Düsseldorfer Impressionen

  • corvus edwin: nimms nicht so ernst... ich war ja schon selber ein paar mal da. DD ist halt keine besonders harmonische Stadt sonder irgendwie unfertig und ziemlich ungeplant, aber das hat es mit Berlin gemeinsam. :)

  • corvus edwin: nimms nicht so ernst... ich war ja schon selber ein paar mal da. DD ist halt keine besonders harmonische Stadt sonder irgendwie unfertig und ziemlich ungeplant, aber das hat es mit Berlin gemeinsam. :)


    Von Dresden würde ich das auch behaupten, jedenfalls der Südwesten der Stadt. Von Düsseldorf (was du wahrscheinlich meinst ;) )allerdings nicht.

  • ... DD ist halt keine besonders harmonische Stadt sonder irgendwie unfertig und ziemlich ungeplant, aber das hat es mit Berlin gemeinsam. :)


    Gleichzeitig liegt aber auch in einer partiellen Inhomogenitaet ein gewisser Reiz, eine Spannung. Findest Du nicht?
    Prozesse, Entwicklungen als Gegenteil zu statischen Zustaenden sind augenfaellig und - nicht selten - auch wuenschenswert.
    Fuer Metropolen sind sie ja geradezu notwendig.
    Das gilt in kleineren Massstaeben fuer Duesseldorf ebenso wie fuer Berlin in groesserem Umfang.


    "Ungeplant" ist vielleicht nicht der richtige Begriff...
    ...wie waere es mit "umgeplant"? :)

  • Die Unterschiede zu Berlin sind schon recht groß: Der preussische Einfluss ist in Ddf durchaus vorhanden, aber viel schwächer. Stattdessen gibt es typisch rheinische und bergische Tendenzen sowie französischen und BeNeLux-Einfluss. Kurz: Der Schmelztiegel hat anderen Inhalt als in Berlin.

  • ^^
    Keine Frage, Enzo... ...der franzoesische und auch der niederlaendische Einfluss sind unuebersehbar.


    Dennoch ist der preussisch wilhelminische Einfluss in kaum einer Stadt ueber 500.000 Einwohnern derartig ausgepraegt, wie in Duesseldorf.
    Es hat seinen Grund, warum Kaiser Wilhelm II bei seinen Besuchen in Duesseldorf recht frenetisch bejubelt wurde und weshalb er auch stets gerne hier zu Gast war.
    Ganze Strassenzuege - so vom Krieg nicht entstellt - tragen einen absolut (streng-)preussischen Charakter.
    Das gilt erkennbar sogar fuer ganze Stadtteile oder Regionen einzelner Stadtteile.


    Die kurfuerstlichen Wurzeln Duesseldorfs waren bis 1933 letztlich immer staerker im Bewusstsein, als jeder andere Einfluss.

  • ^^ interessant, der westeuropäische einfluss ist mir allerdings bisher nicht so sehr aufgefallen, in wiefern äußert sich der denn? Die (wohn-)häuser sind in ihren dimensionen meist eine nummer kleiner und die seiten sind häufig mit schiefer/schindeln verkleidet, was man in Berlin nicht hat. Mir gefällt Düsseldorf wegen der ähnlichen inhomogenität und dem nebeneinander an verschiedensten stilen... und dass mich manche strassenzüge halt an eine kleine ausgabe von Berlin erinnern ;)



    @corvus: umgeplant kann man das natürlich auch nennen :D

  • ^^ interessant, der westeuropäische einfluss ist mir allerdings bisher nicht so sehr aufgefallen, in wiefern äußert sich der denn? (...)


    Es gibt in diesem Thread einige Bildbeispiele (z.B. hier) fuer den westeuropaeischen Einfluss.
    Aber um nur ein einziges und zugleich recht prominentes Beispiel zu nennen:
    Sieh' Dir allein das Duesseldorfer Rathaus an...


    (...) Die (wohn-)häuser sind in ihren dimensionen meist eine nummer kleiner... (...)


    Oh, da muss ich aber entschieden widersprechen, necrokatz. Das ist hier von Stadtteil zu Stadtteil und von Strassenzug zu Strassenzug sehr verschieden.
    Dort, wo Vermoegende lebten und/oder leben, sind die Fassaden/Gebaeude nicht eben bescheiden in Dimension und Zierrat. Ein Blick aus meinem Schlafzimmerfenster auf die Klever Strasse unterstreicht dies... ;)


    (...) ...und die seiten sind häufig mit schiefer/schindeln verkleidet, was man in Berlin nicht hat. (...)


    ...und was in Duesseldorf auch nicht gerade als typisch angesehen werden darf.


    (...) Mir gefällt Düsseldorf wegen der ähnlichen inhomogenität und dem nebeneinander an verschiedensten stilen... und dass mich manche strassenzüge halt an eine kleine ausgabe von Berlin erinnern ;) (...)


    Siehste? :)








    Blick entlang der Ostseite der zweiten Haelfte der Kasernenstrasse in suedliche Richtung.
    (Wie bereits erwaehnt: Barken und Absperrungen auf meinen Bildern lassen sich aufgrund der Baumassnahmen zur neuen U-Bahnstrecke "Wehrhahnlinie" leider nicht vermeiden.)

    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10



    Fassadendetail an der Kasernenstrasse 26.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10



    Das Luisengymnasium an der Ecke Kasernenstrasse/Bastionstrasse wurde in zwei Abschnitten (1904-1907 und 1911-1913) errichtet.
    Das durch den Architekten Johannes Radke entworfene Schulgebaeude weist zudem eine praechtige und reichverzierte Aula auf.

    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10



    Wirklich zeitlos ohne Uhr?
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10



    In goldfarbenen Lettern steht der Schriftzug "Luisenschule" ueber dem Haupteingang an der Bastionstrasse.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10



    Fassadendetail an einem der beiden Giebel des ersten Bauabschnittes:
    Fleissig und emsig, wie die Bienen... ...?

    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-10

  • Unmittelbar gegenueber des Luisengymnasiums steht der 1908 durch den koeniglichen Baurat Johannes Radke fertiggestellte Stahlhof aus rotem Sandstein.


    Dieses - aussen wie innen - aeusserst repraesentative Gebaeude der Stahlindustriellen ist heute Sitz des Duesseldorfer Verwaltungsgerichtshofes.
    Zugleich ist es ein monumentales Symbol fuer die einstige Funktion Duesseldorfs als "Schreibtisch des Ruhrgebietes".


    Die noerdlich zur Bastionstrasse gelegene Hauptfassade, die zur Kasernenstrasse gelegene Westfassade und das Dach sind bereits renoviert.
    Am Ostfluegel (Breite Strasse) finden noch Fassadenarbeiten statt (wie man an den Geruesten erkennen kann).


    Grosse Teile im Inneren des Baukoerpers sind original erhalten geblieben.


    Wohnungen fuer Heizer und sonstige Hausangestellte lagen meist im Sockelgeschoss oder unter dem Dach.
    Neben den zahlreichen Bueros gab und gibt es dort auch Sitzungssaele fuer bis zu 120 Personen.
    Nicht nur atemberaubend ausgestattete Direktorenzimmer gibt es innerhalb des Stahlhofes, sondern auch eine Hausdruckerei und einige Speisesaele.


    Von der luxurioesen Innenaustattung bekommt man bereits in der hohen Eingangshalle eine Vorahnung:
    eine breite Marmortreppe, ein gewaltiger Marmorkamin sowie marmorisierte Saeulen und Gemaelde empfangen den Besucher.
    In einigen Saelen und Direktorenzimmern lassen goldelementdurchzogene Kassettendecken, Wandgemaelde und Wandfiguren vergessen, dass man sich NICHT in einem Schloss befindet.
    Edles Holz, Stuck, Marmor, Blattgold und Glas... ...all dies zeugt vom Selbstbewusstsein und vom Repraesentationswillen der Stahlindustriellen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts - im Stahlhof wird es deutlich.





    Das Hauptportal des reich ornamentierten und figurierten Stahlhofes an der Bastionstrasse.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25



    Genau wie an der zuvor beschriebenen Luisenschule sind auch hier die Lettern ueber dem Haupteingang blattvergoldet.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25



    Vor den Restaurationsarbeiten waren aufgrund der Emissionen der letzten Jahrzehnte die bunten und glasierten Dachpfannen auf dem Zentralbau kaum noch als ein Mosaik wahrzunehmen.
    Auch die Fassade wirkte durch die Umweltbelastung eher schwarzbraun, als roetlich.
    Der kupferne Dachreiter erstrahlt ebenfalls in frischem Glanz.

    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25



    Das Westportal. Unmittelbar an den Stahlhof schliesst sich ein weiteres roetliches Monumentalgebaeude an: es ist das "Walzstahlhaus" aus der NS-Zeit.
    Bei dem Hochhaus im Bildhintergrund handelt es sich um das GAP15.

    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25



    So nimmt man den Stahlhof von der Kasernenstrasse - aus noerdlicher Richtung kommend - wahr.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25



    Fassadendetail: Figuren und Ornamente mit deutlichem Stahlindustrie-Bezug.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-10-25

  • Ach ja...


    ...falls irgendjemand Bilder vom Inneren der bel étage des Stahlhofes haben sollte, wuerde sich der rabenschwarze corvus edwin ziemlich deutlich freuen, diese hier im Forum oder Thread wahrzunehmen zu duerfen...


    ...der leise Wink oder Hinweis auf einen entsprechenden link mag natuerlich nicht minder dazu beitragen, mein Gemuet in eine moderate Euphorie zu versetzen. *kraechz* ;)

  • Auch alt, wenn ich ergänzen darf, "Templum":





    Portal



    Laut Website das einzige in Düsseldorf noch erhaltene Festsaalgebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert. Auf der Seite steht nicht mal das Datum der Errichtung. Heute als Location für Betriebsfeiern u. ähnliches zu mieten.


    Bilder von mir, IS.

  • Grabstätte OB Erwin

    Guten Morgen,


    Die gesuchte Grabstätte liegt im Feld 71 bzw.an dessen südwestlichem Rand. Man geht von der linken Seitenwand der Kapelle zunächst auf die weiße Marmorfrau (Fam. Schulten) am Ende des angrenzenden Feldes 13 zu und biegt dann scharf nach rechts ab, um dem Weg bis zum Ende zwischen den Feldern 10/15 (l.) und 16 (r.)zu folgen; dann geht es nach links und man müsste das Grab nun schon fast sehen (auf der rechten Seite des Weges, direkt neben dem des Vorgänger-OB Bungert)!


    Mit freundlichen Grüßen,
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