Leipzig: Alte Messe + Revitalisierung "Kohlrabizirkus"

  • Es gab die Tage auch den Vermerk eines Nutzers, dass auch Büroflächen in Leipzig knapp seien. Ziel für den B-Plan ist 2026 - ich kann mir vorstellen, dass man bis dahin auch schlauer ist, wie es mit dem Thema "Home Office" weitergeht. Ob wir hier über eine Langfriste Tendenz reden oder es nur eine kurze, coronabedingte "Modeerscheinung" war. Je nachdem wird die Stadt dann hoffentlich weise Entscheiden, ob man Wohn- oder Gewerbeflächen dort will.

  • Nachfolgend die Wettbewerbsbeiträge, die z.Zt. im Stadtbüro ausgestellt sind:


    1. Preis: de+ architekten gmbh

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    2. Preis: MVRDV

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    3. Preis: Machleidt GmbH

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    4. Preis: MM.Werk

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    Eigene Bilder


  • ^ Diese Visualisierung entstand wahrscheinlich nur, um das Grundstück im Wert steigen zu lassen, die VICUS AG war damit auf der Immobilienmesse in München. Das selbe Spiel gab es schon einmal, als am Kohlrabizirkus ein Hochhaus dargestellt war - ohne dass dies mit der Stadt abgestimmt war. Der "Saxonia-Tower ist im Wettbewerbsentwürfen nicht eingeflossen und somit nach aktuellem Diskussionsstand nicht realisierbar.

  • Ich verstehe es auch nicht. Selbst Jena mit seinen um die 100 K Einwohnern baut mal gleich über 5 Hochhäuser neu. https://www.skyscrapercity.com…m-33m-in-planung.2324697/
    https://www.otz.de/regionen/je…-skyline-id237524829.html

    Dort hat man verstanden, dass dies den Flächenfraß mindert. Und bevor wieder jemand mit den Augen rollt: Dort sollten die gleichen Marktgesetze gelten wie hier. Warum bleibt Leipzig eine horizontale Stadt?

  • Punkt 1: Es gibt durchaus konkrete Planungen für HH.

    Punkt 2: Jena ist eine der wenigen prosperierenden Städte in Ost-Dtl., die einen entspr. Nutzungsdruck hat und darüber hinaus auch eine traditionelle HH-Stadt ist.

    Punkt 3: Leipzig prosperiert, besitzt jedoch keine Konzernzentrale/n, die derartige Projekte stemmen könnten.

    Punkt 4: Viel zu geringer Flächendruck in der "Schweizer-Käse-Stadt".


    Abgesehen davon ist es natürlich ärgerlich, dass es quer durchs Land eine schiere Welle an HH-Projekten in vergleichbar großen Städten gibt (auch wenn nicht alle umgesetzt werden) und man hier nach über 30 Jahren nicht mal etwas konkretes für den nordwestlichen Ring hinbekommt. Beim Parthe-Projekt hab ich mittlerweile auch Angst, dass es gestoppt wird. So ein paar neue Spargel täten der öden Skyline schon ganz gut.


    Eine gute Abhandlung über das Thema Hochhäuser in der Messestadt bietet übrigens "Prototyp und Sonderfall" von Iris Reuther:


    https://link.springer.com/chap….1007/978-3-322-99951-1_9


    Zitat: "...Der Befund über Hochhaus-Konzepte in Leipzig steht im Gegensatz zu den aktuellen Entwicklungen in der Stadt Frankfurt/Main, die im deutschen Kontext eine Ausnahmeerscheinung hinsichtlich der Hochhausentwicklung darstellt. Mit dem Blick auf die Ausgangspositionen beider Städte zu Beginn des 20. Jhd. könnte man die These wagen, dass FFM u.a. infolge der europäischen Spaltung und dt. Teilung in einer Konkurrenz der Städte sowie in einer Internationalisierung und Globalisierung der Finanzmärkte einen Weg genommen hat, der auch für Leipzig offen gestanden hätte."

  • ^Das Platzargument lasse ich gelten, Jena hat geografische Zwänge, denen sich Leipzig so (noch) nicht unterordnen muss. Allerdings bebaut auch Jena lange vorhandene Brachflächen - im Unterschied zu Leipzig aber vorausschauend.
    Das Thema Konzernzentralen halte ich für überbewertet. Die wenigsten der neuen HH in J werden von oder für Konzerne gebaut. Beispielsweise jene am Eichplatz für Wohnungen, Büros, Läden und Gastronomie, Quartier 22 für Hotel und Wohnzecke, Solarquartier wird eine Wohnbebauung.

    Ich denke, die Stadt Leipzig verschläft hier so einiges und so langsam frustet es. Hier baut man rasant gute Flächen 1-5-geschossig zu und bald wird wegen Fächenmangel und Flächenkonkurrenz gejammert. Ich sehe es kommen.


    Ach und zu Punkt 1: Planungen sind solange nichts wert, wie sie nicht irgendwann auch umgesetzt werden.

  • Zum Saxonia Tower kurz und schmerzlos: Perfekt!


    Zu Jena: Begrüße ich den Bau in die Höhe sehr!


    Zu Leipzig: Es is klar, dass Leipzig nicht in der gleichen Lage wie FFM oder Jena ist, sprich in "Flächennot". Aber. Wenn man sich die Vorteile mal anschaut. Alle reden von Klima- und Umweltschutz, alles gut und richtig! Wo aber wird das umgesetzt? Ständig werden Wälder, Wiesen oder Ackerland zu Bauland umgemünzt. Wälder gerodet, Blumenwiesen für Insekten werden zerstört und Ackerland für Nahrungsmittel weggenommen. Und das alles im Umland. Aber die noch vorhandenen Flächen in der Stadt, oder wie es LEonline treffend nannte: die "Schweizer- Käse" Flächen, eben nicht. Nehmen wir als Beispiel die hamburger Hafencity, wo es super klappt. "Innerstädtischer" freier Raum, der mit vielen hochgeschossigen Gebäuden und einigen HH bebaut wird. Gleiches Spiel bei der Europacity in Berlin. Und solche unbebauten Flächen hat Leipzig sehr viele! Angefangen mit dem Bayrischen Bahnhof- Areal, weiter mit dem Gebiet vom Kohlrabizirkus bis zum Funkturm, der Wilhelm- Leuschner Platz, Löwitz Quartier bis zum Projekt Leipzig 416.

    Bei Leipzig 416 gibt es 4 HH, Löwitz Quartier: 1 HH, Leuschner Platz: 1 HH und Bayrischer Bahnhof: 3 "HH"

    Was haben die alle gemeinsam? Genau! Keines der 9 HH Kommt ansatzweise an die 60m Marke ! 💀

    Das HH Roßplatz: angeblich 55m, mein Gott daneben Steht ein ca. 150m HH!! Die Ringbebauung (Wintergarten HH, Rathausturm und Westin HH) misst immer ca. 100m und dann will man am Roßplatz so ä 55m "Spargel" pflanzen? Aufm Areal des Bayrischen Bahnhofs das gleiche Spiel. Zwei 50-55m HH würd ich mal schätzen. Da is selbst das MDR- HH dahinter höher. Und die 2 HH stehen näher zum Uniriesen. Wo isn da die Logik? Schließlich versucht man die Skyline der Stadt von klein zu groß in einer aufsteigenden Welle zum höchsten Gebäude hin zu gestalten. Jedenfalls macht dieser Weg die Skyline nicht so unruhig, wie wenn man HH Cluster überall verteilt, wie in Berlin. Aber das is ein anderes Thema.

    Bevor ich hier garnichmehr fertig werde. Fakt ist, dass sich in LE keiner traut einfach mal höher als "Spargelniveau" zu bauen. Und das Flächenargument zieht bei mir da nicht. Außer die Allgemeinheit will, dass alle Wälder und Ackerflächen zu Bauland werden. Dann halt ich meinen Rand. Aber wenn schon die Politiker der Grünen Fraktion verstanden haben, dass in Städten der Weg in die Höhe statt in die Breite geht, dann heißt das was! Sind ja schließlich nich gerade die größten Intelligenzbolzen. Aber da ham se recht!

    Aber die ganzen Projekte werden in den nächsten Jahren eh nich realisiert, das es an allem mangelt un die Projekte so nich gebaut werden können. Siehe Vonovia...

    Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt.

  • Sinnvollerweise müsste man in Deutschland trennen zwischen HH bis etwa 65m und allem darüber. Letzteres hat nur noch wenig mit Umweltschutz und nachhaltigem Städtebau zu tun, sondern ist einfach eine Frage der Ästhetik und des Geschmacks. Dazu gibt es inzwischen einen breiten Konsens in der Fachwelt. Auch das geplante 200m Holzhochhaus (in Melbourne wenn ich nicht irre) ist reines Kräftemessen und Show.


    Wenn es also primär um das Argument des Klimaschutzes geht, ist in Deutschland bei etwa 65m Schluss. Der Effekt den solche Gebäude haben, sollte jedoch nicht überbewertet werden. Wir wollen ja keine Schrankwände, sondern grazile, schön anzuschauende Türme. Die Fläche zwischen dem ~ 9 - 20 Geschoss eines solchen Wohnhochhauses lässt sich i.d.R. sehr gut auf Blockstrukturen umlegen. D.h. keine fünfgeschossigen Blöcke / Zeilen etc. sondern eher achtgeschossige als Standard - selbst das ist heute ja bei weitem nicht der Fall. Das Hochhaus hat gegenüber dem Block nur dann eine Chance ökologisch vorbei zu ziehen, wenn dessen Footprint, also die versiegelte Grundfläche, tatsächlich kleiner ist als die des Blocks - und gerade das ist dank ausufernder Tiefgaragen noch viel zu selten der Fall. An erster Stelle braucht es ein Umdenken bei Stellplatzanforderungen und alternativen Mobilitätsangeboten.


    Man kann mit Hochhäusern wunderbar nachverdichten, dem Stadtraum Profil geben und spannende Architekturen schaffen. Idealerweise bringen sie sogar einen ökologischen Vorteil mit, wenn alles passt. Die supertolle Megalösung gegen Flächenfraß im Umland, Umweltzerstörung und Klimawandel sind sie nicht.

  • Laut LVZ wird das Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie ab Ende 2025/Anfang 2026 am Deutschen Platz um ca. 5.000 qm erweitert. Dazu stellt der Freistaat Sachsen 27 Mio. Euro bereit. Fertigstellung des Neubaus soll 2029 sein.


    "Dort, wo momentan eine Zeltstadt für Geflüchtete steht, sollen Hightech-Labore ihren Platz finden, unter anderem Reinräume, in denen die Forscherinnen und Forscher DNA-Überbleibsel nicht nur aus Knochen, sondern sogar aus Sedimenten extrahieren können, ohne sie mit eigenem Erbgut zu kontaminieren. Darüber hinaus benötigt das Institut mehr Fläche, seit gut 150 Forschende zweier Abteilungen vom Jenaer Max-Planck-Institut für Geoanthropologie nach Leipzig umgezogen sind. Bislang arbeiten die meisten von ihnen in 40 Bürocontainern neben dem Hauptgebäude."


    https://www.lvz.de/lokales/lei…GJQVFMRN6KL427DFRE7E.html


    Tatsächlich schreibt die SZ es bzgl. neuer Jobs etwas anders:


    "Der Neubau unmittelbar am bisherigen Gebäude wird nötig, da schon jetzt an die 70 Mitarbeiter in den 40 hier aufgestellten Bürocontainern arbeiten. Weiter Forscher sollen dann nach Fertigstellung hinzukommen."

    https://www.saechsische.de/wis…hoehlenstaub-5818630.html

  • Der ökologische Fussabdruck eines Gebäudes kann nicht nur über den Flächenverbrauch betrachtet werden. Ich kenne noch die Faustregel ab 5-6. Etagen wird die Haustechnik und spätere Betrieb wesentlich aufwendiger und damit teurer. Dabei sind noch nicht die energetischen Mehraufwände an Material für das "höhere" Haus eingerechnet. Das Hochhäuser nicht einmal für Gewerbe ein Heilmittel sind hier im Artikel https://www.forbes.at/artikel/…ocket-newtab-global-de-DE

  • ^^^ Krass, somit würde sich die Fläche gefühlt mehr als verdoppeln (rot)! In der gelben Fläche stehen momentan die Bürocontainer - keine Ahnung wie man dort nun 6 Jahre (wenn ich das richtig verstehe?) arbeiten kann - v.A. bei Tagen über 30C im Sommer... Mein Beileid.


    Der Deutsche Platz zwischen dem Institut und der Nationalbibliothek wirkt irgendwie verlassen... Man kann ihn nicht betreten und er wird gefühlt ein Mal im Jahr gemäht und das war's? Hab seit langer Zeit eine Fantasie (wäre wahrscheinlich gar nicht nachhaltig und die Fläche ist wahrscheinlich denkmalgeschützt, muss ich aber loswerden): Ein Springbrunnen mit kleiner Parkanlage würde da mMn super reinpassen. Wäre eine tolle Art "Willkommensschild" in die "neue" Alte Messe - und würde super Gegenüber der wunderschönen Nationalbibliothek, des MPI EVA, des Bio City Campus, und dem Buch- und Schriftmuseum aussehen... Naja, genug geträumt. ^^


    Wie stehen die Meinungen um die Halle 7.11 der Alten Messe ("Verwaltungsgebäude" / pink)? Für mich ein düsterer Block aus Waschbeton der dringend ersetzt werden sollte...


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  • Meine Meinung: Die violett umrandete Halle 7.11 ersetzen, die Straßenflucht öffnen und die Straßenbahn von der Zwickauer Str. direkt in in die Straße des 18. Oktober verlegen. Vom Bayerischen Bf. an bis zum HIT Markt, dann als Linie 2 und 16 aufspaltend zur Prager Str. / Zwickauer Str. abbiegen. Damit wäre der Deutsche Platz eine schöne begrünte Haltestelle genau dort, wo die Menschen hinmüssen. Ebenso am HIT Markt, welcher endlich auf kurzem Wege Anschluss an den ÖPNV erhält.

  • Wenn hier sowas um sich greift wird die Stadt gar nicht anders können als in die Höhe zu bauen... ;)


    NIMBYism wie er im Lehrbuch steht. Wenn die Stadt sich von solchen Schreihälsen beeinflussen lässt, ist sie selbst schuld. Es gibt durchaus Ecken, wo man überlegen kann, zusammenhängend unbebaute Quartiere in Naturräume umzuwidmen. Kuhturmstraße in Lindenau und das Areal in Stötteritz gehören ganz sicher nicht dazu. In beiden Fällen ist direkt nebenan mit Palmengarten bzw Stötteritzer Wäldchen genug Grün vorhanden. Bauliche Verdichtung bei gleichzeitiger Umwidmung von Asphaltflächen in baumbestandene Low- bzw Zero-Traffic-Zonen ist DAS urbane Zukunftskonzept! Städtische Entscheidungsträger sollten diesbzgl nicht nur ihre Hausaufgaben machen, sondern dementsprechend ihrer Verantwortung gerecht werden.


    Hinsichtlich der Höhenfrage sind schon viele gute Aspekte genannt worden. Insbesondere "dem Stadtraum Profil geben" ist ein unterschätztes Kriterium. In diesem Zusammenhang ist die Hochpunktstudie als Ausgangspunkt für den HH-Boom in Jena zu erwähnen. Ähnlich dem Frankfurter HH-Rahmenplan (wenn auch logischerweise mit völlig anderen Dimensionen) haben sich dadurch planerische Optionen ergeben, die vorher nicht denkbar waren. Zwar hab ich auch für Leipzig Diskussionen über mögliche HH-Standorte in Erinnerung (insbesondere Ecke Goerdelerring/Ranstädter Steinweg), aber wirklich Konkretes ist mir nicht bekannt. Vielleicht hab ich was verpasst? Auf jeden Fall wünschte ich mir (wie vmtl viele hier) eine ambitioniertere Strategie HHs betreffend. Leuschnerplatz mit einem 100er wäre das Mindeste ;)

  • Wie stehen die Meinungen um die Halle 7.11 der Alten Messe ("Verwaltungsgebäude" / pink)? Für mich ein düsterer Block aus Waschbeton der dringend ersetzt werden sollte...


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    Soweit ich weiß soll der irgendwann fallen um die Blickachse zum Völki wieder herzustellen. Wie der Zufall es so will war ich vor nicht allzu langer Zeit vor Ort und habe Fotos vom Objekt gemacht. Deinem Vorschlag zur Umgestaltung der Platzanlage Deutscher Platz kann ich nur zustimmen.


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    Eigene Bilder


    Das Wandbild stammt übrigens von einer bekannten Graffiti-Künstlerin aus Bautzen: https://de.wikipedia.org/wiki/MadC

    Zwar hab ich auch für Leipzig Diskussionen über mögliche HH-Standorte in Erinnerung (insbesondere Ecke Goerdelerring/Ranstädter Steinweg), aber wirklich Konkretes ist mir nicht bekannt. Vielleicht hab ich was verpasst? Auf jeden Fall wünschte ich mir (wie vmtl viele hier) eine ambitioniertere Strategie HHs betreffend. Leuschnerplatz mit einem 100er wäre das Mindeste ;)

    Diese Strategie gibt es seit hundert Jahren und nennt sich Ring-City. Die Ringstraße mit Hochhäusern zu akzentuieren um quasi eine "Stadtkrone" zu implementieren hat ja bis dato nur so leidlich geklappt. Im Grunde ist die Idee nicht schlecht. Auch verschiedene Höhen abwechselnd aufzureihen so das neben der 100-Meter-Dominante ein 50-60 Meter-Turm platziert wird bringt m.M.n. Spannung ins Gefüge. Ein "100er" wie Du ihn für den Leuschner Platz vorschlägst passt aber m.M.n. viel besser an den Augustusplatz Ecke Grimm. Steinweg (dort wo jetzt das Radisson Blu steht).

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  • Das Wandbild stammt übrigens von einer bekannten Graffiti-Künstlerin aus Bautzen: https://de.wikipedia.org/wiki/MadC

    Diese Strategie gibt es seit hundert Jahren und nennt sich Ring-City. Die Ringstraße mit Hochhäusern zu akzentuieren um quasi eine "Stadtkrone" zu implementieren hat ja bis dato nur so leidlich geklappt. Im Grunde ist die Idee nicht schlecht. Auch verschiedene Höhen abwechselnd aufzureihen so das neben der 100-Meter-Dominante ein 50-60 Meter-Turm platziert wird bringt m.M.n. Spannung ins Gefüge. Ein "100er" wie Du ihn für den Leuschner Platz vorschlägst passt aber m.M.n. viel besser an den Augustusplatz Ecke Grimm. Steinweg (dort wo jetzt das Radisson Blu steht).


    Fair enough. Realistischerweise brauchen wir allerdings (denk ich) nur die verfügbaren Brachen zu diskutieren. Was die ideale Ästhetik angeht haben wir sicher alle unsere Träume, letztlich müssen wir uns jedoch mit dem abfinden was potenziell machbar ist. Zumindest solange wie man nicht selbst in der Lage ist entsprechende Investments zu tätigen ;)

    Btw, den Inspirata-Block find ich gar nicht so verkehrt (fun fact: war erst letzte Woche in eben jener Inspirata und fands ganz nice). Minimale Modernierung, optimalerweise mit Aufstockung, wär gar nicht so verkehrt ... solange man sich was überlegt um die Lücke zur Dt Bücherei zu schließen.

  • ^ das ist generell eine recht komplexe Thematik, die vielleicht auch von der Moderation in einen anderen Thread geschoben werden könnte.


    Ich sehe den Vergleich mit Jena in diesem Kontext auch nicht zielführend. Zum einen, weil es in der Stadtstruktur und Topographie des Stadtgebiets erhebliche unterschiede zu Leipzig gibt. Zum anderen, weil die Größenordnung zwischen den beiden Städten eine hohe Differenz aufweist und dementsprechend in Jena ganz andere Motive (hierzu ist Chur (39.000 EW) in der Schweiz ein gutes Beispiel für den gewollten Bruch der Lacuna-Siedlung und "City-West" mit der kleinstädtischen Siedlungsstruktur da letzteres so weniger zersiedelt würde) für eine "Hochhausbebauung" existieren als in Leipzig. Vor allem sollte man hier nicht in jene verflachten Diskurse verfallen welche Hochhäuser als grundlegend wirtschaftliche Stärke kennzeichnen. Letztendlich hat auch LEonline recht, dass in Leipzig ja konkret Hochhäuser geplant sind.


    Grundsätzlich muss man in Bezug zu Leipzig aber auch zwei weitere Dinge betrachten. Erstens wurden hier zu DDR-Zeiten und anders als mit dem Areal Alexanderplatz in Berlin, dezentral und in ihrer Nutzung sowie im Zeitrahmen different, Hochhäuser errichtet welche sich im städtebaulichen Kontext an der Vorkriegszeit orientierten. Also durchaus keine horizontale Ausrichtung in Leipzig besteht an der nun angeknüpft würde (siehe München). Zweitens muss man resümieren, dass das starke Wachstum der letzten 15 Jahre fast "nur" mit Lückenfüllungen in den traditionellen Wohnquartieren gelungen ist. Großflächige Stadterweiterungen oder Quartiersplanungen (außer dem Kasernengelände im Norden) wurden bisher nicht umgesetzt. Bei weiterem Wachstum wird sich das unweigerlich ändern, obwohl die Stadtfläche noch sehr viel Einwohnerpotential hat.

    Ein Blick nach London zeigt auch wie schnell sich so etwas ändern kann. Anders als Paris mit seiner stringenten Stadtplanung, war London bis weit in die 2000er Jahre die "flachste Millionenstadt Europas". Seit nun 20 Jahren explodieren dort aber regelrecht die Hochhausprojekte mit ihren Vor- und Nachteilen. In einer so "kleinen Stadt" wie Leipzig bräuchte es daher eine sehr konzentrierte Herangehensweise in Bezug auf die Umsetzung und Einbindung von Hochhäusern in eine verdichtete Stadtstruktur. Was aber sehr wohl gelingen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()