Das sich in der Stadt ein Großteil der Bevölkerung wirklich um die verbaute Sichtachse der Stadtbibliothek kümmert wage ich jetzt mal stark zu bezweifeln. Hätten die Medien das Thema nicht aufgebauscht hätte das doch kaum einer mitbekommen. Im Nachhinein kann man aber sagen das die Stadt sich mit der Planung mal wieder keinen Gefallen getan hat und das es z. B. Sinn gemacht hätte 2 höhere Hochhäuser zu planen Stadt die Baumasse auf 3 gleich hohe Stumpen entlang der Heilbronner Straße zu verteilen. Dafür hätte man dann eine Sichtachse für die Stadtbibliothek freihalten, oder den Platz davor vergrößern können. Insgesamt überzeugt mich der Standort der Stadtbibliothek im Europaviertel ohnehin nicht unbedingt, die steht da ja nur damit man sagen konnte man hat im Europaviertel auch eine Kultureinrichtung untergebracht.

S21-A1 Turm am Mailänder Platz, 66 m (fertig)
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Die Sichtbeziehung wäre selbst mit normalhoher Blockrandbebauung alla Milaneo "zerstört" gewesen. Macht keinen Unterschied ob da das Türmchen nun steht oder nicht.
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Man hätte ja auch eine Schneiße komplett freihalten können und dort eine Grünfläche oder einen Platz schaffen können. Rechts und links davon hätte man dafür höher bauen können.
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@sichtachse
Für eine Sichtachse steht die Bib nicht gerade günstig, man hätte diese vielleicht von der Türlenstraße, dann müsste man jedoch komplett, das jetzt gerade im Bau befindende Gelände freihalten. Ob dies für die paar von der Türlenstraße kommenden Menschen zu rechtfertigen wäre?
So ist das für mich eine aufgesetzte Diskussion, die jedoch auch zeigt, dass die Bauphasen, in denen noch Brachen vorherrschen, ihren Reiz haben. So kann man sich freuen, wenn es bald mehr davon gibt, denn fertige Viertel verlieren diesen Reiz des Aufbruchs.
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Was ich nicht verstehe: jeder spricht davon, dass eine Sichtachse auf die Bibliothek zerstört wird. Aber niemand spricht davon, dass gleichzeitig eine neue Sichtachse auf das im Bau befindliche Hochhhaus entsteht.
Die neu entstehende Sichtachse - von der Türlenstraße kommend - wird wahrscheinlich sogar stärker wirken als die bisherige Sichtachse auf die Bibliothek. Das liegt einfach daran, dass das neue Hochhaus deutlich mehr Stockwerke haben wird als die Bibliothek.
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Der Blick von Türlenstraße kommend Richtung Bib ist gerade mit dem Türmchen spektakulär, zusammen mit und eingerahmt von Handwerkskammer rechts und dem smarten Look 21 links, eine der originellsten modernen Architektur-Ansichten in der Stadt.
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Man hätte die Straßenführung aber zumindest so planen können das eine Sichtachse auf die Bib bestehen bleibt – jetzt steht sie im toten Winkel. Mich persönlich stört es nicht, ideal empfinde ich die Planung aber auch nicht.
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Typisch allerdings, dass noch vor wenigen Jahren, als die Bib noch frisch gebaut war, sich die Stimmen in Medien und Foren geradezu überschlugen, man sehne sich nach möglich rascher Bebauung des Umfeldes, damit der "hässliche Schuschter - Bücherknast" als Solitär möglichst nicht mehr so auffalle, gar im Dickicht der urbanen Bebauung verschwände. Das zeigt doch schon, dass die Argumentationen auch hier wie so oft völlig beliebig sind. Hauptsache gestänkert und alle kirre gemacht.
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^ Belge, Belege, Belege ... fehlen. Das zeigt doch schon, dass deine Argumentation hier völlig beliebig ist. Hauptsache gestänkert.
Sogar angenommen, dass deine unbelegte Tatsachenbehauptung stimmen würde (arguendo), ist deine Unterstellung überhaupt kein zwingender logischer Schluss. Vielleicht haben Leute über die Zeit einfach Gefallen an der Bibliothek gefunden. Mit welchem Recht wollt Ihr ihnen nun die Legitimität ihrer Meinung absprechen?
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^Also wenn du hier Belege dafür willst das exakt die gleichen Stimmen die damals die Stadtbibliothek kritisiert haben nur fordern man dürfe diese nicht zubauen – diese Belege kann natürlich Niemand liefern! Das zu fordern ist lächerlich und das weißt du auch. Dann könnten wir das Forum hier auch gleich dicht machen! Das die Stadtbibliothek seinerzeit extrem kritisiert wurde ist Fakt und in Stuttgart bekannt! Als Beleg kannst du gerne diesen Architekturveriss hier nehmen: https://www.db-bauzeitung.de/a…re-einkehr-im-monolithen/
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^ Belge, Belege, Belege ... fehlen. Das zeigt doch schon, dass deine Argumentation hier völlig beliebig ist. Hauptsache gestänkert.
Sogar angenommen, dass deine unbelegte Tatsachenbehauptung stimmen würde (arguendo), ist deine Unterstellung überhaupt kein zwingender logischer Schluss. Vielleicht haben Leute über die Zeit einfach Gefallen an der Bibliothek gefunden. Mit welchem Recht wollt Ihr ihnen nun die Legitimität ihrer Meinung absprechen?
Hatten wir schon und vielleicht nochmal, als die Bib 21 gebaut wurde, war gerade unsere Hochzeit der S21 Gegenbewegung, die bekanntlich neben den Slogans "Oben bleiben"und "Lügenpack", den Begriff "Bücherknast" etabliert hat. Die Bib wurde in den Protest eingemeindet, weil sie neben dem Bhf. gebaut wurde, die Zahl 21 hatte, sodass damals kein Gegner sich getraut hat, positiv über die Bib zu reden. So haben sich, die die Bib damals schon schön fanden, öffentlich zurückgehalten. Es klingt einseitig keiner zu schreiben, damals gab es jedoch nur schwarz und weiß, ist leider wahr, entweder war man zu 100% gegen S21 und eben auch gegen die Bib oder man war eben keiner der "Aufrichtigen".
Eine damals sehr aktive Partei, die Heute langsam erkennt wie Vorteilhaft S21 für die Stadtentwicklung ist. Ist heute auch maßgebend dabei sich zu fragen, warum man die Bib zustellt. Namen schreibe ich keine, denn ich bleibe dabei, das war eine Zeit, in der viele sich daneben benommen haben und die Spaltung der Stadtgesellschaft ist immer noch nicht überwunden und braucht auch kein zusätzliches Öl.
Namen finden sich sehr leicht, wenn man die richtigen Begriffe in die Suchmaschine eingibt.
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Natürlich wäre es möglich exakte Namen zu nennen. Ist sogar Standard in ernstzunehmenden politischen Diskussionen.
Wenn man darauf keinen Bock hat, sondern lieber bei Ahnungen und Gefühlen bleibt, ist das doch auch vollkommen in Ordnung. Kann man dann ja auch so mitteilen. Nur vielleicht nicht das Eine als das Andere darstellen. Man muss auch nicht gleich das Forum schließen, wenn man nicht vollkomen unbeheligt unbelegte Vorwürfe verbreitet.
Ich finde die angeklagten potenziellen Widersprüche durchaus plausibel. Meinungswandel halte ich auch für plausibel. Aber was plausibel ist, ist nicht belegt. Vielleicht weniger Wahrheitsanspruch den eigenen Gefühlen zuschreiben, das wirkte dann der "Spaltung der Stadtgesellschaft" nach meinem Dafürhalten auch entgegen. -
Die kritischen Kommentare waren ja keine offiziellen Statements von Politiker die man jetzt heute noch nachschlagen könnte. Es geht um die generelle Stimmung in der Stadt gegenüber der Stadtbibliothek damals, und diese war sehr negativ. Das hat sich im Freundes- und Bekanntenkreis angespielt, auf Familienfesten oder im Internet.
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... das wirkte dann der "Spaltung der Stadtgesellschaft" nach meinem Dafürhalten auch entgegen.
Wie du vielleicht merkst, haben Menschen die für S21 waren und sind, viel aushalten müssen, die Lauten waren die Anderen, sie glaubten die Mehrheit zu sein, fielen dabei sehr vielen mehr, so auf den Wecker mit ihrem 100 prozentigen Wahrheitsanspruch, sodass sehr viele ihre Stimme zu Volksabstimmung für S21 abgegeben haben, die schweigende Mehrheit.
So hat man ein Öhrle entwickelt für konstruierte Empörung und leider haben wir in Stuggi immer noch 1000 ende die recht behalten wollen, ohne eben es mal gut sein zu lassen.
So muss man leider frühzeitig reagieren bevor es wieder zu exponentiellen Empörung kommt wegen eines Bauwerkes! Diese beim Namen zu nennen macht imho keinen Sinn.
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Regent: kann man so stehen lassen. Dein Gefühl einer allgemeinen Stimmung im persönlichen Umfeld kann man natürlich nicht Belegen. Ich habe damals eine durchweg positive Stimmung zur Bibliothek in meinem persönlichen Umkreis erfahren. Das ist nämlich genau mein Punkt. Ohne nun ernsthaft mit Belegen einzutauchen kommt man einfach nicht weiter.
ippolit: Es tut mir zu einem gewissen grad leid, dass du dich damals so schlecht gefühlt hast und das scheinbar noch nachwirkt. Ich nehme auch zur Kenntnis, dass du deine moralische Recehtschaffenheit gerne hervorstellen möchtest.
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Ich würde behaupten viele haben die Bib damals einfach nicht verstanden, die (damals) isolierte Lage mitten auf einer Brache hat für viele einen dystopischen Eindruck geschaffen. Akzeptiert wurde die Bib von vielen eigentlich erst im Laufe der Zeit und vor allem als Leben auf dem Europaviertel eingekehrt ist. Da haben einige wohl gemerkt "oh, die Stadtbibliothek zieht ja tatsächlich Menschen an – ist ja vielleicht doch nicht so schlecht". Und als die Stadtbibliothek plötzlich Architekturpreise gewonnen hat wollte angeblich jeder schon immer ein Fürsprecher gewesen sein. Aber irgendwie ist das auch typisch Stuttgart. Vieles wurde Anfangs abgelehnt, vom Fernsehturm bis zum kleinen Schlossplatz und dann später als Identitätsstiftendes Wahrzeichen angenommen und oft auch überhöht. Mit der Bib ist es eben auch so, Anfangs verschmäht, heute verehrt und teilweise auch verklärt.
P.S. Ich habe damals übrigens zu einem kleinen Teil bei der Bib mitgearbeitet. Die Agentur wo ich damals war zeichnet sich für das Interior-Design verantwortlich. Ich habe also auch intern etwas von der Stimmung gegen die Bib mitbekommen.
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Danke Regent auch für deine Innenperspektive und die interessanten, sachlichen Ausführungen. Mir war es einfach zu viel geworden, wie hier drei Forenmitglieder einfach einer vielzahl von Leuten die Legitimität derer Meinung absprechen indem sie ihnen Widersprüchlichkeit unterstellen.
Sogar, wenn man die Widersprüchlichkeit als erwiesen ansähe, fände ich es vollkommen in Ordnung wenn Leute ihre Meinung ändern. Man darf ja auch einmal CDU und dann beim nächsten mal die Linken wählen. Davon wird per se die Meinung ja nicht auf einmal komplett irrelevant.
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Belegen ist leider etwas schwierig, nachdem die meisten Artikel aus der Zeit nicht mehr online sind. Aber ich erinnere mich noch ganz gut, wie PP seinerzeit live von Bib21 wie auch vom Europaviertel bei irgendeiner Diskussion damals generell nicht begeistert war, wie auch Fritzle ("kafkaesk") bei und nach OB-Wahl. Erst nach den internationalen Auszeichnungen kam es zum m.E. bemerkenswerten Sinneswandel, plötzlich war die Bib das großartige, leuchtende neue Wahrzeichen der Stadt. Wenn man noch weiter zurückgeht, hatten die Grünen bis kurz vor Baubeschluss 2008 überhaupt gegen den Bau gestimmt. Daher: Sinneswandel ist natürlich völlig in Ordnung (man darf sich ja entwickeln), nur habe ich bei dem einen oder anderen Zweifel, ob dies nicht opportunistisch und somit in beliebiger Weise geschieht nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern - und dieser hofft, der mindestens erklärungsbedürftig erscheinende Sinneswandel würde schon keinem auffallen, nachdem man sich den offensichtlichen Erfolg der Bib im Nachhinein einverleibt hat.
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Meinung versus Agitation, das Beispiel zieht nicht, nur so am Rande bemerkt... die Moralität gebe ich zurück, sie ist nicht mein.
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Akzeptiert wurde die Bib von vielen eigentlich erst im Laufe der Zeit und vor allem als Leben auf dem Europaviertel eingekehrt ist. Da haben einige wohl gemerkt "oh, die Stadtbibliothek zieht ja tatsächlich Menschen an – ist ja vielleicht doch nicht so schlecht".
Nun ja, eine zentrale Stadtbibliothek, die zudem einige Leseplätze bietet (> Studenten) zieht natürlich Menschen an. Das bedeutet aber nicht, dass die Architektur besonders gut gefunden wird.
Aber irgendwie ist das auch typisch Stuttgart. Vieles wurde Anfangs abgelehnt, vom Fernsehturm bis zum kleinen Schlossplatz und dann später als Identitätsstiftendes Wahrzeichen angenommen und oft auch überhöht. Mit der Bib ist es eben auch so, Anfangs verschmäht, heute verehrt und teilweise auch verklärt.
Also mit dem kleinen Schlossplatz verwechselst Du was. Der Platz galt in einem bestimmten Kreis ab dem Moment als cool, als Pauls Boutique geöffnet hat. Es ist halt ein zentraler Treffpunkt mit viel Platz und ohne Straßenverkehr, als Alternative (oder Ergänzung) zum Palast der Republik. Der Witz solcher Art von Treffpunkten war ja eher der, dass man sich bewusst mit Hässlichkeit / Muffigkeit umgeben bzw. in Hässlichkeit / Muffigkeit eingerichtet hat. Das ging bis hin zur Kleidung (ich war in dieser Szene mit aktiv) und zu den Getränken, Stichwort Jägermeister.
Der zweite Punkt war die breite Treppe, die übergangsweise vor den kleinen Schlossplatz gesetzt wurde, als man die Straßenverbindung darunter unterbrochen hat. Diese Treppe wurde stark angenommen und hat dann dazu geführt, dass in die Pläne für den Umbau eine etwas breitere Treppe aufgenommen wurde (beim Übergang zum Königsbau).
Vor den Veränderungen, die dem Umbau vorangingen, galt jedenfalls der kleine Schlossplatz milieuübergreifend als Bausünde.