Bei Sonne deutlich schöner und auch durch den ungewöhnliche Gebrauch des Backsteins -es gibt keine farblich abgesetzten Fugen- nett anzusehen.

    Das ganze von den Dalmanntreppen aus. Vor allem der sparsame Einsatz von Sichtbeton gefällt mir hier ausnahmsweise sehr gut.


    Im Moment werden die Lampen im unteren Bereich gestrichen. Eine Maßnahme gegen "Hochwasserrost"? Von mir aus gerne, aber so es sieht reichlich unfertig aus so.

    Alle Bilder von mir.

  • Andernorts bastelt man an der Hafenromantik. Glaube nicht, dass Holzpoller eine zeitgemäße Variante sind, Boote vor einer Kollision mit der Kaimauer zu schützen. Sicher ist aber, dass es eine äußerst ansehnliche ist.


    wie soll ein Scheuerdalben sonst gemacht werden - es IST die einzig sinnvolle variante ;)

  • Notfalls geht halt jemand von uns abends hin und krazt sie wieder ab. ;)


    EYO2008: Es gäbe z.B. noch Gummibojen (komm gerade nicht auf den Fachbegriff), die man da zwischenmachen könnte.