Neuer Sitz der EZB (185/201 m) :: Bau-Thread

  • habe mich schon gewundert, warum es in der letzten Zeit so langsam voran ging...


    muss die EZB jetzt neu ausschreiben oder die damaligen Bieter auffordern, ihr Angebot zu überarbeiten?


    Wer weiß Bescheid?


    Die beiden Türme müssen meines Wissens während des "Wachsens" mit dem begleitenden Stahlbau verbunden werden, da sie nur als Einheit statisch standsicher sind...

  • 1. Ist es doch nur ein Gerücht ...
    2. Wird idR zuerst der innere Betonkern hochgezogen - der ist normalerweise auch ohne Probleme standsicher, bildet da den aussteifenden Kern den jedes Gebäude benötigt - beim Bau des ehemaligen World-Trade-Center Areals hat man ja auch deswegen so massive Probleme weil die Stahlbauer (Ami-Firma) den Betonbauern (Kanada) vorauseilen wollen.
    3. Schaut euch mal die Submissionsergebnisse von damals (GU) und heute (Einzelvergabe) an - Züblin und Baresel wollten es glaube ich SF für 1,3 Mrd. bauen - das war damals zwar auch eine fette Zeit für die GU´s, aber die Differenz zwischen Einzelvergabe Summa Summarum und den 1,3 Mrd. ist sehr sehr hoch ...

  • good luck

    Richtig, es waren 1,4 MRD EUR. Jedoch hatte das Angebot keinen "Blutdruck"... D. h. zu diesem Zeitpunkt hatte man es (nicht nur bei Züblin) nicht "nötig" den Turm samt Connexbauten als Auftrag zu übernehmen. Man baute lieber in Dubai & co. Die EZB sah in diesem Angebot keine Verhandlungsbasis.


    Das Glück war dann mit der EZB: stornierte Aufträge im Ausland, freiwerdende Hochbautechnik, fallende Preise bei Stahl, Zement und Glas, glückliche Hand bei der Sortierung und Betreuung der Einzelausschreibung... Die Kosten für den Turm sind dann ohnehin schon gefallen.

  • Status 04/02/2011

    Hier der aktuelle Status am 04/02/2011.


    Nördlich der Halle stehen die ersten Elemente für einen weiteren Kran, der wohl den vorderen Bereich des "Riegels" abdecken wird:



    Ein Überblick über das Baugebiet südlich der Halle. Es gibt derzeit relativ wenig Bautätigkeit, viele Bereiche sehen sehr aufgeräumt aus (Schalungen, Stützen, Maschinen, etc. sind "verschwunden"):



    Was die Gerüchte in den vorherigen Beiträgen angeht - es gibt immer mehr Schilder Schilder der Firma Züblin, am Bauzaun, an Silos, an Fahrzeugen, an einem temporären Kran und Gerüst im Westen der Halle - sowie auf dem Schreiben, dass die Anwohner über die seit Donnerstag laufenden Betonierarbeiten an der Grundplatte (von denen heute nicht wirklich etwas zu bemerken war):




    Alle Bildrechte liegen bei mir.

  • Gerücht bestätigt: EZB kündigt Vertrag mit Baresel

    Der Vertrag mit Baresel über den Hochhaus-Rohbau wurde seitens der EZB gekündigt. Grund soll Unzufriedenheit mit den Leistungen des Bauunternehmens sein. Unstimmigkeiten soll es bezüglich der Bodenplatte, der Besetzung der Baustelle und der Qualität gegeben haben. Das schreibt heute die FAZ.


    Die Arbeiten am Hochhaus wird voraussichtlich Züblin fortführen, ein entsprechender Vertrag ist aber noch nicht zustande gekommen. Zeitliche Verzögerungen oder/und Mehrkosten sind zu erwarten.


    Die FAZ beruft sich auf einen ungenannten Fachmann, nach dessen Ansicht sich das mittelständische Bauunternehmen (das zur Osnabrücker Köster-Gruppe gehört) mit der Aufgabe übernommen habe. Das Unternehmen aus Leinfelden-Echterdingen habe noch nie ein Hochhaus gebaut. Auch sei es unrealistisch, den Rohbau für 54,6 Millionen Euro zu errichten. Für diesen Betrag erhielt Baresel den Zuschlag.

  • Nagut, dann kann man jetzt wohl trotz widersprüchlicher Informationen aus dem FAZ Artikel davon ausgehen, dass die der Bau länger dauert. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass die Komplikationen den Zeitplan nicht belasten.
    Mit Züblin hat man jetzt immerhin eine Firma, die was vom Hochhausbau versteht.
    Freut mich, dass es jetzt auch langsam ans Eingemachte geht. Die zusätzlichen Kosten für die EZB sind aber sicherlich bitter.

  • im Grunde ist das ja schon seit ein paar Tagen klar. Jedoch muss die Tinte für den Füller noch aufgezogen werden. Oder vielleicht ist das gerade schon passiert.
    Züblin wäre gegenwärtig wohl die einzige Firma, die das sofort übernehmen könnte. Andere wie HT und B&B bräuchten etwas mehr Anlaufzeiten. Selbst bei Züblin wird es schwierig, so schnell eine ganze Baustelle zu bestücken.


    Die Grundplatte soll aber wohl nicht im Bestand gefährdet sein.


    Ich finde es schlimm, wenn Firmen entsprechend der europaweiten Ausschreibungen Gebote abgeben, die faktisch nicht zu halten sind. Und zudem ist es noch gefährlicher, wenn man den Auftrag für ein recht kompliziertes Gebäude übernimmt, dem man an sich nicht gewachsen ist. Bei einem kleineren Scheibenhochhaus hätte Baresel sicher keine Probleme. Nur jetzt bekommen die sicher keine Aufträge dieser Art mehr.

  • Mich würde interessieren ob die EZB eine öffentliche Institution ist (also an die VOB/A gebunden ist) oder ob sie faktisch als privater Bauherr fungieren.


    Normalerweise müsste man Annehmen dass du solch einem komplizierten Rohbau (insbesondere in Hinblick auf die Schnittstelle zur TGA/Fassade) auch eine Präqualifikation erforderlich sein müsste ...


    Ob Baresel in Zukunft bei solchen Aufträgen in Zukunft das Nachsehen hat bestimmt idR nur der Preis, nicht dieser Vorfall - sicherlich allerdings eine herbe Schlappe für das Partnerschaftliche Miteinander dass Baresel propagiert !

  • Die EZB muss sich doch aber auch selbst an die Nase fassen und sich jetzt nicht wundern, wenn die Kosten in die Höhe schnellen. Wer Aufträge an Firmen vergibt, deren Angebotssumme massiv von den anderen nach unten abweicht müsste eigentlich wissen, dass irgendetwas nicht stimmen kann und Folgekosten (im günstigsten Fall durch plötzliche Nachträge, minderwertiges Material, mangelnde Kenntnisse etc.) zu erwarten sind. Jetzt ist man gehörig unter Druck und sitzt am kürzeren Hebel. Züblin wird sich diese schnelle Hilfe gut bezahlen lassen und letztendlich mehr verdienen als bei der damaligen Angebotsabgabe eingeplant war.

  • Im Hochhausbereich tragen alle Kräne weiterhin die Aufschrift "Baresel". Auch die Mitarbeiter und Baucontainer sind mit der gleichen Aufschrift versehen. Allerdings sind nur noch wenig Baugerätschaften dieser Firma zu sehen. Vermutlich soll noch die Decke über den Kellergeschossen fertiggestellt werden, dann erfolgt die Übergabe.


  • Die Schilder werden sicherlich dann gewechselt wenn die "Neuen" anrücken, ob nun Züblin alleine oder eine ARGE wie auch immer ! Hochtief hätte bestimmt auch "Zeit" T185 Rohbau fast fertig. Unglaublich das die Bauleitung EZB den Auftrag so vergeben hat .

  • Beggis Vermutung hinsichtlich des Baufortschritts bis zur Übergabe war zutreffend - hier die ganz frische Pressemitteilung der EZB:


    EZB und Bauunternehmen einigen sich über Durchführung der Rohbauarbeiten


    Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Firma Baresel GmbH sind heute übereingekommen, dass Letztere die Rohbauleistungen für den neuen Doppel-Büroturm bis zur Schnittstelle des Erdgeschosses erbringt. Die Leistungen umfassen die Errichtung des Untergeschosses des Doppel-Büroturms sowie der Tiefgarage für Mitarbeiter.


    Die Verträge für die sonstigen Bauteile sind nicht betroffen, und die Arbeiten schreiten plangemäß voran. Die Fertigstellung des Neubaus ist nach wie vor für Ende 2013 geplant, der Umzug der EZB in ihr neues Gebäude wird im Anschluss – d. h. 2014 – erfolgen.

    Quelle: Europäische Zentralbank

  • Dass Baresel offenbar Mist gebaut hat, sowohl am Bau als auch bei der Angebotskalkulation, ist das Eine. Das Andere ist aber auch das Verhalten der EZB selbst, wie Holzrusse schon gesagt hat. Ich bin zwar kein Bauexperte, aber auch als Laie kann man sich ausmalen, dass das billigste Angebot nicht immer das mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis ist. Es muss den EZB-Verantwortlichen doch klar gewesen sein, dass sie ein großes Risiko eingehen, wenn sie den Auftrag an ein so kleines Unternehmen vergeben, das keinerlei Erfahrung mit Hochhausbau hat. Zudem noch zu einem offensichtlich sehr niedrigen Preis. Das Beispiel des Squaire - wie auch im FAZ-Artikel erwähnt - hätte ein warnendes Beispiel sein können, wie man es nicht macht. Man bekommt eben immer das, was man bezahlt.


    Ich bin mir nicht sicher, wie groß die Bau-Expertise bei der EZB selbst ist. Die bauen ja nicht alle Tage ein neues Hochhaus. Gibt's da externe Berater oder einen externen Projektmanager, der die komplexe Einzelvergabe steuert?

  • ...externe "Berater" sehen in der Regel zu, dass zunächst Ihre Kasse stimmt....
    Früher hat man am Bau gefragt, 1. geht das ? 2. wiel lange dauert es ? und anbschliessend was kostet das Ganze?
    Heute fragt man 1. was kostet es 2. was, das ist soooo teuer? und was geht denn noch an Nachlass?
    Leider gibt es bei öffentlichen Bauvorhaben sogar Vorschriften, das "wirtschaftlichste Angebot" zu nehmen. Sinnvoller wäre das billigste und das teuerste Angebot einer Ausschreibung zu entfernen und mit den verbleibenden drei -vier Firmen im Mittelfeld ernsthafte Gespräche zu führen!


    Dass jemand auf Qualität achtet und den Preis aussen vor lässt ist eher selten. Baufirmen, die sich schon mal richtig verhoben haben, werden manchmal aus Schaden klug. Leider gibt es heutzutag in den entsprecheden Unternehmen mehr Controller und Kaufleute wie Baufachleute.


    Ich kann mich nur wiederholen: Gut - Schnell - Günstig - zwei Dinge davon kannn man aussuchen, alle drei zusammen wird es nie geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Stifterappler () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Mich wundert ein wenig, dass sich die EZB und Baresel einvernehmlich auf eine Fertigstellung bis zur Schnittstelle EG geeinigt haben. Das hört sich nicht danach an, als wollte die EZB sich die Mehrkosten für die Vergabe an ein anderes Unternehmen von Baresel zurückholen, was eigentlich vom Vergaberecht her möglich sein sollte. Andererseits, ob dafür dann die Insolvenzmasse von Baresel ausreicht... :D


    Und die andere Frage, die aufgekommen ist: Die EZB hat einen sehr bekannten deutschen Projektsteuerer (schon seit ganz von Anfang an) mit im Boot, die sollten solche Desaster eigentlich zu verhindern wissen...

  • Warscheinlich ist doch die Angst vor Verzögerungen der Grund, warum Baresel bis zum EG bauen darf. Das dauert noch ein paar Tage und so haben EZB und Züblin Zeit, den Wechsel vorzubereiten. Danach sollte bei der Übergabe kaum Verzug entstehen. Solange keine großen Baumängel mehr auftreten, sollte das doch gut klappen.

  • Die OK-EG-Platte als Schnittstelle zu nehmen, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt die einzige vernünftige Möglichkeit, überhaupt eine Übergabe halbwegs sinnvoll durchzuführen. Es wird sich kein Bauunternehmen finden, dass irgend eine Baustelle im momentanen Zustand übernimmt. Falls doch haben die noch weniger Ahnung als Baresel. Wo soll eine Abgrenzung bei halb fertigen Stützen, Geschossdecken, Wänden etc. gezogen werden. Wer haftet und prüft angefangene Bewehrung etc. Hier spielt der Haftungsfaktor eine ganz, ganz große Rolle. Niemand könnte bei der Übernahme im jetzigen Zustand sagen, welche Arbeiten bis wohin von wem durchgeführt wurden. Wird die Baustelle bis OK-EG-Decke fertiggestellt, gibt es zuzusagen eine "saubere, eindeutige" Schnittstelle. Alle Stützen, vorhandene Anschlussbewehrung, Deckenöffnung etc. können sauber auf Planungsstimmigkeit überprüft werden. Ab +/- 0,00 beginnt dann das Bauunternehmen dass hier einsteigt quasi mit einer eigenen Baustelle. Alle Vorleistungen inkl. der Haftung für Fehler oder Baumängel von der Bodenplatte bis OK Decke über 1. UG bleiben bei Baresel (wenn es dann da noch etwas zu holen gibt). Die Vergabe von Baustellen in einzelne Lose ist übrigens gängige Praxis. Es wird z.B. gerne die Erstellung der Baugrube bis OK-Sauberkeitsschicht getrennt vergeben, ab der Bodenplatte übernimmt dann ein Anderer die Arbeiten.


    Extrem war es beim Opernturm hier hat Züblin Spezialtiefbau die Baugrube erstellt, Hochtief hat die Bodenplatte gemacht und ab OK-Bodenplatte ging der Auftrag wieder an Züblin. Es kann sich wohl jeder vorstellen, was für ein Zirkus das war. Baustelleneinrichtung hin, wieder weg, neue Kräne hin, wieder weg neue "alte" BE wieder hin....



    Mit der Fertigstellung bis OK-EG gewinnt die EZB auch Zeit, schließlich findet sich ein Nachfolger nicht von Heute auf Morgen und ich möchte mal spekulieren, dass nicht alle potentiell genannten Nachfolger überhaupt Lust haben in den Ring einzusteigen. Schließlich waren ALLE schon bei zwei Angebotsphasen mit der EZB dabei und einige sind aus den Verhandlungen ausgestiegen, weil die Faxen wohl zu groß waren.
    Das "Schmerzensgeld", das die EZB für den Nachfolger nun zahlen muss, ist bestimmt kein kleines....

    4 Mal editiert, zuletzt von Stifterappler () aus folgendem Grund: Räschtschreibunk + Ergänzung

  • Zur Zeit herscht Ruhe auf der Hochhausseite. Die Lasthaken der Grosskräne sind noch auf Wochenende!! Webcam http://www.ecb.int/ecb/premise…g/webcam/hires/latest.jpg



    Ich war so gegen 11.00 uhr im Bereich der westlichen Parkhausdecken,dort sind zwei Kräne besetzt. Etwa 4-5 Werktätige waren mit dies und das beschäftigt/auch mit den Deckenschalungstischen für die Decke über 1UG.
    Ansonsten erinnert das ganze an die "Zeil"-baustelle . http://www.deutsches-architekt…hp?p=291261&postcount=440

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